Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drainschaltung - Wechselspannung "abblocken"


von Student89 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Eine Frage zu dem "Abblockkondensator" der parallel zur positiven 
Versorgungsspannung angeschlossen ist.

Will man mit diesem Kondensator verhindern, dass die 
Versorgungsgleichspannung an Drain der Wechselspannung überlagert wird 
und den Wechselspannungsanteil deswegen kurzschließt?

Wenn ja, wozu ist das wichtig? Brauch der Drain-Anschluss eine konstante 
Versorgungsspannung?

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Student89 schrieb:
> Wenn ja, wozu ist das wichtig? Brauch der Drain-Anschluss eine konstante
> Versorgungsspannung?

Der Drain-Anschluss eigentlich nicht, aber:

-Bei allen Rechnungen in solch einer Schaltung setzt man still voraus, 
dass die Versorgung eine ideale Spannungsquelle mit Ri = 0 sei. Solch 
ein Kondensator sorgt zumindest für das Signal (Wechselstrom) dafür, 
dass das der Fall ist.

-Bei Ansteuerung der Stufe ist im Leiter für V+ auch Wechselstrom 
vorhanden und es entsteht am Leiter eine Wechselspannung. Das kann zum 
Übersprechen auf andre Stufen in der Schaltung oder gar zur Rückkopplung 
führen

- Brummspannung auf der V+ Leitung oder die Wechselspannung, die andre 
Stufen erzeugt haben kann über R2 auf den Eingang der Stufe kommen und 
stören.

-Bei Spannungseinbrüchen in der Versorgung kann der Kondensator als 
Stützkondensator wirken.

von Student89 (Gast)


Lesenswert?

Hallo Peter,

danke für deine ausführliche Antwort (die mir auch endlich mal 
weiterhilft!)
Den letzten Punkt finde ich sehr interessant: Das kommt doch dann 
zustande, wenn impulsartig Ströme gezogen werden und die 
Versorgungsspannung zusammenbricht, dann entlädt sich der Kondensator 
und nimmt so die Funktion der Spannungsquelle ein für den Moment bis 
sich die Versorgungsspannung wieder stabilisiert hat. Richtig?

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Ja, obwohl, solch ein Stützkondensator spielt vor Allem in der 
Digitaltechnik eine Rolle. Beim Umschalten von low auf high ziehen die 
Logikbausteine ganz kurzzeitig hohen Strom, um die Lasztkapazitäten 
schnell umzuladen. Um solche Einbrüche der Spannung zu puffern sind 
Kondensatoren von so ca. 10 bis 100nF ausreichend, dürfen aber maximal 
wenige cm vom IC entfernt sein.

In der Analogtechnik braucht man da eher Kondensatoren im Bereich 10 bis 
100µF als Stützkondensator. Da verschieben die Spannungseinbrüche die 
Arbeitspunkte der Verstärkerstufen und über die Koppelkondensatoren 
wirkt sich das dann sogar auf die nächsten Stufen aus. Da müssen recht 
große Stützkondensatoren genommen werden.
 Bei Leistungsstufen mit Lautsprechern führt das beispielsweise zu einem 
"Blubbern": Jeder Spannungseinbruch führt dann bei mangelnder Stützung 
der Vorstufen zu kräftigen tieffrequenten Impulsen am Lautsprecher.

von Student89 (Gast)


Lesenswert?

Wie verhindert der Kondensator denn das Übersprechen? Das hab ich noch 
nicht so verstanden.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.