Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Multimeter mit konstanten I-Shunt?


von Helmut A. (Gast)


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Tach,

gibt es Multimeter die nicht die größe des I-Shunts ändern, sondern die 
Verstärkung umschalten?

Also z.B in diesen Bereich (1:10):
Meßbereich 20 mA: Ri = 1 Ohm
Meßbereich  2 mA: Ri = 1 Ohm

Helmut

von Georg (Gast)


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Helmut A. schrieb:
> gibt es Multimeter die nicht die größe des I-Shunts ändern, sondern die
> Verstärkung umschalten?

Nein, weil das bei mehr als 2 Stufen nicht mehr sinnvoll möglich ist - 
dann ist es aber kein Multimeter mehr, sondern nur ein Duometer. Mein 
HP-MM misst von µA bis 10A, da müsste man für den µA-Bereich eine 
Spannung am 10A-Shunt im Nanovolt-Bereich millionenmal verstärken.

Georg

von Ernst O. (ernstj)


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Käme dies hier in Frage?
http://www.eevblog.com/projects/ucurrent/

kann man bestimmt an deine Anforderung anpassen...

von bhug (Gast)


Angehängte Dateien:

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Georg schrieb:
> Nein, weil das bei mehr als 2 Stufen nicht mehr sinnvoll möglich ist -

So absolut würde ich das nicht sagen. So erfolgt z.B. beim FS9922 - 
verwendet unter anderem im UT61C/D - nur die Umschaltung der 
Größenordnung (µA-mA-A) über den Shunt, während die einzelnen 
Unterbereiche über die interne Verstärkung angepasst werden.

Siehe Beispielschaltung aus dem Datenblatt, die nicht unbedingt die 
tatsächlich verwendete Schaltung repräsentiert (auch der 
Beschreibungstext ist für J3 falsch).
http://shaddack.twibright.com/projects/reveng_multimeters/chips/FS9922-DMM4-DS-11_EN.pdf

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Ein -hp- 3478A von Anfang der 80er erreicht 1 µA Auflösung mit einem 0.1 
Ω Messshunt.

Für niedrige Ströme nimmt man aber besser eine spezialisierte 
Messvorrichtung, weil man bei <1 µA ja durchaus größere Shunts nehmen 
kann, ohne eine unakzeptabel hohe Spannung zu verlieren.

von Stefan F. (Gast)


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Ich sehe das eindeutig den Schalter J2, der zwische  R20+R21 und R20 
alleine umschaltet. Also die Umschaltung zwischen mA und µA.

Die Umschaltung in den A Bereich findet duch umstecken des roten Kabels 
von U1 nach U2 statt.

Für die Unterbereich verwendet das Gerät vermutlich die 
Verstärkungsfaktoren 1:1, 1:10 und 1:100. Das ist realistisch umsetzbar.

> Nanovolt-Bereich millionenmal verstärken

wäre hingegen nicht realistisch.

von Amateur (Gast)


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@Ernst

Ich habe den µCurrent schon länger im Auge.
Kennst Du eine Bezugsquelle in Germanistan oder Ösistan?

von Ernst O. (ernstj)


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Sorry, eine hiesige Bezugsquelle kenne ich nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Ernst O. schrieb:

> Sorry, eine hiesige Bezugsquelle kenne ich nicht.

Naja, die Schaltung ist ja eher trivial und kann auf
Lochraster aufgebaut werden. Ein Problem könnte die
Beschaffung des Operationsverstärker sein.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Einen Chopper-Amp und eine handvoll Widerstände bekommst du problemlos 
in Deutschland.

von Lurchi (Gast)


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Für größere Ströme kann man ggf. einen Shunt für 2 oder ggf. auch 3 
Messbereiche nutzen. Bei Gleichstrom sind da aber Grenzen, wegen hoher 
Leistung bei großen Strömen bzw. Offsetfehlern. Für ein 3 stelligen DMM 
ist das aber durchaus möglich.

Bei kleinen Strömen kann man einen Transimpedanzverstärker nutzen - nach 
außen sieht man dann einen weitgehend konstanten widerstand, etwa von 
der Sicherung. Das geht dann ggf. von 10 mA bis runter zu nA Bereichen. 
Der Messwiderstand wird dann zwar umgeschaltet, aber für den Nutzer ist 
das fast ohne Einfluss.

Einige bessere HP Multimeter wie 3457 machen das so. Da hat man einen 
Shunt für 3 A und 1 A und dann irgendwas ab rund 20 mA runter per TIA. 
Bei mittleren Strömen hat man dann halt führende Nullen und lebt von den 
6,5 Stellen Auflösung.

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