Hallo Forum-Mitglieder! Ich bin bei meiner Recherche auf den folgenden Vektor-Netzwerk-Analysator gestoßen: Bode 100 Vector Network Analyzer (https://www.picotest.com/products_BODE100.html) Sowohl bei den technischen Daten als auch im Preis liegt das Gerät in einem für mich akzeptablen Bereich. Auch der Umstand, dass es ein an einem Windows-PC zu betreibendes USB-Gerät ist, stört mich nicht. Meine Frage an diejenigen, die dieses Gerät kennen oder schon damit gearbeitet haben: Was gibt es Positives und Negatives darüber zu berichten? Hat das Gerät oder die zugehörige Software etwas, das besonders gut oder schlecht ist? Der Hintergrund meiner Fragen ist, dass ich einen eventuellen Fehlkauf vermeiden möchte (bei einem Nettopreis von 4200€ wohl nachvollziehbar). Die folgende Frage ist in anderen Beiträgen eigentlich schon beantwortet (aber vielleicht gibt es doch noch neue Erkenntnisse): Gibt es vielleicht noch bessere Alternativen, die in der Leistung (10Hz...40MHz), dem Funktionsumfang und im Preis (<5000€) ähnlich gelagert sind wie der "Bode 100"? Ich bin gespannt auf eure Antworten!
Hallo, mal eine Frage, was für einen Frequenzbereich benötigst du? 1Hz - 40Mhz? Hast du die mal den VNWA3 angeschaut?
Wenn man schon bereit ist über 5000 Euro zu investieren, dann würde ich nach einen gebrauchten Gerät eines namhaften Herstellers suchen. Agilent oder Rohde&Schwarz wäre da die richtigen Geräte. Für den Preis dürfte man schon ein relativ modernes gebrauchtes Gerät bis 3GHZ oder 4 GHz bekommen. Unterschätze aber bitte die Kosten für das notwendige Zubehör nicht, wie Messkabel ( da gehen nun mal keine Kabel für 30 Euro von der Stange mehr, und das notwendige Kalibrierkit, bestehend aus Open Source Match und Durchgang. Da sind bis 4GHz schnell auch mal 1000 Euro weg. Aber der VNWA3 von DG8SAQ ist auch nicht schlecht. Aber auch da werden gute Kabel und ein Kalibrierkit benötigt. Ralph Berres Ralph Berres
Die klassischen Vektor-Netzwerk-Analysatoren gehen gerne in den GHz-Bereich als obere Grenzfrequenz, was ja nicht schlecht ist, aber auch seinen Preis hat. Unten fangen sie üblicherweise bei 100kHz oder bestenfalls bei 9Khz an. Da ist das "VNMW3" mit 1kHz schon deutlich besser. Bei den (zwar günstigen) Bastellösungen* aus dem Amateurfunkbereich bin ich allerdings etwas skeptisch, insbesondere was den Funktionsumfang der Software betrifft. *) die Amateurfunker mögen mir diese etwas despektierlich anmutende Einstufung ihrer Leistung verzeihen Mir geht es in erster Linie darum, Messverstärker und Filterschaltungen aus dem Bereich der Industrieelektronik aus zu messen. Da sind 10Hz als untere Grenzfrequenz schon gut (der "Bode 100" geht bis 1Hz). Die obere Grenzfrequenz von 40MHz würde dafür ausreichen, hätte aber auch nichts dagegen, wenn es mehr wäre. Und wenn es eine vergleichbare Alternative zum "Bode 100" zu einem günstigeren Preis gäbe, wäre ich auch nicht unglücklich. Mit dem Gedanken, ein Gebrauchtgerät zu erwerben, habe ich natürlich auch schon gespielt. Aber gibt es in dieser Geräteklasse überhaupt etwas, das bereits bei so rund 10Hz los geht?
Du solltest dir die Software von dem VNWA3 mal ansehen. Sie bietet heute schon mehr Komfort als viele kommerzielle NWAs der oberen Preisklasse. Ob man den VNWA3 dazu bewegen kann bis 1Hr runter zu gehen, müsste man mit dem Autor dieses Gerätes Prof. Thomas Bayer aus der Uni Ulm DG8SAQ abklären. Vielleicht weis der ja eine Lösung. Eventuell gibt es ja Software , welche nur mit der Soundkarte im PC läuft. Ralph Berres
Nicht nur der Komfort, auch die Möglichkeiten welche die SW bietet, übertreffen die meisten VNWA´s, Genauigkeit ist vergleichbar mit kommerziellen Geräten, kann nur mit einem R&S ZVRL vergleichen. Bis in den Hz Bereich soll wohl mit dem VNWA auch gehen, dazu gab es mal etwas in der Yahoo Group. Was für genaue Schaltungen aus dem Industriebereich willst du genau messen, das man eine ugF von um 10Hz benötigt?
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Ok, ich werde mir das "VNWA" dann doch mal genauer anschauen. Es würde auf jeden Fall die höheren Frequenzen abdecken. Ich habe bei "Testwall" mal nach gebrauchten Geräten Ausschau gehalten und zum Beispiel den HP 3577B (http://www.testwall.com/products/product.791.0.0.Agilent-HP-3577B.html) gefunden, der den Bereich von 5Hz bis 200MHz abdeckt. Das wäre genau das Richtige. Was mich an den älteren Geräten jedoch abschreckt: das sind riesige Trümmer! Wo bringt man so eine Kiste unter? Da ist mir ein smartes USB-Kästchen dann doch lieber. Und die Kurven hat man dann auch gleich als Datei im PC (Stichwort: Dokumentation). Um noch die Frage, was ich mit so einem Gerät machen möchte, zu beantworten: In erster Linie geht es mir ganz banal um Frequenz- und Phasengang. In meinem aktuellen Projekt habe ich signalaufbereitende Eingangsstufen mit Tiefpasscharakteristik (Grenzfrequenz 35KHz und 1KHz). Die Frequenzen des Eingangssignals können bis in den Hertz-Bereich hinunter reichen. Da möchte ich einfach wissen, wie konstant der Amplitudengang ist. Das als bei mir gerade aktuelles Beispiel. Jetzt werden einige einwenden: Nimm doch einen Funktionsgenerator und ein Oszi! Ja wo sind wir denn? Noch in den siebzigern? Damit lass' ich nicht mal meine Studenten im Elektronikpraktikum die Zeit vertrödeln.
Den Bode100 haben wir hier rumliegen. Eigentlich war er gedacht um Schaltregler durchzumessen, aber die Ergebnisse sind leider nicht konsistent. Filter durchzupfeifen geht damit aber gut, und die mitgelieferte Software ist ausreichend. Die Software wird regelmäßig aktualisiert.
@Michael X. Vielen Dank für diese Info! Das ist doch schon mal eine Aussage.
Lieber Michael X. meine Name ist Bernhard Baumgartner und ich arbeite für OMICRON Lab, den Hersteller des Bode 100. Sie erwähnen in ihrem Post, dass Sie mit unserem Gerät keine konsistenten Ergebnisse bei der Analyse von Schaltreglern erzielen konnten. Da die Qualität der Messergebnisse von einer Vielzahl von Faktoren abhängt (Einspeisepegel, Impedanzverhältnis am Einspeisepunkt, Tastkopfkapazitäten, etc.) biete ich Ihnen gerne diesbezügliche Unterstützung an. Weltweit führende Unternehmen wie Microchip, Linear Techologies, Texas Instruments und Infineon nutzen täglich das Bode 100 zur Analyse von Schaltreglern. In Deutschland sind die Field Applications Engineers von LT mit einem Bode 100 ausgestattet, um Probleme an Schaltreglern bei Kunden zu untersuchen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir Ihr Messproblem in den Griff bekommen. Bitte senden Sie uns Ihre Messergebnisse z.B. mit der in der Software enthaltenen Funktion "Send Bode File to Support" zu oder kontaktieren Sie uns unter support@omicron-lab.com. Wir freuen uns schon auf Ihre Kontaktaufnahme. Beste Grüße Bernhard Baumgartner
Hallo Herr Baumgartner, gerne. Ich werde bei der nächsten Inbetriebnahme von Reglern auf ihr Angebot zurückkommen. Freundliche Grüsse, Michael X
Na ja, wer einen Bode100 mit einem HF-Netzwerkanalyzer vergleicht, dem ist wohl nicht bewusst, dass es noch eine ganz andere Welt der VNAs gibt... Geräte wie der Bode100, Venable oder der AP300 dienen z.B. der Analyse von geschlossenen Regelkreisen. Und da will man bei der Messung durchaus auch in den Bereich unter 10Hz runter, da sich die Phase ja schon eine Dekade unter dem Pol/der Nullstelle verändert. Ich benutze den Bode100 hauptsächlich zur Stabilitätsanalyse von Schaltnetzteilen. Es braucht tatsächlich etwas Übung, eine durchgeführte Messung zu bewerten, ob das Ergebnis plausibel ist. Oder ob man nochmal am Pegel drehen muss o.ä. Aber Omicron liefert viele gute Application Notes, finde ich, für die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten. Mit Reproduzierbarkeit habe ich keine Probleme. Wenn es damit Probleme gibt bzw. die Ergebnisse trotz sorgfältiger Anpassung einfach nur merkwürdig zu sein scheinen, kann das Problem auch ganz woanders liegen: Gerade Schaltnetzteile haben noch viele andere Problemfelder als nur den Regelkreis. Verhält sich durch schlechtes Layout, Abblockung, Einstreuungen der Schaltregler gestört? Das kann im Bode-Plot echt merkwürdig aussehen und schwupps denkst du, du hättest ein Regelkreisproblem. Für einen Aha-Effekt hat das Gerät bei mir auf alle Fälle gesorgt, als ich mal verschiedene Induktivitäten vermessen habe, die nach Datenblatt vergleichbar sein sollten. Was Hersteller in ihren Datenblättern so alles gerne verschweigen... In meinem Fall war es ESR über Frequenz, eine der Induktivitäten hatte bei Arbeitsfrequenz über Faktor 10 mehr ESR als bei DC. Klar dass die dann bei Volllast abkocht.
Hallo, was ist von solchen Lösungen wie Cleverscope oder Red Pitaya (Bode analyzer und Frequency Response Analyzer) zu halten? MfG egonotto
Manfred L. schrieb: > Hallo, > > was ist von solchen Lösungen wie Cleverscope oder Red Pitaya (Bode > analyzer und Frequency Response Analyzer) zu halten? > > MfG > egonotto Wäre ebenfalls meine Frage, wenn sich jemand noch des alten Threads annehmen möchte ;)
Seit über 20 Jahren nutzen wir einen HP/Agilent 35670 zur Regler Charakterisierung. Messwerte immer sehr orderntlich und jeder "glaubt" die auch.
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