Hat hier jemand Erfahrung damit, eine Datenbrille praktisch zu nutzen? Es geht um ein Projekt, bei dem eine Art "Gutachter" sich in einem rel. gefährlichen Werksgelände bewegt (Werksverkehr, laufende Maschinen), verschiedene Maschinen und Aggregate sowie abgestellte Spezial-Fahrzeuge "anläuft" und prüfen/begutachten soll. Klassisch läuft er derzeit dabei mit einem Wust an Zetteln, Plänen und Formularen durch die Gegend, die zwar teilweise an und auf einem Klemmbrett hängen. Aus einer zeitgemäßen Betrachtung heraus, geht das eigentlich garnicht. Nächste Modernisierungs-Idee war die Benutzung eines Tablet, was zwar den Zettelwust verringert, aber auch noch nicht das Optimum darstellt - vor Allem hinsichtlich der Orientierung (GPS-Empfang und Kompass sind im Gelände möglich). Nun wollen wir mal über die Möglichkeit der Verwendung einer Datenbrille nachdenken, zumindest was die Orientierung im Gelände und die Identifizierung der Aggregate und Fahrzeuge betrifft. Zur Datenerfassung wird sicherlich weiterhin ein Tablet benötigt, dies muss aber dann nicht mehr ständig in der Hanbd gehalten werden und die Gefahr, dass man irgendwo drüberstürzt oder gegenläuft läasst sich so bestimmt verringern ... Leider gibts am Markt faktisch keine bezahlbaren Datenbrillen, ausser hin und wieder mal ein par "verirrte" Google Glasses bei Ebay oder als Restposten vom Saturn oder Mediamarkt. Uns mangelt es an jeglicher praktischer Erfahrung mit solchen Dingern. Kann man damit z.B. überhaupt eigene Inhalte darstellen (z.B. den Tablet-Bildschirm)? Werden die Daten als Videosignal (Mini-HDMI?) zugespielt oder per eigenem internem Prozessor (z.B. per HTML oder Grafik-File) visualisiert? Wäre für jede Art (zielführender) Information und mögl. praktischen Erfahrungen dankbar.
Blödsinn! Ein Mensch, selbst der ausgebildete Prüfer, schaut ja nicht ständig auf die potentiell gefährlichen Stellen. Er muss sich mit den Augen orientieren, schaut auf die Uhr oder die ankommende Wespe, kuckt Kolleginnen hinterher und und und... Alle diese unnützen Daten muss hinterher irgendwer bewerten und aussortiern. Dann doch lieber Zettel oder Tablet und gleich nur die wichtigen Erkenntnisse aufpinseln. Old-Papa
Also wenn er schon ein Tablet in der Hand hat, kann er damit doch Google-Maps verwenden (Orientierung)? Und Fotos kann er auch damit machen, sogar mit zugehörigen Geokoordinaten. Da tippt er noch seine Kommentare zu den Fotos ein (so wie bei diesen Urlaubsbilder-kommentier-Apps) .. und der Kollegin kann er immer noch hinterhergucken. Was fehlt ihm dann noch zu seinem Glück / für seine Arbeit?
Ich habe vor einigen Monaten einem Vortrag von, ich glaube, Bosch beigewohnt. Die hatten das im Lager getestet, und auf den ersten Blick auch ganz erfolgreich. Bei der folgenden Diskussionsrunde kam dann folgendes heraus: * Die Implementierung hat die SAP für Bosch übernommen - dürfte ein durchaus großes Projekt gewesen sein. * Wegen Datenschutzbedenken in Deutschland sowieso nicht einsetzbar. * Akku viel zu schwach, um sinnvoll einen Arbeitstag lang einsetzbar zu sein. * Analyse hat ergeben, dass es für die Lagerarbeit Null Nutzen brachte - hätte eigentlich die Geschwindigkeit erhöhen sollen. Mein Fazit: Sehr viele, auch große, Unternehmen versuchen schon lange zwanghaft, Einsatzgebiete für die Smart Glasses zu finden - ohne Erfolg. Einzige Ausnahme: Erstellen von Präsentationen, um als hippe Firma zu gelten.
Jan H. schrieb: > * Wegen Datenschutzbedenken in Deutschland sowieso nicht einsetzbar. Was heißt Datenschutz? Ich muß als Besucher bei diversen Firmen das Handy am Tor abgeben und darf ja nichts fotografieren, und dann soll da einer mit einer Brille rumlaufen, die unbemerkt Bilder macht und gleich versendet? Wohl kaum vorstellbar... Andererseits verschicken diese Unternehmen auch Angebote für Aufträge im Wert von eine Million per Email, unverschlüsselt. Rainer U. schrieb: > und der Kollegin kann er immer noch > hinterhergucken. "Ok Google, wer ist die Schnecke da?" "Susi Sorglos, 19 Jahre, Praktikantin." "Ok Google, zeig mir das Facebookprofil." ... "Ojojoj! Ok Google, suche Adresse und Telefonnummer der Schnecke. Bei der nächsten Party will ich auch dabei sein." Also Hinterhergucken ist da noch harmlos...
Es geht nicht ums Fotografieren und auch nicht um die Möglichkeiten der Google-Software. Diesbezügliche Beiträge sind zwar lustig aber völlig am Thema vorbei. Es geht um die Visualisierung von Informationen mit lokalem Bezug (Koordinaten, Blickrichtung) in das normale Gesichtsfeld hinein, ohne dass man dazu ein Tablet oder anderen Taschencomputer in die Hand nehmen bzw. die Blickrichtung ändern muss. Ich wüsste auch nicht, was das mit Datenschutz zu tun hat ... Der potentielle Anwender muss teilweise klettern, immer genau wissen wo er steht und sich meistens mit mindestens einer Hand festhalten - da ist das Herumfummeln mit einem Tablet zwar ein Fortschritt gegenüber Papier, aber eben immer noch nicht das Gelbe vom Ei ... mehr kann ich zu der speziellen Arbeit im Moment nicht sagen.
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Habe doch was gefunden, muss nur sehen, wie "offen" das system für eigene Inhalte ist ... kostet 700$ - geht eigentlich! http://store.reconinstruments.com/Recon-Jet/Recon-Jet-Black
Hallo, wie waers mit der Moverio Bt-200 von Epson http://www.epson.de/de/de/viewcon/corporatesite/products/mainunits/overview/12411 kostet anscheinend auch nur 699 Euro. https://youtu.be/b-JqMfr01Ps so stellen die sich das vor, wie das ganze in der Industrie verwendet wird. Es gibt noch ein paar videos ueber die Brille bei Youtube. Der Vorteil gegenueber der Google Brille ist das du gerade aus schauen kannst und nicht so komisch nachoben. Gruss Achim
Achim B. schrieb: > Der Vorteil gegenueber der Google Brille ist das du gerade aus schauen > kannst und nicht so komisch nachoben. http://www.heise.de/ct/schlagseite/2012/17/gross.jpg Gruss Asko.
Die EPSON-Brille hat wirklich 'was. Werde mich näher damit beschäftigen - Danke! Guter Tip! Auch ist die Auflösung von über 900 x 500 für den Preis durchaus beachtlich. Ich finde das Potential von Datenbrillen im produktiven/professionellen Umfeld findet viel zu wenig Beachtung ... das ist eine Technologie, die m.E. noch ganz erhebliches Potential hat. Auch wenn es mancher "affig" findet und sich geniert. War anfangs mit Freisprech-Headsets fürs Handy auch so und heute reden die Leute völlig ungeniert scheinbar mit sich selber :-)
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Frank E. schrieb: > Auch wenn es mancher "affig" findet und sich geniert. War anfangs mit > Freisprech-Headsets fürs Handy auch so und heute reden die Leute völlig > ungeniert scheinbar mit sich selber :-) Ich persoenlich finde es aber umhoeflich wenn jemand mit dem ich im Gespreach bin ohne vorwarnung irgendwas anderes labert ... in sein Bluetooth-Haedset. (Ich habe so einen Kollegen gehabt) Gruss Asko.
Wann können wir denn die ersten Brillen-Affen in der Öffentlichkeit sehen wie sie lustige Mißgeschicke erleiden, genau wie die Mitglieder der "Kopf-runter-Partei" jetzt schon? Ich halte den betreffenden Effekt bei einer Datenbrille für deutlich stärker als bei einem Smartphone-Display.
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