Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 12 DC Netzteil "reparieren" => GND zu Erde 0V AC


von Pascal R. (pascal_r)


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Ich habe ein billiges 12 V DC Netzteil, welches zwar eine halbwegs 
saubere (ungeregelte) Spannung erzeugt, aber:

Wenn ich am 0V Ausgang vom Netzteil zu Erde an der Steckdose messe, dann 
zeigt mir das Multimeter ca 120 V AC mit 50 Hz an. Bei dem 12V Ausgang 
genauso. Ich schließe daraus, dass 0V und 12V im Gleichtakt mit 50 Hz 
oszillieren. Ich stelle mir das so ungefähr wie im angehängten Bild vor.

Ich würde gerne ein 12 V DC Spannung daraus machen, die kein AC Anteil 
zu Erde hat (Nennt man das hier "AC Anteil"? Nee, das macht man eher bei 
Ripple-Spannung oder?).

Mir fällt da irgendwie kein Lösungsansatz ein, der mich so richtig 
überzeugt.

Macht es Sinn, einfach beide Ausgänge mit einem RC-Filter zu Erde zu 
versehen?

Fällt jemandem eine Lösung ein, wo ich keine Verbindung zu Erde brauche?

von mhh (Gast)


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Du hast das Problem nicht, was Du da herleitest.

Pascal R. schrieb:
> Wenn ich am 0V Ausgang vom Netzteil zu Erde an der Steckdose messe, dann
> zeigt mir das Multimeter ca 120 V AC mit 50 Hz an.

Messe doch einfach an den 12V und ignoriere sinnvollerweise PE.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Pascal R. schrieb:
> Wenn ich am 0V Ausgang vom Netzteil zu Erde an der Steckdose messe, dann
> zeigt mir das Multimeter ca 120 V AC mit 50 Hz an.

Das ist eine Folge der Entstörkondensatoren. Es ist von beiden 
netzseitigen Anschlüssen jeweils ein kleiner Kondensator nach GND auf 
der Ausgangsseite geschaltet. Der resultierende (hochohmige, kapazitive) 
Spannungsteiler ergibt die halbe Netzspannung auf der GND-Leitung.

Allerdings wie gesagt (sehr) hochohmig. Schon der Körperwiderstand (wenn 
du z.B. den GND-Anschluß des Netzteils anfaßt) läßt die Spannung 
zusammenbrechen.

von Pascal R. (pascal_r)


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Axel S. schrieb:
> Das ist eine Folge der Entstörkondensatoren. Es ist von beiden
> netzseitigen Anschlüssen jeweils ein kleiner Kondensator nach GND auf
> der Ausgangsseite geschaltet. Der resultierende (hochohmige, kapazitive)
> Spannungsteiler ergibt die halbe Netzspannung auf der GND-Leitung.

Hmm, ich bin da noch skeptisch. Die 120 V AC messe ich sowohl auf dem 
GND-Ausgang als auch auf dem 12 V Ausgang. Ich werde mal schauen, ob ich 
ein Oszi organisiert kriege um mir das genauer anzuschauen.

> Allerdings wie gesagt (sehr) hochohmig. Schon der Körperwiderstand (wenn
> du z.B. den GND-Anschluß des Netzteils anfaßt) läßt die Spannung
> zusammenbrechen.

Nein, die Spannung wird noch nichteinmal signifikant geringer, wenn ich 
den Anschluss anfasse, an dem ich messe. Ich bin dabei allerdings auch 
nicht geerdet.

von Harald W. (wilhelms)


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Pascal R. schrieb:

> Hmm, ich bin da noch skeptisch. Die 120 V AC messe ich sowohl auf dem
> GND-Ausgang als auch auf dem 12 V Ausgang.

Dann schalte doch einfach mal einen 100kOhm Widerstand parallel
an die beiden Klemmen Deines Multimeters und lies dann ab.
Grundsätzlich könntest Du den Minus-Anschluss Deines Netzgerätes
mit dem SL verbinden. Damit bekommst Du aber manchmal andere
Probleme (Brummschleifen).

von Pascal R. (pascal_r)


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mhh schrieb:
> Messe doch einfach an den 12V und ignoriere sinnvollerweise PE.

Das Ding ist, dass ich das Netzgerät an ein Gerät anschließen will, was 
GND auf das Gehäuse legt. Wenn man jetzt das Gehäuse und irgendwas 
geerdetes gleichzeitig anfasst, kribbelt das manchmal etwas.

von hinz (Gast)


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Miss doch einfach mal den Strom der vom Ausgang des NT nach PE fließt. 
Und wenn das mehr als 500µA sind, dann wirf das NT weg.

von Pascal R. (pascal_r)


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hinz schrieb:
> Miss doch einfach mal den Strom der vom Ausgang des NT nach PE fließt.
> Und wenn das mehr als 500µA sind, dann wirf das NT weg.

Das habe ich dann auch gemacht, nachdem ich hier mal ein anständiges 
Multimeter gefunden habe. 110µA fließen da.

Ihr meint also sowas ist eher unproblematisch?

von hinz (Gast)


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von Axel S. (a-za-z0-9)


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Pascal R. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Das ist eine Folge der Entstörkondensatoren. Es ist von beiden
>> netzseitigen Anschlüssen jeweils ein kleiner Kondensator nach GND auf
>> der Ausgangsseite geschaltet. Der resultierende (hochohmige, kapazitive)
>> Spannungsteiler ergibt die halbe Netzspannung auf der GND-Leitung.
>
> Hmm, ich bin da noch skeptisch. Die 120 V AC messe ich sowohl auf dem
> GND-Ausgang als auch auf dem 12 V Ausgang.

Nein. Du mißt einmal 115V AC und einmal 115V AC + 12V DC. Keinmal darfst 
du raten, welcher Anteil bei deiner Messung überwiegt.

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