Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Erfahrungen beim Verkleben von POM?


von Jan R. (janra)


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Hallo zusammen,
hier gibt es ja einige Beiträge zum Kleben allgemein, meine spezielle 
Frage habe ich aber nicht durch Lesen darin beantworten können.

Ich möchte zwei Drehteile aus POM miteinander verkleben. Um den Bezug zu 
Microcontrollern herzustellen: Es kommt ein solcher dort hinein :)

Wenn ich in der WP bei POM und Verkleben schaue, dann werden dort zwei 
Vorbehandlungen empfohlen, die ich auch (testweise) so durchführen 
möchte [1]. Die Vorbereitungen dazu laufen. Wie sind denn eure 
Erfahrungen für diesen Anwendungsfall?


Heute denke ich schon mal über den dann dazu passenden Kleber nach. Bei 
Reichelt habe ich einen gefunden, der zu passen scheint [2]. Konkrete 
Zusatzfrage zu der Doppelspritze: kann man die wieder verschließen und 
den Restinhalt nach dem ersten Teilverbrauch Tage später erneut an den 
Start bringen?

Danke für Eure Einschätzungen,
     Jan.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Polyoxymethylen#Verkleben
[2] http://www.reichelt.de/index.html?&ARTICLE=98449

von MaWin (Gast)


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Ich habe mit Doppelspritzenepoxyklebstoffen Probleme, weil die 
Verschlusskappe nicht eindeutig ist und nach dem abdrehen nicht 
erkennbar ist, wie rum sie drauf war.
Setzt man sie vertauscht auf, kann ma die Spitze wegwerfen.
Lieber einzelne Flaschen.

von Michael D. (etzen_michi)


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MaWin schrieb:
> weil die
> Verschlusskappe nicht eindeutig ist und nach dem abdrehen nicht
> erkennbar ist, wie rum sie drauf war.

Hier hilf ein kurzer Strich mit einem Edding. Gerne auch zwei, dann aber 
am besten nicht diagonal gegenüberliegend.

: Bearbeitet durch User
von Christian Erker (Gast)


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> weil die
> Verschlusskappe nicht eindeutig ist und nach dem abdrehen nicht
> erkennbar ist, wie rum sie drauf war

Zumindest die Doppelspritzen die ich bisher hatte, waren asymmetrisch. 
Meist gelöst über eine Nase an einer der Austrittsöffnungen.

Das Problem waren eher Luftblasen dank denen man meistens erstmal 
dreimal soviel Klebstoff wie benötigt rausdrücken muss zum entlüften 
damit das Mischungsverhältnis dann stimmt ..

von Jan R. (janra)


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Okay, das mit dem verdrehten Aufstecken der Kappe hinterher kriegt man 
in den Griff. Ich dachte beim Anblick des Bildes auch noch, daß die 
Mischung der 2K bereits in der Austrittsöffnung stattfindet. Irgendwer 
erzählte mir mal etwas von einer Mischschnecke an solchen 
Doppelspritzen. Das würde man hier aber bestimmt besser erkennen können 
und der Hersteller würde das sicher als Feature herausstellen. Was er im 
DB nicht tut. Auf jeden Fall wäre dann ein späteres Resteverwerten für 
die Tonne.
Ansonsten ist das ein 5-€-Produkt, das man auch mal ausprobieren kann.

Wie sind denn hier so selbstgemachte Erfahrungen mit dem Kleben von POM? 
Die interessieren mich ja noch mehr.

VG, Jan.

von ●● pit ●. (Gast)


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Hallo Jan,

konntest du (oder irgendjemand) dein POM Teil erfolgreich verkleben?
Mit Epoxy ohne Säurebeize klappte das glaub ich nicht wirklich.

Was hast du benutzt und wie bist du vorgegangen?

Ich habe ein komplexes Teil zu verkleben und suche auch nach einer 
Lösung.
 - pit

von Schwanzlurch (Gast)


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Kollegen von mir behaupten das das mit Ameisensäure geht. Habs aber nie 
selbst ausprobiert.

von MaWin (Gast)


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Schwanzlurch schrieb:
> Kollegen von mir behaupten das das mit Ameisensäure geht. Habs
> aber nie selbst ausprobiert.

Vergiss die Kollegen.

POM zehn 10 Sekunden mit 85-prozentiger Phosphorsäure bei circa 50 GradC 
beizen, mit dest. Wasser gründlich abspülen, trocknen und mit UHU 
Endfest  (flexibel bleibender Epoxykleber) kleben.

von Jan R. (janra)


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Ich hatte damals die Oberflächenanätzung mit Phosphorsäurenlösung 
genauso durchgeführt (mit Hilfe eines Kumpels im Chemielabor der Uni, da 
ich mir die Suppe nicht ins Haus holen wollte und den ganzen Rest dann 
verwahren wollte), wie in den Anleitungen beschrieben.

Das klebte auch zunächst mit 2K-Kleber ganz okay, aber sobald ich 
richtig Kräfte oder Drehmoment einbrachte, konnte man schön sehen, wie 
die Klebenaht sich wieder abhob vom POM. Die gleichen Teile aus Alu sind 
mit gleichen Klebern sehr viel fester verbunden. Dazu muß man aber auch 
sagen, daß Alu selbst viel härter, also weniger stark verformbar ist als 
POM.

Und: Nachdem die zuvor verklebten POM-Teile wieder auseinander waren, 
konnte man die Klebereste wieder recht leicht abknibbeln. Wirklich fest 
ist das nicht gewesen trotz Vorbehandlung.

Eine neue Tube UHU-Hartkunststoff-Spezialkleber kam auch mal dran, die 
damit beworben wird, "alle klebbaren Hartkunststoffe" zu können. Ein 
Reinfall.

von Walter T. (nicolas)


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Jan R. schrieb:
> ine neue Tube UHU-Hartkunststoff-Spezialkleber kam auch mal dran, die
> damit beworben wird, "alle klebbaren Hartkunststoffe" zu können. Ein
> Reinfall.

Paßt doch. POM gilt allgemein als nicht klebbar.

Jan R. schrieb:
> Ich möchte zwei Drehteile aus POM miteinander verkleben.

Dreh ein Gewinde dran. Oder nimm PVC.

: Bearbeitet durch User
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