Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 0-10V in 0-5V Variabel wandeln


von Treter_Peter (Gast)


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Hallo zusammen.
Ich habe mir einen Datenlogger gebaut, der zurzeit nur 3 PT1000 
Temperaturfühler auswertet. Nun möchte ich noch ein Standard 0-10V 
Drucktransmitter auswerten.
Speziell diesen: http://de-de.wika.de/ac_1_de_de.WIKA

Ich nutze einen Atmega328P und als Referenzspannung die 
Versorgungsspannung.

Eigentlich würde ja ein Spannungsteiler reichen, aber ich war nicht 
sicher in wie weit der Controller diesen belastet und das Messergebnis 
verfälscht.
Deshalb habe ich zusätzlich einen OPV geplant.

 0-10V +--+            Vcc = ARef ca. 5.2V
max. 1mA  |         |
    |         |
    |         |
    R1       |
    |         |
    |         |
    |------------|+\
    |         |  >-+--- A/D
    |    +----|-/  |
    R2      |         |
    |       +----R3---+
    |       |
    |       R4
          |       |
          +-------+------------- AGND
R1, R2, und R4 habe ich mit 10 kOhm ausgelegt. R3 habe ich mit 400 Ohm 
berechnet. Allerdings will ich für R3 einen 5 kOhm Trimmpoti zum 
Kalibrieren einbauen.
Ich habe mit einer Excel-Tabelle einige Rechenbeispiele gemacht, und bin 
zu den Schluss gekommen das es so funktionieren sollte.

Was mich daran eigentlich noch Stört ist die Tatsache, dass  die 
Refernzspannung sich durch spätere Umbauten ändern kann und der OPV 
keinen Bezug dazu hat. Mit den Trimmer kann ich das zwar mit der Hand 
ausgleichen, aber mir wäre es lieber wenn man das "Automatisieren" 
könnte.

Was denkt ihr, ist das so sinnvoll und wird es so funktionieren. Wie 
könnte man die Schaltung verbessern?

von MaWin (Gast)


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Treter_Peter schrieb:
> Was mich daran eigentlich noch Stört ist die Tatsache, dass  die
> Refernzspannung sich durch spätere Umbauten ändern kann und der OPV
> keinen Bezug dazu hat.

Das ist egal, weil der OpAmp keine Referenzspannung braucht.

Die beiden Referenzen, die übereinstimmenmüssen, sind in der 0-10V 
Quelle und deinem 0.5V uC.

Bei R2=10k benötigt eigentlich kein uC-Eingang einen extra OpAmp.

Und OpAmp müssen nicht verstärken, es reicht den OpAmp als 
Spannungsfolger zu schalten, wenn man schon meint einen zu brachen.

Aber funktionieren wird es, wenn der OpAmp die vollen 5V liefern kann. 
Bei 5V Versorgung also ein guter Rail-To-Rail Typ ist, und kein LM358 
oder gar uA741.

von BirgerT (Gast)


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Ein normaler Spannungsteiler wird reichen, zweimal 5,6 .. 10kOhm in 
Reihe an den 0..10V Ausgang des Drucktransmitters. am Knoten der beiden 
Widerstände steht dann die halbe Eingansspannung an.

Eine Zenerdiode 5,1V parallel zum Analogeingang wäre auch nicht 
verkehrt.

0..10V >--[10k]--*--[10k]--*--GND
                 |         |
                 *--[<5V1|-*
                 |
                 *------------> 0..5V

von Treter_Peter (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die beiden Referenzen, die übereinstimmenmüssen, sind in der 0-10V
> Quelle und deinem 0.5V uC.

Und genau das ist ja der Punkt. Die Refernzspannung habe ich im 
uController so eingestellt, das die Vcc Spannung als Refernzspannung 
genutzt wird.
Diese kann nun mal schwanken. Bei den Temp. Sensoren spielt das keine 
Rolle, da sie mit der Aref-Spannug vom Controller versorgt werden. So 
gleicht sich das aus.

Der 0-10V Sensor hat allerdings eine andere Versorgungsspannung. Das ist 
der Punkt dabei.

von Klaus (Gast)


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Treter_Peter schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Die beiden Referenzen, die übereinstimmenmüssen, sind in der 0-10V
>> Quelle und deinem 0.5V uC.
>
> Und genau das ist ja der Punkt. Die Refernzspannung habe ich im
> uController so eingestellt, das die Vcc Spannung als Refernzspannung
> genutzt wird.

Na dann nimm doch einfach die interne Referenzspannung.

von Treter_Peter (Gast)


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Klaus schrieb:
> Na dann nimm doch einfach die interne Referenzspannung.

Die liegt bei nur 1,1V. Da würde ich Probleme mit meinen 3 PT1000 
Messschaltungen bekommen.

von Klaus (Gast)


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Treter_Peter schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Na dann nimm doch einfach die interne Referenzspannung.
>
> Die liegt bei nur 1,1V. Da würde ich Probleme mit meinen 3 PT1000
> Messschaltungen bekommen.

Was für Probleme meinst Du?

von Treter_Peter (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier zum Verständnis mal die Messschaltung von einen der PT1000.

Ich "Betreibe" die PT1000 mit ca. 5V, um einen möglichst großen 
Spannungsfall zu erreichen. Würde ich mit nur 1,1V arbeiten wäre der 
Spannungsfall entsprechend kleiner und die EMV-Einflüsse würden sich 
stärker auf das Messergebnis auswirken.
Diese Schaltung ist bereits auch so im Einsatz und möchte ich auch nicht 
unbedingt verändern.

von BirgerT (Gast)


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Treter_Peter schrieb:

> Und genau das ist ja der Punkt. Die Refernzspannung habe ich im
> uController so eingestellt, das die Vcc Spannung als Refernzspannung
> genutzt wird.
> Diese kann nun mal schwanken. Bei den Temp. Sensoren spielt das keine
> Rolle, da sie mit der Aref-Spannug vom Controller versorgt werden. So
> gleicht sich das aus.
>
> Der 0-10V Sensor hat allerdings eine andere Versorgungsspannung. Das ist
> der Punkt dabei.

Und der Sensor hat auch "schwankende" Genauigkeit, bis zu 2% Toleranz, 
Temperaturabhängigkeit, und mit dem Alter lässt seine "Sehkraft" auch 
nach..

Dann kommt es auch noch darauf an, wo dieser Sensor installiert wird. 
Durch Strömungen entstehen Druckschwankungen. Der Ausgangswert des 
Sensors wird wohl kaum "konstant" sein, sondern einige mV rauf und 
runter "zappeln".

Dann kommt die Temperaturabhängigkeit des Controllerboards/Datenloggers 
ja auch noch dazu, wenn dieser nicht in einem auf konstanter Temperatur 
beheiztem Gehäuse aufgebaut ist..

Temperaturdrift der Operationsverstärkerschaltung betrachtet?

Für einen automatischen Abgleich müsste dann die Vref mit einer weiteren 
Referenzspannung verglichen werden, und das Delta Vref wieder in die 
Meßwertkorrektur einfliessen.

Und gibt es eine Referenzdruckmessung? Wie soll der Meßwert vom Sensor 
verifiziert werden?
Das ist etwas anderes als die Temperaturmessung mit PT1000 - die 
Temperatur kann man mit einem anderen Messgerät einfach überprüfen.

Ansonsten gibt es da doch auch noch Summierverstärker, da könnte man 
einen Teil der Vref direkt auf Messignal addieren..

Sorry wegen des vielen Textes - aber ich wollte nur sagen - Lohnt der 
Aufwand mit OPV wenn hinterher das Ergebnis genauso "schief" ist, wie 
mit einer einfachen Lösung.

von Klaus (Gast)


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Treter_Peter schrieb:
> Hier zum Verständnis mal die Messschaltung von einen der PT1000.
>
> Ich "Betreibe" die PT1000 mit ca. 5V, um einen möglichst großen
> Spannungsfall zu erreichen. Würde ich mit nur 1,1V arbeiten wäre der
> Spannungsfall entsprechend kleiner und die EMV-Einflüsse würden sich
> stärker auf das Messergebnis auswirken.
> Diese Schaltung ist bereits auch so im Einsatz und möchte ich auch nicht
> unbedingt verändern.

"Ja wo fällt sie denn? Ja, wo fällt sie denn hin?" Frei nach Loriot.

Offen gesagt, halte ich die Begründung für - ähem - problematisch. Aber 
gut. Deine Sache.

von Treter_Peter (Gast)


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BirgerT schrieb:
> Und gibt es eine Referenzdruckmessung? Wie soll der Meßwert vom Sensor
> verifiziert werden?
> Das ist etwas anderes als die Temperaturmessung mit PT1000 - die
> Temperatur kann man mit einem anderen Messgerät einfach überprüfen.

Ja es wird eine Refernzdruckmessung durchgeführt.
Das der Drucksensor selbst Messwertschwankungen etc. hat ist schon klar.
So super genau muss es auch nicht werden.
Über dem Messbereich 0-50 Bar kann der Messwert ruhig um +/- 1 Bar 
schwanken.

Bei der Temperaturmessung, spielt es keine große Rolle, wenn z.B. die 
Referenzspannung von 5,2V auf 5V fällt. Da diese ja auch über die 
Referenzspannung versorgt werden. Der Messwert steht im direktem 
Verhältnis zur Aref-Spannung.

Bei der Druckmessung ist das bisher aber nicht so. Ich denke, dass wenn 
die Aref - Spannung während der Laufenden Messung so abfällt, sich die 
Messgenauigkeit zu sehr verschlechtert. Wie stark sich das tatsächlich 
auswirkt, sehe ich aber erst, wenn ich die Schaltung ergänzt habe.

Deshalb wollte ich vorher wissen, ob es eine "einfache" Möglichkeit 
gibt, dem entgegen zu wirken.

von BirgerT (Gast)


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Treter_Peter schrieb:
>
> Deshalb wollte ich vorher wissen, ob es eine "einfache" Möglichkeit
> gibt, dem entgegen zu wirken.

Noch einen Spindeltrimmer zwischen die Widerstände des Spannungsteilers, 
und den Mittenabgriff dann zum Analogeingang.

Schaltung testen, ob sie den Anforderungen genügt (Automatischer 
Abgleich fehlt halt).

Und wenn's dann nicht genügt, dann nochmal über die Referenzspannung 
nachdenken. Ob diese nicht separat von VCC erzeugt und an Aref angelegt 
wird.

Und je nachdem wie die PT1000 mit dem Datenlogger verbunden sind:
- Widerstand der Leitungslänge und Klemmenübergänge kompensiert?
- Hier würden wir wohl auch eher von Wiederholgenauigkeit, als von 
absoluten Messwerten reden?

>Was denkt ihr, ist das so sinnvoll und wird es so funktionieren. Wie
>könnte man die Schaltung verbessern?

Mein Gedanken: Der Aufwand lohnt nicht - es funktioniert besser, wenn da 
nicht soviele Bauteile verwendet werden.

Soll mit dem Datenlogger ein Rückkühler überwacht werden?
Oder eine Hydraulische Presse?
Ändert sich der Druck wirklich zwischen 0 und 50 Bar oder ist der 
interessante Bereich vielleicht nur 20..40Bar (4..8V)?

Wie soll der Drucksensor am System angeschlossen werden?

Unter Datenlogger stelle ich mir ein Messgerät für die 
Langzeitbeobachtung vor, das mobil eingesetzt werden kann.
Hin und wieder wünscht ein Kunde auch einen Meßkoffer, bei dem die 
Anschlüsse (Kupplungen) für die Druckmessungen in der Anlage fest 
installiert sind, und nur bei Bedarf das Messgerät angestöpselt wird..

von MaWin (Gast)


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Treter_Peter schrieb:
> Hier zum Verständnis mal die Messschaltung von einen der PT1000.
>
> Ich "Betreibe" die PT1000 mit ca. 5V, um einen möglichst großen
> Spannungsfall zu erreichen.

Wenn du an einem Pt1000 5V anlegst (was die Schaltung nicht tut), dann 
hast du ganz andere Probleme als EMV, nämlich grob abweichende 
Messergebnisse durch Selbsterwärmung.

Die Schaltung betreibt den Pt1000 allerdings mit Nennwert, also 300uA 
für 300mV Spannungsabfall bei 0 GradC, wenn man sie richtig auslegt. Das 
passt problemlos zu den 1.1V Referenzspannung aus ARef, mit dem OpAmp 
gepuffert.

Im übrigen wäre es egal: Du kannst die Messung der 0-10V basierend auf 
der 1.1V VRef machen, und die Messung der Pt1000 mit 5V als VRef.

von Treter_Peter (Gast)


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BirgerT schrieb:
> Unter Datenlogger stelle ich mir ein Messgerät für die
> Langzeitbeobachtung vor, das mobil eingesetzt werden kann.
> Hin und wieder wünscht ein Kunde auch einen Meßkoffer, bei dem die
> Anschlüsse (Kupplungen) für die Druckmessungen in der Anlage fest
> installiert sind, und nur bei Bedarf das Messgerät angestöpselt wird..

ja so in etwa. Es dient zur Langzeitüberwachung von Wärmepumpem für den 
Hausgebrauch. Es ist Mobil und wird nur bei bedarf angestöpselt. Vor 
jeder Messung wird ein Offset-abgleich gemacht. Der "reele" Messwert 
spielt keine so große Rolle. Das Verhältnis der 3 Temperaturwert mit dem 
Druck lässt Rückschlüsse auf korrekte Funktion und Effizients der Anlage 
zu.
Da sich diese Anlagen immer erst "Einlaufen" müssen, sind bei Änderungen 
die Auswirkungen nicht sofort Sichtbar.
So kann man sein Laptop mit dem Gerät über Nacht hinstellen. Und sich am 
nächsten Tag anschauen, ob sie richtig gelaufen ist.

Danke für die Hilfe. Ich werde den OPV weglassen und die Schaltung nur 
als Spannungsteiler, mit nem zusätzlichen Poti als Vor-Trimmer, 
aufbauen.

Den Offsetabgleich mach ich dann über die Diagnosesoftware.

von BirgerT (Gast)


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Treter_Peter schrieb:

> ja so in etwa. Es dient zur Langzeitüberwachung von Wärmepumpem für den
> Hausgebrauch. Es ist Mobil und wird nur bei bedarf angestöpselt.
:
> Da sich diese Anlagen immer erst "Einlaufen" müssen, sind bei Änderungen
> die Auswirkungen nicht sofort Sichtbar.

Hah - jetzt wird's interessant, weil - uns macht ein Kunde die Hölle 
heiß, weil die in 2013 installierte WP anstelle der in der 
Funktionsbeschreibung aufgeführten Rückgewinnungszahl 3,5 in 2014 nur 
3,4 erreicht hat.

Ist das "Einlaufen" automatisch/normal, oder ist damit "Feintuning" an 
der Maschine gemeint?

> Danke für die Hilfe. Ich werde den OPV weglassen und die Schaltung nur
> als Spannungsteiler, mit nem zusätzlichen Poti als Vor-Trimmer,
> aufbauen.
>
> Den Offsetabgleich mach ich dann über die Diagnosesoftware.
Ich denke, dass dann der Trimmer auch entfallen könnte.

von Treter_Peter (Gast)


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Mit der Wärmepumpentechnik ist das so ne Sache. Mit "Einlaufen" meine 
ich nur, das wenn du z.B. die Kältemittelmenge veränderst, oder die 
Einspritzung in den Verdampfer, dann dauert es ne Weile bis man die 
volle Veränderung sieht.

Kurzeit kann es gut sein, aber nach einigen Stunden kann sich die 
Situation wieder verschlechtern.

Ich habe 4 Jahre in den Bereich gearbeitet und weiß, das die Anlagen 
ziemlich genau ausgelegt sein müssen und man Wissen und Erfahrung 
braucht um zu erkennen, ob eine Anlage gut läuft oder nicht. Leider 
fehlt das bei den meisten Heizungsbauern. Sie kaufen fertige Anlagen, 
bauen die ein haben aber im Grunde nicht wirklich Ahnung vom 
Kältekreislauf.
Dabei muss gerade der sehr genau abgestimmt sein, um optimale Leistung 
zu erzielen.

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