Hallo, ich möchte mir eine PWM nach folgendem Vorbild (Schaltung Nr. 2, unten) für meinen PC-Lüfter basteln: http://www.atx-netzteil.de/pwm_mit_ne555.htm Das wäre mein erstes elektrotechnisches Projekt, ich bin auch nicht vom Fach, aber ein großer DIY-Freund und bilde mich gerne weiter. Ich betrachte das als Gelegenheit in diese Welt einzusteigen. Ein paar Basics habe ich mir angeeignet und mittlerweile bin ich dabei zu prüfen WELCHE Bauelemente ich bestellen soll. Hierbei bräuchte ich bitte eure Hilfe. Ich muss sagen, dass ich echt überfordert bin bei dieser unfassbaren Vielfalt! Allein bei den Kondensatoren findet man mehrere tausend Artikel verschiedenster Hersteller. Im Schaltplan steht z.B. bei einem Widerstand 4,7kOhm. Davon gibt es dann wieder unzählige mit jeweils extrem unterschiedlichen technischen Daten. Also: Ich möchte das mit einem CMOS-Typen des NE555 und einem IRL3803 statt BUZ11 lösen. Ist das in Ordnung? Kondensatoren: C2 = 10nF ist klar, bei C1 ist ja ein Spektrum angegeben. Was für Kapazitäten für C1 machen denn Sinn für meinen Zweck? Einfach mal mehrere bestellen und prüfen? Welche Bauform (Keramik?). Zwei Parameter sind für mich nicht klar: Nennspannung und Toleranz. Auf was muss ich da achten? Dioden: 1N4148 gibt es auch in div. Varianten: ...T26A, ...T50R, ...TA, ...WS, ...WT. D1/D2 sind ja definiert. Was ist mit der Schutzdiode beim Motor? Wie muss die dimensioniert sein? Widerstände: Metallschicht? Kohleschicht? Wie hoch muss die Belastbarkeit sein? Was sagt die Toleranz aus? Potentiometer: Zum P2 - Dafür dachte ich, sollte ein Trimm-Poti gut geeignet sein. P1 ist dann ein Dreh-Poti, der aus dem Gehäuse rausguckt. Nun weiß ich nicht: Linear oder logarithmisch? Mich irritiert teilweise die Toleranz von 20% - ist das Teil so ungenau? Was ist mit der Belastbarkeit? Ich weiß, das sind wirklich viele, viele Fragen. Ich erwarte keine detaillierte/ausführliche Hilfe, vielleicht aber den einen oder anderen Hinweis, worauf zu achten ist. Ich danke euch vielmals! Jo
Johann L. schrieb: > Also: Ich möchte das mit einem CMOS-Typen des NE555 und einem IRL3803 > statt BUZ11 lösen. Ist das in Ordnung? Ja, wobei die Aussage, das das dann alles schon mit 3V läuft, mit Vorsicht zu geniessen ist. Auch der IRL3803 steuert mit 3V Gate-Source Spannung noch nicht voll durch. Die CMOS Variante des 555 (z.B. der ICM7555 von NXP) liefert auch nur 100mA Ausgangsstrom statt der üblichen 200mA, das sollte hier aber bei nicht allzu hohen PWM Frequenzen klappen. Der 555 soll ja die Gateladung des MOSFet schnell auf- und entladen, dafür muss er schon ein wenig Strom liefern können. > Kondensatoren: > C2 = 10nF ist klar, bei C1 ist ja ein Spektrum angegeben. Was für > Kapazitäten für C1 machen denn Sinn für meinen Zweck? Einfach mal > mehrere bestellen und prüfen? Welche Bauform (Keramik?). Zwei Parameter > sind für mich nicht klar: Nennspannung und Toleranz. Auf was muss ich da > achten? Das ist genau die Frage der PWM Frequenz. Eine LED siehst man ab etwa 100Hz auf keinen Fall mehr flimmern, ein Motor hört man dann aber vor sich hin brummen. Hole dir also ein Spektrum und probier aus, was für deinen Zweck besser ist. Nennspannung sollte immer höher gewählt werden also die Versorgung deiner Schaltung (z.B. 16V oder auch 25V) und die Toleranz kannst du dir meistens nicht aussuchen, sondern kaufst sie mit, wie sie ist. > Was ist mit der Schutzdiode beim Motor? > Wie muss die dimensioniert sein? Nimm da bitte eine Diode, die auch den Motorstrom vertragen würde. Ich bevorzuge da schnelle HV-Dioden wie die BA157-BA159, weil ich die sowieso immer da habe, zur Not tut es aber auch 1N4002-1N4007. Eine 1N4148 wäre als Freilaufdiode nicht gut geeignet. > Widerstände: > Metallschicht? Kohleschicht? Wusste gar nicht, das man Kohleschicht noch kaufen kann - nee, Spass beiseite, der Preisvorteil von Kohle gegenüber Metallschicht spielt bei dir keine Rolle, so das ich dir Metallschicht empfehlen würde. Toleranz siehe oben, die Belastbarkeit richtet sich nach P = U * I, wobei P die Leistung ist, U die Spannung über dem Widerstand und I der Strom durch ihn. Bei der o.a. Schaltung kommst du für alle Widerstände mit 0,25W Typen aus, lediglich R3 würde ich als 0,5W auslegen. > Nun weiß ich > nicht: Linear oder logarithmisch? Logarithmisch wird eigentlich nur im Audiobereich benutzt. Für deine Anwendung sind lineare das richtige. Es reichen Standardpotis, Toleranzen sind bei Potis durch den Aufbau mit Kohleschichtbahn meist etwas hoch. Die Belastbarkeit spielt in deiner Schaltung keine Rolle, die üblichen 0,2-0,3W reichen hier. Es gibt hochpräzise Keramiktrimmer, oft auch mit mehreren Umdrehungen (Mehrgangpotis), die hier aber unnötig sind, es sei denn, du willst deine Frequenzen und Pulsbreiten sehr genau einstellen. Wirst du also nicht brauchen.
Hey Matthias, viele Dank! Erste Sahne, deine Hilfestellung. Viel wichtige Infos auf einmal für mich. Top! Ich bestelle mir sicherheitshalber einfach noch einen BUZ11 und einen normalen NE555 mit, kostet ja nicht die Welt und so kann ich noch mal ausprobieren. Gruß, Jo
Johann L. schrieb: > Hallo, ich möchte mir eine PWM nach folgendem Vorbild (Schaltung Nr. 2, > unten) für meinen PC-Lüfter basteln: Und zu bedenken waere noch, dass bei weitem nicht alls PC-Luefter mit PWM gesteuert werden koennen. wendelsberg
wendelsberg schrieb: > Und zu bedenken waere noch, dass bei weitem nicht alls PC-Luefter mit > PWM gesteuert werden koennen. Das ist richtig und wenn es nicht ums Basteln geht, sondern darum, den PC leiser zu machen, wäre der Kauf eines steuerbaren fertigen Lüfters mit 4 pol. Stecker aufs Mainboard sicher sinnvoller und direkt von der CPU Temperatur geregelt. Aber man kann ja auch LED und andere DC Motoren mit der kleinen Schaltung regeln und Spass am Basteln entwickeln.
Oh okay, ich hab diesen Lüfter hier: Silent Wings Pure 120mm 1350rpm, 3pin ( http://www.bequiet.com/de/casefans/88 ) Funktioniert das dann oder brauche ich unbedingt einen 4pin?
Es kann sein, das du am Ausgang deiner PWM einen Tiefpass aus Spule und Kondensator schalten musst, um aus der PWM wieder eine geregelte Gleichspannung zu machen. Ansonsten sollte das mit dem Lüfter schon klappen. Um den Tiefpass nicht mit utopisch grosser Spule ausrüsten zu müssen, solltest du die PWM Frequenz hoch ansetzen, also so ab 10kHz aufwärts. Ein 4-pin Lüfter erfordert gar keine externe Schaltung und ist dann besser, wenn du schnell fertig werden willst.
Johann L. schrieb: > Hierbei bräuchte ich bitte eure > Hilfe. auf gleicher seite findest du n projekt mit dem tl494! http://www.atx-netzteil.de/pwm_mit_tl494.htm da kannst du einfach die frequenz und ie pwm einstellen.
Matthias S. schrieb: > Es kann sein, das du am Ausgang deiner PWM einen Tiefpass aus Spule und > Kondensator schalten musst, um aus der PWM wieder eine geregelte > Gleichspannung zu machen. Ein Motor ist aus Sicht der Steuerelektronik eine Spule und glättet den PWM-Strom von sich aus. Etwas anderes ist das, falls der Lüfter nicht nur ein Motor ist, sondern auch noch Steuerelektronik enthält.
Thomas W. schrieb: > Etwas anderes ist das, falls der Lüfter > nicht nur ein Motor ist, sondern auch noch Steuerelektronik enthält. Blablabla, das ist heute bei 99% aller PC Lüfter der Fall. Brushed PC Lüfter gibt es nicht mehr. Wenn du dir die technischen Daten des Lüfters angesehen hättest, hättest du etwas von 4V Anlaufspannung gelesen, was eindeutig auf einen brushless hindeutet. Und für diesen kann es eben nötig sein, einen Tiefpass einzufügen.
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