Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensatornetzteil


von Johann (Gast)


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Hallo Leute!

Bin immer wieder mal am Basteln und möchte mir ne Selbstschussanlage ;-) 
aus einem alten Merten BWM bauen.

Das Ding wurde weggeworfen da hab ich es aus dem Müll gezogen und 
zerlegt.
Die Zenerdioden haben die Platine schon schon braun gebacken da hab ich 
sie ausgelöten (schon ein Jahr her) und vergessen wie sie eingebaut 
waren.

Da ich die gesamte Funktion der Schaltung verstehen möchte hab ich 
fachmännisch auf neudeutsch ge"reverseEngeneered" und nen Plan 
gezeichnet.

Wäre nett wenn mir einer erklären könnte was die Bauteile machen. Bilder 
sind im Anhang.

Im SpiderWEB hab ich nur Kondensatornetzteile mit Brückengleichrichter 
gefunden.

Laut schaltung:

R1 wäre somit gegen zu hohe einschaltstromspitzen und schützt das ganze. 
Normalerweise so um die 100 Ohm, bei dieser jedoch 150 Ohm.

Der Folienkondensator Cr wäre der Blindwiderstand um die 230V zu 
verkleinern.

Parallel dazu R2 mit 294kOhm für was?

Nach dem Folienkondensator geht es über SMD R3 und R4 auf Anschlusspin 3
Anschlusspin 4 wird zwischen R3 und R4 abgezweigt.

Ebenfalls nach Cr sind 2 Zenerdioden in Serie (wie rum vergessen, was 
machen sie?), die dann über eine auf der Platine gezogene Schleife 
(vermutlich eine Induktivität, aber für was, als widerstand??) an den 
Neutralleiter angeschlossen sind.

Wie gehören die Zenerdioden eingebaut und wie funktioniert das ganze 
ohne Brückengleichrichter??

Was macht der NPN 1 ?

Warum ist bei NPN2 die Basis mit dem Emitter kurzgeschlossen? Als Diode 
für Gegeninduktion beim ausschalten=?

Welcher pin für was?

Pin X für +
Pin Xfür -
Pin X als an Wurzel des Schalters
Pin X als geschaltener für Relais

Wo bekommt die Elektronik ihre geglättete DC Spannung?

Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!

Freudliche Grüße Johann

von MaWin (Gast)


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Da ist wohl noch einiges falsch abgezeichnet.
R2 wird eher 390k haben, sollte 1M bekommen damit er nicht so heiss 
wird.
Die erste Z-Diode wird eine normale Diode sein. T2 könnte durchaus das 
Relais überbrücken statt abtrennen.
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.3

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Auch die AN954 von Microchip bietet interessante Lektüre für 
'Transformerless AC/DC'. Das angehängte Bild stammt aus dieser und hilft 
dem TE evtl. weiter, denn es kommt ohne Brückengleichrichter und mit 
Zenerdiode daher.
Ich vermute auch, das einer der Transistoren des TE gar keiner ist, 
sondern ein 3-Bein Spannungsregler der LM78L05 Klasse, erkennbar daran, 
das das mittlere Beinchen auf Masse liegt.

: Bearbeitet durch User
von Johann (Gast)


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MaWin schrieb:
> Da ist wohl noch einiges falsch abgezeichnet.
> R2 wird eher 390k haben

MaWin schrieb:
> Da ist wohl noch einiges falsch abgezeichnet.

Hab noch mal alles überprüft.
Müsste so stimmen wie ich es gezeichnet habe. Jedoch habe ich schon 
gesagt das ich nicht mehr weis, wie die zenerdioden eingebaut waren. 
Jedoch sind es definitiv zwei zener gleicher bauart. Ebenfalls sind die 
NPN transistoren beide gleich mit der typenbezeichnung A4t.

> R2 wird eher 390k haben, sollte 1M bekommen damit er nicht so heiss
> wird.

Ja wird wohl stimmen. Hab ich falsch abgelesen

von MaWin (Gast)


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Johann schrieb:
> Müsste so stimmen wie ich es gezeichnet habe.

Tut es aber nicht.

Was machen wir nun ?

Du hast die Platine.

von Johann (Gast)


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Hab die datei angehängt! Vielleicht könnt ihr was anfangen.

von Gisbert K. (e_stromer)


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A4T ist eine Doppeldiode BAV70. Habe mal einen Schaltplan gezeichnet.

von Johann (Gast)


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Oh! Wie funktioniert das ganze nun??

hab im internet nur A4t als transistor gefunden dachte mir sot23 sei die 
Ausführungsart und A4t die Type.

Für eine Beschreibung der Funktion der Bauteile wäre ich dankbar. 
Ebenfalls der Anschlüsse 1-4.

Wie wird hier eine Brauchbare spannung erzeugt ?

Mfg Johann

von MaWin (Gast)


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Das sieht schon wesentlich besser aus, aber 10k und 15k halte ich bei R3 
und R4 für unwahrscheinlich, was heisst denn 153 und 103 ?

Man kann übrigens an Eagle-Schaltplänen die Typennummern durchaus an das 
anpassen, was wahr ist.

Der Widerstand ist auch nicht orange gelb weiss, sondern orange weiss 
gelb, und wenn ein Widerstand braun grün braun ist, sind das 150 Ohm mit 
gelbem Ring als 1W Sicherungswiderstand.

R5 mit 27k als Vorwiderstand von 24 auf die vermuteten 5V1 Z-Diode im 
PIR sensor ist möglich, aber 700uA wären verdammt wenig.

Den Z-Dioden geht es dann schlecht, wenn der Elko kaum noch Kapazität 
hat.

von Johann (Gast)


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MaWin schrieb:
> Das sieht schon wesentlich besser aus, aber 10k und 15k halte ich
> bei R3
> und R4 für unwahrscheinlich, was heisst denn 153 und 103 ?

SMD mit der aufschrift 153 und 103. Laut I-net mit 3Stelligem 
Zifferncode sind das 15*1000 und 10*1000 Ohm
>
> Der Widerstand ist auch nicht orange gelb weiss, sondern orange weiss
> gelb,

Jawohl OR/Ws/Ge/Gold das sind laut Farbcode 394*10 000 =394kOhm
>
> R5 mit 27k als Vorwiderstand von 24 auf die vermuteten 5V1 Z-Diode im
> PIR sensor ist möglich, aber 700uA wären verdammt wenig.

Sind auch nicht 27k sondern SMD-R mit 272 aufschrift und somit 270 Ohm.

von Pink S. (pinkshell)


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Da es hier noch nicht gesagt wurde: R2 dient dazu, den Kondensator zu 
entladen, wenn die Netzspannung fehlt. Sonst kann es passieren, dass ein 
Bediener die Kondensatorladung abkriegt, wenn er den Stecker / die 
Fassung anfasst.

von Gisbert K. (e_stromer)


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153 = 15x10³ = 15k
103 = 10x10³ = 10k

D3 + D4 = Doppeldiode 1
D5 + D6 = Doppeldiode 2

Werden PIN2 und PIN3 über ein Schaltglied miteinander verbunden so 
schaltet das Relais.

Bei Zenerspannug von D1,D2 = 24V ergibt sich an PIN1 und PIN3 eine 
Gleichspannung von ca 23,3V.

An PIN4 liegt eine Art Taktsignal Vss 10V

Man kann die Typbezeichnungen anpasseb, aber der TE soll auch noch ein 
zu tun haben.

von Johann (Gast)


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Achja, die zenerdioden sind für max 12V/ 59mA bemessen 1,5W

http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/225682/BILIN/BZY97C24.html

BZY97C 24

von Gisbert K. (e_stromer)


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Zenerspannung BCY97C24 = 24V !!!

von Johann (Gast)


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Wie funktioniert das ganze nun? Gibt es ein Programm mit dem ich mir den 
Sinus simulieren kann?

Denn: 150 ohm am Eingang gegen Einschaltstromspitzen.

Der Folienkondensator dient als blindwiderstand und reduziert die 
Spannung auf welchen wert??
Parallel dazu der Entladewiderstand um keinen Schlag zu bekommen.

Dann stehts bei mir an.

Wenn die positive Halwelle kommt, warum sollte sie über die Zener gehen 
wenn die Doppeldiode "offen ist"

Die zweite Doppeldiode als Freilaufdiode für Gegeninduktivität.

Aber wo ist + und - und was machen die Kondensatoren btw.?

von Gisbert K. (e_stromer)


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Bei positiver Halbwelle an L1 fließt bei Überschreiten der Zenerspannung 
an D1 ein Strom über D2 nach N und an D1 liegt die Zenerspannung an mit 
der dann der Kondensator über D4 geladen wird.

Bei positiver Halbwelle an N fließt bei Überschreiten der Zenerspannung 
an D2 ein Strom über D1 nach L1 und an D2 liegt die Zenerspannung an mit 
der dann der Kondensator über D3 geladen wird.

Plus = Verbindungspunkt Kathoden D3 und D4
Minus = Verbindungspunkt Anoden D1 und D2.

von Johann (Gast)


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Danke für die Antwort.

Also ist das ganze durch die Doppeldiode BAV70 eigentlich eine Art von 
Brückengleichrichter oder gibt es einen anderen ausdruck für die 
Schaltung??

Gibt es eine Begründung das das Relais durch Schalten von - betätigt 
wird oder liegt es nur am Transistor bzw. IC?

In der Elektronik ist es eigentlich egal ob man Minus oder Plus 
schaltet??

von Frank G. (frank_g53)


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von Gisbert K. (e_stromer)


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Das ist eine Abwandlung einer Brückengleichrichtungschaltung bei der 
zwei normale Dioden durch zenerdioden ersetzt wurden wodurch die 
Spannung am Kondensator auf die Zenerspannung begrenzt wird.

Minus wird geschaltet weil der eine Spulenanschluß bereits an Plus 
angeschlossen ist.

Prinzipiell sind beide Varianten möglich wobei das Schalten nach Minus 
meistens einfacher zu handhaben ist

von MaWin (Gast)


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Johann schrieb:
> SMD mit der aufschrift 153 und 103. Laut I-net mit 3Stelligem
> Zifferncode sind das 15*1000 und 10*1000 Ohm

und das sind...

> Jawohl OR/Ws/Ge/Gold das sind laut Farbcode 394*10 000 =394kOhm

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.13.2

> Sind auch nicht 27k sondern SMD-R mit 272 aufschrift und somit 270 Ohm.

Ach.

Noch mal raten um sich in der Mitte einzubpendeln ?

Johann schrieb:
> Also ist das ganze durch die Doppeldiode BAV70 eigentlich eine Art von
> Brückengleichrichter

Ja.
Mit Spannungsbegrenzung durch die Z-Dioden.
Wie übrigens auch in der Lichtmaschine von deinem Auto.

von Johann (Gast)


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Das mit den270 kilo ohm hab ich nicht behauptet in der original 
zeichnung steht ohm nicht kiloohm!!

Trotzdem danke für die hilfe und das verständnis!!

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Johann schrieb:
> Sind auch nicht 27k sondern SMD-R mit 272 aufschrift und somit 270 Ohm.

Das halte ich für ein Gerücht ... Bei mir war 272 immer 2,7kOhm

von Johann (Gast)


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Hallo!

Sorry das ich den Thread nochmal ausgrabe!

Wofür könnte das Taktsignal mit 10v vss sein?

Danke schonmal!

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