Hallo, ich möchte mir mit einem LT1210 eine Leistungsendstufe für einen Funktionsgenerator bauen. Der Funktionsgenerator liefert eine Ausgangsspannung von 1V Vss. Die Endstufe soll die Amplitude auf ca. 0-15V Vss verstärken (einstellbar über Poti Rx). Mit den dimensionierten Bauteilen hat der LT1210 eine ca. 20-fache Spannungsverstärkung. Soweit so gut. Welcher Wert ist für das Poti Rx zu empfehlen? Ich hätte mal so an 10k gedacht. Das ist aber mehr ein gefühlter Wert, als ein technisch fundierter. Welchen Wert würdet ihr empfehlen? Gruß, thoern
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T. T. schrieb: > Die Endstufe soll die Amplitude auf ca. 0-15V Vss Das wird mit einer Versorgung von +-15V aber nicht klappen... Mit ein wenig Pech kommst du ohne Verzerrung gerade mal auf +-8,5V. > Ich hätte mal so an 10k gedacht. Das ist aber mehr ein gefühlter Wert Mit einem Eingangsstrom von 20µA hast du bei 10k einen Spannungsabfall von 0,2V. OK, halb so schlimm, die Ersatzspannungsquelle deines 10k-Poti hat maximal einen Innenwiderstand von 5k||5k = 2,5kOhm und damit nur 50mV Spannungsabfall. Bezogen auf 1Vss wäre das dann eine Nichtlinearität von 5%, die du aber einfach wieder mit der Hand am Poti "ausregelst". Fazit: du kannst das 10k Poti nehmen.
T. T. schrieb: > Welcher Wert ist für das Poti Rx zu empfehlen? Ich hätte mal so > an 10k gedacht. Das ist aber mehr ein gefühlter Wert, als ein technisch > fundierter. Welchen Wert würdet ihr empfehlen? Falls Dein Funktionsgenerator einen 50Ω Ausgang hat, sollte der Poti auch 50Ω sein.
Oleg A. schrieb: > Falls Dein Funktionsgenerator einen 50Ω Ausgang hat, sollte der Poti > auch 50Ω sein. Dann kommen aber wg. Leistungsanpassung (die hier gar nicht benötigt wird) logischerweise auch nur 0,5Vss heraus.
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Ich würde ein Poti mit 100Ohm bis maxmal 200Ohm empfehlen wegen a) dem hohen DC-Eingangasstrom b) bestimmt gewünschter hoher Bandbreite
Lothar M. schrieb: > Dann kommen aber wg. Leistungsanpassung (die hier gar nicht benötigt > wird) logischerweise auch nur 0,5Vss heraus. Je nachdem wie die Skala des Generators tariert ist. Viele Geräte liefern bei Einstellung 1Vpp die eingestellte Spannung eben bei einer Last von 50Ω. Bei 10kΩ und mehr würden sie dann knappe 2Vpp liefern.
Hallo, Lothar M. schrieb: > T. T. schrieb: >> Die Endstufe soll die Amplitude auf ca. 0-15V Vss > Das wird mit einer Versorgung von +-15V aber nicht klappen... > Mit ein wenig Pech kommst du ohne Verzerrung gerade mal auf +-8,5V. Stimmt. Hätte mir wohl das Datenblatt genauer anschauen sollen... > >> Ich hätte mal so an 10k gedacht. Das ist aber mehr ein gefühlter Wert > Mit einem Eingangsstrom von 20µA hast du bei 10k einen Spannungsabfall > von 0,2V. > OK, halb so schlimm, die Ersatzspannungsquelle deines 10k-Poti hat > maximal einen Innenwiderstand von 5k||5k = 2,5kOhm und damit nur 50mV > Spannungsabfall. Bezogen auf 1Vss wäre das dann eine Nichtlinearität von > 5%, die du aber einfach wieder mit der Hand am Poti "ausregelst". > Fazit: du kannst das 10k Poti nehmen. Ersatzspannungsquelle, ja, ja, lange ist's her... Dank deiner Hilfe, weiß ich das jetzt auch wieder! Vielen Dank!
Helmut S. schrieb: > Ich würde ein Poti mit 100Ohm bis maxmal 200Ohm empfehlen wegen > a) dem hohen DC-Eingangasstrom Leuchtet erst einmal ein, da Ri geringer und somit die prozentuale Belastung bezogen auf den Spannungsteiler (hier Poti) > b) bestimmt gewünschter hoher Bandbreite Wieso hat das Einfluss auf die Bandbreite? Weil die Impedanz dann niedriger ist?
> Weil die Impedanz dann niedriger ist?
Der Opamp und die Leitung auf dm PC-Board habe eine Kapazität von
zusammen z. B. 10pF. Das ergibt zusammen mit dem Innenwiderstand des
Potis einen Tiefpass.
-3dB Grenzfrequenz
fg=1/(2*pi*R*C)
R=5kOhm(10k Poti), Cges=10pF
fg=3,18MHz
Mit 500Ohm(1k Poti)
fg=31,8Mhz
Helmut S. schrieb: > R=5kOhm(10k Poti), Cges=10pF > fg=3,18MHz Reicht doch. Arg viel mehr packt der OP bei 20-facher Verstärkung (und auch noch weit ausgesteuert) sowieso nicht mehr... ;-)
Lothar M. schrieb: > Helmut S. schrieb: >> R=5kOhm(10k Poti), Cges=10pF >> fg=3,18MHz > Reicht doch. Arg viel mehr packt der OP bei 20-facher Verstärkung (und > auch noch weit ausgesteuert) sowieso nicht mehr... ;-) Ihr seit Spitze! Ich denke auch, dass ein 10k-Poti reicht. Mehr als 1MHz kann mein FG eh nicht. Gruß, thoern
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Lothar M. schrieb: > Helmut S. schrieb: >> R=5kOhm(10k Poti), Cges=10pF >> fg=3,18MHz > Reicht doch. Arg viel mehr packt der OP bei 20-facher Verstärkung (und > auch noch weit ausgesteuert) sowieso nicht mehr... ;-) Und will man da -3dB zusätzlich haben? Dann hat man bei 3MHz insgesamt nur noch -6dB, also die halbe Ampltude. Außerdem wurde doch schon gesagt, daß 20uA*5kOhm=100mV Offset-Fehler geben. Das Ganze mal 20 ergibt 2V Offset am Ausgang. Das ist dann doch eine Fehlkonstruktion. Ich sage nur Murks.
Helmut S. schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Helmut S. schrieb: >>> R=5kOhm(10k Poti), Cges=10pF >>> fg=3,18MHz >> Reicht doch. Arg viel mehr packt der OP bei 20-facher Verstärkung (und >> auch noch weit ausgesteuert) sowieso nicht mehr... ;-) > > Und will man da -3dB zusätzlich haben? > Dann hat man bei 3MHz insgesamt nur noch -6dB, also die halbe Ampltude. > > Außerdem wurde doch schon gesagt, daß 20uA*5kOhm=100mV Offset-Fehler > geben. Das Ganze mal 20 ergibt 2V Offset am Ausgang. Das ist dann doch > eine Fehlkonstruktion. Ich sage nur Murks. Ok, Ok. Ich überlege mir das nochmals mit dem 10k-Poti. Wie gesagt, mehr als 1MHz kann mein FG eh nicht. Höhere Bandbreite ist natürlich für ein Rechtecksignal wegen der Flankensteilheit schon sinnvoll. Das mit dem Offset ist weniger ein Problem. Den kann ich nämlich am FG und ja auch mit der Schaltung ausregeln. Gruß, thoern
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Helmut S. schrieb: > Außerdem wurde doch schon gesagt, daß 20uA*5kOhm=100mV Offset-Fehler > geben. Der Innenwiderstand der 10kOhm-Poti-Quelle wird nie höher als 2,5kOhm, denn er ist in der Potimitte am höchsten, und da sind dann 5k||5k. > Das Ganze mal 20 ergibt 2V Offset am Ausgang. > Das ist dann doch eine Fehlkonstruktion. Ich sage nur Murks. Das ist halb so schlimm: es wird doch sowieso von Hand eingestellt, mit dem Oszi kontrolliert und nachgeregelt, bis es passt. Auch mein FG hat keine Spannungsangabe am Amplituden-Poti.
T. T. schrieb: > Lothar M. schrieb: >> T. T. schrieb: >>> Die Endstufe soll die Amplitude auf ca. 0-15V Vss >> Das wird mit einer Versorgung von +-15V aber nicht klappen... >> Mit ein wenig Pech kommst du ohne Verzerrung gerade mal auf +-8,5V. > Stimmt. Hätte mir wohl das Datenblatt genauer anschauen sollen... +- 8.5 V sind doch bereits 17 Vss...
Marian B. schrieb: > +- 8.5 V sind doch bereits 17 Vss... Da bin ich der "Amplitude" aufgesessen. Die wird ja eher als Vs angegeben, und T. T. schrieb: >>>> soll die Amplitude auf ca. 0-15V Aber augenscheinlich hatte ich das richtig interpretiert, denn offenbar sind ja die +-8,5V zu wenig. Glück gehabt... ;-)
Da möchte ich doch mal anregen, den Leistungsverstärker in die Rückkopplungsschleife einzubinden. Das kostet nicht viel und befreit von einigen Einschränkungen. S. Prinzipskizze.
ths schrieb: > Das kostet nicht viel und befreit von > einigen Einschränkungen. Und welche wären das genau?
Die Bias-Ströme kann man jetzt vernachlässigen, der Offest ist nicht nennenswert und die Offsetdrift auch. Damit ist das Poti hinsichtlich der Dimensionierung flexibler wählbar. Weiterhin kann man aus vielen möglichen Ops den besten aussuchen. Die Eigenschaften des gewählten OP dominieren die Schaltung.
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