Forum: PC Hard- und Software GPT-Datenträger vs. good old MBR-Partitionstabelle


von Ersa (Gast)


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Anscheinend hat die UEFI-BIOS Falle bei mir zugeschnappt.

Win7-64 lies sich nicht dazu bewegen, in eine extra auf einer 
Zweitplatte vorher eingerichteten Partition sich zu installieren und hat 
mir eine schöne Fehlermeldung beschert.

Da die Installation zum Glück selber aber auch eine Partitionierung 
erlaubt, ließ sich der "Fehler" beheben. Dazu legte Win7 dann aber 
gleich 3 (!!) Partitionen an (vorgesehen war nur eine Partition):

Datenträger 0 Partition 1 100 MB System
Datenträger 0 Partition 2 128 MB MSR (reserviert)
Datenträger 0 Partition 3 200 GB Primär

Gibt es einen zwingenden Grund auf den GPT-Zug aufzuspringen, außer was 
ich gelesen habe, dass man bei Festplatten > 2 TB nicht drum herum 
kommt?

von Icke ®. (49636b65)


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Ersa schrieb:
> Gibt es einen zwingenden Grund auf den GPT-Zug aufzuspringen

Nein...

> außer
> dass man bei Festplatten > 2 TB nicht drum herum kommt?

von X2 (Gast)


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Mit GPT kann man das Bootmenü des UEFI nutzen und braucht keinen extra 
Bootloader mehr. Zumindest wenn es richtig implementiert ist. Bei 
älteren Geräten funktionierts noch nicht so gut...

Dafür ist übrigens die erte 100MB FAT Partition gedacht, dort liegen 
dann die Bootloader.

von Sebastian (Gast)


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GPT ist eine riskante Sache im Fehlerfall. Es gibt allenfalls 
rudimentäre Tools, mit denen man - durch Datenfehler jeglicher Art - 
teilweise zerstörte GPT-Strukturen reparieren kann. Zudem erschwert UEFI 
eine Systemmigration auf andere Hardware, falls man mal spontan einen 
ausgefallenen Rechner ersetzen muß.
Für Produktivsysteme würde ich UEFI/GPT nie einsetzen, wo ich es nicht 
muß (siehe 2TB-Grenze). Es kann sich durchaus lohnen, Rechner mit 
vorinstalliertem Betriebssystem neu mit BIOS/FAT einzurichten, solange 
noch keine Anwendungen drauf sind. Bei einem Hardwaredefekt fällt einem 
dieser Kram nämlich gern auf die Füße.

von Peter II (Gast)


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Sebastian schrieb:
> GPT ist eine riskante Sache im Fehlerfall. Es gibt allenfalls
> rudimentäre Tools, mit denen man - durch Datenfehler jeglicher Art -
> teilweise zerstörte GPT-Strukturen reparieren kann.

zum glück haben die Entwickler ja mitgedacht, und haben eine Kopie der 
Daten am ende der Festplatte mit abgelegt. Damit hat man mehr Sicherheit 
als bei MBR Tabelle.
Und wer angst um seine Daten hat, legt sich eh noch ein extra Backup zu.

> Zudem erschwert UEFI
> eine Systemmigration auf andere Hardware, falls man mal spontan einen
> ausgefallenen Rechner ersetzen muß.
DVD einlegen und boot Prozess reparieren.


Klar kann man auch in der Vergangenheit bei Dos 6.0 hängen bleiben und 
alle neumodische verteufeln.

von Ersa (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Ersa schrieb:
>> Gibt es einen zwingenden Grund auf den GPT-Zug aufzuspringen
>
> Nein...

Ich selber hätte es auch gar nicht so eingerichtet, da wie gesagt ich 
üblicherweise gerne die Partition vorher erstelle, auf die sich Windows 
dann installieren sollen, was bisher immer klappte.

Dann kam bei der Auswahl der DVD die Fehlerdeldung "Bootmgr fehlt!" 
(oder ich hab die 2 Sekunden verpasst die Leertaste zu drücken; ich hab 
mich gestern Stundenlang damit herumgequält das richtige ISO-Image zu 
finden usw.).

Dann hier gelesen
http://www.heise.de/ct/ausgabe/2013-15-Loesungen-fuer-haeufige-UEFI-Pannen-2319431.html
und alle "Klarheiten" waren endgültig im Eimer.

Wie auch immer, mit dem Eintrag UEFI des DVD-Brenners war die 
Fehlermeldung dann weg. Dafür war dann wie erwähnt dem Windows plötzlich 
die Partition nicht genehm:

"Windows kann auf dem Datenträger nicht installier werden. Der 
ausgewählte Datenträger enthält eine MBR-Partitionstabelle. Auf 
EFI-Systemen kann Windows nur auf GPT-Datenträgern installiert werden".

Nun sind es 3 Partitionen.

Man beschäftigt sich halt nur mit dem Bootkram, wenn man mal wieder 
plattenmäßig was verändert. Das ganze ist leider alles sehr, sehr 
zeitaufwändig. Zur Installation klemme ich die erste Platte ab, damit 
mir Win64 dort nichts verändert. D.h. Runterfahren, ausschalten, 
abklemmen usw. Treiber transferieren und und und. Allein das Runterladen 
der Chipsset-Treiber von mehreren Gig dauerte Stunden mit meiner lahmen 
Internetverbindung.

von X2 (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Zudem erschwert UEFI
> eine Systemmigration auf andere Hardware, falls man mal spontan einen
> ausgefallenen Rechner ersetzen muß.

Warum? Ich bau die Platte aus, steck sie in den neuen Rechner, ruf das 
UEFI-Bootmenü auf und boote davon.

Das funktioniert mit älteren UEFI implementiereungen zwar noch nicht, 
die neuen erkennen jedoch automatisch die vorhandenen Bootloader und 
tragen diese in das Bootmenü ein, bzw. legen Bootvariablen im NVRAM an. 
Mittlerweile werden sogar die gängigen Linux Bootloader erkannt und mit 
Namen eingetragen (ubuntu, opensuse, redhat etc.)

von Sebastian (Gast)


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Bisher sind die existierenden UEFI-Implementierungen nicht alle 
zueinander kompatibel, und oft von "fehlerfrei" weit entfernt.
Es geht nicht darum, auf dem "Stand von DOS 6.0" stehenzubleiben. Es 
geht darum, bewährte und für die üblichen Anwendungsfälle vollkommen 
angemessene Technik durch halbgare zu ersetzen.
Zudem ist der Bootmechanismus eines herkömmlichen BIOS universell, UEFI 
auf ein Dateisystem angewiesen, das genauso schnell von gestern sein 
kann wie besagtes DOS 6.0.

von Ersa (Gast)


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Sebastian schrieb:
> GPT ist eine riskante Sache im Fehlerfall. Es gibt allenfalls
> rudimentäre Tools, mit denen man - durch Datenfehler jeglicher Art -
> teilweise zerstörte GPT-Strukturen reparieren kann.

Das ist eben das, was ich auch gelesen habe. Ist es möglicherweise noch 
zu früh jetzt schon auf GPT zu setzen? Bringt es einem denn überhaupt 
einen Vorteil bei einer 1 Terabyte Platte? Bei meinem aktuellen 
Festplatte habe ich den Rest (die ca. 731 Gig.) als erweiterte Partition 
mit mehreren Laufwerken. Mit der Windows-Datenträgerverwaltung geht das 
ja nicht so einfach. Die möchte gleich wieder weitere Primärpartitionen 
erstellen (oder ging's das mit diskpart oder nahm ich Linux dazu? Eines 
von beiden. Ist zulande her. Ich weiß es nicht mehr.

Möglicherweise zickt Linux aber bei GPT dann rum.

von Peter II (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Bisher sind die existierenden UEFI-Implementierungen nicht alle
> zueinander kompatibel, und oft von "fehlerfrei" weit entfernt.
Was das booten angeht, können sie sie es scheinbar alle - sonst könnte 
man sie nicht verkaufen. Mehr wird von dem UEFI in diesem Fall gar nicht 
gebraucht.

> Zudem ist der Bootmechanismus eines herkömmlichen BIOS universell
er ist so universell, das er nicht mal ein Boot-Menü anbieten kann, wenn 
mehre Betriebssysteme vorhanden sind.

> UEFI
> auf ein Dateisystem angewiesen, das genauso schnell von gestern sein
> kann wie besagtes DOS 6.0.
ich finde es praktisch, wenn ich nicht Daten in einen Sektor kopieren 
muss sondern mit Dateien arbeiten kann.

von X2 (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Zudem ist der Bootmechanismus eines herkömmlichen BIOS universell, UEFI
> auf ein Dateisystem angewiesen, das genauso schnell von gestern sein
> kann wie besagtes DOS 6.0.

Was ist daran universell wenn ich auf einer Festplatte die ersten paar 
Byte in einer kryptischen Art und Weise beschreiben muss? Abhängig von 
der Festplatte ist man in beiden Fällen.

von DL4BM (Gast)


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An welcher Stelle der Installation von Windows 8.1 wird eigentlich 
entschieden, welches Dateisystem verwendet wird?
Ich habe zwei identische Laptops eingerichtet, einen für meine Frau, den 
anderen für mich und am Ende hatte der eine MBR und der andere GPT.

von Peter II (Gast)


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DL4BM schrieb:
> An welcher Stelle der Installation von Windows 8.1 wird eigentlich
> entschieden, welches Dateisystem verwendet wird?

dürfte abhängig davon sein, wie die Installation gebootet hat.

Wenn die CD gleich im Laufwerk liegt wird sie vermutlich direkt als UEFI 
gebootet. Wenn sie nicht drin liegt, wird der legacy Loader gestartet. 
Wenn man dann die CD einlegt wird eventuell nicht zurück auf UEFI 
gewechselt damit bleibt es bei legacy und es wird ein MBR eingerichtet.

(ist aber nur eine Vermutung)

von X2 (Gast)


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DL4BM schrieb:
> An welcher Stelle der Installation von Windows 8.1 wird eigentlich
> entschieden, welches Dateisystem verwendet wird?
> Ich habe zwei identische Laptops eingerichtet, einen für meine Frau, den
> anderen für mich und am Ende hatte der eine MBR und der andere GPT.

Hängt davon ab ob die CD/USB-Stick im Legacy oder UEFI Mode gebootet 
wurde.

Vielleicht war in einem Notebook CSM deaktiviert.

Bei AMI gibt es im Bootmenü dann z.B. 2 Einträge, einer mit "UEFI: " 
vorangestellt, einer ohne.

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