Forum: Platinen KiCad: Meine Erfahrungen beim Umstieg von Eagle


von Thomas T. (knibbel)


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Hallo,

ich habe zwar KiCad schon länger auf der Festplatte, aber mich nie 
richtig durchringen können, ein Projekt komplett damit zu machen. Bis 
jetzt waren es immer nur Spielereien, welche ich nach ein paar Stunden 
abgebrochen habe, da irgendwas nicht so funktioniert hat, wie ich es mir 
vorgestellt habe.

Ich komme eigentlich von der Eagle-Front, benutze es seit den DOS-Zeiten 
(schätze mal so 20 Jahre). Und wenn etwas mit KiCad nicht funktioniert 
hat, dann geht man halt schnell wieder dahin zurück, von wo man 
herkommt...

Nichtsdestotrotz habe ich in den vergangenen Tagen ein Eagle-Projekt mal 
nach KiCad übertragen wollen, bin jetzt beim Einlesen der Bauteile in 
Pcbnew angelangt und will hier kurz zwei Punkte beschreiben, die ich 
bemerkenswert finde und die den Umstieg von Eagle (oder einer anderen 
Software) erleichtern kann:

A)

Ich hatte ständig beim Einlesen der Netzliste in Pcbnew die 
Fehlermeldung "No footprints" (oder so ähnlich).

Meine Vorgehensweise war: Schaltplanerstellung, dann Netzliste generiert 
und danach die Footprints den Bauteilen zugeordnet.

Dann in Pcbnew versucht die Netzliste einzulesen und dabei kam dann die 
Fehlermeldung...

Wie ich inzwischen festgestellt habe, werden wohl die 
Footprintzuweisungen ebenfalls in der Netzliste gespeichert.

Die richtige Reihenfolge ist also: Schaltplanerstellung, dann Footprints 
zuordnen und erst danach die Netzliste exportieren. Dann klappt das 
Einlesen der Netzliste in Pcbnew auch problemlos.


B)

Hmmm, die Footprints für (beispielsweise) 0603-Widerstände sehen ja ganz 
anders aus, als bei Eagle...

Ob besser oder schlechter, ich habe mal versucht den Eagle-Footprint für 
einen 0603-Widerstand nachzubauen und habe beim eigentlichen 
Bauteilzeichen auf dem "Bestückungsdruck" (in Anführungszeichen, da es 
nicht wirklich der Bestückungsdruck ist, sondern eher ein 
Dokument-Layer) das Problem gehabt, keine Rechtecke (gefüllte Polygone) 
zeichnen zu können, sondern immer nur Linien.

In der Dokumentation steht aber, dass es neben dem Beschreibungsbefehl 
"fp_line" auch "fp_poly" gibt. Also habe ich mal händisch mit einem 
Editor zwei "fp-poly"-Befehle eingefügt und siehe da: Der 
0603-Widerstand bekommt Ähnlichkeit mit der Version aus Eagle.


Ich hoffe die obigen Punkte helfen dem einen oder anderen. Ich habe mal 
meine Version des Footprints für 0603-Widerstände angehängt. Fertig ist 
er noch nicht, der "echte" Bestückungsdruck fehlt noch.

Auf dem angehängten Bild sieht man oben die KiCad-Version für einen 
0603-Widerstand (Handgelötet) und darunter mein Nachbau...

So langsam gefällt mir KiCad immer besser...

Verbesserungsvorschläge sind willkommen. Gerne auch andere Tipps und 
Kniffe.


Gruß,
Thomas

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Thomas.

Thomas T. schrieb:

> Meine Vorgehensweise war: Schaltplanerstellung, dann Netzliste generiert
> und danach die Footprints den Bauteilen zugeordnet.

Ist ja auch nicht ganz falsch....aber das zuordnen der Footprints zu den 
Bauteilen in der Netzliste erfolgt mit einem Programmteil "CVpcb". In 
alten KiCad Version ist das ein separates Programm im KiCad Hauptmenue, 
bei neueren startest Du das aus EEschema heraus.
Möglicherweise ist dass das, was Du unten meinst:

> Die richtige Reihenfolge ist also: Schaltplanerstellung, dann Footprints
> zuordnen und erst danach die Netzliste exportieren. Dann klappt das
> Einlesen der Netzliste in Pcbnew auch problemlos.

Es gibt noch eine Möglichkeit, den Symbolen direkt im Symboleditor einen 
Footprint zuzuordnen. Aber das funktioniert eigentlich als "Filter" für 
CVpcb, so dass dort die genannten Footprints eingetragen bzw. 
vorausgewählt werden.

Aber Interessant, dass Du das so beschreibst.....


> Hmmm, die Footprints für (beispielsweise) 0603-Widerstände sehen ja ganz
> anders aus, als bei Eagle...

Weil es von Footprints fast grundsätzlich Varianten geben muss: z.B. Für 
Handverlötung, Reflow oder Wellenlötung. Weitere Optimierungsrichtungen 
wären z.B. nach der Bestückungsdichte. Den Footprint so grob wie möglich 
zu machen, aber so klein wei nötig, um z.B. bei dicht belegten Platinen 
Platz mit filigranen Footprints gewinnen zu können, aber bei genug Platz 
ein robustes Design zu haben.


> Ob besser oder schlechter, ich habe mal versucht den Eagle-Footprint für
> einen 0603-Widerstand nachzubauen und habe beim eigentlichen
> Bauteilzeichen auf dem "Bestückungsdruck" (in Anführungszeichen, da es
> nicht wirklich der Bestückungsdruck ist, sondern eher ein
> Dokument-Layer) das Problem gehabt, keine Rechtecke (gefüllte Polygone)
> zeichnen zu können, sondern immer nur Linien.


Mmmmh. Ich vermute, Du meinst entweder soetwas wie einen "Courtyard" der 
aber eigentlich immer nur aus Linien besteht, die den maximalen 
Platzbedarf (Bauteil + Werkzeug) für ein Bauteil festlegen, oder ein 
"Assembly" (Montageplan), wo deutlich mehr "künstlerische Freiheiten" 
üblich sind. Auch z.B. Kommentare oder Kommentarskizzen.


> In der Dokumentation steht aber, dass es neben dem Beschreibungsbefehl
> "fp_line" auch "fp_poly" gibt. Also habe ich mal händisch mit einem
> Editor zwei "fp-poly"-Befehle eingefügt und siehe da: Der
> 0603-Widerstand bekommt Ähnlichkeit mit der Version aus Eagle.

Richtig. Die Polygonbeschreibungen existieren auch dort, wo, absichtlich 
oder unabsichtlich, noch kein Tool existiert, um sie zu erstellen. 
Angezeigt werden sie aber, wenn man sie per Hand anlegt. Ob Gerber 
Export ec. in jedem Falle funktioniert, weiss ich nicht.

> Ich hoffe die obigen Punkte helfen dem einen oder anderen. Ich habe mal
> meine Version des Footprints für 0603-Widerstände angehängt. Fertig ist
> er noch nicht, der "echte" Bestückungsdruck fehlt noch.

Ich bin jetzt Überfragt, ausserdem kenne ich Deine Version 
nicht.....hast Du keine Bibliotheken mit installiert bekommen, wo 0603er 
Footprints enthalten waren?

> Verbesserungsvorschläge sind willkommen.

Zu dem Footprint? Die müssen zu Deinem Verarbeitungsprozess bzw. den 
Verarbeitungsprozessen Deiner Lieferanten passen. ;O)
Aber so überschlägig denke ich, das wird funktionieren.

Falls Dir "Grabsteine" entstehen, musst Du die Pads etwas in der 
Längstrichtung kürzen, aber dass sieht eigentlich gut aus.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von markus (Gast)


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Hallo Thomas,
hast du jetzt schon weitere Erfahrung mit KiCad gemacht und kannst einen 
Vergleich zu Eagle ziehen bzw. ein Fazit? Das wäre toll für die User, 
die sich für eines der Programme entscheiden wollen.
Danke im voraus!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:
> Möglicherweise ist dass das, was Du unten meinst:

Ich denke, er wollte darauf hinweisen, dass der einzig mögliche Eingang 
für pcbnew, um von den Footprints etwas zu erfahren, die Netzliste ist. 
Daher darf man diese natürlich erst nach der Zuordnung der Footprints 
exportieren, nicht bereits davor.

Klar, wenn man drüber nachdenkt, ist das so logisch.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Ich habe dunkel im Hinterkopf, dass man jemand (Bernd?) beschrieben 
hatte, wie man die Footprints bereits in der Library zuordnet und damit 
eine zu Eagle ähnliche Arbeitsweise erzielen kann.
Den Beitrag finde ich aber absolut nicht mehr. Vielleicht ist auch der 
Wunsch Vater des Gedankens, und mein Gedächtnis spielt mir einen 
Streich.

Kann jemand dazu was sagen?

Max

: Bearbeitet durch User
von Michael (Gast)


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Hallo,
vielleicht kann ich helfen.
1. Die blöde Tour: Schaltplan mit Symbolen ohne Footprinteintrag 
erstellen. Mit CvPcb die Module (Footprints) zuordnen, speichern. 
Netzliste erstellen und fertig. Die Nummerierung der Symbole und 
Footprints muß natürlich übereinstimmen.

2. Schaltplan mit Symbolen ohne Footprinteintrag erstellen. Direkt im 
Schaltplan die Maus über das Symbol schieben, F drücken und Modul 
auswählen. Das geht schön schnell und man sieht, an welchem Bauteil man 
arbeitet!

3. Sehr geeignet für spezielle Bauelemente, z.B. Trafo mit 6 
Anzapfungen: Spezielles Symbol zeichen, spezielles Modul zeichnen und 
den Modulnamen direkt im Symbol eintragen. Netzliste erstellen, fertig.

4. Sehr geeignet (meine Meinung) für Transistoren usw.: Schaltplansymbol 
mit Anschlüssen C, B, E erstellen (die heißen bei jedem Transistor immer 
so, oder?). Allgemeinen Footprint für SOT23 mit Pins 1, 2, 3 erstellen, 
das braucht man ja öfter. Footprint kopieren auf neues Modul mit Namen 
Tra_SOT23_BEC und die Pinnummern umbenennen auf B, E, C. Dem Symbol 
zuordnen wie oben und fertig.

Viele Wege führen nach Rom. Hab ich was vergessen?
Grüße
Michael

von Michael (Gast)


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Nachtrag:
Das einzige Standard-Bauelement, für das ich bisher mehrere 
Schaltplansymbole benötigte ist ein Dual-Operationsverstärker. Den gibt 
es im SO8-Gehäuse mit zwei verschiedenen Pin-Nummerierungen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> Den gibt es im SO8-Gehäuse mit zwei verschiedenen Pin-Nummerierungen.

Wenn du Bauteile hast, die es wahlweise im PLCC- und in einem
anderen Gehäuse gibt, dann ist sowas völlig normal.  PLCC fängt mit
der Nummerierung in der Mitte einer Seite an, das macht sonst kein
anderes Gehäuse.

Auch DIP- und SMD-Gehäuse sind aber zuweilen schon mal verschieden
nummeriert, weil vielleicht zu einem DIP-40 ein QFP-44 als Pendant
gehört, welches zusätzliche Vcc- und GND-Pins bietet.

von Michael (Gast)


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Da hast Du vollkommen recht. Ich meinte jetzt auch wirklich nur die 
Einfachen Bauelemente, wie OPs, Diskrete, Passive etc. Schon bei 
Spannungsreglern und Optokopplern funktioniert das nicht mehr unbedingt.

Wichtig ist eigentlich auch nur, daß man sich selbst irgendwelche Regeln 
ausdenkt, wann das Schaltplansymbol angepaßt wird und wann das Modul 
herhalten muß. Sonst gibt es Chaos.

von Thomas T. (knibbel)


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markus schrieb:
> Hallo Thomas,
> hast du jetzt schon weitere Erfahrung mit KiCad gemacht und kannst einen
> Vergleich zu Eagle ziehen bzw. ein Fazit? Das wäre toll für die User,
> die sich für eines der Programme entscheiden wollen.
> Danke im voraus!

Hallo,

ja, ich habe weitere Erfahrungen mit KiCad gemacht.

Ich stand vor ca. einem Jahr vor der Entscheidung mir eine größere 
Eagle-Lizenz zu kaufen oder auf KiCad umzusteigen. Die Platine, die 
erstellt werden sollte war mit meiner Eagle-Version nicht mehr zu 
zeichnen. Es hätte schon die Professional-Version sein müssen.

Ich habe mir jedoch das Geld gespart ober lieber für Bauteile ausgegeben 
und mich in KiCad eingearbeitet. Unter anderen mit Fragen hier im 
Forum...

Eins vorweg: Beide Programme haben ihre Vor- und Nachteile. Und sich 
einfach hinsetzen und meinen, dass ein Wochenende zum Lernen reicht, 
damit kommt man nicht weit. Ich kann zwar nach einem Jahr schon fließend 
mit KiCad arbeiten, finde aber manchmal immer noch Neues...

Ich habe inzwischen ein komplettes Projekt mit KiCad durchgezogen. 
Platinengröße: 200mm x 100mm, 4 Lagen.

Den größten Vorteil spielt KiCad beim eigentlichen Routing aus. Ich habe 
zwar nicht den Push&Shove-Router verwendet, habe mir aber die 
Kollisionen anzeigen lassen und die Bahnen und VIAs manuell verschoben. 
Allein die Tatsache, dass beim Verschieben von Bahnen und VIAs jederzeit 
der DRC beachtet wird, ist Gold wert (VIAs können nur dorthin verschoben 
werden, wo der DRC nicht verletzt wird). Bei Eagle musste ich den immer 
manuell anstoßen und eventuelle Fehler dann manuell korrigieren... :-(

Ich habe mir ein den ersten Wochen den Bauteileditor und den 
Footprinteditor angesehen und mir aus meinen Eagle-Bauteilen manuell 
KiCad-Bauteile und -Footprints erstellt. Das dauert zwar etwas, man 
lernt so aber die Bedienung des Programms am besten. Dann gings an die 
Erstellung des Schaltplans, der Zuweisung der Footprints und die 
Erstellung der Netzliste. Daran muss sich ein Eagle-User erstmal 
gewöhnen, später ist es aber bei Änderungen am Schaltplan keine 
wirkliche Hürde...

Ich hatte mir bei meinen Footprints einen extra Layer für die Bauteile 
definiert, der jedoch nicht als Silkscreen gedruckt wird (Im Bild des 
ersten Postings der Widerstand, der über den Pads liegt). Dadurch sah es 
etwas nach Eagle aus und der Umstieg fiel mir leichter... :-)

Inzwischen denke ich, komme ich mit KiCad ganz gut klar. Ich wage mich 
jetzt auch langsam an die Erstellung von 3D-Modellen. Bei meinen ersten 
Versuchen war die Platine im 3D-Viewer immer nur teilbestückt, weil es 
halt nicht jedes Bauteil als 3D-Modell gibt. Langsam kann ich mir aber 
auch fehlende 3D-Modelle selbst erstellen.

Für mich war der Umstieg insofern ein voller Erfolg. Geld gespart und 
durch die besseren Routingmöglichkeiten auch Zeit gespart. Allerdings 
darf man die mehrmonatige Einarbeitung nicht ausser Acht lassen!

Gruß,
Thomas

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas T. schrieb:
> Ich habe zwar nicht den Push&Shove-Router verwendet

Dann hast du aber noch einen wesentlichen Pluspunkt von KiCad verpasst.

Der ist wirklich gut.  Einfach mal Taste F11 drücken und loslegen.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Dafür braucht man aber auch die passende Grafikkarte :(

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Max G. schrieb:
> Dafür braucht man aber auch die passende Grafikkarte :(

Gibt's heutzutage wirklich noch Grafikkarten ohne 3D-Support?  Ich
leb' ja in solchen Dingen bestimmt ziemlich hinter dem Mond (weil
mich 3D-Spiele kaum interessieren), aber mittlerweile haben bei mir
auch alle FreeBSD- und Linux-Computer 3D an Bord.

Der wirklich einzige Nachteil von OpenGL ist, dass es unter X11 nicht
netzwerkfähig ist.

Edit: gerade getestet: KiCads neue Routingmöglichkeiten funktionieren
auch unter dem Cairo-Renderer (Taste F12).  Der ist nur arg langsam
im Vergleich zum OpenGL-Renderer, aber dafür geht er sogar übers
Netzwerk.

: Bearbeitet durch Moderator
von il Conte (Gast)


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Thomas T. schrieb:
> Ich wage mich
> jetzt auch langsam an die Erstellung von 3D-Modellen. Bei meinen ersten
> Versuchen war die Platine im 3D-Viewer immer nur teilbestückt, weil es
> halt nicht jedes Bauteil als 3D-Modell gibt. Langsam kann ich mir aber
> auch fehlende 3D-Modelle selbst erstellen.

Schau dir mal diesen link an:

http://smisioto.no-ip.org/elettronica/kicad/kicad-en.htm

Ein wahrer Fundus ! die Libs haben alle samt einer sehr gute Qualität, 
was aber einen nicht davon einbindet im Schaltplan/Layout das nochmals 
kurz zu überprüfen.

Mit Wings3d komme ich persönlich nicht klar, ich weiß nicht geht
es anderen genau so? , oder kennt jemand andere Wege wie man im KiCad zu
passablen 3D Modellen kommt?

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Gibt's heutzutage wirklich noch Grafikkarten ohne 3D-Support?  Ich
> leb' ja in solchen Dingen bestimmt ziemlich hinter dem Mond (weil
> mich 3D-Spiele kaum interessieren), aber mittlerweile haben bei mir
> auch alle FreeBSD- und Linux-Computer 3D an Bord.

Mein etwas angejahrter Laptop (Fujitsu Siemens E8310) kann OpenGL 2.0 
(oder was auch immer KiCAD genau braucht) nur unter Linux, aber nicht 
unter Windows. Und ich bin zu faul, um komplett auf Linux umzusteigen 
(u.a. wg. einiger WIndows-only-Programme).

Noch was: ich habe vorhin ein Bauteil angelegt, das im QFN36 an zwei 
Pads GND hat. Dazu habe ich im Symbol einen Pin angelegt, diesem die 
Nummer "GND" zugewiesen und im Package beiden Pads die Nummer "GND" 
gegeben.

Hat fuktioniert, führt aber dazu, dass ich beim nächsten QFN36 das 
Package wieder anfassen muss. Das ist hässlich. Gibt es eine elegantere 
Lösung? M.E. sollte das komplett im Symbol erledigt werden und das 
Package gar nicht tangieren.

Max

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Max G. schrieb:

> Mein etwas angejahrter Laptop (Fujitsu Siemens E8310) kann OpenGL 2.0
> (oder was auch immer KiCAD genau braucht) nur unter Linux, aber nicht
> unter Windows.

Hmm, hätte ich nicht gedacht.

Bliebe natürlich noch der Cairo-Renderer, aber gerade auf nicht so
leistungsfähiger Hardware ist der langsam.

> Und ich bin zu faul, um komplett auf Linux umzusteigen
> (u.a. wg. einiger WIndows-only-Programme).

VM kommt vermutlich auf so einer Maschine auch nicht in Frage,
oder?  Erleichtert die Migration ungemein. ;-)

> Hat fuktioniert, führt aber dazu, dass ich beim nächsten QFN36 das
> Package wieder anfassen muss. Das ist hässlich. Gibt es eine elegantere
> Lösung?

Mach mal lieber einen eigenen Thread auf, vielleicht springt dann
Bernd Wiebus ein.  Ich fürchte, dass an solchen Stellen KiCad
manchmal in der Tat noch etwas unelegante Workarounds erfordert.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Ich habe Linux als Dual-Boot auf der Büchse, ich bin da unideologisch 
(mein erstes Linux war Slackware mit Kernel 0.99.15 anno 1993). Aber es 
bringt mir in der täglichen Arbeit keinen Vorteil.

Zum anderen Thema mache ich einen neuen Thread auf.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Max G. schrieb:
> Ich habe Linux als Dual-Boot auf der Büchse, ich bin da unideologisch
> (mein erstes Linux war Slackware mit Kernel 0.99.15 anno 1993).

Dual-Boot ist halt umständlich; ich mag es nicht.

VMware mit diversen Windowsen (für die Arbeit) und Linux als Host
finde ich da deutlich angenehmer, braucht natürlich RAM.  Da habe
ich dann sogar noch einen Vorteil gegenüber meinen Kollegen, die
nur Windows haben: ich kann mehrere Windows-Versionen parallel für
Tests vorhalten, und ich kann sie nach einer Testinstallation mit
einem Klick wieder auf den Zustand davor zurückdrehen. ;-)

> Aber es
> bringt mir in der täglichen Arbeit keinen Vorteil.

Nun, hier würde es dir zumindest den Vorteil der OpenGL-Unterstützung
in KiCad bringen.  Gemessen an dem, was der neue Router kann, fände
ich das persönlich nicht gerade einen unerheblichen Vorteil.  Den
alten Router nehme ich so gut wie gar nicht.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Max G. schrieb:
> Ich habe dunkel im Hinterkopf, dass man jemand (Bernd?) beschrieben
> hatte, wie man die Footprints bereits in der Library zuordnet und damit
> eine zu Eagle ähnliche Arbeitsweise erzielen kann.
> Den Beitrag finde ich aber absolut nicht mehr. Vielleicht ist auch der
> Wunsch Vater des Gedankens, und mein Gedächtnis spielt mir einen
> Streich.
>
> Kann jemand dazu was sagen?

Im Symbol Editor: "Field Properties" oder "Feldeigenschaften" (das "T" 
in der oberen Buttonleiste) wählen. Dort links das Feld "Footprint" 
wählen, und dann rechts "assign Footprint" (Footprint zuweisen).

Es ist natürlich sinnvoll, dieses unter neuem Namen abzuspeichern, damit 
das originale Symbol als Muster für die nächste Sonderanfertigung 
verwendet werden kann.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Jörg.

Jörg W. schrieb:

> Gibt's heutzutage wirklich noch Grafikkarten ohne 3D-Support?  Ich
> leb' ja in solchen Dingen bestimmt ziemlich hinter dem Mond (weil
> mich 3D-Spiele kaum interessieren), aber mittlerweile haben bei mir
> auch alle FreeBSD- und Linux-Computer 3D an Bord.

Nunja, ich habe hier 10-15 Jahre alte PCs im Einsatz. ;O)

Aber auch auf denen geht teilweise openGL Unterstützung mit Hilfe von 
"Mesa" als openGL Emulation. Allerdings wird das ganze dann wirklich 
laaaangsaaaamm. Im Ernst, Du meinst, Dein Rechner wäre bekifft. ;O)

Nicht immer ist offensichtlich, ob openGL nativ oder als Emulation 
läuft....das ist wohl oft auch der Grund für bizarr langsames Zoomen in 
KiCad.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:
> Nunja, ich habe hier 10-15 Jahre alte PCs im Einsatz.

Naja, die muss man ja nun nicht gerade mit CAD beschäftigen. :)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Conte.

il Conte schrieb:

> Mit Wings3d komme ich persönlich nicht klar, ich weiß nicht geht
> es anderen genau so? , oder kennt jemand andere Wege wie man im KiCad zu
> passablen 3D Modellen kommt?

Wings3D hat ein etwas anderes Konzept als 3D Programme für das 
technische Zeichnen. Es arbeitet eher "künstlerisch" (So wie Blender 
auch). Aber es hat als einziges echten vrml 2.0 export. Das verstolpert 
bei anderen leicht (aktuelle Versionen mögen besser sein).

Eine Möglichkeit, mit Wings3D besser klarzukommen, ist, bevorzugt die 
parametrische Eingabe zu nutzen. Tipps dazu und zur Verwendung von 
Wings3D allgemein gibt es hier: 
https://www.mikrocontroller.net/wikifiles/0/02/Kicad-Wings3D_Merkzettel_29November2012.pdf
Leider behandeln die meisten Tutorials zu Wings3d die parametrische 
Eingabe nur am Rande, weil die meisten Leute mit Wings3d eher 
künstlerisch arbeiten wollen.

Eine andere Möglichkeit ist, das Modell in seinem Lieblings CAD-System 
zu erstellen, und dann über Umwege in Wings3d zu importieren und als 
wrml2.0 dort zu exportieren.

Neuere PCBnew Versionen unterstützen angeblich auch STEP. Keine Ahnung 
ob das stimmt und wie das funktioniert.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von rmu (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Bernd W. schrieb:
>> Nunja, ich habe hier 10-15 Jahre alte PCs im Einsatz.
>
> Naja, die muss man ja nun nicht gerade mit CAD beschäftigen. :)

Hier auch. Es spricht aber nix dagegen, auf einem 10 bis 15 Jahre alten 
Rechner CAD zu betreiben, das ging auf 386ern mit 4mb RAM damals auch... 
Für so doofen 2d Kram ist das moderne Zeug eh hilflos übermotorisiert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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rmu schrieb:
> Es spricht aber nix dagegen, auf einem 10 bis 15 Jahre alten Rechner CAD
> zu betreiben, das ging auf 386ern mit 4mb RAM damals auch.

Allerdings waren die entsprechenden Programme damals deutlich einfacher
gestrickt.

Wenn du einem KiCad mal zusiehst, wie es "live" die Leiterbahnen
umherroutet beim push&shove, dann will ich das nicht auf einem 10
bis 15 Jahre alten Computer machen müssen.  Klar ging es damals auch,
aber die heutige Rechenleistung gestattet eben auch Komfort, den man
sich damals nicht leisten konnte.

von Frank K. (frank)


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Auf der KiCAD Homepage gibt es da eine Ankündigung für einen 
überarbeiteten 3D Viewer. Dieser soll wohl weitere 3D Formate 
unterstützen, damit wäre wohl auch FreeCAD nutzbar, was mir persönlich 
mehr zusagt als Windgs3D oder Blender. Habs aber noch nicht ausprobiert.

http://kicad-pcb.org/post/in-development-3d-plugins/

von rmu (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Wenn du einem KiCad mal zusiehst, wie es "live" die Leiterbahnen
> umherroutet beim push&shove, dann will ich das nicht auf einem 10
> bis 15 Jahre alten Computer machen müssen.  Klar ging es damals auch,
> aber die heutige Rechenleistung gestattet eben auch Komfort, den man
> sich damals nicht leisten konnte.

Vor 10 Jahren war Core 2 angesagt, auf meinem Core 2 Duo Rechner mit 
4Gig Ram und Nie-Wieder Graka läuft auch kicads push & shove annehmbar 
;-)

Die AMD Athlons vor 15 Jahren waren auch schon recht flott, die sind 
(ausreichend RAM und GRAKA vorausgesetzt) auch noch brauchbar 
verwendbar. Ich habs ausgemustert, weil sie einfach zu viel Strom 
fressen und zu laut sind. ;-)

Das ist schon fein an den neuen Rechnern, die hört man gar nicht, sind 
dank SSD sauschnell, und werden auch nur warm wenn man einen halben Tag 
lang den Compiler laufen hat...

von il Conte (Gast)


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Bernd W. schrieb:

Hallo Bernd,

danke noch mal für deinen Tip.

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