Hallo, bin zwar völlig verkehrt im Forum hier, aber ich bin mir sicher, dass es hier jemanden gibt, der mitdiskutieren will/kann oder Ahnung in dem Bereich hat. Die Frage, die mich seit Jahren beschäftigt wäre: Der DeLorean DMC-12 ist ja das "Traumauto" des Herrn John DeLorean. Zu 90% hat er wohl die selben Vorstellungen wie ich. Wo sich die Meinungen (nicht nur bei mir) unterscheiden, ist der Motor, der von Peugeot, Renault und Volvo in Kooperation gebaut wurde. Also der PRV6 Motor mit 2,8l und 6 Zylinder, V Anordnung. Glaube sogar mit Bi-turbo, wenn ich mich recht erinnere. Das Auto wurde als Sportwagen konzipiert, konnte aber wegen den mageren 130PS nicht punkten und erntete dementsprechend auch viel Kritik. Wieso entschied man sich für den PRV6 Motor? Zuverlässig war er einigermaßen. Und hätte ein stärkerer Motor den DeLorean "populärer" gemacht? 1982 gab es doch eine menge gute, robuste und leistungsfähige Motoren. Zumindest mehr als heute, wenn man ehrlich ist. Da kann man gleich in einen Audi RS4 einen 1,2L VW Polo motor rein bauen (wobei der ja nicht mal zuverlässig ist und nach 50tkm keine "Lust" mehr hat und "ablebt".
Was man so liest gab es beim DeLorean Platzprobleme im Bereich des Motors. Die 6-Zylinder von BMW waren alles Reihensechser und dementsprechend lang. Fords 6-Zylinder waren zwar in V-Anordnung, aber ohne Tuning kommt da auch nicht besonders viel raus. Wahrscheinlich hat man dann aufgrund des Zeitdrucks zu dem PRV-Motor gegriffen, weil er ohne große Änderungen hineinpasste. Für meinen Geschmack hätte ein europäischer V8 mit etwas um 4 Liter Hubraum sehr gut zu dem Wagen gepasst. Ein Ami-V8-Geblubber passt nicht wirklich zur Karosserie.
Man hätte evtl. den Ford Cosworth Motor nehmen sollen. Der hat Bums. In der Tat, fast alle 6er waren Reihenmotoren.
Da das Auto in seiner endgültigen Version von Lotus konstruiert wurde, chassistechnisch dem Esprit nachempfunden wurde und auch ähnliche Maße wie der Esprit hatte, wäre es sicher nicht unklug gewesen, gleich auch noch dessen Motor zu erben. Der hatte zwar nur 4 Zylinder, war aber deutlich leichter und kleiner und hatte statt 97kW immerhin 118kW (in der Turboversion sogar 157kW). Möglicherweise stand zu diesem Zeitpunkt aber die Entscheidung für den PRV-Motor schon fest.
Thomas W. schrieb: > Was man so liest gab es beim DeLorean Platzprobleme im Bereich des > Motors. Das klingt sehr einleuchtend. Jedoch könnte man anstatt der Mittelmotor-bauweise doch gleich ein Aggregat vorne rein bauen. Wozu gibt es denn Kardanwellen,...?! Klar, "Rennwagen", also Gewicht hinten auf der Antriebsachse. Aber lieber Fronttriebler mit zu viel power anstatt Hecktriebler mit (viel) zu wenig power. Naja, so beim 2. mal überlegen macht es Sinn. Das wird wohl Fahrwerktechnisch vorgegeben sein, welcher Motor Verwendung findet. Und dem John DeLorean ist wohl auch mit der Zeit das Geld für die Entwicklung ausgegangen. Ich hätte es ja nicht besser gekonnt. Der Ford Cosworth-motor ist ja mal ein mächtiges Dingen! 500-750PS bei 150KG ist brutal. Mein Motor im Golf wiegt mehr und hat 1/4 der Leistung. Und der DeLorean ist ja kein Kleinwagen... Ich bin zwar kein Marketing-"fuzzi" oder Autokonstrukteur, aber man kann schon davon ausgehen, dass die fehlende Leistung das Todesurteil bei diesem (mMn. schönen) Auto war?! Auch wenn er wohl laut einigen Aussagen elektronikprobleme hat(te), was ich mir allerdings nicht denken kann, was soll da denn bitte nicht funktionieren?!
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IncreasingVoltage .. schrieb: > Auch wenn er wohl laut einigen Aussagen > elektronikprobleme hat(te), was ich mir allerdings nicht denken kann, > was soll da denn bitte nicht funktionieren?! Warum nicht? Ist doch heute schon fast Standard in allen Fahrzeugen. IncreasingVoltage .. schrieb: > aber man kann > schon davon ausgehen, dass die fehlende Leistung das Todesurteil bei > diesem (mMn. schönen) Auto war?! Schuld waren auch die zahlreichen Probleme mit der Tür. Und natürlich auch Finanzen, usw. Hast du den Artikel eigentlich mal gelesen? https://de.wikipedia.org/wiki/DeLorean_DMC-12
IncreasingVoltage .. schrieb: > Klar, "Rennwagen", also Gewicht hinten auf der Antriebsachse. Aber > lieber Fronttriebler mit zu viel power anstatt Hecktriebler mit (viel) > zu wenig power. Frontantrieb und "Sport"wagen schließen sich gegenseitig aus. Jedenfalls kauft niemand einen Fronttriebler, der nicht nur sportlich aussehen, sondern auch sportlich fahren will. Die Gewichtsverteilung beeinflußt das Fahrverhalten elementar und der Mittelmotor, also Position vor (nicht auf) der Hinterachse, dafür ideal, weil der Schwerpunkt dann mittig der Längsachse ist und das Auto im Grenzbereich ein neutrales Verhalten zeigt, d.h. weder über- noch untersteuert, sondern schön über alle 4 Räder schiebt. Der Antrieb gehört selbstverständlich auf die Hinterachse. Beim Frontantrieb müssen die Räder sowohl die seitlichen Lenkkräfte aufnehmen als auch die Beschleunigungskräfte, beim Heckantrieb erfolgt Arbeitsteilung. Frontantrieb hat einen weiteren Nachteil, da in der Beschleunigungsphase die Vorderachse entlastet wird und somit noch weniger Grip zur Verfügung steht, um die Leistung auf die Straße zu bekommen. Der Heckantrieb profitiert dagegen von der Fahrdynamik, weil die Hinterachse beim Beschleunigen BElastet wird und sich somit der Grip verstärkt. Mir persönlich ist ein übersteuerndes Auto lieber, denn das ausbrechende Heck fängt man mit etwas Übung leicht wieder ein und das Auto fährt auf jeden Fall um die Kurve. Untersteuern, wie es bei Autos mit Frontantrieb und/oder Frontmotor die Regel darstellt, ist der pure Haß, weil man nichts dagegen machen kann, außer langsamer in die Kurve zu fahren. Aber dafür tut es auch ein Opel Corsa. Der DeLorean mußte m.E. scheitern. Anfang der 80er ein ökoverträgliches Auto bauen zu wollen, welche Schnapsidee. Und dann noch völlig unamerikanisch motorisiert. Wenn die Kiste nicht eine Rolle in "Zurück in die Zukunft" gespielt hätte, niemand würde sich heute noch daran erinnern.
Icke ®. schrieb: > Frontantrieb und "Sport"wagen schließen sich gegenseitig aus. Deswegen war ja auch Citroën 7CV, 11CV und 15CV solche Flops, daß sie in der Autogeschichte komplett vergessen wurden.
Der wichtigste Aspekt scheint mir doch zu sein, dass John Zachary DeLorean ein visionärer Entwickler und Designer war, welcher seinen ganz perönlichen Autotraum verwirklichen wollte und sich dafür ziemlich ruinierte. Leider gingen mit ihm die Gäule durch und seine Phantasie war größer als sein geschäftliches Vermögen. Mehr Künstler halt als Geschäftsmann, schade zwar aber so selten nun auch wieder nicht. Namaste
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Hier mal ein Link auf einen ebenfalls visionären Autobauer der gleichen Generation der trotz widrigerer Umstände erfolgreich war und dessen Familie das Unternehmen erfolgreich fortführt und dabei immer wusste was sie auch zu leisten vermögen. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Melkus Namaste
Thomas W. schrieb: > Was man so liest gab es beim DeLorean Platzprobleme im Bereich des > Motors. > Die 6-Zylinder von BMW waren alles Reihensechser und dementsprechend > lang. Fords 6-Zylinder waren zwar in V-Anordnung, aber ohne Tuning kommt > da auch nicht besonders viel raus. > Wahrscheinlich hat man dann aufgrund des Zeitdrucks zu dem PRV-Motor > gegriffen, weil er ohne große Änderungen hineinpasste. Um das Ganze noch eine wenig zu konkretisieren: Der PRV-Motor und seine Nachfolger sind für den Quereinbau konzeptioniert und bauen dementsprechend kurz und kompakt (siehe z.B. Motorraum Citroen XM V6). Alle anderen genannten Sechs- und Achtzylindermotoren sind ausschließlich für den Längseinbau vorgesehen und würden nie und nimmer in den Bauraum des DMC-12 passen.
Автомат К. schrieb: > Um das Ganze noch eine wenig zu konkretisieren: Der PRV-Motor und seine > Nachfolger sind für den Quereinbau konzeptioniert und bauen > dementsprechend kurz und kompakt (siehe z.B. Motorraum Citroen XM V6). > > Alle anderen genannten Sechs- und Achtzylindermotoren sind > ausschließlich für den Längseinbau vorgesehen und würden nie und > nimmer in den Bauraum des DMC-12 passen. Im DMC-12 ist der V6 aber wenn man dan Fotos vertrauen kann auch längs eingebaut. Als Vergleich kann man sich ja mal den BMW M1 mit dem Reihensechser (ebenfalls längs eingebaut) von der Seite ansehen, wie viel Platz dort zwischen Hinterachse und Fahrersitz ist, und wie viel beim DMC-12. Vielleicht wurde schon ab Werk für einen Flux-Kompensator geplant.
IncreasingVoltage .. schrieb: > Der Ford Cosworth-motor ist ja mal ein mächtiges Dingen! 500-750PS bei > 150KG ist brutal. Frag' nochmal bei Google nach.;-) Was Du da schreibst, trifft auf die F1-Aggregate von Cosworth zu. So eins im De Lorean dreht den beim Anfahren zum Korkenzieher.
Thomas W. schrieb: >> Um das Ganze noch eine wenig zu konkretisieren: Der PRV-Motor und seine >> Nachfolger sind für den Quereinbau konzeptioniert und bauen >> dementsprechend kurz und kompakt (siehe z.B. Motorraum Citroen XM V6). >> >> Alle anderen genannten Sechs- und Achtzylindermotoren sind >> ausschließlich für den Längseinbau vorgesehen und würden nie und >> nimmer in den Bauraum des DMC-12 passen. > > Im DMC-12 ist der V6 aber wenn man dan Fotos vertrauen kann auch längs > eingebaut. Ist richtig. Längs, um 180° gedreht ums genau zu nehmen. Thomas W. schrieb: > Als Vergleich kann man sich ja mal den BMW M1 mit dem Reihensechser > (ebenfalls längs eingebaut) von der Seite ansehen, wie viel Platz dort > zwischen Hinterachse und Fahrersitz ist, und wie viel beim DMC-12. > Vielleicht wurde schon ab Werk für einen Flux-Kompensator geplant. Und eben weil der PRV-Motor ursprünglich für den Quereinbau entwickelt wurde, ist er auch einer der wenigen Motoren aus der damaligen Zeit, die in den Motorraum des DMC-12 passen. http://www.heacockclassic.com/wp-content/uploads/DeLorean-V6-engine.jpg Ich bezweifle das dort selbst ein mittelgroßer Reihen-Vierzylinder Platz gefunden hätte (zu lang). Am ehesten vielleicht noch ein Sechszylinder-Boxer von damals aus einem 911er - die bauen auch verhältnismäßig kurz und sind als Heckmotoren konzipiert. Um den Kreis zu schließen: IncreasingVoltage .. schrieb: > 1982 gab es doch eine menge gute, robuste und leistungsfähige Motoren. "gute, robuste und leistungsfähige Motoren" von 1982 waren v.a. große Motoren mit viel Hubraum und wenig spezifischer Leistung. IncreasingVoltage .. schrieb: > Zumindest mehr als heute, wenn man ehrlich ist. Und genau da möchte ich Dir widersprechen. Leistungsfähige Motoren, die in den DMC-12 passen würden gibt es heute - meiner Meinung nach - sehr viele. Aufgrund diverser Anforderungen an die OEMs die Fahrzeuge mit Längseinbau entwickeln (Crashanforderungen, Versicherungseinstufung [=Lücke zwischen Motor und Kühlerpaket], Vordere Überhänge, Platzangebot im Allgemeinen, Fahrzeuggewicht...) werden die Motorräume immer kleiner und die Motoren müssen immer kürzer bauen. Die meisten neueren V6-Otto Motoren von Audi oder Daimler würden wahrscheinlich in den DMC-12 passen.
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Michael B. schrieb: > Was Du da schreibst, trifft auf die F1-Aggregate von Cosworth zu. Ja stimmt, habe wohl vorhin nicht genau hin geguckt :D
Rufus Τ. F. schrieb: > Deswegen war ja auch Citroën 7CV, 11CV und 15CV solche Flops, daß sie in > der Autogeschichte komplett vergessen wurden. Was genau ordnet diese Modelle in die Rubrik "Sportwagen" ein?
Icke ®. schrieb: > Rufus Τ. F. schrieb: >> Deswegen war ja auch Citroën 7CV, 11CV und 15CV solche Flops, daß sie in >> der Autogeschichte komplett vergessen wurden. > > Was genau ordnet diese Modelle in die Rubrik "Sportwagen" ein? Eben. Wenn er 2CV gesagt hätte, sähe die Sache schon anders aus :-))
Автомат К. schrieb: > Und eben weil der PRV-Motor ursprünglich für den Quereinbau entwickelt > wurde, ist er auch einer der wenigen Motoren aus der damaligen Zeit, die > in den Motorraum des DMC-12 passen. > > http://www.heacockclassic.com/wp-content/uploads/DeLorean-V6-engine.jpg > > Ich bezweifle das dort selbst ein mittelgroßer Reihen-Vierzylinder Platz > gefunden hätte (zu lang). Am ehesten vielleicht noch ein > Sechszylinder-Boxer von damals aus einem 911er - die bauen auch > verhältnismäßig kurz und sind als Heckmotoren konzipiert. Ich schätze den Ferrari Dino V8 hätte man dort auch unterbringen können, passt aber preislich wie auch von der Philosophie her nicht gut zum DeLorean. Quer eingebaut im 308 soll das ja die reinste Schrauberhölle sein (sofern man etwas ohne Motorausbau daran machen kann). https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/13/1984_Ferrari_308_GTB_qv_engine.jpg
Die Frage nach möglichen Motoren kann man gleich vergessen. Denn erst mal muss jemand einem die Motoren verkaufen wollen. Und selbst wenn er will, muss er erstmal die geplanten Stückzahlen hinbekommen. Um den Motor/Getriebe zu testen hat man diese Kombination in einen Fiat X1/9 gequetscht, im Netz gibts Bilder dazu. Respekt dass die da einen V6 reinbekommen haben. Der Delorean hat einen Super Showfaktor, aber Leistungsmässig ein Witz. Vor allem mit der guten 3-Gang Automatik, so hatte das Teil ein Freund. Wahnsinn, aber vor der Eisdiele bist Du der König damit. :-D Die Elektrik hat meinen Freund in den Irrsinn getrieben, keine Ahnung ob alle so sind. Irgendwann hatte er keine Zeit mehr und hat das Schätzchen verkauft.
Bernd T. schrieb: > Die Elektrik hat meinen Freund in den Irrsinn getrieben, keine Ahnung ob > alle so sind. Nee, das betrifft nur Modelle mit Fluxkompensator... =8P
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