Ich bin gerade daran ein Produkt zu entwickeln welches ein CE Zeichen braucht, und für Endkunden/Verbraucher bestimmt ist. Dazu möchte ich die Prüfungen, welche die Norm verlangt, wo es möglich ist selbst durchführen. Die Norm beschreibt sehr schön, die Prüfaufbauten und vorgehensweißen, so das es möglich sein sollte (Es geht da hauptsächlich um mechanische Tests, relativ einfach). Und da man ja Geld verdienen will, bin ich auf die Idee gekommen, wenn ich die Prüfvorrichtungen schon einmal habe, diese Prüfungen vielleicht auch für andere Kleinhersteller anzubieten. Ist das rechtlich ohne weiteren großen Aufwand möglich? Oder muß man als "kleines Prüflabor und nebenberuflicher Berater" noch irgendwie Akkreditiert oder so was werden?
Von der rechtlichen Situation abgesehen.. ich glaube nicht, dass ich als Kunde Tests von einem nebenamtlichen Berater trauen wuerde. Allenfalls zur Beratung, wie ich mein Produkt verbessern koennte. Das ist auch eine dienstleistung eines Testlabors. Schlussendlich bin ich als Kunde fuer das Produkt verantwortlich. Und in einem Versicherungsfall faellt es auf das Testlabor zurueck. Wenn das dann schneller implodiert als man zuschauen kann ...
Jetzt N. schrieb: > Allenfalls zur Beratung, wie ich mein Produkt verbessern koennte. Das > ist auch eine dienstleistung eines Testlabors. Genau um das geht es mir, bevor man als Einmannfirma zum Tüv geht, kann man vorher nochmal mit weniger Geld über das Ding reden und besprechen, was problematisch ist. Und dann wenn man sicher ist, kann man dann noch final zum Tüv gehen, wenn man will An den Kundenkreis dachte ich an Menschen, welche sehr gerne was herstellen und verkaufen würden, aber z.B. nicht wissen welche Normen sie bräuchten, und diese auch nicht verstehen würden weil das technische Hintergrundwissen fehlt.
Jetzt N. schrieb: > Und in > einem Versicherungsfall... ...sind immer zuerst Händler oder Hersteller dran. Einen Berater oder Gutachter in die Haftung zu bekommen ist sehr unwahrscheinlich, egal wie viele Akkreditierungen und Zertifikate an der Wand hängen. Du betreibst hier FUD, sonst nichts. danke fürs offene forum schrieb: > Oder muß man als "kleines Prüflabor und nebenberuflicher Berater" noch irgendwie > Akkreditiert oder so was werden? Du musst aufpassen damit du mit keiner Kammer in Konflikt kommst und alles vermeiden, was auf eine nicht vorhandene Zertifizierung oder Akkreditierung hindeutet.
Aha...schauen wir uns das mal an .. welche Normen, was ist daran wichtig .. messen wir wir mal unverbindlich .. Das sollte so gehen. Solange die Kunden einen Nutzen haben. Sollte sich dann aber nur Beratung nennen
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Georg W. schrieb: >> Oder muß man als "kleines Prüflabor und nebenberuflicher Berater" noch irgendwie >> Akkreditiert oder so was werden? ja. Das nennt sich dann "Benannte Stelle", wie es z.B. TÜV, DEKRA o.ä. sind. Für andere die Typenprüfungen zu übernehmen wird dir also ohne eine benannte Stelle zu sein, nicht möglich sein. danke fürs offene forum schrieb: > Und da man ja Geld verdienen > will, bin ich auf die Idee gekommen, wenn ich die Prüfvorrichtungen > schon einmal habe, diese Prüfungen vielleicht auch für andere > Kleinhersteller anzubieten. tja...schön wär's. Wie gesagt, für deine eigene Fertigungskontrolle kannst du die Geräte nutzen, für andere Firmen bringt das jedoch nix, da du keine staatliche Lizens zum Prüfen hast. je nach dem, welche Stückzahlen du mit deinem Produkt anstrebst, ist es sinnvoller die Prüfungen selbnst zu erledigen (und vor allem gut zu dokumentieren) oder eben selbst an so eine benannte Stelle zu gehen um sich den Kopf nicht über CE und Prüfungsnachweisen zu zerbrechen. Ahoi
Nicht alle EMV-Prüfungen müssen durch eine "benannte Stelle" erfolgen. In unkritischen Anwendungsfällen (also nicht gerade Funkgeräte), oder für Precompliance, könnte so ein Angebot Freunde finden. Andere haben mit ähnlichen Services durchaus einen Kundenkreis angesprochen (siehe Reichl-EMV), aber man muß eine Menge Geld für Normen und Technik in die Hand nehmen, und die Kunden tatsächlich auch beraten können. Klingt nach viel Investition und wenig Profit. Anerkannte Labore sind nicht ohne Grund teuer.
Sebastian schrieb: > Nicht alle EMV-Prüfungen müssen durch eine "benannte Stelle" erfolgen. > In unkritischen Anwendungsfällen (also nicht gerade Funkgeräte), oder > für Precompliance, könnte so ein Angebot Freunde finden. Andere haben > mit ähnlichen Services durchaus einen Kundenkreis angesprochen (siehe > Reichl-EMV), aber man muß eine Menge Geld für Normen und Technik in die > Hand nehmen, und die Kunden tatsächlich auch beraten können. Klingt nach > viel Investition und wenig Profit. Anerkannte Labore sind nicht ohne > Grund teuer. Wieso EMV? Die Rede war von einfachen mechanischen Prüfungen.
4toTakoe schrieb: > keine staatliche Lizens zum Prüfen hast Die er nicht braucht, auch wenn gegenteiliges (aus interessierten Kreisen?) immer wieder gerne behauptet wird. 4toTakoe schrieb: > Für andere die Typenprüfungen zu übernehmen wird dir also ohne eine > benannte Stelle zu sein, nicht möglich sein. Will der TS das überhaupt? Weshalb zitierst du mich, das war nicht meine Aussage.
danke fürs offene forum schrieb: > Ist das rechtlich ohne weiteren großen Aufwand möglich? Oder muß man als > "kleines Prüflabor und nebenberuflicher Berater" noch irgendwie > Akkreditiert oder so was werden? Nein, muss man nicht, man muss die Norm haben nach der man prüft, und man muss die Prüfung nachweisen können, also Messwerte protokollieren, und bei den meisten Messungen müssen die Messgeräte kalibriert sein (keine Ahnung welcher Form deine mechanischen Tests sind). Aber so eine Prüfung nach Norm einer nicht benannten Stelle ist weniger wert als die Prüfung einer benannten Stelle. Während vor Gericht die Messungen einer benannten Stelle nicht angezweifelt wird, kann deine Messung, die du im Auftrag des verklagten Kunden gemacht hast, angezweifelt werden. Gut, wenn dann bei der Nachprüfung dasselbe rauskommt. Nur bei Medizin, Funk und Automobiltechnik gibt es höhere Anforderungen.
Sebastian schrieb: > Andere haben > mit ähnlichen Services durchaus einen Kundenkreis angesprochen (siehe > Reichl-EMV) Günter Reichl gilt aber fast als "Legende". Und das aus gutem Grund ;-) Da muss man erst mal hinkommen. Grüße Andreas
MaWin schrieb: > kalibriert ist ein dehnbarer Begriff. Soll es eine Werkskalibrierung sein, ein Dienstleister der billigen oder teuren Kategorie oder beim Hersteller, wie sieht es mit Dokumentation und Rückführbarkeit aus und vor allen in welchen Intervallen wird nachkalibriert? MaWin schrieb: > Aber so eine Prüfung nach Norm einer nicht benannten Stelle ist weniger > wert als die Prüfung einer benannten Stelle. Kommt darauf an. Grundsätzlich liegt die Wahl des Vorgehens beim Hersteller. Er kann die Messung selbst machen oder in Auftrag geben. Es ist auch möglich mit einem theoretischen Ansatz zum Ziel zu kommen. Wichtig ist nur das alles ordentlich nachvollziehbar zu dokumentieren. Und wenn die Sache erst mal vor Gericht gelandet ist (mir ist kein konkreter Fall bekannt) sind wir beim Schadensersatz im Zivilrecht. Dort kommt es vor allem darauf an wer letzten Endes die Beweislast trägt. Ob dann irgend ein Gutachter reicht oder ob er beim Gericht vereidigt sein muss wäre noch zu klären. So oder so ist das alles keine einmalige Sache. Ihr müsst euch vom Gedanken frei machen dass ein Gerät, von wem auch immer geprüft, ein für alle Male alle Normen einhält und man sich einen Ablassbrief kaufen kann. Wir hatten hier auch schon den Fall, dass mit einem neuen Platinenlos plötzlich ein neuer, zu hoher, Peak im Spektrum war. Ursache war ein vermeintlich unkritisches Bauteil. Ohne Messtechnik (Spektrumanalysator und einfache Antenne in diesem Fall) im eigenen Haus hätten wir das nie bemerkt.
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