Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik MAX232IN Beschaltung


von Guest (Gast)


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Hallo!

Habe vor ein Signal auf ca. 10-15m zu übertragen. Dazu habe ich mir den 
MAX232IN Schnittstellenbaustein ausgesucht, mit dem ich mein Signal vom 
TxD-Ausgang des ersten ATmega8 umwandle, dann mit einem zweiten MAX232IN 
zurückwandle und auf den RxD Eingang meines zweiten ATmega8 führe.

Im Datenblatt gibt es eine Beschaltungsskizze, die ich mir bereits 
angesehen habe:

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/1000000-1099999/001047881-da-01-en-IC_DL_EIA232_DRV_RV_MAX232IN_PDIP_16_TID.pdf

Jedoch hätte ich folgende Fragen dazu:

- Was macht man mit ungenutzten Ein- und Ausgängen bei so einem 
Baustein? Eingänge (sowohl Tx als auch Rx) auf Masse und Ausgänge offen 
lassen?

- Wozu sind die eingezeichneten 8,5V und -8,5V gut? Soll man dort noch 
was außer den 1µF KERKOs anschließen?


Und noch eine Allgemeine Frage: Habt ihr Erfahrungen mit so einer 
Übertragung (RS232 auf 15m Entfernung)? Ist sowas heikel/empfindlich? 
Muss es unbedingt eine geschirmte Leitung sein?

Danke im Voraus!

von Karl H. (kbuchegg)


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Guest schrieb:

> - Was macht man mit ungenutzten Ein- und Ausgängen bei so einem
> Baustein? Eingänge (sowohl Tx als auch Rx) auf Masse und Ausgänge offen
> lassen?

Ausgänge lässt man offen, weil sie ja vom IC angesteuert werden.
Eingänge lässt man nicht offen, sondern legt sie auf ein definiertes 
Potential, damit sich dort nicht irgendwelche elektromagnetischen Felder 
aus der Umgebung austoben.
Es sei denn natürlich das Datenblatt sagt etwas anderes.

> - Wozu sind die eingezeichneten 8,5V und -8,5V gut?

Die erzeugt sich der Baustein selber und die werden benötigt, weil eine 
RS232 nun mal definiert, dass logische 0-en und 1-en durch +12V bzw. 
-12V auf der Leitung dargestellt werden. Bei der absoluten Höhe der 
Spannung gibt es einen Spielraum. Es müssen nicht notwendigerweise exakt 
12V sein. Daher 8.5V

> Soll man dort noch
> was außer den 1µF KERKOs anschließen?

Nein. Das was im Datenblatt steht.

> Und noch eine Allgemeine Frage: Habt ihr Erfahrungen mit so einer
> Übertragung (RS232 auf 15m Entfernung)? Ist sowas heikel/empfindlich?

Überhaupt nicht. RS232 war früher Standardmittel, wenn es darum ging die 
Terminals eines ganzen Stockwerks vom Rechenzentrum-Raum aus zu 
verkabeln. Dagegen sind 15m schon richtig schnuckelig.

> Muss es unbedingt eine geschirmte Leitung sein?

Schaden kanns nicht. Stink normale 3-Draht Leitung tuts auch. Ist alles 
eine Frage der Baudrate, mit der du fährst.

: Bearbeitet durch User
von Guest (Gast)


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Danke für die schnelle und ausführliche Antwort!

Die Baudrate sollte nicht das Problem sein, ich werde die niedrigste 
wählen, die der ATmega8 unterstützt, da ich nur sehr wenig Daten zum 
Übertragen habe...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wenn Du das Ding ausschließlich als Pegelwandler RS232->5V-Logik 
verwendest, ist ein 75189 bzw. MC1489 eine kostengünstige und einfacher 
zu beschaltende Alternative. Für einen reinen RS232-Empfänger braucht es 
nämlich keine Ladungspumpe und also entfallen auch die diversen 
Kondensatoren.


http://www.ti.com/general/docs/lit/getliterature.tsp?genericPartNumber=sn55189a&fileType=pdf

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=11322

von Karl H. (kbuchegg)


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Guest schrieb:
> Danke für die schnelle und ausführliche Antwort!
>
> Die Baudrate sollte nicht das Problem sein, ich werde die niedrigste
> wählen, die der ATmega8 unterstützt, da ich nur sehr wenig Daten zum
> Übertragen habe...

die niedrigste brauchts nicht gerade sein. Mit 9600 hat man einen 
Kompromiss zwischen Problemlosigkeit und Schnelligkeit.

von Guest (Gast)


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Karl H. schrieb:
> die niedrigste brauchts nicht gerade sein. Mit 9600 hat man einen
> Kompromiss zwischen Problemlosigkeit und Schnelligkeit.

Ich übertrage aber 3 Byte :)



Rufus Τ. F. schrieb:
> Wenn Du das Ding ausschließlich als Pegelwandler RS232->5V-Logik
> verwendest, ist ein 75189 bzw. MC1489 eine kostengünstige und einfacher
> zu beschaltende Alternative. Für einen reinen RS232-Empfänger braucht es
> nämlich keine Ladungspumpe und also entfallen auch die diversen
> Kondensatoren.

Danke für den Tipp, aber auf der einen Seite Sende ich ja auch...
Evtl. nehme ich den als Empfänger auf der anderen Seite....




Eine Frage noch bzgl. unbenutzter Eingänge...

Bei den Receive-Eingängen: Sollte man da nicht eher 5V statt 0V nehmen? 
Die Entscheidungsschwelle liegt ja bei 0V, da würde er ja bei jeder 
kleinen Änderung Toggeln, oder??
Oder nimmt man da vl. die 8,5V, wo der Pfeil weggeht im Datenblatt?

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Guest schrieb:
> Bei den Receive-Eingängen: Sollte man da nicht eher 5V statt 0V nehmen?
> Die Entscheidungsschwelle liegt ja bei 0V, da würde er ja bei jeder
> kleinen Änderung Toggeln, oder??

Du kannst die Eingänge auf der RS232-Seite einfach offen lassen. Auf der 
CMOS/TTL-Seite gehören Sie nach +Vcc, da dies das Ruhepotential ist.

: Bearbeitet durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Guest schrieb:
> Karl H. schrieb:
>> die niedrigste brauchts nicht gerade sein. Mit 9600 hat man einen
>> Kompromiss zwischen Problemlosigkeit und Schnelligkeit.
> Ich übertrage aber 3 Byte :)
Wie oft?

> Bei den Receive-Eingängen: Sollte man da nicht eher 5V statt 0V nehmen?
Eigentlich muss auf keiner Seite etwas für oder gegen offene Eingänge 
getan werden. Siehe Datenblatt:
1
9.3.2 RS232 Driver
2
Two drivers interface standard logic level to RS232 levels. Internal pull up 
3
resistors on TIN inputs ensures a high input when the line is high impedance.
4
5
9.3.3 RS232 Receiver
6
Two receivers interface RS232 levels to standard logic levels. An open input
7
will result in a high output on ROUT.

von Guest (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Guest schrieb:
>> Karl H. schrieb:
>>> die niedrigste brauchts nicht gerade sein. Mit 9600 hat man einen
>>> Kompromiss zwischen Problemlosigkeit und Schnelligkeit.
>> Ich übertrage aber 3 Byte :)
> Wie oft?

Ca. 3x Täglich :D (Es ist eine Codeeingabe von einem Zutrittsystem, den 
ich baue)

Lothar M. schrieb:
>> Bei den Receive-Eingängen: Sollte man da nicht eher 5V statt 0V nehmen?
> Eigentlich muss auf keiner Seite etwas für oder gegen offene Eingänge
> getan werden. Siehe Datenblatt:9.3.2 RS232 Driver
> Two drivers interface standard logic level to RS232 levels. Internal
> pull up
> resistors on TIN inputs ensures a high input when the line is high
> impedance.
>
> 9.3.3 RS232 Receiver
> Two receivers interface RS232 levels to standard logic levels. An open
> input
> will result in a high output on ROUT.

Umso besser! Danke!
(Du meinst eh den MAX232IN, oder?)

von Karl H. (kbuchegg)


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Guest schrieb:

> Ca. 3x Täglich :D (Es ist eine Codeeingabe von einem Zutrittsystem, den
> ich baue)

Ja, ok.

Dann spielt die Baudrate keine grosse Rolle.
Es macht aber auch keinen Sinn, da jetzt mit 300 Baud rumzugurken. Die 
elektrische Störfestigkeit ist deswegen auch nicht höher als bei 9600 
Baud.

von Klaus (Gast)


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Guest schrieb:

> Lothar M. schrieb:
>>> Bei den Receive-Eingängen: Sollte man da nicht eher 5V statt 0V nehmen?
>> Eigentlich muss auf keiner Seite etwas für oder gegen offene Eingänge
>> getan werden. Siehe Datenblatt:9.3.2 RS232 Driver
>> Two drivers interface standard logic level to RS232 levels. Internal
>> pull up
>> resistors on TIN inputs ensures a high input when the line is high
>> impedance.
>>
>> 9.3.3 RS232 Receiver
>> Two receivers interface RS232 levels to standard logic levels. An open
>> input
>> will result in a high output on ROUT.
>
> Umso besser! Danke!
> (Du meinst eh den MAX232IN, oder?)


VORSICHT! Das Zitat ist in dem verlinkten Datenblatt von Texas 
Instruments nicht zu finden. Auch habe ich, allerdings nur bei einer 
Suche nach "open", in dem TI.Dokument keinerlei Hinweis finden können. 
Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Teile (im Vergleich zw. z.B. TI 
und Maxim/Dallas) sich in dieser Hinsicht unterschiedlich verhalten, 
aber ich selbst würde das kontrollieren und nicht davon ausgehen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Guest schrieb:
> (Du meinst eh den MAX232IN, oder?)
Der steht da im Datenblatt mit drin, ja...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Klaus schrieb:
> VORSICHT! Das Zitat ist in dem verlinkten Datenblatt von Texas
> Instruments nicht zu finden
Besser suchen?
Quelle: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/max232.pdf

: Bearbeitet durch Moderator
von Klaus (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> VORSICHT! Das Zitat ist in dem verlinkten Datenblatt von Texas
>> Instruments nicht zu finden
> Besser suchen?
> Quelle: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/max232.pdf

Naja ... :-)

In dem vom TO verlinkten Dokument war dieses Zitat von Dir definitiv 
nicht zu finden. Da habe ich schon gründlich genug gesucht und Deine 
Zurechtweisung ist meiner Ansicht nach nicht angebracht.
Wenn Du ein ein anderes Dokument zitierst, dann hätte ich mir einen 
Link darauf gewünscht.

von Klaus (Gast)


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@ Lothar Miller

Hm. Keine Antwort?

Also nochmal in Kürze: Besser zitieren?

.post[data-user-id='8138'] { display: none; !important; }  /* Inkorrekte 
Zitate, unbegründete Zurechtweisungen */

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Klaus schrieb:
> In dem vom TO verlinkten Dokument war dieses Zitat von Dir definitiv
> nicht zu finden.
Das habe ich mir gar nicht angeschaut.
Wenn Conrad da 10 Jahre alte Datenblätter bereitstellt...

Besser ist es, da drauf zu klicken --> MAX232IN
Da kommt gleich ein aktuelles Datenblatt.

Und mit Logik kommt man auch ans Ziel: es ist für eine RS232 
Schnittstelle das Üblichste, dass kein Stecker angeschlossen ist. Und 
das ist auch den Bausteindesignern klar. Ein Baustein, der dann noch 
einen Pullup bräuchte, ware da nicht lange am Markt...

Klaus schrieb:
> Hm. Keine Antwort?
Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du zur Ungeduld neigst?

> .post[data-user-id='8138'] { display: none; !important; }  /* Inkorrekte
> Zitate, unbegründete Zurechtweisungen */
[ignore]

: Bearbeitet durch Moderator
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