Forum: Offtopic Einsteck-Solarpanel Status?


von Martin G. (Firma: http://www.gyurma.de) (martin_g)


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Habe gerade das gesehen:
http://www.simon.energy/

Hier sein Blog dazu:
https://solarzwerg.wordpress.com/

Rechtlicher Status ?
Die kämpfen da gegen eine Menge Vereine...

Elektrischer Sicherheitstechnischer Status?

Was passiert bei einem Kurzschluß der in der Leitung oder an einem Gerät 
an der gleichen Leitung entsteht?

Würdet ihr sowas anstecken?

Rein rechnerisch lohnt sich die Investition nicht in 20 Jahren.
(150W  365  4h = 219kWh = ca 30 € die ich mir spare pro Jahr)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Martin G. schrieb:
> Was passiert bei einem Kurzschluß der in der Leitung oder an einem Gerät
> an der gleichen Leitung entsteht?

Es brennt die Sicherung durch, bzw. löst der LS aus. Ich nehme an, das 
der Schöpfer dieses Zwerges eine Sicherung auch im WR seines Panels 
verbaut, dazu schreibt er aber interessanterweise nichts. Wirschaftlich 
halte ich es für Unsinn, pro Murkelpanel (was sind schon '150W 
Spitzenleistung') einen netzgeführten WR zu verbauen. Dann lieber ein 
ordentliches Array von Standardmodulen und einen dicken WR.
Ob man das dann im Inselbetrieb oder netzgeführt macht, sollte jeder für 
sich entscheiden.

Martin G. schrieb:
> Würdet ihr sowas anstecken?

Da baue ich mir lieber selbst was :-)

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Die kämpfen da gegen eine Menge Vereine...

Die verbreiten da auch eine Menge Dünnschiß. Auf die Aussage, die Norm 
wäre ja kein Gesetz, bekommst Du spätestens von der Versicherung eine 
passende Antwort, wenn aus irgendeinem Fehler in der E-Anlage, der 
nichtmal mit Deinem Solarmodul zusammenhängt Deine Bude abfackelt und 
die Versicherung sich vor der Zahlung drücken will.

Und daß Geräte, die eine Netzspannung erzeugen, nicht mit einem 
Steckerende versehen sein sollten, dürfte einem eigentlich der berühmte 
"gesunde Menschenverstand" sagen. Auch wenn die Geräte im Normalfall 
ganz schnell abschalten. Das fällt in die Kategorie: Das macht man 
einfach nicht. Genausowenig wie Selbstmordleitungen.

Martin G. schrieb:
> Was passiert bei einem Kurzschluß der in der Leitung oder an einem Gerät
> an der gleichen Leitung entsteht?

Der Kurzschluß ist nicht das Problem, da kommt die Sicherung. Das 
Problem ist Leitungsüberlastung. Normalerweise kann eine mit 16A 
abgesicherte Leitung 3600W liefern. Hängst Du da 1000W Solar parallel, 
könntest Du aber Verbraucher mit 4600W an der Leitung betreiben, was 
dann 20A fließen läßt und übliche Leitungen auf Dauer eindeutig 
überlastet.

Andererseits schaltet ein Automat B16 bei doppelter Überlast, also 32A, 
erst nach 20min ab, wenn Du Pech hast. Haben wir oft genug in der 
Mietwohnung ausprobiert, wo ein Held die Spülmaschine einfach parallel 
zu einer Herdphase geklemmt hat.

Bei den 150W eines Panels ist das eher unkritisch. Allerdings würde ich 
persönlich es nicht machen.

Wenn, dann so: Ein eigener Stromkreis mit eigener Absicherung und 
Klemmung über eine Herdanschlußdose. Aber das stößt in der Mietwohnung 
schon wieder an Grenzen, und dafür sind die Dinger ja gedacht.

Die Idee an sich ist gut, die Argumentation auf der Seite eher 
blauäugig.

von Timm T. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Wirschaftlich
> halte ich es für Unsinn, pro Murkelpanel ... einen netzgeführten WR zu verbauen. 
Dann lieber ein
> ordentliches Array von Standardmodulen und einen dicken WR.

Wirtschaftlich kommt das drauf an: Wenn Du Probleme mit Abschattung 
einzelner Panele hast, können die Einzel-WR durchaus effizienter sein. 
Auch ist ein Ausfall eines WR eher zu verschmerzen, als wenn die 
komplette Anlage ausfüllt und Du erst in 4 Wochen Ersatz bekommst. Und 
die Verlustwärme bekommst Du auch besser weg.

So doof ist das nicht, wenn die WR entsprechend preisgünstig hergestellt 
werden können.

von Claus M. (energy)


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150W sind nix und um überhaupt was zu sparen müsstest du die an genau 
diesem Stromkreis ja erstmal als Grundlast ziehen. 677 Euronen sind auch 
ganz schön teuer.

von Martin G. (Firma: http://www.gyurma.de) (martin_g)


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Der Strom als Grundlast muß ja nicht unbedingt an gleicher Leitung 
fließen. Kann ja auch auf andere Leitung weiterfließen über gesamt 2 
Sicherungen.

Die 677 tun mir auch weh. Ich denke das kann man viel billiger. Da sahnt 
wer richtig ab. Ist ja fast wie bei der Goldrauschzeit. Die meiste Kohle 
haben die Schaufelhersteller gemacht.

Hat wer Lust bei einem DIY WR Kit für so kleinere Module mitzumachen ;) 
?
Ich hab da bissl Erfahrung mit Schaltnetzteilen, TI DSC-s oder andere 
µC, Wärmedesign, Elektrogerätedesign, aber weniger mit den ganzen 
bürokratischen Schnickschnack.

von Magic S. (magic_smoke)


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Keine gute Idee.

Als ich vor Jahren hier einen Wechselrichter zur Netzeinspeisung gebaut 
habe, wurde das Ding sofort als EVU-Technikertoaster verrissen, obwohl 
ich eine Netzausfallerkennung eingebaut habe und das Ding bei erkanntem 
Netzausfall auch sicher abschaltet.

677 Euro würde ich für die paar Watt übrigens nicht bezahlen. Das geht 
für die Hälfte und selbst dann ist es noch teuer. Solarmodule bekommt 
man manchmal schon für etwa einen Euro pro Watt, seit dem die überzogene 
Solarförderung zusammengestrichen wurde.

Die Einspeisung über den Stecker ist übrigens nicht ganz 
unproblematisch, wenn man es rechtlich korrekt machen möchte. Dann 
müssen solche Anlagen zur Einspeisung beim EVU angemeldet werden und ich 
glaube wenn die zur Abnahme kommen, ist ein Festanschluß Pflicht.

von Axel L. (axel_5)


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Timm T. schrieb:
> Martin G. schrieb:
> Die verbreiten da auch eine Menge Dünnschiß. Auf die Aussage, die Norm
> wäre ja kein Gesetz, bekommst Du spätestens von der Versicherung eine
> passende Antwort, wenn aus irgendeinem Fehler in der E-Anlage, der
> nichtmal mit Deinem Solarmodul zusammenhängt Deine Bude abfackelt und
> die Versicherung sich vor der Zahlung drücken will.
>

Hast Du dafür einen Beleg ?

Ich habe schon lange nach einem entsprechenden Urteil gesucht, habe aber 
keines gefunden.

Gruss
Axel

von Julian B. (julinho)


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Das ganze ist ein ziemlicher Schmarren, wie der Östereicher sagen würde.

Das Ding rechnet sich unter optimalen Bedingungen vielleicht in 20 
Jahren, aber auch nur wenn die ganze Energie im eigenen Heim verwendet 
wird, ich z.B. habe keine 150 Watt Grundlast in meiner Wohnung.

Garantie gibt es auch nur 5 Jahre und dann auch nur auf die Leistung des 
Solarmoduls, auf die Elektronik gibts wahrscheinlich nur 2 Jahre. Zum 
Vergleich: Hersteller für große Solarmodule geben mindestens 10 Jahre 
Garantie.

Die technische Lösung mit dem Stecker als Einspeisung hätte man 
natürlich auch viel eleganter mit einem Adapter lösen können.

Keine Ahnung warum Greenpeace bei so einen Nepp mitmacht.

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