Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sansa E270 MP3 Player Ausgang überlastet?


von Leonhard (Gast)


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Hallo!

Es geht um einen älteren MP3 Player SanDisk Sansa E270.
Zum Problem: Hab den Player parallel an zwei Eingänge (Front, Rear) 
eines 4.1 Systems gehängt, was zunächst tadellos funktioniert hat. Nach 
einiger Zeit war dann aber ein sich wiederholendes "Klicken" zu hören. 
Danach wurde der Sound plötzlich dumpf und verzerrt.

Beim Durchmessen habe ich gemerkt, dass am Ausgang die Masse fehlt.
Als Problem habe ich dann ein kleines SMD Bauteil (Widerstand, 
Sicherung?) identifiziert, das zwischen Masse des Klinke Ausgangs und 
Masse des Mp3 Players sitzt. Überbrückt man dieses Bauteil, dann ist der 
Sound wieder einwandfrei und alles funktioniert perfekt. Leider ist das 
Bauteil so klein, dass kein Aufdruck zu erkennen ist.

Hab ein Bild angehängt, auf dem man den entsprechenden Teil der Platine 
(Klinke Buchse entfernt) sieht. Das Bild ist ursprünglich aus einer 
Anleitung zum Austausch der Buchse, daher die Notizen in Rot - einfach 
ignorieren. Hab in Gelb die relevanten Informationen eingezeichnet.

Nun meine Frage: Welche Gefahr kann es mit sich bringen hier einfach 
eine Brücke einzulöten? Soll der vermeintliche Widerstand evtl. zur 
Begrenzung des Ausgangsstroms und Schutz des Verstärkers dienen? Ich 
möchte das Gerät nur ungern durch Überbrücken des Bauteils zerstören, da 
man nur noch schwierig Player wie diesen bekommt auf denen die Rockbox 
Firmware läuft. Ich hoffe ihr könnt mir hier Tipps geben! Vielen Dank 
schon Mal!

Viele Grüße

Leonhard

von Markus (Gast)


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Vermutlich war es ein Koppelkondensator der dort mal war.

Je nachdem was hinten angeschlossen wird an der Buchse kann das als 
Schutz durchaus sinnvoll sein.

von Leonhard (Gast)


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Hallo Markus

Vielen Dank für die Antwort!
Ein Koppelkondensator würde durch Filtern eines evtl. vorhanden 
Gleichspannungsanteils zum Schutz des angeschlossenen Gerätes und nicht 
des Players selbst dienen, richtig? Ist es üblich bzw. sinnvoll diesen 
in den Massezweig zu packen? Kann ein Koppelkondensator durch eine zu 
große Last (z.B. zwei parallel geschaltete Eingänge einer 4.1 Anlage) 
zerstört werden?

von Stefan M. (derwisch)


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Die Eingänge des 4.1 Systems sind sicher eher hochohmig und stellen für 
den MP3 Player keine nennenswerte Belastung dar.

Das SMD Bauteil ohne Aufdruck ist eine Induktivität ( Spule ).
Sie verhindert Einstreuungen von Hochfrequenz in den Player.

Ein Kopfhörerkabel ist nämlich eine prima Antenne...

Für die Funktion in Deinem Fall kannst du das Bauteil auch überbrücken.

von Chris (Gast)


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Hi,

etwas Off Topic: Gibt es wirklich keine Player mehr, auf denen Rockbox 
läuft? Ich nutze einen Sansa Fuze und möchte Rockbox nicht mehr missen. 
Allein der EQ und Compressor sind Gold wert, dazu kann das Teil auch 
Flac und Ogg.

Chris

von Leonhard (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Die Eingänge des 4.1 Systems sind sicher eher hochohmig und
> stellen für
> den MP3 Player keine nennenswerte Belastung dar.
>
> Das SMD Bauteil ohne Aufdruck ist eine Induktivität ( Spule ).
> Sie verhindert Einstreuungen von Hochfrequenz in den Player.
>
> Ein Kopfhörerkabel ist nämlich eine prima Antenne...
>
> Für die Funktion in Deinem Fall kannst du das Bauteil auch überbrücken.

Ah, ok. Das leuchtet ein. Nun fragt sich aber immer noch warum die Spule 
ausgerechnet bei der genannten Parallel Schaltung der hochohmigen 
Eingänge das zeitliche gesegnet hat. Mag hier irgendwie ungern an Zufall 
glauben. Werde bei Gelgenheit den Eingangswiderstand des 4.1 Systems mal 
messen (Insofern das mit einem normalen Mutlimeter Sinn macht?)
An sich leuchtet mir aber auch ein das ein Kopfhörer ja eigentlich 
deutlich mehr Last darstellen muss nachdem hier der Schalldruck, anders 
als beim 4.1 System, ja direkt durch die Verstärkerleistung des Players 
erzeugt wird.

Chris schrieb:
> Hi,
>
> etwas Off Topic: Gibt es wirklich keine Player mehr, auf denen Rockbox
> läuft? Ich nutze einen Sansa Fuze und möchte Rockbox nicht mehr missen.
> Allein der EQ und Compressor sind Gold wert, dazu kann das Teil auch
> Flac und Ogg.
>
> Chris

Den Fuze hatte ich auch lange Zeit. Leider ist er mir vor einem Jahr 
etwas kaputt gegangen. Bis jetzt mein Lieblingsplayer. Nachdem 
gebrauchte Fuzes aber inzwischen für 50+€ bei ebay weggehen, was mir 
deutlich zu teuer ist, habe ich mich bei ebay Kleinanzeigen umgesehen 
und den genannten E270 (Vorgänger des Fuze) für kleines Geld ergattern 
können. Zwar bin ich damit nicht ganz so zufrieden (Scrollrad, Handling) 
wie mit dem alten Fuze, aber immerhin läuft Rockbox einwandfrei.
Leider wird der Fuze nicht mehr produziert. Es gibt soweit ich weiß 
keinen preiswerten neu erhältlichen Player der Rockbox unterstützt. 
Schlau wär's gewesen sich vor drei oder vier Jahren ein paar Sansa Fuze 
günstig auf Vorrat zu holen. Damals gabs die noch sehr günstig.
In diesem Sinne: Pass auf auf deinen Fuze! :)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Werde bei Gelgenheit den Eingangswiderstand des 4.1 Systems mal
> messen (Insofern das mit einem normalen Mutlimeter Sinn macht?)

Geht nicht.

Defektursache könnten Masseausgleichsströme zwischen dem Verstärker und 
dem Steckernetzteil sein, mit dem Du den mp3-Player versorgt haben 
wirst.

von Leonhard (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
>> Werde bei Gelgenheit den Eingangswiderstand des 4.1 Systems mal
>> messen (Insofern das mit einem normalen Mutlimeter Sinn macht?)
>
> Geht nicht.
>
> Defektursache könnten Masseausgleichsströme zwischen dem Verstärker und
> dem Steckernetzteil sein, mit dem Du den mp3-Player versorgt haben
> wirst.

Der Player war im Akkubetrieb, d.h. nicht an ein Netzteil angeschlossen. 
Auch das (umgebaute) 4.1 System war über ein Notebook KFZ Netzteil an 
einen 12 V AGM Akku angeschlossen. Daran kann's dann wohl nicht liegen. 
Zumal ich den Gleichrichter + Glättungskondensatoren in der 4.1 Anlage 
drin gelassen habe (Input ist eig. 13.5 V AC). Somit sollten eventuelle 
Spannungsspitzen vom (zugegeben billigen) Step up converter auch kein 
Problem sein denke ich.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Dann isses Zufall. Denn ein Kopfhörer ist erheblich niederohmiger als 
auch zwei parallelgeschaltete Verstärkereingänge und belastet den 
Ausgang damit mehr.

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