Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rail to Rail OP versorgen


von Tamer M. (kaffee89)


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Guten Morgen,

Mithilfe dieser Schaltung möchte ich gerne meinen OP versorgen:
http://www.elektronik-bastelkeller.de/media/impedanzwandler.jpg

Kurze und knappe Frage: Die virtuelle Masse am Ausgang des 
Einsverstärkers lasse ich doch unberührt oder? Einfach die 
Versorgungseingänge des OPs mit der oberen und unteren Klemme (+6V und 
-6V) verbinden ist richtig?

von wilhelmT (Gast)


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Ähm......als rail-to-rail ist mir der 741-er nicht gerade bekannt.
Gruß, wilhelmT

von Uwe N. (musaeus)


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Hallo,

Der im Link dargestellte OP ist als Impedanzwandler geschaltet.
Der Ausgang stellt keine virtuelle Masse dar, sondern ist der 
Bezugspunkt
für die Ein - bzw. Ausgangsspannung der zu versorgenden Schaltung bzw.
des OP`s den du versorgen möchtest.

Gruß

von Tamer M. (kaffee89)


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Also einfach an die obere und untere Klemme wo +6V und -6V steht meinen 
Versorgungsanschlüsse des OPs dann anschließen? Ich frag mich grad 
nämlich  was der Impedanzwandler genau bewirken soll wenn am Bezugspunkt 
eh nichts abgegriffen wird.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Tamer M. schrieb:
> Einfach die Versorgungseingänge des OPs mit der oberen und
> unteren Klemme (+6V und -6V) verbinden ist richtig?

Ja.

> Die virtuelle Masse am Ausgang des
> Einsverstärkers lasse ich doch unberührt oder?

Die virtuelle Masse verbindest du aber mit allen Punkten deiner 
Schaltung, die eigentlich an GND liegen, also Abschirmung und damit 0V 
Bezugspunkt der Ein- und Ausgänge, eventuelle Rückkopplungsnetzwerke die 
sich an GND abstützen etc.

von Tamer M. (kaffee89)


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Guten Morgen MaWin,

meinst du das so? (Bild)
Habe mal einen nichtinvertierenden Verstärker eingezeichnet. Die 
Eingangsspannung U_E hab ich auf meine virtuelle Masse {VGND) bezogen 
und R_2 unten auch an {VGND) angeschlossen. Ist das richtig?

Edit (Sorry Rückkopplungspfad vergessen einzuzeichnen!) Invertierender 
Eingang sollte nicht an virtuelle Masse, sondern an den Knotenpunkt 
zwischen R1 und R2

: Bearbeitet durch User
von Tamer M. (kaffee89)


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So nochmal kurz aktualisiert.

Fänds super wenn du nochmal drauf eingehen könntest MaWin :)

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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ja, so passt das.

Und auch wenn du deine Ausgangsspannung messen willst, musst du dich auf 
VGND beziehen (d.h. die zweite Strippe des Messgeräts kommt an VGND, 
nicht an den Minuspol des Netzteils).

von MaWin (Gast)


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von Tamer M. (kaffee89)


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Vielen Dank Achim und MaWin,

eine Sache bereitet mir noch kleinwenig Kopfzerbrechen:

Wir haben in der FH gelernt, dass Einsverstärker sehr gerne zur 
Entkopplung  von mehreren Schaltungsteilen eingesetzt werden.

Der Einsverstärker bewirkt hier doch auch eine Entkopplung, sodass nicht 
mehr die Quelle belastet wird, sondern nur noch der OP, das heißt die 
Last wird den Strom nur noch vom Operationsverstärker ziehen. Ohne den 
OP könnte bei unsymmetrischer Belastung die virtuelle Masse auf einen 
anderen Wert verschoben werden, jetzt ist das nicht mehr möglich, da der 
Einsverstärker seinen Ausgang auf Uo/2 hält. Ist das so richtig?

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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richtig: aus dem Spannungsteiler könnte man keinen Strom ziehen, ohne 
das Mittenpotential zu verschieben. Der Spannungsfolger 
(Impedanzwandler) liefert den Strom, ohne dass sich das Potential 
verschiebt.

Das geht so lange gut, wie der Spannungsfolger seinen Job tut. Wenn er 
überlastet wird (zu viel Strom) oder wenn er instabil wird (weil er z.B. 
eine zu große Kapazität zwischen VGND und seiner eigenen Versorgung 
treiben muss), dann klappts halt auch nicht mehr.

von MaWin (Gast)


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Tamer M. schrieb:
> Ist das so richtig?

Ja.

Wobei so ein OpAmp Ausgang auch nur bis ca. 20mA belastet werden darf.

von Tamer M. (kaffee89)


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Klasse. Dann hab ich das schonmal abgehakt.

Nun hab ich mir aber deinen Link angeschaut und frag mich was die 
Kondensatoren dort machen. Das kenn ich nur von Digitalschaltungen, dass 
Kondensatoren vor die Quelle geschaltet werden, die bewirken, dass wenn 
ein starker Strom gezogen wird die Leitungsinduktivität den Strom der 
Quelle stark hemmt und somit der Kondensator seine Ladung der Last zur 
Verfügung stellt. Was bewirken die Kondensatoren da genau?

von MaWin (Gast)


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Tamer M. schrieb:
> und frag mich was die Kondensatoren dort machen.

Die verringern die Impedanz bei hohen Frequenzen, halten also die 
Spannung nahezu konstant auch bei schnellen Stromänderungen, in denen 
der OpAmp noch nicht reagiert, so wie der Ausgangskondensator beim 
Spannungsregler,

oder gar die 1000uF Elkos wenn gar kein OpAmp da ist die allen Strom so 
wegpuffern, daß im Mittel nur eine konstante Spannung entsteht.

von Tamer M. (kaffee89)


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Also versteh ich das richtig:

Der OPV zieht aus der Gleichspannungsquelle einen Wechselstrom?

von HildeK (Gast)


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Tamer M. schrieb:
> Also versteh ich das richtig:
>
> Der OPV zieht aus der Gleichspannungsquelle einen Wechselstrom?

Nicht ganz: es ist weiterhin ein Gleichstrom, aber in der Stärke 
wechselnd.

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