Forum: Ausbildung, Studium & Beruf wie sagt man ein Jobangebot ab?


von Herbert (Gast)


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Ich hab mich aus Frust über meinen Job mal wo anders beworben...
Die Reaktion der anderen Firma hat sich ein wenig gezogen. Jetzt hab ich 
da plötzlich ein Jobangebot. In der alten Firma haben sich die Wolken in 
der Zwischenzeit wieder verzogen so dass ich gar nicht mehr so scharf 
auf's Wechseln bin.
Wie sagt man ein Jobangebot ab, aber auf eine Weise dass man sich nach 2 
oder 4 Jahren nochmal dort bewerben könnte?
Was für eine Ausrede oder Geschichte könnte man bringen, so dass, falls 
die sich in ein paar Jahren noch daran erinnern können (oder sich 
firmeninterne Aufzeichnungen machen), es nicht allzu negativ ausgelegt 
wird dass ich dort schon mal ein Angebot abgelehnt habe?

von Falk B. (falk)


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@ Herbert (Gast)

>Wie sagt man ein Jobangebot ab, aber auf eine Weise dass man sich nach 2
>oder 4 Jahren nochmal dort bewerben könnte?

Höflich, aber bestimmt, und nicht notwendigerweise 100% wahrheitsgemäß. 
Macht sowieso keiner.

. . .  blabla, vielen Dank für Ihr Angebot. Leider muss ich es ablehnen, 
da sich zwischgenzeitlich jedoch ein anderes, sehr gutes Angebot ergeben 
hat, welches ich angenommen habe.

That's business.

von Grillkäse-Gemüse-Spieß (Gast)


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Herbert frug in Beitrag #4192297:
wie sagt man ein Jobangebot ab?

Hallo Herbert, hier mein Vorschlag:

Sehr geehrtes Unternehmen,

ich bedanke mich für Ihr Angebot und das damit gezeigte Interesse an 
meiner Arbeitskraft, welche ich in Ihrem Unternehmen einbringen könnte.

Nach eingehender Prüfung aller Unterlagen und internen Gesprächen muss 
ich Ihnen zu meinem Bedauern leider mitteilen, dass Ihr Unternehmen 
nicht meinen Vorstellungen entspricht. Bitte sehen Sie in dieser 
Entscheidung keine Wertung Ihrer unternehmerischen Tätigkeit, vielmehr 
ist meine Entscheidung Resultat der Anwendung persönlicher Kriterien.

Für Ihren weiteren geschäftlichen Erfolg wünsche ich Ihnen alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen
...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Herbert schrieb:
> In der alten Firma haben sich die Wolken in der Zwischenzeit wieder
> verzogen
Schon, das sich da wieder alles eingerenkt hat.
Ach, übrigens: was sagt der optimistische Dachdecker, der gerade vom 
100-stöckigen Hochhaus fällt, wenn er am 30. Stock vorbeikommt?
"Ein Glück, bis hier ist ja noch mal alles gut gegangen!"

von Nemesis (Gast)


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Bei der heutigen Firmenkultur braucht man auch gar nicht antworten.
Jedes Antwortschreiben kann gespeichert werden und da man sich im
Leben auch zweimal sehen kann, könnte das fatal sein, wenn man
einen Job dringend braucht.

Aufgrund sich veränderter Umstände habe ich mich dafür entschieden
meine sichere Stelle nicht aufzugeben. Bla...bla..bla..

Es ist sicher nicht verkehrt, sich ein Hintertürchen offen zu halten.

von Ali Krieger (Gast)


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Weitere Möglichkeit: Pokere weiter bei der anderen Firma um mehr Gehalt, 
Urlaub etc., solange bis die Dir absagen.

von JochenS (Gast)


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>Weitere Möglichkeit: Pokere weiter bei der anderen Firma um mehr Gehalt,
>Urlaub etc., solange bis die Dir absagen.

Beim Pokern um Gehalt geht es aber nicht um "solange bis die Dir 
absagen", sondern "solange bis die Dir gerade nicht absagen"

von Ali Krieger (Gast)


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JochenS schrieb:
>>Weitere Möglichkeit: Pokere weiter bei der anderen Firma um mehr Gehalt,
>>Urlaub etc., solange bis die Dir absagen.
>
> Beim Pokern um Gehalt geht es aber nicht um "solange bis die Dir
> absagen", sondern "solange bis die Dir gerade nicht absagen"

Er will doch die Stelle gar nicht, also sollen die ihm absagen ;-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ali Krieger schrieb:
> Er will doch die Stelle gar nicht, also sollen die ihm absagen ;-)
Dann muss er doch einfach 300k/a verlangen (oder eben das 3..5-fache 
seines aktuellen Jobs) und drauf bestehen. Wenn die neue Firma das dann 
trotzdem zahlt, dann lohnt sich der Wechsel wenigstens...

von Ratgeber (Gast)


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Das sind jetzt aber wirklich mal wieder First World Problems!
Was sollen denn die sagen, die sich sehnlichst eine Jobzusage wünschen 
und nur Absagen erhalten?

von MuttiweißRathaus (Gast)


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Schiebs auf andere! Sag deine Frau hat überraschend was degegen und 
daher, um familiären Problemen aus dem Weg zu gehen musst du das tolle 
Angebot leider ablehnen.  Brauchst du einen Job doch in 1-3 Jahren und 
du fragst da wieder an, dann kannste die Geschichte aufgreifen und 
einfach sagen, du hast dich von der getrennt.

von Ali Krieger (Gast)


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Ratgeber schrieb:
> Das sind jetzt aber wirklich mal wieder First World Problems!
> Was sollen denn die sagen, die sich sehnlichst eine Jobzusage wünschen
> und nur Absagen erhalten?

Die werden sich freuen, dass sie den Job bekommen!

von Schack (Gast)


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Nemesis schrieb:
> Jedes Antwortschreiben kann gespeichert werden und da man sich im
> Leben auch zweimal sehen kann, könnte das fatal sein, wenn man
> einen Job dringend braucht.
Märchenstunde von Hosenscheissern für Hosenscheisser.

von Jo S. (Gast)


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Noch nicht absagen!

Es wäre töricht, diese Chance nicht zu nutzen. Verhandle mit der Firma 
so, als ob du die Stelle unbedingt haben möchtest - stelle forsche 
Forderungen. Vergleiche dann die alte und neue Stelle und deren 
Perspektiven. Stell in der jetzigen Firma Forderungen (Aufstieg, Gehalt, 
..). Und entscheide dich erst dann.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Viel Erfolg!

von Ratgeber (Gast)


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Jo S. schrieb:
> stelle forsche
> Forderungen. Vergleiche dann die alte und neue Stelle und deren
> Perspektiven. Stell in der jetzigen Firma Forderungen (Aufstieg, Gehalt,
> ..). Und entscheide dich erst dann.

Klasse Idde! Am Ende hat er es sich dann mit beiden Firmen verdorben! 
;-)

von Jo S. (Gast)


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Nur wenn man sich sehr dumm anstellt!

von Nemesis (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Nur wenn man sich sehr dumm anstellt!

Oder für dumm verkauft wird. Das passiert öfters, als man denkt.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Herbert schrieb:
> Ich hab mich aus Frust über meinen Job mal wo anders beworben...
> Die Reaktion der anderen Firma hat sich ein wenig gezogen. Jetzt hab ich
> da plötzlich ein Jobangebot. In der alten Firma haben sich die Wolken in
> der Zwischenzeit wieder verzogen so dass ich gar nicht mehr so scharf
> auf's Wechseln bin.
> Wie sagt man ein Jobangebot ab, aber auf eine Weise dass man sich nach 2
> oder 4 Jahren nochmal dort bewerben könnte?

Jobangebot verstehe ich so, das man Dir einen Vertrag vorgelegt hat - 
Sag doch die Unterzeichnung mit der Begründung das der Stellenwechsel 
derzeit keinerlei Verbesserung gegenüber deiner aktuellen Situation 
bedeutet ab.

MfG,

von Martin L. (martin_l795)


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MuttiweißRathaus schrieb:
> Schiebs auf andere! Sag deine Frau hat überraschend was degegen und
> daher, um familiären Problemen aus dem Weg zu gehen musst du das tolle
> Angebot leider ablehnen.  Brauchst du einen Job doch in 1-3 Jahren und
> du fragst da wieder an, dann kannste die Geschichte aufgreifen und
> einfach sagen, du hast dich von der getrennt.

Was dann bei der ersten Firmenfeier mit Anhang oder zufälligen 
Zusammentreffen mit der immer-noch Gattin und dem Chef im Ort doch arg 
peinlich werden kann. Wenn schon lügen, dann richtig.

von Axel L. (axel_5)


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Persönlich anrufen, sich entschuldigen, und sagen, die alte Firma hätte 
in Anbetracht der Kündigung noch mal kräftig nachgelegt und man würde 
dort bleiben wollen.

Das wirkt dann eher positiv, jemand, den die alte Firma um jeden Preis 
halten will (und die kennen ihn ja) nimmt man gerne, wenn man später die 
Gelegenheit bekommt.

Gruss
Axel

von Zocker_45 (Gast)


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> Re: wie sagt man ein Jobangebot ab?

Ganz einfach, wenn du dich als Ingenieur beworben hast, einfach das 
Gehalt eines Ingenieurs verlangen und nicht das Gehalt eines 
Elektrikers.

Und schon ist das Problem gelöst.

von Rob C. (rob_chelby)


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Axel L. schrieb:
> Persönlich anrufen, sich entschuldigen, und sagen, die alte Firma hätte
> in Anbetracht der Kündigung noch mal kräftig nachgelegt und man würde
> dort bleiben wollen.
>
> Das wirkt dann eher positiv, jemand, den die alte Firma um jeden Preis
> halten will (und die kennen ihn ja) nimmt man gerne, wenn man später die
> Gelegenheit bekommt.
>
> Gruss
> Axel

Das geht in eine vernünftige Richtung. Da die Bewerbung offenbar länger 
zurückliegt muss das auch nicht groß erklärt werden, denn dass sich 
zwischenzeitlich Änderungen ergeben haben wird niemanden überraschen. 
Mit bestem Dank bedauerlicherweise absagen und das ganze trotzdem mit 
positivem Feedback für die Firma. So bleibt eine gute Basis für die 
Zukunft, denn wie einige schon erkannt haben sieht man sich in der 
Branche öfter wieder als man denkt.

Bedenklich wiederum finde ich Vorschläge wie Frau vorschieben oder 
plötzlich mit plumpen Forderungen ankommen. Sorry Leute, wer soll das 
ernst nehmen?

von Jo S. (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Das wirkt dann eher positiv, jemand, den die alte Firma um jeden Preis
> halten will (und die kennen ihn ja) nimmt man gerne, wenn man später die
> Gelegenheit bekommt.

Ja, das ist sehr gut! Und vielleicht bietet die andere Firme ein so 
gutes Angebot, daß man gar nicht ablehnen kann.

von Marx W. (Gast)


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Ratgeber schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> stelle forsche
>> Forderungen. Vergleiche dann die alte und neue Stelle und deren
>> Perspektiven. Stell in der jetzigen Firma Forderungen (Aufstieg, Gehalt,
>> ..). Und entscheide dich erst dann.
>
> Klasse Idde! Am Ende hat er es sich dann mit beiden Firmen verdorben!
> ;-)

Daraus kann man auch lernen!

Ansonsten sollte der TO da bleiben wo er ist.
Denn:
Wer sich woanders bewirbt, hat doch mit seinem alten AG abgeschlossen!
Also kann ich mir es nicht mehr vorstellen, dass man da noch mit 
"Freuden" zur Arbeit geht.

von Max P. (circutcircus)


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Herbert schrieb:
> In der alten Firma haben sich die Wolken in
> der Zwischenzeit wieder verzogen so dass ich gar nicht mehr so scharf
> auf's Wechseln bin.

Bist du auch sicher, dass es so bleibt.

Paar Bekannte meckern auch alle paar Wochen, dann ist wieder 
Sonnenschein, dann meckern angesagt. Auf und ab.
Gut wirklich abgrundtief unzufrieden ist da keiner, aber mir wäre das 
persönlich zu doof

von Nemesis (Gast)


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Wenn man sich in einer Firma erst mal akklimatisiert hat, die Kollegen,
seine Arbeitsmittel und die Tätigkeit in und auswendig kennt, der Job
durch Kündigungsschutz sicher ist und man Annehmlichkeiten im Job
lebt, dann wechselt man nicht so leicht in ein neues unbekanntes
Abenteuer, dass ja auch crashen kann. Da fällt es einfacher sich
eine Arm abzuschneiden wenn der juckt. Darauf bauen auch die Firmen
und sind mit Anreizen zum Bleiben äußerst zurück haltend. Selbst
die Rente mit 63 wird da nichts positives in der Richtung bewirken,
aber die Ausnahme bestätigt jede Regel. Beweiskräftig sind da die
verhaltenen Jobangebote ohne Fleisch am Knochen und das überall.
Wenn die Firmen plötzlich monetäre Anreize bieten würden, dann
würde ich da anders drüber denken.

von jo mei (Gast)


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Herbert schrieb im Beitrag #4192297
> ...In der alten Firma haben sich die Wolken in
> der Zwischenzeit wieder verzogen ...

Zu wenig Info (was sind das für "Wolken"). Da kann man jetzt alles 
mögliche rein interpretieren. Vielleicht riechen die den Braten, dass Du 
Dich woanders beworben hast und machen jetzt auf schön Wetter, damit Du 
noch ordentlich Leistung bringst auf die letzten Tage (bevor Du 
kündigst, wovon die vielleicht ausgehen). Reine Spekulation. Wie gesagt: 
dazu haben wir zu wenig Info. vielleicht kannst Du dazu noch was 
schreiben.

von Marx W. (Gast)


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Nemesis schrieb:
> Beweiskräftig sind da die
> verhaltenen Jobangebote ohne Fleisch am Knochen und das überall.
Ja.
> Wenn die Firmen plötzlich monetäre Anreize bieten würden, dann
> würde ich da anders drüber denken.
Deswegen wird sowas systematisch verhindert.

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