Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hallsensor mit Messbereich ~ 1.5T


von Markus O. (Gast)


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Hallo,

leider hat mich google nicht weitergebracht, deshalb Frage ich ob mir 
eventuell jemand von euch helfen kann.

Ich suche einen Halleffektsensor der einen Messbereich bis ca. 1.5T hat.

Ich würde gerne einen Neodym Magneten auf seine Güte testen , und daher 
die Flussdichte bestimmen.

Danke
Markus

von Andreas R. (Gast)


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Hallo,

zu mir: Ich beschäftige mich beruflich mit der Materie.

Hallefektsensoren (so im TO92, für ein paar Euro ala TLE4998, HAL800...) 
mit Messbereichen >1T gibt es nicht, da es dafür keinen Markt gibt, Da 
im Sensormassenmarkt mit Flussdichten <<100mT gearbeitet wird (hat ja 
keiner Geld für Magnete, und außerdem hat niemand Lust darauf, jeden 
Eisenkrümel im Umkreis einzusammeln)

Sensoren >>100mT finden ihre Anwendung in Forschung & Sonderanwendungen 
wie z.B. aktive Magnetlager.

Für sowas nimmt man ein Teslameter (im Prinzip auch nur ein 
Halleffektsensor mit "Industrieauswerteschaltung"). Die gibt es von 
verschiedenen Herstellern, z.B. von
Senis (senis.ch)
Projekt Elektronik (www.projekt-elektronik.com).
rechne mit ein einem 3-4 selten 5 stelligen Preis.
Wenn du zu viel Geld hast, kauf dir eine MagCam. (mittlerer 5 stelliger 
Preis)

Einen Messereich von 1.5T braucht man eher selten, es sei denn, du 
willst direkt im Luftspalt eines BLDCs oder ähnliches messen.

Für die Prüfung von Permanentmagneten eignet sich eine Sonde in geringem 
Abstand zum Magneten Sonde eher weniger, da die angezeigten werte sehr 
stark vom Abstand zum Magneten abhängen und man die Inhomogenität des 
Magnetmaterials stark im Messergebniss wiederfindet. Besser mit einer 
Sonde im Bereicht <1T in größerem Abstand messen.

--> nützlich ist damit eher ein Messbereich von <<100mT.

Ein anderes Messinstrument für die Prüfung von Magnet-Kreisen ist ein 
Fluxmeter in Verbindung mit einer Helmholzspule. Damit kannst du direkt 
das Magnetische Gesamt-Moment eines Magneten ermitteln. Das ist 
wesentlich präziser als ein Teslameter / eine Sonde. ... funktioniert 
natürlich nur wenn der Magnet nicht mehrere Pol(-paare) hat.

viele Grüße

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Markus O. schrieb:

> Ich würde gerne einen Neodym Magneten auf seine Güte testen , und daher
> die Flussdichte bestimmen.

Siehe Beitrag "Re: 3 Tesla Magnetfeld messen"

Grüßle,
Volker.

von Markus O. (Gast)


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Hallo Andreas,

danke für die ausführliche Antwort.

Dass ich mir Gaussmeter nicht leisten kann ( will ;) ), war mir vorher 
schon bewusst. Es geht nur um die ungefähre Bestimmung der Flussdichte 
eines Neodymmagneten.

Damit scheidet auch Fluxmeter + Helmholtzsspule aus.

Das heißt du würdest einen "Standard" Hallsensor verwenden, mit dem ich 
bis um die 100mT messen kann, und über eine definierte Entfernung des 
Magnetes zum Sensor, die Flussdichte des Magneten selbst bestimmen?

Kann man hier eine Genauigkeit von ca. 0,1T erreichen? Im Grunde würde 
mir genau das schon reichen.

Danke für deine Hilfe,

Lg
Markus

von Andreas R. (Gast)


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Nein,

Bezahlbare Sensoren haben Genauigkeiten von ca 5%.
du würdest also auf 5mT genau messen können.
für 0.1% müsstest du schon was 4stelliges investieren.

aber ich kann dich beruhigen, die normale Produktionsstreuung von 
Magneten kann schon 1-5% betragen.

viele Grüße

von Gerald (Gast)


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Wenn eine Pi mal Daumen Methode reicht, vielleicht einfach einen selber 
bauen. Die ganzen Sensoren mit diesen Empfindlichkeiten sind meist wegen 
der hochen Empfindlichkeit komplizierter. Du willst einen weniger 
Empfindlichen. Testen sollte auch ziemlich günstig sein.

von MaWin (Gast)


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Markus O. schrieb:
> Ich suche einen Halleffektsensor der einen Messbereich bis ca. 1.5T hat.

Hoeeben HE244 bis 5T. Linearität bis 1.5T besser als 0.2%.
ChenYang CY-P15A geht bis 2T.

Andreas R. schrieb:
> Ich beschäftige mich beruflich mit der Materie.
> Hallefektsensoren (so im TO92, für ein paar Euro ala TLE4998, HAL800...)
> mit Messbereichen >1T gibt es nicht

Ach.
Vielleicht solltest du den Beruf welchen, irgendwohin wo du dich besser 
auskennst.

von Andreas R. (Gast)


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@ MaWin:
Du hast Recht, ich sollte wirklich den Beruf wechseln, weil ich den 
HE244 nicht kannte und auch keine Recherche für die Messung von 
Flussdichten >100 mT gemacht habe.
Pöbeln in Internetforen sieht nach einer einfachen Tätigkeit aus. Ich 
glaub das könnte sogar ich. Weißt du ob man dafür gut bezahlt wird?

@ Markus:
Für jemanden der kein Geld ausgeben will, aber die Güte von Magneten 
einschätzen können will, halte ich die Methode einen Sensor in einem 
definiertem Ort (vor allem Abstand) zum Magneten anzubringen für noch am 
ehesten zielführend.
So wird das gelegentlich auch in der Massenproduktion zur 
Qualitätskontrolle von Magneten (Neodym, Ferrit, SmCo) eingesetzt.

Du solltest den Begriff "Güte" näher definieren, es gibt sehr viele 
Parameter eines Magneten, die man Messen kann, z.B.:
Magnetisches Moment (-->Fluxmeter)
Magnetisierungswinkelfehler
Homogenität
Remanenzflussdichte
Koerzitivfeldstärke
Korrosionsbeständigkeit
Temperaturverhalten (Reversible, irreversible Verluste)
ect...

Was sind das denn für Magnete, und wofür willst du sie verwenden? Aus 
der Antwort ergibt sich vielleicht schon, was für dich "Güte" ist und 
wie man sie dann am besten misst, oder schätzt...

Aber MaWin hat da sicher eine viel bessere Ideen, also wende dich besser 
an ihn.

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