Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wechselrichter


von Heinz Kauer (Gast)


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Hallo,

kann man bei den gekauften Wechselrichtern die Ausgangsfrequenz 
verändern?
Ich dachte da so an 10 bis 70 Hz.

blauerhirsch

von hinz (Gast)


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Kommt ganz drauf an. Bei den billigen mit "sinusähnlichem" Ausgang geht 
das ganz einfach. Meist ist da in der Ausgangsstufe ein TL494 verbaut, 
und wie dessen Frequenz zu ändern ist steht im Datenblatt.
Richtige Sinuswechselrichter lassen sich so aber nicht zu niedrigerer 
Frequenz hin trimmen.

von Thomas B. (thombde)


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hinz schrieb:
> Kommt ganz drauf an. Bei den billigen mit "sinusähnlichem" Ausgang geht
> das ganz einfach. Meist ist da in der Ausgangsstufe ein TL494 verbaut,
> und wie dessen Frequenz zu ändern ist steht im Datenblatt.

Das wäre dann so eine Art günstiger Frequenzumrichter?
Da habe ich jetzt noch gar nicht drüber nachgedacht.
Danke für den Tip.
Man lernt ja immer dazu ;-)

Gruß
Thomas

von Magic S. (magic_smoke)


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Falls Du daran denkst, einen einfachst-Rechteck-Wechselrichter so weit 
runter zu trimmen und als Frequenzumrichter zu verwenden, kannst Du das 
vergessen.

Frequenzumrichter ändern nicht nur die Frequenz, sondern sie passen auch 
die Ausgangsspannung an die Frequenz an. Wenn man das nicht macht, kommt 
jeder Motor oder Trafo daran richtig schön in Sättigung und Du hast eine 
größere Rauchentwicklung.

von hinz (Gast)


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Doch, das geht schon. Man muss halt neben der Frequenz auch DTC 
verstellen. Aber so richtig Freude kommt dennoch nicht auf, der vielen 
Oberwellen wegen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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hinz schrieb:
> Doch, das geht schon. Man muss halt neben der Frequenz auch DTC
> verstellen. Aber so richtig Freude kommt dennoch nicht auf, der vielen
> Oberwellen wegen.

Das ist vermutlich ein Missverständnis - magic smoke meinte vermutlich 
das V/f Verhältnis, das dazu dient, bei reduizierter Frequenz auch die 
Ausgangsspannung abzusenken, weil z.B. ein Motor sonst im schlimmsten 
Fall abbrennen würde.
http://control.com/thread/1026173267
https://en.wikipedia.org/wiki/Variable-frequency_drive

von hinz (Gast)


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Kein Missverständnis.

von Magic S. (magic_smoke)


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Sicherlich kannst Du eine PWM-Regelung der Ausgangsimpulse nachrüsten. 
Das wird aber deutlich komplexer als das einfache Ändern der 
Ausgangsfrequenz, weil es dem Selbstbau eines Frequenzumrichters sehr 
nahe kommt. Wenn man da schon mal bei ist, kann man auch eine 
Sinusmodulation vornehmen und schon ist der FU fertig ...

von Ursus P. (unwichtig)


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Heinz Kauer schrieb:
> Hallo,
>
> kann man bei den gekauften Wechselrichtern die Ausgangsfrequenz
> verändern?
> Ich dachte da so an 10 bis 70 Hz.
>
> blauerhirsch
Fabrikat? Leistungsklasse? Spannungsbereich? Dein Standort? Bischen dünn 
die Angabe ;-)))

von Автомат К. (dermeckrige)


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magic s. schrieb:
> Sicherlich kannst Du eine PWM-Regelung der Ausgangsimpulse nachrüsten.
> Das wird aber deutlich komplexer als das einfache Ändern der
> Ausgangsfrequenz, weil es dem Selbstbau eines Frequenzumrichters sehr
> nahe kommt.

Neben der Frequenz das Tastverhältnis bei einem TL494 zu ändern ist 
jetzt nicht der Aufwand.

von Georg W. (gaestle)


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Ich habe letztens wieder einen repariert. Die einzige "Intelligenz" 
darin war ein DSP. Vielleicht kann man an seinem Takt drehen, aber wenn 
es schief geht kann es richtig laut werden.
Sonst müsstest du eine neue Software schreiben, das dürfte aber für die 
meisten hier eine Nummer zu groß sein.

von hinz (Gast)


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Автомат К. schrieb:
> magic s. schrieb:
>> Sicherlich kannst Du eine PWM-Regelung der Ausgangsimpulse nachrüsten.
>> Das wird aber deutlich komplexer als das einfache Ändern der
>> Ausgangsfrequenz, weil es dem Selbstbau eines Frequenzumrichters sehr
>> nahe kommt.
>
> Neben der Frequenz das Tastverhältnis bei einem TL494 zu ändern ist
> jetzt nicht der Aufwand.

MS kennt den 494 offenbar nicht richtig.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Angehängte Dateien:

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Es ist schon richtig, das der TL494 und auch der 3525 in vielen 
Wechselrichtern dazu benutzt wird, die 325V Zwischenkreisspannung 
herzustellen, meistens in Verbindung mit einer Gruppe MOSFets. 
Allerdings ist das nur die halbe Miete, denn aus der hohen 
Gleichspannung wird dann mittels HV H-Brücke und MC resp. 
Simpel-Flipflops der Sinus resp. modifizierte Sinus hergestellt.
Die PWM Frequenz des TL494/SG3525 o.ä. hat damit nichts zu tun.

Das eigentliche Frequenznormal wird im MC erzeugt, der die H-Brücke 
kontrolliert, bzw. mit teilweise sehr simplen Teilerketten oder, wie im 
angehängten (60Hz/115V) Modell mit einem freischwingenden NE556, was so 
ziemlich die schlechteste aller Möglichkeiten ist.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Es gibt Wechselrichter in denen zwei 494 drin sind, nicht wenige sogar. 
Der zweite macht eben aus den 325VDC mittels MOSFET-Vollbrücke die 
230VAC/50Hz.

von Magic S. (magic_smoke)


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Klasse, was einige hier so schreiben. Die 10Hz Nadelimpulse mit 340V 
werden's sicherlich bringen, wenn ihr einfach nur das Tastverhältnis mit 
der Frequenz variiert... Legt los, ihr seid die Helden!

Nochmal zur Erinnerung: Es ging darum, einen Wechselrichter EINFACH 
umzubauen - nicht um einen Neubau aus alten Teilen des Lastkreises plus 
etwas Hightech wie ein DSP oder irgendein µC. Das kriegen Hinz und Heinz 
sowieso nicht hin.

von hinz (Gast)


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magic s. schrieb:
> Klasse, was einige hier so schreiben.

Schau mal in den Spiegel.

von Grrrrr (Gast)


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Das wäre dann so eine Art günstiger Frequenzumrichter?
Da habe ich jetzt noch gar nicht drüber nachgedacht.
Danke für den Tip.
Man lernt ja immer dazu ;-)

Da gibts schon noch Unterschiede zum  WR.

Am FU liegt eine Ausgangsspannung mit konstanter PWM Frequenz
(zB 1/T= 4 kHz), dessen Amplitude immer so hoch wie die 
Zwischenkreisspannung ist. Es ist hier nur wichtig, daß der Ausgangstrom 
durch die Motorwicklung, dh. der Verlauf von t/T , sinusförmig mit der 
gewünschten Drehfrequenz des Motors verläuft.

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