Mir ist das anscheinend gängige Fehlen der X2-Klasse bei Motorkondensatoren für AC-Motoren aufgefallen. Normalerweise müßte ein Kondensator der zwischen L und geschaltet ist, doch eine X-Klasse haben. Ist durch die die sicherlich vorhandene elektrische Vorsicherung des Motors eine X-Klasse nicht mehr nötig? Wie ist das genau? Und umgekehrt dann ein Gerät das eine Sicherung vor dem Kondi hat, brauch auch keinen X-Klasse Kondi? Scheint mir falsch zu sein, oder? Bei Mikrowellen gibts auch einen ähnlichen Kondensator. Dieser dann aber deutlich spannungsfester. Sind das welche mit irgendeiner X-Klasse bzw. welchen Schutz gegen einen Defekt im Kondi? Was meint ihr dazu? Danke!
Bei vielen Geräten ist der Entstörkondensator vor dem Netzschalter bleibt also auch nach dem Einschalten des Geräts am Netz. Andersrum geht nicht, da würde der Schalter durch den vom Kondensator gelieferten Stromstoß schnell zerstört. Solche Kondensatoren, direkt am Netz, müssen die X2 Zulassung haben. (wohl aufgrund des Brandschutzes) Der Phasenschiebekondensator liegt nicht ständig am Netz. Auch wird der Strom durch die zu Kondensator gehörige Wicklung begrenzt und die dem Motor zugeordnete Sicherung wird als Brandschutz wirksam. Abdul K. schrieb: > Und umgekehrt dann ein Gerät das eine Sicherung vor dem Kondi hat, > brauch auch keinen X-Klasse Kondi? Scheint mir falsch zu sein, oder? Stell Dir den Vorgang vor: Am Anfang des Kondensatorwickels ensteht ein Defekt. Der Widerstand des langen Alustreifens begrenzt den Strom auf unter 16A. Dann spricht die Sicherung nicht an, aber der Kondensator fängt an zu glühen oder wird innerhalb einiger Sekunden zu einem Feuerball aus verdampfter Folie und flüssigem Aluminium. Erst danach spricht die Sicherung an. Abdul K. schrieb: > Bei Mikrowellen gibts auch einen ähnlichen Kondensator Inwieweit ist der "ähnlich"? ständig am Netz liegend, mit den 16A abgesichert, die eine 1,5mm²-Kupferleitung vor Brand schützen soll (und kann), aber nicht eine 0,1mm dicke Folie aus Alu.
Hm, wenn ich das richtig interpretiere: Wenn man dem normalen Folienkondensator also einen passend gestalteten Vorwiderstand spendiert, käme man ohne X-Klasse für den Kondi aus? Wie müßte dieser Widerstand bemessen sein? Das mit dem Kondi in der Mikrowelle bezog sich auf dessen Aufbau und hochspannige Umgebung. Bei der Sicherung gibts immer ein grundsätzliches Problem: Sie überwacht nicht den Brandeintrittsfall des Kondensators. Vielleicht haben manche Spezialtypen solcher Kondis eine passende Sicherungseinrichtung im Wickel eingebaut? Gesehen habe ich sowas noch nicht. Ähnliches gibts ja bei Varistoren.
Abdul K. schrieb: > Vielleicht haben manche > Spezialtypen solcher Kondis eine passende Sicherungseinrichtung Bei "selbstheilenden" MPs z.B. wurde die bedampfte Schicht einfach weggebrannt. Dadurch verringert sich natürlich die Kapazität mit jedem Schaden. Man beachte auch den "kleinen" Unterschied zwischen einem Anlauf- und Betriebskondensator, der dauernd am Netz ist und dementsprechend größer und robuster konstruiert sein sollte.
Abdul K. schrieb: > Mir ist das anscheinend gängige Fehlen der X2-Klasse bei > Motorkondensatoren für AC-Motoren aufgefallen. Der Kondensator hängt ja auch nicht DIREKT zwischen L und N, sondern die Motorwicklung ist dazwischen. Bei kleineren Werten (0.1uF etc.) sind allerdings MP-Kondensatoren meist mit X2 bedruckt, daher auch der Einsatz von solchen in Kondensatornetzteilen. Nicht weil sie zwischen L und N hängen (tun sie ja nicht), sondern weil sie dieselbe Belastung (70mA/uF) aushalten müssen wie ein Motorkondensator. Übrigens haben MP die NICHT zwischen L und N hängen sondern einen Vorwiderstand haben möglicherweise das Problem, daß deren Selbstheilung nicht mehr funktioniert.
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