Ich habe meinen Abschluss in Elektrotechnik von der TU Braunschweig und bin vor einigen Monaten in eine dead-end Position gelandet. Wegen meines Alters (28) und meinen irrelevanten Berufserfahrungen bin ich nicht extrem begehrt. Ich sehe wenige Möglichkeiten, aus dieser Position herauszukommen. Dabei habe ich hohes Engagement, das ich hinter dem Arbeitscomputer nicht zeigen kann (ich programmiere 'nur' SPS). Ich bin immer ehrgeizig gewesen, hatte aber mehrere Probleme in versch. Lebensabschnitten. Ich habe eine Idee für ein Produkt, das für mich wie ein Ausweg erscheint. Die Entwicklung wäre bis zum Proof-of-Concept finanziell leistbar. Mein Ziel ist es primär, damit Engagement für bessere Arbeitsgeber zu zeigen. Dabei kann ich das Patent als Einstiegsmöglichkeit in eine bessere Firma nutzen oder aber gleich Geld mit den Rechten am Patent verdienen (?). Sollte ich es wagen, mir ein halbes/dreiviertel Jahr Auszeit zu nehmen, um das Produkt in Eigenarbeit zu entwickeln? Kann das auch als Berufsweg bzw. Berufsnotausgang funktionieren? Den „Tüftler“ kennt man ja meist als totalen Spinner oder triefenden Loser. Die Sicherheit will ich ungern aufgeben. Aber dieser Job ist der schlechteste, den irgendjemand in meinem Umfeld oder meiner Familie hat. Ich fühle mich einfach wie ein schwarzes Schaaf. Ich bin teilweise bessesen von der Idee, hierdurch den Ausbruch aus diesem Job zu schaffen.
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Mit 28 Jahren ist es wohl etwas zu früh, um von einer "Dead End" Situation zu sprechen. In Deinem Alter sind die meisten Doktoranden noch nicht in ihrem ersten Job. Luxusproblem? Wenn Du Selbständig werden willst, dann setze alle Hebel in Bewegung, um Deine Idee umzusetzen. Wenn es Dir "nur" um einen anderen Job gibt, solltest Du Dich vielleicht einfach Bewerben.
bork schrieb: > Mit 28 Jahren ist es wohl etwas zu früh, um von einer "Dead End" > Situation zu sprechen. In Deinem Alter sind die meisten Doktoranden noch > nicht in ihrem ersten Job. > > Luxusproblem? > > Wenn Du Selbständig werden willst, dann setze alle Hebel in Bewegung, um > Deine Idee umzusetzen. > > Wenn es Dir "nur" um einen anderen Job gibt, solltest Du Dich vielleicht > einfach Bewerben. Naja mit Dead-End meine ich, dass ich wahrscheinlich die nächsten 4-6 Jahre hinter dem Computer stehe und striche eingieb, bis sich etwas tun wird. Ich bin wegen meines späten Abschlusses kein Ingenieur für F&E, sondern irgendwas zwischen Techniker und Ingenieur. Das bekomme ich so mit. Mehr als (vielleicht) der Arbeit im Vertrieb sehe ich da keine Chancen. Selbständig würde ich mich schon gerne machen. Aber dieses Stigma um den "Tüftlerberuf", das macht mich eben stutzig. Jedes mal, wenn ich nach selbstständigen 'Developern' oder Entwicklern suche, sind die Profile und Seiten meist schräg.
Eagle1646 schrieb: > Sollte ich es wagen, mir ein halbes/dreiviertel Jahr Auszeit zu nehmen, > um das Produkt in Eigenarbeit zu entwickeln? Ja aber verschone die Welt lieber mit Deinem Problem..und versuche selber was zu entscheiden. Mit so einer Einstellung, daß man nicht mal selber weiß was man will....dem ist nicht zu helfen ! Eagle1646 schrieb: > irrelevanten Berufserfahrungen bin ich nicht > extrem begehrt. ist ja kein Wunder !
Bewirb dich halt woanders, wenn dein jetziger Job zu öde ist und spare das Geld für deine Erfindung. Wenn du genug beisammen hast kannst du es ja wagen dich selbstständig zu machen, kannst ja solange Angestellter bleiben bis absehbar ist dass es ein Goldesel wird oder floppt. Was sind denn das für Fragen? Die Antworten sind doch offensichtlich.
Du hast gerade Deinen Abschluss und siehst nach ein paar Monaten 'Einstiegsarbeit' bereits das Ende aller Tage. Erledige Deinen Job und zeige das man sich auf Deine Ergebnisse verlassen kann. Es liegt im wesentlichen an Deiner Haltung ob man dich als Bereicherung oder als notwendiges Übel empfindet. 'Nur' SPS ... Hast Du eigentlich eine Vorstellung davon welchen Komplexitätsgrad SPS Steuerungen erreichen können ? Bei Deinen Kollegen die eben diese Arbeit verrichten wird dich so eine Wahrnehmung so richtig beliebt machen. Selbstständigkeit ist nur eine andere Form des Broterwerbs. Du tauscht ein paar Probleme gegen ein paar andere. Statt über andere Leute Entscheidungen zu meckern musst Du plötzlich die eigenen hinterfragen. Auf jeden Fall brauchst Du ein dickes Fell und die Fähigkeit Dich immer wieder aufs neue zu Motivieren und Deine Ziele im Auge zu behalten. Wer Sicherheit ausserhalb der eigenen Person sucht möge da woanders schauen.
> Auf jeden Fall brauchst Du ein dickes Fell und die Fähigkeit Dich immer > wieder aufs neue zu Motivieren und Deine Ziele im Auge zu behalten. > Wer Sicherheit ausserhalb der eigenen Person sucht möge da woanders > schauen. Bis auf das Bit mit der Motivation stimme ich den Ausführungen zu, da das mit der Motivation genauso wenig funktioniert wie permanente Autosuggestion. Man muss als Selbständiger ein totaler Ignorant sein. Unser TO wird eine wie auch immer geartete Selbständigkeit nicht stemmen. Sorry dafür.
Bürovorsteher schrieb: >> Auf jeden Fall brauchst Du ein dickes Fell und die Fähigkeit Dich immer >> wieder aufs neue zu Motivieren und Deine Ziele im Auge zu behalten. >> Wer Sicherheit ausserhalb der eigenen Person sucht möge da woanders >> schauen. > > Bis auf das Bit mit der Motivation stimme ich den Ausführungen zu, da > das mit der Motivation genauso wenig funktioniert wie permanente > Autosuggestion. Wichtig ist wohl einfach, dass man das, was man macht, gerne tut - dann gibt es üblicherweise auch keine Motivationsprobleme. > Man muss als Selbständiger ein totaler Ignorant sein. Stimmt, zumindest was die Meinung von Bedenkenträgern angeht :-) > Unser TO wird eine wie auch immer geartete Selbständigkeit nicht > stemmen. > Sorry dafür. Ja, zumindest nicht in dieser Lebensphase. 28 ist nicht wirklich alt und die Selbstständigkeit als Ausweg zu wählen halte ich für keine gute Idee. Wer sich selbstständig machen will, fragt nicht in einem Forum, ob er es riskieren soll. Auf mich wirken die Texte recht unsicher - eine schlechte Voraussetzung für Selbstständigkeit. Aber wenn er es will: @OP: Wäre eine Vorbereitung nebenher keine Option? Mit dem Job als Sicherheit könntest Du in Ruhe die Grundlagen schaffen.
Eagle1646 schrieb: > Den > „Tüftler“ kennt man ja meist als totalen Spinner oder triefenden Loser. Klingt für mich insgesamt so, als hättest du dich in deinem eigenen, insgesamt ziemlich verschrobenen Bewertungssystem verheddert ...
Bewirb dich bei kleinen Firmen. Die sind hier im Forum nicht sehr begehrt, weil man viel tut für häufig weniger Geld als an anderer Stelle. Die Vorteile aus meiner Sicht: - Du bist häufig für alles verantwortlich und ziehst ein Projekt von vorn bis hinten durch. - Je selbstständiger du hier arbeiten mußt, umso mehr lernst du für deine spätere Selbstständigkeit. - Auch die möglicherweise zu leistenden Überstunden bereiten Dich schonmal auf später vor. Zumindest kannst Du dann besser abschätzen, was du willst. Und ja, es kann natürlich sein, dass du nicht beim ersten mal eine Firma triffst, bei der die Chemie stimmt. Diese empfinde ich aber als sehr wichtig, wenn man relativ selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten möchte.
Cyblord, wo hast du diesen Text kopiert? Kann unmöglich von dir stammen, außer, du hast tonnenweise Kreide gefressen oder bist wochenlang in einer Polieranlage gelegen. ;) :))) Zum Thema: Der TO soll von der Selbständigkeit Abstand nehmen. Er soll sich einen anderen Job suchen. Er soll sich über seine Ziele, Stärken und Schwächen bewußt werden. Er soll sich bewußt machen, seine Stärken zu nutzen und seine Schwächen (rein mental) zu minimieren. Mit einem Abschluss in Elektrotechnik an der TU Braunschweig gehörst du intellektuell zum obersten Promille der Menschheit. Übrigens, warum soll es dir nach ein paar Monaten im Beruf nicht anders ergehen, wie den meisten anderen auch. ;)
Jo S. schrieb: > Mit einem Abschluss in Elektrotechnik an der TU Braunschweig gehörst du > intellektuell zum obersten Promille der Menschheit. Die Uni sie so toll? Welchen Abschluss hat er? - B.E.? Welche Noten? Und selbst Top 1 Promille hiesse ja nur einer von 80.000 in Deutschland. Bei 160.000 arbeitenden angestellten Ingenieuren (laut Bundesamt) also gerade irgendwo in der Mitte.
Nachdem die - meiner Meinung nach - Kernaussage der Loeschorgie (man verzeihe mir den Ausdruck) zum Opfer gefallen ist, bin ich raus. Klare Ansagen sind wohl doch zu hart fuer die heutige Generation. Viel Spass noch wendelsberg
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