Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Snubber am Triac brennt durch


von Markus L. (ichkg)


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Hi
ich muss einen Lampe die über einen Trafo an Netzspannung hängt 
schalten.
Zum Trafo gibt es keine Infos es wird nur vermutet das er von 230V auf 
48V für die Lampe transformiert.

Ein Microcontroller soll die ganze Sache schalten dafür habe ich einen 
integrierten Ansteuerbaustein verwendet (MOC3042M) als Last-Triac einen 
BTA16-600B.

Der Aufbau ist wie im Bild ausgeführt. Dabei hab ich mich größtenteils 
an die Examples aus dem MOC-Datenblatt gehalten.

Ich hab mich ein wenig in das Thema Störungsbekämpfung eingelesen und 
die Theorie zum Snubber durchgeschaut.
Mein aktuelles Problem:
Ich hab keine Infos über die Last bzw. auch keine Möglichkeit diese zu 
Messen. Die Schaltung hat bei den ersten Tests einwandfrei funktioniert 
jetzt ist sie auf einer Platine aufgebaut und der Microcontroller 
steuert den MOC an, bei diesem Versuch ist sofort der Widerstand am 
Snubber in Rauch aufgegangen.
1. Gibts es grundlegende Fehler im Design?
2. Wie kann ich die zu erwartende Leistung am Widerstand berechnen wenn 
ich keine Infos über die Last habe? Bzw. wie kann ich die Sache 
möglichst einfach und Sicher ausführen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Was ist C1 für ein Kondensator?

: Bearbeitet durch Moderator
von oszi40 (Gast)


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Markus L. schrieb:
> bei diesem Versuch ist sofort der Widerstand am
> Snubber in Rauch aufgegangen.

Dann wurde er wahrscheinlich überlastet, weil der Kondensator ungeeignet 
war. Ein Trafo hat eine "schöne induktive Abschaltspannung". Die hat 
Dein C vermutlich nicht ganz überstanden und ist durchgeschlagen. 
Wahrscheinlich hattest Du noch Glück, daß es nicht gebrannt 
hat.https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator#Klassifizierung

von Basti (Gast)


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Reden wir von 50 Hz und du schaltest den Trafo von der Primärseite (230 
Volt) ?

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-RC.htm

Sollte eigentlich keine Probleme bei 50 Hz geben (wenn keine böse 
Resonanz)... Ist der Widerstand auch für 350 Volt Spitzenspannung 
ausgelegt?

von Markus L. (ichkg)


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Es ist für die Tests nur mit Standardbauteilen aufgebaut die so 
herumlagen.
dh
1/4W Widerstand
No-Name Keramikkondensator

Woher weiß ich welche Extremwerte ich an den Bauteilen erwarten muss 
damit ich diese richtig Dimensionieren kann?

von Peter D (Gast)


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Markus L. schrieb:
> Es ist für die Tests nur mit Standardbauteilen aufgebaut die so
> herumlagen.
> dh
> 1/4W Widerstand
> No-Name Keramikkondensator

Da wundert einen nichts.

> Woher weiß ich welche Extremwerte ich an den Bauteilen erwarten muss
> damit ich diese richtig Dimensionieren kann?

z.B. danach Googeln: https://www.mikrocontroller.net/articles/Snubber

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Markus L. schrieb:
> No-Name Keramikkondensator
Stichwort: Folienkondensator, X2 Kondensator
https://de.wikipedia.org/wiki/Entstörkondensator

> No-Name Keramikkondensator
Spannungsfestigkeit? Unter 630V (AC) ist der Fall hoffnungslos...

: Bearbeitet durch Moderator
von Ohm-Power (Gast)


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lies dir hier
http://www.shop.display3000.com/elektronikmodule/h-bruecken-_-treiber/ssr-25a.html
mal die Infos unter dem Reiter "Tipps" durch. Da ein SSR auch einen 
Triac enthält, gelten die gleichen Infos auch für Dich.

von Markus L. (ichkg)


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Wäre es auch möglich den Triac gegen den CW-Snubberless Typen 
auszutauschen?

von hp-freund (Gast)


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Datenblatt des MOC:

https://www.fairchildsemi.com/datasheets/MO/MOC3042M.pdf

Ist es wirklich so das man bei Thyristoren keinen Snubber braucht?
Seite 8 gibt das so her, allerdings für 115V.

von hinz (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Ein Trafo hat eine "schöne induktive Abschaltspannung".

Er wird doch im Nulldurchgang des Stroms abgeschaltet.

von hinz (Gast)


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hp-freund schrieb:
> Ist es wirklich so das man bei Thyristoren keinen Snubber braucht?

Man braucht einen Snubber nur wenn dU/dt im Abschaltmoment zu groß 
würde, egal ob Triac oder Thyristor.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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hp-freund schrieb:
> Seite 8 gibt das so her
Ich würde sagen, das ist nur ein Beispiel, wie man die Ansteuerung von 
antiparallelen Thyristoren realisieren könnte. Die Last ist dort ja 
offenbar auch nicht sehr "komplex"... ;-)

> allerdings für 115V.
Genau dann  braucht man noch keinen Snubber. Bei 116V gehts aber 
schon nicht mehr   :-o

von Markus L. (ichkg)


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Verschiedene Quellen sagen wieder verschiedene Sachen
die meisten reden von X2 Kondensatoren also würde der passen?
http://www.tme.eu/at/Document/dd774b55cd93106d25677a089d2cf587/mpbx2_a.pdf

Und der Widerstand sollte kein Drahtwiderstand sein habe ich einmal 
gelesen

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Markus L. schrieb:
> würde der passen?
Die dort angegebenen 400Vac wären mir persönlich zu wenig...

von Ohm-Power (Gast)


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ich hatte Dir doch oben einen Link genannt, da stehen Werte drin.
Und da steht auch: Snubber ist ein "kann", ein MOV ist ein "Muss". 
Kümmer dich also lieber um den MOV.
Und um Deine Frage zu beantworten: ja das ist der richtige Typ 
Kondensator.

von MaWin (Gast)


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hp-freund schrieb:
> Ist es wirklich so das man bei Thyristoren keinen Snubber braucht?

Jein.
2 antiparallele Thyristoren haben nicht das Problem der TRIACs

Anti-parallel SCR circuits are free from the
charge storage behaviors that reduce the turn-off capability
of TRIACs

http://www.onsemi.com/pub_link/Collateral/AN1048-D.PDF

Aber auch die zünden bei zu hohem dU/dt.

von hp-freund (Gast)


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Dann kann ich das mit meinen "kleinen" mal ohne probieren.
Es sind mcc26-14io1b.

http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/126025/IXYS/MCC26-14IO1B.html

Mal sehen was die so aushalten :-)

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