Hallo, könnte mir vielleicht jemand, wenn er gerade oder in den nächsten Tagen Zeit hat, bei dieser Messtechnikaufgabe helfen? Komme da einfach nicht weiter... Zur Aufgabe: Die Schaltung im Bild ist zur Widerstandsmessung gedacht. Das Amperemeter hat eine Genauigkeitsklasse von 1%, einen Bereichsendwert Iend von 1mA und zeigt 0,3mA an. Die Stromstärke I0 beträgt 1mA (1±0,01) und der Widerstand RN 10kOhm (1±0,01). Gesucht ist RK in der Form RK = RKnom (1+fRK), wobei fRK den relativen Fehler von RK bezeichnet. Ich hab so gerechnet: Delta Imess = (G/100%) * Iend = 1/100 * 1mA = 0,01 mA Dann habe ich die Gleichung für RK aufgestellt: RK = (Imess * RN) / (I0 - Imess) (ich hoffe, die stimmt so) Diese Gleichung habe ich dann differentiell abgeleitet (nach Imess, RN und I0) und jeweils noch mit dem maximal Fehler multipliziert. Zum Schluss habe ich dann noch diese Einzelbeträge aufsummiert: [(RN*I0)/(I0-Imess)^2 * Delta Imess] + [Imess/(I0-Imess) * Delta RN] + [(-Imess * RN)/I0-Imess)^2 * Delta I0] Das Ergebnis soll sein 4,286kOhm (±0,0719). Ich bekomme leider riesen Schwachsinn raus. Wahrscheinlich habe ich da ein oder mehrere Böcke geschossen.
Bis hierher ist fast alles richtig. Du musst nur noch von den Einzelfehlern die absoluten Beträge nehmen, also Delta RK = |(RN*I0)/(I0-Imess)^2 * Delta Imess| + |Imess/(I0-Imess) * Delta RN| + |(-Imess * RN)/(I0-Imess)^2 * Delta I0| Wie hast du weitergerechnet?
Noch eine Anmerkung: Bei dem angewandten Verfahren zur Fehlerabschätzung wird die Funktion RK von Imess, RN und I0 um die Nominalwerte linearisiert, was aber nur eine Näherung darstellt. In diesem Beispiel kann man die Fehlergrenzen aber auch leicht exakt berechnen. Man schreibt dazu die Formel für RK etwas um: RK = RN / (I0 / Imess - 1) Man sieht nun sofort, dass die Fehler von RN und Imess positiv und der Fehler von I0 negativ in den Gesamtfehler eingehen. Die maximale Abweichung nach oben entsteht also, wenn RN und Imess jeweils den größtmöglichen und I0 den kleinstmöglichen Wert annimmt. Das ergibt einen relativen Gesamtfehler nach oben von +0,0744. Entsprechend errechnet sich der maximale relative Fehler nach unten zu -0,0696. Es ist deswegen unsinnig, das Ergebnis der Näherungsmethode (±0,0719) auf drei Stellen genau anzugeben, da nur die erste Ziffer tatsächlich stimmt. Besser wäre es deswegen, ±0,07 als Lösung anzugeben.
Wow, vielen Dank schon mal für Deine Antwort!!! Die Anmerkung ist wirklich sehr gut und hilfreich. So geht das wirklich viel einfacher. Nur kurz zu der anderen Gleichung: Wenn ich jetzt die Zahlenwerte in meine Gleichung (+Beträge) einsetze, bekomme ich aber was komisches raus: Delta RK = |(10k*1mA)/(1mA-0,3mA)^2 * 0,01mA| + |0,3mA/(1mA-0,3mA) * 100Ohm| + |(-0,3mA * 10k)/(1mA-0,3mA)^2 * 0,01mA| = 265,3 Ohm Habe ich da irgendwo falsche Werte eingesetzt? Ich verstehe diesen Wert nicht. Sorry, ich steh da etwas auf dem Schlauch...
Jan T. schrieb: > Delta RK = > |(10k*1mA)/(1mA-0,3mA)^2 * 0,01mA| + > |0,3mA/(1mA-0,3mA) * 100Ohm| + > |(-0,3mA * 10k)/(1mA-0,3mA)^2 * 0,01mA| > > = 265,3 Ohm > > Habe ich da irgendwo falsche Werte eingesetzt? Ich verstehe diesen Wert > nicht. Nein, du hast den zweiten Term (|... * 100Ω|) unterschlagen. Zusammen mit diesem kommen 308,2Ω heraus. Das ist der absolute Fehler. Diesen musst du jetzt nur noch durch das nominale RK dividieren, und schon steht der relative Fehler als Ergebnis der Aufgabe da :) Jan T. schrieb: > Die Anmerkung ist wirklich sehr gut und hilfreich. So geht das wirklich > viel einfacher. Das ist aber nicht immer so. Ist die Formel für den gesuchten Widerstand etwas komplizierter, sieht man nicht sofort, welche Einzelfehler positiv und welche negativ in den Gesamtfehler eingehen. Dann bleibt einem nichts anderes übrig, als die Ober- und Untergrenzen der 3 Größen in allen 8 Möglichkeiten miteinander zu kombinieren und aus den 8 Ergebnissen das Maximum und das Minimum zu herauszusuchen. Bei nur 3 Größen ist das gerade noch machbar, aber bei 10 Größen müssen schon 1024 Kombinationen durchgerechnet werden. Da ist es einfacher, die Funktion zehnmal partiell abzuleiten.
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