Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Atmel 64-Pinner im DIP-Gehäuse?


von M. S. (elpaco)


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Hallo zusammen,

für eine Hobbyanwendung möchte ich dieses 
http://www.amazon.de/dp/B010SRACE8/ref=pe_386171_38075861_TE_item 
Display ansteuern und suche dafür den passenden µC. Am liebsten wäre mir 
einer von Atmel, es sollten (da ich noch ein paar Dinge mehr anschließen 
möchte) 64 Pins zur Verfügung stehen.

Leider liegt mir das SMD-Löten nicht besonders und der Platzbedarf 
spielt keine große Rolle. Weiß jemand, ob Atmel einen ATMega o.Ä. mit 64 
Pins im DIP-Gehäuse anbietet?

Grüße

EDIT: DAC wäre auch sehr schick, mindestens aber PWM

: Bearbeitet durch User
von spess53 (Gast)


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Hi

>Weiß jemand, ob Atmel einen ATMega o.Ä. mit 64
>Pins im DIP-Gehäuse anbietet?

Die Frage wörtlich beantwortet: Ja.

Das was du wissen willst: Nein.

MfG Spess

von Markus B. (mbp-bayern)


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Hallo elpaco,

mit über 40 Pins ist mir im Moment kein Mikrocontroller in THT bekannt.
Auch kein anderer Hersteller.

Einzige Ausnahme: PLCC Bausteine (eigentlich SMD) in einem THT Sockel,
aber nicht bei Atmel.

Es gibt aber Steckbrett- und Lochrastertaugliche Platinen:
z.B.: 
http://www.watterott.com/de/Xmega128a4u-USB-BO?x12abe=3f1f3e8dd6b2ca516c06e82d66a18205
So wie diverses von Olimex: https://www.olimex.com/Products/AVR/Header/


Ein derartiges Display stellt gewisse Anforderungen an Speicherplatz...
Eventuell kannst Du mit SD-Karte auskommen, wenn ein At(x)Mega alleine 
zu klein wird.

Ansonsten große Arduinos (ARM) oder gleich Raspberry-PI etc.
Für letzteren gibt es:
http://www.amazon.de/Adafruit-PiTFT-Mini-Kit-Touchscreen/dp/B00H9B1DTA/ref=sr_1_1?s=ce-de&ie=UTF8&qid=1437915097&sr=1-1&keywords=pi+tft

MFG:Markus

von Peter D. (peda)


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M. S. schrieb:
> Leider liegt mir das SMD-Löten nicht besonders

Kann ich verstehen, im Alter wird das zunehmend kritischer.
Als DIP40 nimm den ATmega1284P und wenn die IOs knapp werden, papp 
einfach 74HC165/74HC595 in DIP16 ran.

von M. S. (elpaco)


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Danke für eure Antworten! Das mit dem Speicherplatz habe ich noch gar 
nicht bedacht, da muss ich wohl noch ein wenig recherchieren, vielen 
Dank für den Hinweis! Einen Arduino möchte ich ungern verwenden, selber 
machen macht schließlich die meiste Freude :)

Bezüglich der Bauform schwanke ich nun zwischen 
http://www.amazon.de/dp/B00JK837XA/ref=pe_386171_38075861_TE_item + 
64-Pinner (preislich günstiger als die fertigen) und den 74HCs, beides 
gute Ideen. Jedenfalls hat auch meine eigene Recherche keinen µC mit 
über 40 Pins in THT von Atmel zu Tage gebracht.

PS: @peda Ich bin erst 27 Jahre alt, daher hoffe ich dass mein Verfall 
noch nicht so stark ist ;-)

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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M. S. schrieb:
> PS: @peda Ich bin erst 27 Jahre alt, daher hoffe ich dass mein Verfall
> noch nicht so stark ist ;-)

Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich die SMD-Löterei
anzueignen, denn du wirst das Aussterben der Mikrocontroller
im DIP-GEhäuse sehr wahrscheinlich noch erleben ;-)

von Tester (Gast)


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Das Display sieht von den Anschlüssen her so aus, als würde es an einen 
Arduino Mega passen (ja, tut mir Leid, schon wieder Werbung für den 
Arduino). Beim Chinesen gibt es passende Clones für ~15 Euro. Dann 
müsstest du dich nicht mehr ums Löten kümmern. Und GPIOs hast du in 
großen Mengen.

von Tester (Gast)


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Ok, ich korrigiere mich. Teilweise für 7 Euro... Aber wahrscheinlich 
sind da nur gefälschte Bauteile drauf. Ein xMega kostet doch schon 
allein fast so viel?!?!?

von Rolf M. (rmagnus)


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Markus B. schrieb:
> mit über 40 Pins ist mir im Moment kein Mikrocontroller in THT bekannt.
> Auch kein anderer Hersteller.
>
> Einzige Ausnahme: PLCC Bausteine (eigentlich SMD) in einem THT Sockel,
> aber nicht bei Atmel.

Naja, ich hab hier einen ATmega8535 in PLCC44. Ist zwar weit von 64 Pins 
entfernt, aber immerhin mehr als 40. ;-)

Die vier zusätzlichen Pins bringen einem allerdings effektiv nichts, da 
es sich um zwei zusätzliche Versorgungspins jeweils für GND und VCC 
handelt.

von M. S. (elpaco)


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@yalu: Ja, da hast du wohl Recht. Zum Basteln finde ich THT zwar viel 
nützlicher, allein weil man mal kurz was auf dem Steckbrett aufbauen 
kann, aber dank Adapterplatine, Lötpaste und Heißluft bekommt man das 
SMD dann auch hin.

Ja, das Display ist für den Arduino gedacht. Vielleicht muss ich dieses 
eine mal eine Ausnahme machen, was das angeht. Da ich noch nie einen 
verwendet habe: Ist man dort an ein Betriebssystem oder ähnliches 
gebunden oder kann man ohne Einschränkung mit Atmel Studio und C++ 
programmieren?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ M. S. (elpaco)

>Ja, das Display ist für den Arduino gedacht. Vielleicht muss ich dieses
>eine mal eine Ausnahme machen, was das angeht. Da ich noch nie einen
>verwendet habe: Ist man dort an ein Betriebssystem oder ähnliches
>gebunden

Nein.

> oder kann man ohne Einschränkung mit Atmel Studio und C++

Ja. Aber dann "darfst" du alles selber nochmal programmieren, alle 
Funktionen zum Initialisieren, Textausgabe, Zeichnen, Touchauswertung.
Aus Spaß an der Freud kann man das machen, ist aber heutzutage mehr und 
mehr eher sinnlos. Man kann seine kreative Energie in andere Dinge 
stecken.

von Markus B. (mbp-bayern)


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M. S. schrieb:
> Da ich noch nie einen
> verwendet habe: Ist man dort an ein Betriebssystem oder ähnliches
> gebunden oder kann man den wie jeden anderen µC mit (in meinem Fall)
> Atmel Studio und C++ programmieren?

Hallo nochmal;

Auf den Arduinos ist ein Bootloader installiert, mit dem man ohne 
Programmer über USB-RS232 mit der kostenlosen Arduino-IDE erstellte 
Programme per Mausklick draufladen kann.

Wenn man den Bootloader im Arduino platt macht, so ist ein Arduino fast 
nichts anderes wie die Watterott/Olimex-Boards.

Meine Experimente beschränkten sich auf WS22811 LED-Strip ausprobieren.
Ohne große Gedanken eine fertige Bibliothek/Demo aufgespielt und es 
leuchtet.
Ansonsten habe ich keine Erfahrungen mit der Arduino(-IDE),
ausser dass ich unter meinem Suse Linux nur die Windows-Version mit Wine 
zum laufen bekam, bzw. die RS232-Verbindung zum Booltoader.

Allerdings muss man mit den Chinesischen Billig-Clones aufpassen:
- Variante A hat gefälschte FTDI-USB-RS232-Chips drauf;
--> Hier gab es eine FTDI-Treibergeneration, die diese Dinger 
deaktivierte!
- Variante B verwendet gleich einen China-USB-RS232-Chip;
--> Dort muss man den Windows Treiber selbst im Netz suchen und 
installieren - der bei Arduino-IDE beiliegende passt nicht.
Natürlich weiß man vor dem Kauf nicht ob es A, B oder was anderes sein 
wird.

Mfg:Markus

von Amateur (Gast)


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Hangle Dich einfach mal durch das Internet. Am allen Ecken und Kanten 
gibt es Mini-Platinen, auf denen ein SMD-Lümmel thront der aber 
seinerseits auf zwei 32-er Lötreihen gezogen ist.

Sieht grob gesehen aus wie ein DIL-64.

Teilweise sogar mit Quatsch und Sauce.

von Amateur (Gast)


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Ach so, ich vergaß.

Schau mal unter:
http://www.watterott.com/de/Boards-Kits/AVR
nach.

Natürlich gibt es diese Teile auch von anderen Herstellern und mit 
anderen Prozessoren.

Irgendwann habe ich auch mal einen "nackten" Prozessor, also nur den 
Prozessor auf einer Platine, gesehen. Ich glaube im Elektor-Umfeld.
Hier gilt aber das biblische: „Suchet so werdet Ihr finden“.

von Tester (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Allerdings muss man mit den Chinesischen Billig-Clones aufpassen:
> - Variante A hat gefälschte FTDI-USB-RS232-Chips drauf;
> --> Hier gab es eine FTDI-Treibergeneration, die diese Dinger
> deaktivierte!
> - Variante B verwendet gleich einen China-USB-RS232-Chip;
> --> Dort muss man den Windows Treiber selbst im Netz suchen und
> installieren - der bei Arduino-IDE beiliegende passt nicht.
> Natürlich weiß man vor dem Kauf nicht ob es A, B oder was anderes sein
> wird.

Meist ist B jetzt der Fall. Ich behaupte einfach mal: wer sich schon mit 
embedded beschäftigen will, sollte auch einen Treiber unter Windoofs 
installieren können. Den Treiber kriegt man an jeder Ecke.

Ohne jemanden von Arduino überzeugen zu wollen: das Display hat doch 
einige Pins mehr. Entsprechend bedeutet das auch etwas Aufwand zum 
Löten. Wenn man nicht baulich beschränkt ist und für so wenig Geld eine 
komplette Platine bekommt, die man nur noch an USB zum Programmieren 
anschließen muss - da sollte man Aufwand/Nutzen genau abwägen.

@TO, hast du das Display schon gekauft? Teilweise gibt es auch Sets mit 
einem vgl. Display mit dem Arduino dazu. Allerdings muss man beim 
Display dann aufpassen, ob der gleiche Chip verbaut ist oder man eine 
andere Lib benötigt. Und aus eigener Erfahrung muss ich leider zugeben: 
ich hatte ein sehr sehr günstiges 3.5" Display gekauft - dort sind 
einige Spalten vom Display kaputt. Das ist je nach Anwendung nicht so 
schön.

von Draco (Gast)


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Ich denke mal, so wie die Anschlussleiste des Displays ist... wird dies 
ohne Treiber sein. Da wird die Frage: Arduino oder selber basteln eher 
nebensächlich werden.

von Amateur (Gast)


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>Ohne jemanden von Arduino überzeugen zu wollen

Ich habe es auch nicht so mit den Arduinos. Das erste, was ich damit 
mache ist Tabula rasa. Ich betrachte - am liebsten den Mini - als 
preiswertes IC, das ich komfortabel (um)programmieren kann und das 
vieles, was ich sowieso brauche, bereits auf seiner Platine hat.

von M. S. (elpaco)


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Es gab zu vergleichbaren Preisen auch Displays die explizit für den 
Arduino sind. Da ich jedoch so viel wie möglich selbst machen möchte, 
kommt für mich denke ich am ehesten ein Board in Frage, das mir das 
Löten und das "Hühnerfutter" abnimmt. Zweck des Projektes ist in der 
Hauptsache der Lerneffekt, da kann es denke ich nicht schaden, auch 
bezüglich des Treibers möglichst viel selbst tun zu müssen.

von Oldie (Gast)


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Bei Atmels AVRTiny gibts max 28 Pin DIP,
bei Atmels AVRMega gibts max 40 Pin DIP.

Wenn es nicht sehr schnell sein muss, (LED_Anzeige, ...) kann
man mit Serial-In / Parallel-Out Schieberegistern noch einiges
mehr ansteuern.

von Frank K. (fchk)


Angehängte Dateien:

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M. S. schrieb:

> Leider liegt mir das SMD-Löten nicht besonders und der Platzbedarf
> spielt keine große Rolle. Weiß jemand, ob Atmel einen ATMega o.Ä. mit 64
> Pins im DIP-Gehäuse anbietet?

Nein. DIL stirbt. Früher gab den 68000 im DIL-64, aber das ist 30 Jahre 
her.

Wenn Du das haben willst, musst Du es Dir selber machen. (siehe Bild, 
die Platine passt genau in einen DIL-64 Sockel). Abblockkondensatoren 
und Quarze
sollten auch mit auf die Platine, denn hier ist die Länge kritisch.

Das Display, das Du Dir ausgesucht hast, ist am Besten am externen 
Speicherbus eines Mega64/128/640/1280/1281/... anzusteuern. Das ist die 
schnellste Methode, die in Zusammenhang mit AVR möglich ist, und Faktor 
5 schneller als über Bitfriemelei.

fchk

von M. S. (elpaco)


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@fchk: Hast du mit dem Display bereits Erfahrungen?

von Frank K. (fchk)


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M. S. schrieb:
> @fchk: Hast du mit dem Display bereits Erfahrungen?

Mit diesem konkreten nicht. Ich habe vor Jahren mal ein 
ILI9525-basiertes Display in einem kommerziellen Projekt an einem 
90CAN128 eingesetzt.

fchk

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Frank K. schrieb:
> Nein. DIL stirbt. Früher gab den 68000 im DIL-64, aber das ist 30 Jahre
> her.

 Bestimmt nicht.
 Und wenn doch, wird es immer Adapter-Boards mit DIL Steckleisten
 geben.
 Wir haben uns ein Motherboard atzen lassen, da past sowohl Arduino
 als auch MapleMini drauf. Alles schon drauf, inclusive Dual-
 Stromversorgung, Anschlusse fur GPS, I2C, SPI, USART, RS485, CAN...

 Zum schnellen Aufbau und als Endprodukt gleichermassen geeignet.

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