Forum: HF, Funk und Felder Videosignal auf Gleichspannung aufmodulieren


von Max (Gast)


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Hallo,

ich möchte im Garten eine Kamera an einem Nistkasten anbringen. Nun habe 
ich eine mit Kabel bestellt und bin am Überlegen wie man das am 
geschicktesten macht. Die Kamera benötigt 12V und gibt ein fbas signal 
aus.
Wie würdet ihr denn das per Kabel machen bei einem Weg von ca 50m?
Könnte man zumindest versorgung und video in einem kabel zusammenfassen?

Danke

von Falk B. (falk)


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von Stefan M. (derwisch)


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Bei langen Leitungen für Videosignale wird auch oft das unsymmetrische 
Signal aus der Kamera ( 75 Ohm ) in ein symmetrisches Signal gewandelt.
Das lässt sich dann ohne aktive Treiber auch über längere Strecken 
verlustarm und störungsarm übertragen.

http://resource.boschsecurity.com/documents/Data_sheet_deDE_2844423819.pdf

Von sowas brauchst Du dann 2 Stück.
Am Monitor / Recorder muss es ja wieder in 75 Ohm unsymm. gewandelt 
werden.

Du brauchst zwar trotzdem getrennte Kabel ( Strom / Video ), aber das 
Videokabel kann dann eine billige verdrillte Zweidrahtleitung ohne 
Abschirmung sein. ( Telefondraht ).

von Karl-Heinrich N. (Gast)


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Anspruchsvolle Anwender, die Wert legen auf hohe Übertragungsqualität,
nutzen Triax-Kabel für die Fernspeisung ihrer Gerätschaften.

https://en.wikipedia.org/wiki/Triaxial_cable

von Max (Gast)


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Danke das klingt schonmal sehr interessant


Triax um ne 15 Euro-Kamera im Garten zu versorgen..ich weiß nicht recht

Es ging darum wie ich mir da was zusammenbaue, oder wenn verfügbar was 
fertiges kaufe, was sich im rahmen hält, da wie gesagt 
vogelhaus-kamera...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Bei Reichelt gibts mehrere "Grafikverlängerungen" für VGA, HDMI oder DVI 
über CAT-Netzwerkkabel, aber anscheinend nichts für analoges Video
( durchklicken zu: ◄ PC-Technik ◄ PC-Anschlusstechnik ◄ Adapter, KVM, 
Splitter ◄ Monitor-Splitter)
jetzt müsste das nur noch "Power over Ethernet" können.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Max schrieb:

> Triax um ne 15 Euro-Kamera im Garten zu versorgen..ich weiß nicht recht

Triax halte ich auch für übertrieben. Zwei Baluns und Netzwerkkabel
sind bei der grossen Entfernung aber sinnvoll. Dann hat man auch
genügend Adern zur Versorgung frei. Vielleicht braucht man noch ein
kleines 12V-Netzteil auf der Kameraseite.

von Phetty (Gast)


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Ich hab so ein billiges Set von Sunluxy bei Amazon bestellt. Da kommt 
Spannungsversorgung und Video über ein Kabel.
4 Kameras + Gerät unter 200 Euro.

von Harald W. (wilhelms)


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Phetty schrieb:
> Ich hab so ein billiges Set von Sunluxy bei Amazon bestellt. Da kommt
> Spannungsversorgung und Video über ein Kabel.
> 4 Kameras + Gerät unter 200 Euro.

...und das funktioniert bei 50 Metern?

von T.M .. (max)


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Vielleicht ist die Lösung mit dem Netzwekkabel doch ganz gut. 60m bekäme 
bei bei reichelt für 15 Euro. Dann noch die Baluns. Bei ebay findet man 
diese Adapter. Passiv steht da noch dabei. Wäre das korrekt?
Da wäre man mit Kabelrohr bei <50 Euro...das wäre noch halbwegs 
vertretbar für den Spaß

von Stefan M. (derwisch)


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Max .. schrieb:
> Vielleicht ist die Lösung mit dem Netzwekkabel doch ganz gut. 60m bekäme
> bei bei reichelt für 15 Euro. Dann noch die Baluns. Bei ebay findet man
> diese Adapter. Passiv steht da noch dabei. Wäre das korrekt?
> Da wäre man mit Kabelrohr bei <50 Euro...das wäre noch halbwegs
> vertretbar für den Spaß

So würde ich es machen.

von Oleg A. (oga)


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Christoph K. schrieb:
> Bei Reichelt gibts mehrere "Grafikverlängerungen" für VGA, HDMI oder DVI
> über CAT-Netzwerkkabel, aber anscheinend nichts für analoges Video

VGA ist analog.

von npn (Gast)


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Oleg A. schrieb:
> Christoph K. schrieb:
>> Bei Reichelt gibts mehrere "Grafikverlängerungen" für VGA, HDMI oder DVI
>> über CAT-Netzwerkkabel, aber anscheinend nichts für analoges Video
>
> VGA ist analog.

Natürlich hast du im Prinzip recht. Er meinte aber FBAS als "analoges 
Video".

von Joachim B. (jar)


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Max schrieb:
> Die Kamera benötigt 12V und gibt ein fbas signal
> aus.

und warum FBAS und 12V wieso nicht gleich eine IP Cam mit poe?

Max schrieb:
> Wie würdet ihr denn das per Kabel machen bei einem Weg von ca 50m?

bei 50m und hochwertigem Koaxkabel könnte es glatt noch so klappen.

1. Test 50m Koaxkabel (gutes Antennenkabel oder RG58 kostet nicht die 
Welt) an FBAS, die 12V aus einem Akku oder Netzteil mit 50m Kabeltrommel 
im Garten probieren.

Wisi
https://katalog.wisi.de/montage-und-verteilmaterial/koaxialkabel/koaxialkabel-k/mk-91-0100-1091.html
Dämpfung 5 MHz  1.5 dB (100m)


Wenn die Übertragung in Fbas noch brauchbar ist die 12V über dicke Spule 
auf das Koax aufkoppeln, das Videosignal mit Kondensator entnehmen um 
den DC loszuwerden.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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das gibt es ja auch
http://www.konigelectronic.com/de_de/56005179

http://www.mh-ueberwachungstechnik.de/2-draht-uebertragung.88.de.html
Balun mit RJ45 und DC-Stecker Artikel-ID: TTP111VP
Balun mit RJ45 und DC-Buchse Artikel-ID: TTP111VPJ

von Falk B. (falk)


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@Joachim B. (jar)


>bei 50m und hochwertigem Koaxkabel könnte es glatt noch so klappen.

Das tut es auch.

>Wenn die Übertragung in Fbas noch brauchbar ist die 12V über dicke Spule
>auf das Koax aufkoppeln, das Videosignal mit Kondensator entnehmen um
>den DC loszuwerden.

Nö. Warum glaubst du, habe ich den Link oben gepostet? Weil man für die 
sehr niedrige, unter Grenzfrequenz von Video eine SEHR dicke SPule 
bräuchte. Darum nimmt man einen Gyrator aus aktiven Bauteilen.

von cosinus (Gast)


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Genau. Und so eine Schaltung mit zwei Gyratoren ist im 'Funkamateur' mal 
veröffentlicht worden.

•Videosignal und Stromversorgung über eine Leitung - FA 2008, H.6, S.625 
ff

Autor ist Dr.-Ing. Klaus Sander.

Ich hatte diese Schaltung (eigentlich sind es zwei Schaltungen) damals, 
ein wenig auf meine Bedürfnisse modifiziert, nachgebaut. Läuft jetzt 
seit 6 Jahren ununterbrochen, mit 25m Kabel dazwischen um unsere Garage 
zu überwachen.

von Joachim B. (jar)


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Falk B. schrieb:
> Nö. Warum glaubst du, habe ich den Link oben gepostet? Weil man für die
> sehr niedrige, unter Grenzfrequenz von Video eine SEHR dicke SPule
> bräuchte.

wie niedrig ist sie denn und wie dick müsste dann die Spule sein?

nix gegen dein Posting liest sich auch gut.

von Soul E. (Gast)


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Vsync hat 60 Hz bei System M oder 50 Hz bei B, G, I etc.

von npn (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> wie niedrig ist sie denn

Sie ist idealerweise bei 0Hz (läßt sich nicht immer realisieren) und 
sollte in der Praxis nicht höher als ca. 50Hz sein.

von Joachim B. (jar)


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soul e. schrieb:
> Vsync hat 60 Hz
npn schrieb:
> Sie ist idealerweise bei 0Hz (läßt sich nicht immer realisieren) und
> sollte in der Praxis nicht höher als ca. 50Hz sein.

ihr ward nicht angesprochen sondern Falk!

als gelernter RFS Techniker ist mir in jedem FBAS immer 15,625kHz 
begegnet, dauerhaft und konstant.

von Oleg A. (oga)


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Joachim B. schrieb:
> als gelernter RFS Techniker ist mir in jedem FBAS immer 15,625kHz
> begegnet, dauerhaft und konstant.

Mit der Zeilenfrequenz 15,625kHz gibt es keine Probleme bei der 
Filterung, die ist hoch genug.

von npn (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> als gelernter RFS Techniker ist mir in jedem FBAS immer 15,625kHz
> begegnet, dauerhaft und konstant.

Sorry, daß ich trotzdem geantwortet habe. Aber das was du hier nennst, 
hat nichts mit der unteren Grenzfrequenz zu tun. Das ist die 
Zeilenfrequenz bei PAL.

von Falk B. (falk)


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@Joachim B. (jar)

>> Sie ist idealerweise bei 0Hz (läßt sich nicht immer realisieren) und
>> sollte in der Praxis nicht höher als ca. 50Hz sein.

>ihr ward nicht angesprochen sondern Falk!

Meine Antwort wäre aber die gleiche gewesen.

>als gelernter RFS Techniker ist mir in jedem FBAS immer 15,625kHz
>begegnet, dauerhaft und konstant.

Ja und? Das ist die Zeilenfrequenz. Dann schick mal ein FBAS-Signal über 
einen 10kHz Hochpass und schau dir das Bild an, vor allem bei konstantem 
Bildinhalt ;-)

Und dann rechne mal aus, welche Induktivität diese Spulen haben müssten, 
um einen 50 Hz Hochpass darzustellen bzw. um bei 50 Hz einen 
signifikatenen Widerstand zu bilden, welcher das FBAS-Signal nicht 
nennenswert belastet.

von Joachim B. (jar)


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npn schrieb:
> Sorry, daß ich trotzdem geantwortet habe. Aber das was du hier nennst,
> hat nichts mit der unteren Grenzfrequenz zu tun. Das ist die
> Zeilenfrequenz bei PAL.

die in jedem PAL Signal im FBAS steckt auch wenn die Videofrequenz 0 ist 
also keinen Bildinhalt hat!

Trotzdem wird das FBAS Signal nie 15kHz unterschreiten und das zu 
trennen bzw. von der DC Speisung fernzuhalten ist nicht so wild.

Sorry was wollt ihr denn mitteilen?

Es ist richtig das das Videosignal bis 0 Hz gehen kann!
Es ist richtig das bei 0-50Hz die Spule schon recht groß bis unendlich 
sein muss!

Tatsache bleibt das aber immer Zeile und oder höherfrequentes im FBAS 
ist und man nicht bis 0Hz mit unendlicher Induktivität filtern muss.

Wobei mit den Balun Links ja preiswerte Lösungen angeboten wurden da 
würde ich nix mehr basteln.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Joachim B. schrieb:

> Trotzdem wird das FBAS Signal nie 15kHz unterschreiten und das zu
> trennen bzw. von der DC Speisung fernzuhalten ist nicht so wild.

Neben dem HSync (Zeilenkipp) gibt es auch noch ein VSync (Bildkipp). 
Daran erkennt die Glotze wo oben ist. Wenn das nicht mitkommt, läuft das 
Bild durch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehsignal#Vertikale_Synchronisation

von npn (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> die in jedem PAL Signal im FBAS steckt auch wenn die Videofrequenz 0 ist
> also keinen Bildinhalt hat!
Tatsache ist auch, daß die Farbträgerfrequenz bei 4,43MHz liegt (bei 
PAL). Und diese Frequenz ist auch immer vertreten, auch wenn kein 
Bildinhalt da ist. Deswegen müssen doch aber auch niedrigere Frequenzen 
vorhanden sein, damit das FBAS-Signal insgesamt funktioniert.

Joachim B. schrieb:
> Sorry was wollt ihr denn mitteilen?
>
> Es ist richtig das das Videosignal bis 0 Hz gehen kann!
> Es ist richtig das bei 0-50Hz die Spule schon recht groß bis unendlich
> sein muss!
>
> Tatsache bleibt das aber immer Zeile und oder höherfrequentes im FBAS
> ist und man nicht bis 0Hz mit unendlicher Induktivität filtern muss.

Wenn die niedrigen Frequenzanteile fehlen, dann funktioniert auch der 
Bildsynchronimpuls nicht mehr. Und mach doch mal das, was Falk 
vorgeschlagen hat. Gib mal ein FBAS-Signal auf einen 10kHz-Hochpass und 
schau dir dann das Bild an.
Ist zwar jetzt ein wenig an den Haaren herbeigezogen, aber stell dir 
einfach nur ein Audiosignal vor (z.B. Musik) hinter einem 
10kHz-Hochpass.
Zum Funktionieren des FBAS-Signales braucht es nun mal den ganzen 
Frequenzbereich, da kann man nicht einfach mal was wegschneiden.

von Thomas S. (thommi)


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Sooo empfindlich istso ein Videosignal auch nicht. Habe da mal so ein 
Signal durch 50 m Patchkabel gejagt. Ob der Videoquelle, war ein 
Videorecorder, sowas habe ich noch mehrfach im Besitz :D, kam da noch 
immer ein brauchbares Signal an, das ging sogar auch mit dem üblichen 
TAE-Kabel über 50 m, und das ohne twisted-pair, ohne Baluns&CO.

Ggü Scart und HDMI besteht da schon ein Unterschied, unbestritten, und 
wenn man dann noch in Rhauderfehn wohnt (Marinefunkstelle, die U-Boote 
weltweit bis zu 20 m Tiefe mit Infos befunken kann), oder anderweitig 
nen starken Sender in unmittelbarer Nähe hat, wird das schon lästig, 
aber ohne dieser Einflusse und mit einer Kamera mit wenigen Pixeln wäre 
es einen Versuch wert, mal einfach ein Netzwerkkabel ohne drumrum zu 
nutzen.

Das Bild ist dann evtl etwas verwaschen, aber brauchbar.

Ich habe an meinem T4-Bulli den Heckwischer abgebaut, da ich eh nicht 
nach hinten durchsehen kann, habe dann die Drähte für den Wischer als 
Videoleitung für die Rückfahrkamera genutzt. Astreines Bild auch ohne 
Cynchleitung und mehrfach ungeschirmt gesteckt. Sind dann aber nur ca 
6...7 m Leitung, und es ist nur en BAS ohne F

Dennoch sind die Tipps hier diesbezüglich nicht ohne.

Es geht auch nicht nur um die 16.625 kHz Zeilenfrequenz auf den 
ehemaligen Ablenkspulen der Bildröhre, sondern um die Bandbreite von 5.5 
MHz.

Ein Netzwerkkabel ist wohl noch besser, als die in den 90ern oder 
2000ern üblichen 2.4 GHz-Sendern mit FB-Rückkanal, wobei der eventuell 
Kameraschwenks realisieren könnte, geht dann aber auch mit den vier 
restlichen Netzwerkkabeldrähten zuverlässiger.

von Joachim B. (jar)


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Thomas S. schrieb:
> Es geht auch nicht nur um die 16.625 kHz Zeilenfrequenz auf den
> ehemaligen Ablenkspulen der Bildröhre, sondern um die Bandbreite von 5.5
> MHz.

es geht auch nicht um das Videosignal von 0-4MHz weil im BAS Signal kein 
DC steckt, es geht darum das Videosignal von der DC Quelle fernzuhalten 
weil die ein Kurzschluß für Video ist, aber da der Zeilenimpuls immer 
mitübertragen wird ist aus Sicht der Spule immer 15kHz und die ist halt 
kein Kurzschluß mit ihrem XL bei 15kHz.

http://www.univie.ac.at/video/grundlagen/img_grundlagen/BAS_Zeilensignal.png

selbst bei weissem oder schwarzen kein Bildinhalt ist immer der 
Synchronimpuls inclusive und das nenne ich Wechselspannung mit einem F 
max bei 15kHz.

von ?!? (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> aber da der Zeilenimpuls immer
> mitübertragen wird ist aus Sicht der Spule immer 15kHz und die ist halt
> kein Kurzschluß mit ihrem XL bei 15kHz.

und was nützt dir das, wenn der Bildsynchronimpuls fehlt? Ein 
Videosignal besteht nicht nur aus Zeilensynchronimpulsen...

von Max (Gast)


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Ich habe eure Idee mit dem Netzwerkkabel übernommen und 50m davon 
bestellt. Hat den Vorteil, dass sogar noch ne Ader für ne zweite Kamera 
oä frei wäre und ich kann je zwei Adern zusammennehmen für die 
Spannungsversorgung.
Bin mal gespannt wie das Videosignal nach 50m aussieht

von Thomas S. (thommi)


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@Joachim B.

Das hast du falsch verstanden, oder ich habe das fahrlässig formuliert. 
Klar geht nicht DC und Videosignal, das wäre ob des Ri der 
Spannungsquelle wirklich ein Kurzschluss, daher eben meiner und anderen 
Idee, ein Netzwerkkabel zu missbrauchen. Ist geschirmt, aber hat eben 
nicht den Wellenwiderstand von 75 Ohm, wie ein dazu passendes Koax.

Ein 82-Ohm_widerstand als Abschluss ist auch ob der dünnen Leitung nicht 
gerade förderlich, 82 Ohm werden eben gerne als Ersatz des 75 
Ohm-Widerstandes genutzt, da man den eher rumliegen hat.

Ich bin im Ggs zu dir kein RFS-Techniker, also kann ich nur try&fail, 
was du dann in beiden Fällen genauer erläutern kannst, du bist der 
Profi, und du hast bestimmt intern eh schon "auaaa!!!"geschrien, als der 
Vorschlag kam, ein Videosignal über solch eine Leitung über 50 m zu 
verschicken, denn das ist in deinem Beruf mit Sicherheit nicht die 
saubere Lösung, zumal das Signal nicht mehr mit 1 Vss am Empfänger 
ankommt, wie es idealerweise sein sollte.

Nun frage ich dich mal, ob man das Signal auch kapazitiv in die 
DC-Leitung ein und auskoppeln könnte?

Dabei sollte das Einschalten der Spannung wohl einige millisekunden 
ansteigend bis zur Betriebsspannung der Kamera sein, dass da nicht 
selbige an den Videoausgang einschlägt. Millisekunden, um eine Z-Diode 
reagieren zu lassen, welche den Schlag abfängt.

Die Diode dann natürlich direkt am Videoausgang vor dem 
Einkoppelkondensator.

Ist dann aber wohl wieder ein Denkfehler, denn zum Sanftanlauf bedarf es 
dennoch wieder einer Spule.

Profilösungen sind anders, unbestritten. habe mal in einem TV-Studio 
gearbeitet, das waren aber noch Kameras mit drei Vidicons von JVC und 
den 35 Kg U-Matic-Recordern, also Zitat Pille von der Enterprise: 
"Finsterstes Mittelalter" aber ne schöne Zeit.

von Joachim B. (jar)


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Thomas S. schrieb:
> du hast bestimmt intern eh schon "auaaa!!!"geschrien, als der
> Vorschlag kam, ein Videosignal über solch eine Leitung über 50 m zu
> verschicken,

soll ich ehrlich sein?

eher nein, wozu AUA schreien, ein Videosignal ist doch fast DC das ist 
simpelste NF, wir bewegen uns ja heute deutlich unter 5MHz weil das 
Colorfilter schon irgendwo um 4,43 MHz Farbträger abschneidet.

Früher (TM) war mal für SW Video die Grenzfrequenz um 6,5 MHz durch 
Farbe kastriert auf unter 4,43 MHz.

Ich glaube in frühsten Versuchen haben wir sogar mit Audio 
Mikrofonleitung kaum verrundete Flanken sehen können.

Also ein Netzwerkkabel ist schon was besseres z.B. CAT 5 geschirmt mit 
120 Ohm Wellenwiderstand nicht mal so eine nennenswerte Fehlanpassung.

: Bearbeitet durch User
von Karl-Heinrich N. (Gast)


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Thomas S. schrieb im Beitrag #4208629
> Profilösungen sind anders, unbestritten. habe mal in einem TV-Studio
> gearbeitet, das waren aber noch Kameras mit drei Vidicons von JVC und
> den 35 Kg U-Matic-Recordern, also Zitat Pille von der Enterprise:
> "Finsterstes Mittelalter" aber ne schöne Zeit.

Das muss wohl im Früh-Mittelalter gewesen sein. Im Spät-MA kamen dann
eher Weiterentwicklungen wie Plumbicons (Philips) zum Einsatz.  ;-)

Wer sich für die Geschichte der professionellen TV-Studiotechnik
interessiert, dem kann ich die nachfolgendend verlinkte Website
empfehlen. Sorgfältig recherchiert, umfangreich und sehr informativ!

http://www.fernsehmuseum.info/

von Thomas S. (thommi)


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Ich weiss nur noch, dass ich da me Kameradiversity aufgebaut habe, Bei 
der Aufnahme von Jöhtens Faust, wir der Berliner so sagt, habe ich nach 
jedem Blitzeffekt auf die andere Kamera unschalten müssen, die eine dann 
erstmal aussschalten, um die Röhren wieder zu entladen, was den Vidicons 
natürlich echt gut tat.

Bedurfte dann zwar keiner ca 30 Minuten Heizzeit, um ein optimales Bild 
zu bekommen, aber ein regelmässiger Tausch war unumgänglich.

Eine Kamera hat damals 1980 ca 21.000 DM gekostet, eine Kamera bei den 
ÖR soviel, wie unser ganzes TV-Studio.

Aber bevor das in einen Privatchat ausartet, zurück zum Thema.

Edit: BTW, Danke für den sehr informativen Link zu dem Fernsehmuseum.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Joachim B. schrieb:

> Also ein Netzwerkkabel ist schon was besseres z.B. CAT 5 geschirmt mit
> 120 Ohm Wellenwiderstand nicht mal so eine nennenswerte Fehlanpassung.

Fehlanpassung produziert Echos. D.h. Plastik und Geisterbilder, wie 
früher(tm) bei der Zimmerantenne. Solange die Echos den Bildeindruck 
nicht stören, stellen sie kein Problem dar. Wenn es nervt, muss man über 
Anpassung nachdenken. Wahrscheinlich reicht schon ein Widerstand in 
Reihe mit der Quelle.

Versuch macht kluch. Ausprobieren geht ja auch mit aufgerolltem 
Netzwerkkabel, dafür muss man es noch nicht im Garten verbuddeln ;-)

von Joachim B. (jar)


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soul e. schrieb:
> Fehlanpassung produziert Echos.

klaro, nur sind die schlimm wenn der Abschluß R fehlt, bei Kabelimpedanz 
auf wenige Meter und nahezu DC wie Video sehe ich da weniger Probleme, 
aber das kann man testen:

soul e. schrieb:
> Ausprobieren geht ja auch mit aufgerolltem
> Netzwerkkabel,

Ich bin echt versucht den Testbildgenerator (olles Grundig Teil niederer 
Qualität ohne dB Dämpfungseinstellung) an meinen TV AVin zu klemmen und 
als Testbild weiss ohne Muster einzustellen und mit einem Trafo DC und 
Video über Kondi einzukoppeln und den Skeptikern mit einer FFT zu zeigen 
das auch im BAS Signal mit purem weiss oder grau die 15kHz immer 
anliegen auch während der Vertikalaustastung, schliesslich stecken die 
Vertikalsynchonimpulse in 25 Zeilen die weiterhin den Zeilenimpuls 
führen.

Kann ja sein das das Signal etwas verschliffen wird bei geringer 
Induktivität aber was bei Telefonitis klappte DC Speisung über L und 
trotzdem war die Sprechwechselspannung nie beleidigt 300-3000 Hz sollte 
auch bei BAS (BildAustastSynchonsignal) klappen.

von Soul E. (Gast)


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Natürlich liegen die 15,625 kHz immer an. Die 50 Hz aber auch, und die 
bestimmen die untere Grenzfrequenz.

von Joachim B. (jar)


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soul e. schrieb:
> Die 50 Hz aber auch, und die
> bestimmen die untere Grenzfrequenz.

die 50Hz kommen nie alleine

von ?!? (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> soul e. schrieb:
>> Die 50 Hz aber auch, und die
>> bestimmen die untere Grenzfrequenz.
>
> die 50Hz kommen nie alleine

Aber sie sind notwendig für die Bildsynchronisation.

von Joachim B. (jar)


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Max schrieb:
> Wie würdet ihr denn das per Kabel machen bei einem Weg von ca 50m?
> Könnte man zumindest versorgung und video in einem kabel zusammenfassen?

entweder so:
König Koaxialkabel Video Kabel 50m RG59 BNC - DC Stecker für 
Überwachungskamera  38,90 €
https://encrypted-tbn2.gstatic.com/shopping?q=tbn:ANd9GcSZT4APs2bsrOzvK6YhQPF0BBoFt2nCPhnrAYsOotwtJEYP2K1o&usqp=CAE
http://www.rakuten.de/produkt/koenig-koaxialkabel-video-kabel-50m-rg59-bnc-dc-stecker-fuer-ueberwachungskamera-664527131.html?cid=google_base&portaldv=6&sclid=a_pla_de_elektronik_foto_und_optik-mct&gclid=CjwKEAjwocKtBRCf9d_Q5ovcyHASJAAHhJYO-nTt8bae_eWk-zmevWBhCly-bARnNmFiNYNcwxynsBoC6IPw_wcB


oder so (teurer):

Joachim B. schrieb:
> http://www.mh-ueberwachungstechnik.de/2-draht-uebertragung.88.de.html
> Balun mit RJ45 und DC-Stecker Artikel-ID: TTP111VP
> Balun mit RJ45 und DC-Buchse Artikel-ID: TTP111VPJ

Balun mit RJ45 und DC-Stecker Artikel-ID: TTP111VP 14,90 € +
Balun mit RJ45 und DC-Buchse Artikel-ID: TTP111VPJ 14,90 € +
http://www.ebay.de/itm/like/301509032678?lpid=106&chn=ps EUR 11,99 +


Max schrieb:
> gibt ein fbas signal

also +
2x http://www.elektronik-24.de/Adapter-BNC-Cinch_detail_92_2234.html 
1,45 €

unter 50€ wird das wohl nix egal wie

: Bearbeitet durch User
von Wonko (Gast)


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von Joachim B. (jar)


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Wonko schrieb:
> 9,95 für das Paar Baluns.

ohne DC Ein- und Auskopplung das hast du wohl vergessen wie der Titel 
lautete.

Wonko schrieb:
> 9,95 für das Paar Baluns

PS. Baluns sind Übertrager und die können nicht bei Video mit 0 Hz 
übertragen sind sich ja so viele hier einig (scnr)

: Bearbeitet durch User
von Max (Gast)


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So, erstes Ergebnis ohne die Baluns, da noch nicht angekommen, sind 
diagonale, flimmernde, Streifen im Bild. Mal sehen ob sich das später 
noch bessert?

von Soul E. (Gast)


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Probier mal einen Widerstand in Reihe mit der Quelle. So 30..50 Ohm. Das 
sollte die Leitungsreflexionen etwas dämpfen.

von ?!? (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> PS. Baluns sind Übertrager und die können nicht bei Video mit 0 Hz
> übertragen sind sich ja so viele hier einig (scnr)

Es wurde immer gesagt "möglichst nahe bei 0Hz". Wichtig ist, daß 
wenigstens die 50Hz noch übertragen werden, sonst fällt der 
Bildsynchronimpuls aus und das Bild wird nicht mehr synchronisiert. Und 
genau das macht der Balun. Der ist ziemlich breitbandig (die 50Hz macht 
er auf jeden Fall und nach oben geht er auch bis einige MHz, dort 
natürlich mit annehmendem Pegel).

von Joachim B. (jar)


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?!? schrieb:
> Es wurde immer gesagt "möglichst nahe bei 0Hz".

und wie soll ein Bildinhalt deiner Meinung nach mit schwarzen weissen 
oder grauen Inhalt = 0 Hz übertragen werden, oder bezweifelst du das es 
diese Bildinhalte gibt wenn die Übertragung nur nahe 0Hz sein braucht?

Beantworte einfach, gibt es Bildinhalte mit F = 0?

Kann eurer Meinung mit Koppel C oder Balun 0Hz übertragen werden?
Ist der Vertikalsynchronimpuls zwischen Horizontalimpulse eingebettet?

: Bearbeitet durch User
von Max (Gast)


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Ich bilde mir ein, dass das Bild etwas ruhiger durch den Wiederstand 
geworden ist, aber Streifen sind immer noch deutlich im Bild.
Besser wurde es, als ich den blanken Draht, der auf dem äußeren Schirm 
liegt als Masse genommen habe.
Mal abwarten wie es mit dem Balun wird

von Max (Gast)


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So, der Balun ist heute gekommen und es funktioniert wunderbar. Danke 
nochmal für den Gedanken mit dem Netzwerkkabel!

von T.M .. (max)


Angehängte Dateien:

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Hallo,

noch eine Frage, mittlerweile ist das Kabel vergraben und ca 40m lang 
geworden. Der Standort ist abgelegen, dh. es liegen keine weiteren 
Erdkabel zur Stromversorgung in direkter Nähe, die eventuell stören 
könnten.

Das Bild wird ziemlich gut übertragen, aber beim Ton habe ich Probleme. 
Dieser brummt noch etwas. Zunächst hat ein SNT vom Display offenbar 
gestört. Nun sind alle Netzteile linear geregelt.
Lässt man die Kondensatoren auf Mikrofonseite weg, brummt es so stark, 
dass man kaum noch etwas anderes hört. Mit den beiden ist es schon 
deutlich leiser. Nun kenne ich mich überhaupt nicht aus, wie man sowas 
entstören kann. Die beiden Werte habe ich einfach so mal ausprobiert.
Könnte man das noch irgendwie optimieren?

Der Pre-Amp liefert ca. 0,7 Vss, wenn man in ca 1m Entfernung richtung 
Mikrofon normal spricht... wegen des langen Übertragungswegs habe ich 
noch eine Schaltung mit LM386 dahintergeschaltet bevor es über das Kabel 
geht..

: Bearbeitet durch User
von Lattice User (Gast)


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Max .. schrieb:

> wegen des langen Übertragungswegs habe ich
> noch eine Schaltung mit LM386 dahintergeschaltet bevor es über das Kabel
> geht..

Besser ist es einen balanced Audiodriver zu verwenden:
z.B. http://www.ti.com/lit/ds/symlink/drv135.pdf

Alternativ FM Modulator/Demodulator:
http://www.onsemi.com/PowerSolutions/product.do?id=LA72914V

Ach ja, CAT7 Kabel wäre auch besser, dafür ist es aber zu spät.
(CAT7 ist paarweise abgeschirmt)

von T.M .. (max)


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Ja mit symmetrischer Übertragung habe ich auch schon geliebäugelt, aber 
dann müsste ich noch eine negative Versorgungsspannung erzeugen.

tja, hab mich auch schon geärgert, dass ich nicht wenigstens CAT6 
genommen habe, aber ja jetzt ist es leider zu spät

eine andere Überlegung wäre noch ein SPDIF-Wandler. Bis 20m sollte der 
offenbar schonmal funktionieren, wenn das stimmt, was ich so gelesen 
habe

Aber erst würde ich gerne möglichst gut die Gleichspannung glätten oder 
was auch immer man da machen kann. Wenn schon die zufällige Kombi aus 
100µF und 100nF so massive Verbesserung bringt, kann man das vielleicht 
noch optimieren mit vernünftigen Werten, Drosseln etc??

: Bearbeitet durch User
von Lattice User (Gast)


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Das Brummen kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Videosignal.

von T.M .. (max)


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Das habe ich auch schon vermutet, dann wäre nur noch Symmetrierung des 
Audiosignals möglich, oder?

Hast du noch eine Idee für die Kondensatorgeschichte?  Ich würde das 
gerne mal ausprobieren

von Lattice User (Gast)


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Max .. schrieb:
> Das habe ich auch schon vermutet, dann wäre nur noch Symmetrierung des
> Audiosignals möglich, oder?

Schau dir mal meinen 2. Link an, dieser FM Modulator/Demodulator ist 
genau für eine kabelgebundene Audioübertragung über lange Strecken 
gemacht.
(Es gibt da übrigens auch noch einen für Video)

>
> Hast du noch eine Idee für die Kondensatorgeschichte?  Ich würde das
> gerne mal ausprobieren

Einstreuung über die Spannungsverorgung des Mikros ist nur eine Quelle, 
in die dürftest du mit den Konsensatoren bekämpft haben. Mit den Wertrn 
rumzupielen artet IMO nur in Voodoo aus.
Jetzt geht es noch darum das Kabel zu entstören.

Eine Spektrumanalyse des empfangenen Audiosignals mit Audacity ist auch 
hilfreich. Wenn es vom Video kommt sollte da auch ein starker Störer bei 
ca 15 kHz sein.

von Oliver S. (phetty)


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Harald W. schrieb:
> ...und das funktioniert bei 50 Metern?

FullHD kann man nicht erwarten. Aber ich habe ein Stück mit 40m, da 
kommt noch was an und das sieht nicht sooo gruselig aus.

Wenn man es schön haben will eine Cam mit WLAN verwenden und über den 
vorhandenen Draht mit Strom versorgen.

von Klaus (Gast)


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Max .. schrieb:
> Ja mit symmetrischer Übertragung habe ich auch schon geliebäugelt, aber
> dann müsste ich noch eine negative Versorgungsspannung erzeugen.

Warum? Du hast 2 Adern für Audio, und da kann man das Signal doch auch 
differentiell mit einem Trafo ankoppeln. Solche Trafos sollte es im 
Audiobereich doch geben.

MfG Klaus

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