Forum: Offtopic Solarstrom mit Batterie für 19000 €


von Falk B. (falk)


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@ A. K. (prx)

>Eine Lösung, die in 2014 immerhin 27% des hiesigen Stromverbrauchs
>abdeckte, ist eindeutig keine Nische mehr.

Vorsicht! Wo kommen die 27% her? Und WIE werden diese REAL im 
Tages/Jahresverlauf realisiert! Ich will mich ja nicht dauernd 
wiederholen, aber Wind- und Solarenergie haben extreme Erzeugerspitzen, 
die man bisher nur durch halbillegales Wegdrücken in europäische 
Verbundnetz "handhabt". Eine "Lösung" ist das nicht!

von (prx) A. K. (prx)


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Chris D. schrieb:
> Verteilte Energieerzeugung durch viele Quellen gefällt mir persönlich
> besser.

Ganz besonders, wenn man mal etwas pessimistisch in die Zukunft sieht 
und das Zeitalter des inneren Friedens (*) dem Ende entgegen gehen 
sollte. Und Terroristen aller Couleur geeignete Ziele suchen. Einen 
Luftquirl umzuschmeissen landet im Lokalteil. Ein Grosskraftwerk 
lahmzulegen auf der ersten Seite. Was eine Art militärischer Sicherheit 
von Grossanlagen erzwingt mit einer entsprechend durch"gesicherten" 
Gesellschaft.

*: Historisch betrachtet, also über die Jahrhunderte, nicht die Jahre.

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Vorsicht! Wo kommen die 27% her?

Gesamtbilanz aus 2014, laut Umweltbundesamt, also keine Tagesspitze oder 
sowas in der Art. Hatte ich dir oben schon mal verlinkt.

"Der Anteil erneuerbarer Energien beträgt 27,8 % am 
Bruttostromverbrauch"
http://www.umweltbundesamt.de/daten/energiebereitstellung-verbrauch/anteil-erneuerbarer-energien-am-energieverbrauch

von Matthias L. (Gast)


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>Der weltweite Kapitalismus braucht JEDEN Tag mehr

Hauptgrund von allem Übel. Aber sowas hört man nicht mal von 
Journalisten. Von Politikern sowieso nicht.

von Timm T. (Gast)


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Route 6. schrieb:
> Der Atomkraft aus Kernfusion gehört die Zukunft.

Oh ja, das stand schon im Weltall-Erde-Mensch von meinem Vater. Gabs als 
Geschenk zur Jugendweihe.

Du weißt, was die Fusionskonstante ist?

von Rainer U. (r-u)


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Route 6. schrieb:
> Weil Kernenergie durch die Diskussion in der ungebildeten, verblödeten
> Öffentlichkeit einen schlechten Ruf hat, könnte man die Kraftwerke
> "Plasmakraftwerk" nennen.

Das ist ein prima Vorschlag! Klingt so schön nach Raumschiff Enterprise. 
Das werden die Massen lieben!

Ich hoffe auch, jemand erfindet einen besseren Energiespeicher. Vor 150 
Jahren war es meist noch der Holzstapel am Haus. Also heute: irgend eine 
Bio-Masse, die Strom verstoffwechselt.. wer weiß?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Aber das ist ein kurzlebiger Müll, was die Strahlung angeht.

was den Müll nicht weniger gefährlich macht.
übrigens will man das jetzt schon wissen, welche Materialien 
schlussendlich als Innenverkleidung im dauerhaft betreibbaren Reaktor 
eingesetzt werden
und wie sich dann diese Materialien unter "voll-HiFi-NeutronenBeschuss" 
verwandeln?

Die Können doch heute schon nicht mal 40 Jahre überblicken.
Ist Dir die "Asse" ein Begriff ???
Da wundert man sich doch heutzutage eher,
dass das überhaupt in den Medien auftaucht.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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☞ J-A von der H. schrieb:
> Die Können doch heute schon nicht mal 40 Jahre überblicken.
> Ist Dir die "Asse" ein Begriff ???

Nana, nicht solche Fragen stellen, sonst outest Du Dich als zur

Route 6. schrieb:
> ungebildeten, verblödeten
> Öffentlichkeit

gehörend.

von Falk B. (falk)


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@ A. K. (prx)

>Gesamtbilanz aus 2014, laut Umweltbundesamt, also keine Tagesspitze oder
>sowas in der Art. Hatte ich dir oben schon mal verlinkt.

>"Der Anteil erneuerbarer Energien beträgt 27,8 % am
>Bruttostromverbrauch"
>http://www.umweltbundesamt.de/daten/energiebereits...

Hmmm, aber auch da bin ich mal gaaanz vorsichtig. Statistik, 
Bundesbehörde und so. . . .

Andere Leute sehen das etwas kritischer. Auch ökonomisch.

http://journalistenwatch.com/cms/stuss-mit-lustig-torsten-albig-erklaert-die-energiewende/

von Heiko L. (drcaveman)


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Also ganz ehrlich- der Prof. Sinn postuliert da auch einfach irgendetwas 
zusammen- da fragt auch keiner "Quelle?"...

Wir werden ja sehen ob es nächstes Jahr schon Strom zu Methan mit 85% 
Wirkungsgrad gibt (Sunfire). Macht dann am Ende mit GuD Kraftwerken so 
50% gesamt (Fernwärmenutzung nicht inbegriffen).

Zu den (vollen?...Quelle?) Gasspeichern kann man sagen, dass die ja auch 
letztens erst ordentlich fossil aufgefüllt wurden- das kann man ja bei 
Nutzung von P2G auch einschränken und ist sogar unabhängiger.

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Hmmm, aber auch da bin ich mal gaaanz vorsichtig. Statistik,
> Bundesbehörde und so. . . .

Hast du bessere aktuelle Daten, oder welche, die vielleicht in die 
andere statt dieser Richtung zurechtgebogen wurden? Oder spricht da dein 
Bauchgefühl, das grundsätzlich nichts glaubt, was von einer Behörde 
kommt?

Im Norden pustet es bekanntlich etwas besser und zuverlässiger - aber 
vielleicht gibts da auch etwas weniger bayrische St-Florians-Jünger: 
"2004 machte der Anteil der Windenergie der dänischen Stromproduktion 
noch lediglich 18,8 Prozent aus. Zehn Jahre später hat sich diese Zahl 
mehr als verdoppelt. Allein im Januar 2014 produzierten die Dänen 61,4 
Prozent ihres Stroms durch Windkraft."

http://www.euractiv.de/sections/energie-und-umwelt/daenemark-ist-weltmeister-der-windenergie-311103

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ A. K. (prx)

>Hast du bessere aktuelle Daten, oder welche, die vielleicht in die
>andere statt dieser Richtung zurechtgebogen wurden?

Nein.

> Oder spricht da dein
>Bauchgefühl, das grundsätzlich nichts glaubt, was von einer Behörde
>kommt?

Eine gesunde Portion Intuition ist immer angeraten.

>Im Norden pustet es bekanntlich etwas besser und zuverlässiger - aber
>vielleicht gibts da auch etwas weniger bayrische St-Florians-Jünger:
>"2004 machte der Anteil der Windenergie der dänischen Stromproduktion
>noch lediglich 18,8 Prozent aus. Zehn Jahre später hat sich diese Zahl
>mehr als verdoppelt. Allein im Januar 2014 produzierten die Dänen 61,4
>Prozent ihres Stroms durch Windkraft."

>http://www.euractiv.de/sections/energie-und-umwelt...

Schön, aber auch da stellt sich die Frage nach der Grundlastfähigkeit 
und der Handhabung der Prduktionsspitzen. Solange es noch DEUTLICH mehr 
konventinoelle Kraftwerke der verschiedensten Art gibt, kann man da viel 
kompensieren und "mogeln". Das erklärte Ziel ist aber Ökostrom nahe 
100%. Das klappt im Moment nur in einer Blase, umgeben von klassichen 
Kraftwerken.

: Bearbeitet durch User
von Heiko L. (drcaveman)


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Falk B. schrieb:
> Das erklärte Ziel ist aber Ökostrom nahe
> 100%. Das klappt im Moment nur in einer Blase, umgeben von klassichen
> Kraftwerken.

Ja, und?

von (prx) A. K. (prx)


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"California's share of electricity from renewable sources jumped from 
12% in 2008 to 25% today" 
http://www.latimes.com/opinion/op-ed/la-oe-olsen-hochschild-california-solar-energy-20150312-story.html

Klar braucht man andere Konzepte, wenn die Energieproduktion von 
Umweltfaktoren abhängt. Darum geht es doch seit Jahren in der Diskussion 
um andere Steuerungsmechanismen, mehr/bessere Fernleitungen, 
Reservekraftwerke und den derzeit hauptsächlich in Bayern heimischen 
Jüngern des heiligen Florian (Windkraft ja, aber Mindestabstand 100km, 
Strom ja, aber bitte ohne Leitungen, KKWs ja, aber keinen Müll, ...).

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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In Tschechien hat man die Schnauze von der Überlastung des eigenen 
Stromnetzes durch überschüssigen deutschen "Ökostrom" satt und trifft 
entsprechende Vorkehrungen dagegen. Um womit? Mit Recht.
http://www.fr-online.de/energie/oekostrom-aus-deutschland-tschechien-bremst-deutschen-wind-strom,1473634,30857418.html

MfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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Paul B. schrieb:
> In Tschechien hat man die Schnauze von der Überlastung des eigenen
> Stromnetzes durch überschüssigen deutschen "Ökostrom" satt und trifft
> entsprechende Vorkehrungen dagegen. Um womit? Mit Recht.
> 
http://www.fr-online.de/energie/oekostrom-aus-deutschland-tschechien-bremst-deutschen-wind-strom,1473634,30857418.html

"Denn wegen fehlender Nord-Süd-Verbindungen im eigenen Land nimmt ein 
großer Teil des deutschen Ökostroms auf dem Weg zu den Verbrauchern im 
Süden des Landes und zu den Pumpspeicherkraftwerken in Österreich den 
Umweg über Tschechien."

Yep, genau was ich grad schrieb: Die Bayern haben eigentlich nichts 
gegen Windstrom, aber die Leitungen dazu mag niemand im Vorgarten haben.

von Falk B. (falk)


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@A. K. (prx)

>"California's share of electricity from renewable sources jumped from
>12% in 2008 to 25% today"
>http://www.latimes.com/opinion/op-ed/la-oe-olsen-h...

War das nicht der gleiche Bundesstaat, der vor einigen Jahren Blackouts 
hatte? Vor allem die Amis (jaja) leben über ihre Verhältnisse.

>Klar braucht man andere Konzepte, wenn die Energieproduktion von
>Umweltfaktoren abhängt. Darum geht es doch seit Jahren in der Diskussion
>um andere Steuerungsmechanismen, mehr/bessere Fernleitungen,
>Reservekraftwerke

Wirklich?

> und den derzeit hauptsächlich in Bayern heimischen
>Jüngern des heiligen Florian (Windkraft ja, aber Mindestabstand 100km,
>Strom ja, aber bitte ohne Leitungen, KKWs ja, aber keinen Müll, ...).

;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> War das nicht der gleiche Bundesstaat, der vor einigen Jahren Blackouts
> hatte?

Yep, genau der: "A demand supply gap was created by energy companies, 
mainly Enron, to create an artificial shortage. Energy traders took 
power plants offline for maintenance in days of peak demand to increase 
the price"

https://en.wikipedia.org/wiki/California_electricity_crisis
http://edition.cnn.com/2005/US/02/03/enron.tapes/

Wers mit dem Englischen nicht so drauf hat: Stromhändler und -erzeuger 
haben ein linkes Spiel getrieben, indem Anlagen gezielt abgeschaltet 
wurden um den Preis hoch zu treiben. Und das ist offenbar keine 
Verschwörungstheorie.

Das war freilich 2001 und damit deutlich vor jender Zeit, in der 
erneuerbare Energien gross in Mode kamen.

: Bearbeitet durch User
von Carl D. (jcw2)


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Paul B. schrieb:
> In Tschechien hat man die Schnauze von der Überlastung des eigenen
> Stromnetzes durch überschüssigen deutschen "Ökostrom" satt und trifft
> entsprechende Vorkehrungen dagegen. Um womit? Mit Recht.
> 
http://www.fr-online.de/energie/oekostrom-aus-deutschland-tschechien-bremst-deutschen-wind-strom,1473634,30857418.html

Tschechien wehrt sich zu recht gegen die in DE nicht gebauten Leitungen, 
aber nicht gegen den Strom. Denn der wird auch dort mittags billig statt 
teuer, weil die Sonne gut scheint.
In Südeuropa freuen sie sich auch über den DE Solarstrom, denn der paßt 
haargenau auf daß Verbrauchsverhalter der Klimaanlagen dort: "Mittags im 
Sommer".
Wer sich natürlich nicht freut, ist der Besitzer eines 
Spitzenlastkraftwerks, der sich die Mittagszeit vergolden lassen wollte.
Hinter manchen Meinungen stehen eben Milliarden.

von Paul B. (paul_baumann)


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Carl D. schrieb:
> Tschechien wehrt sich zu recht gegen die in DE nicht gebauten Leitungen,
> aber nicht gegen den Strom.

Sie wehren sich gegen die Destabilisierung ihres Netzes. Vollkommen zu 
Recht.

Mach Dich mal kundig, was der Begriff "Verbundnetz" bedeutet und was er 
für Vor- aber auch Nachteile aufweist.

mfG Paul

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Wirklich?

Denke schon. Unstrittig ist wohl, dass man bei Wind- und Solarstrom mehr 
puffern muss als früher. Darum geht es ja in diesem Thread.

Wo gibt es mehr Windstrom als Verbraucher: In der norddeutschen 
Tiefebene.

Wo gibt es die dafür gut geeigneten Pumpspeicherwerke. Nein, nicht in 
der norddeutschen Tiefebene. Sondern beispielsweise in Österreich.

Wer liegt genau dazwischen und ist bockig? Bayern.

Wer hat den Ärger: Nein, nicht Seehofer, sondern die Tschechen.

Genau darum geht es, u.A. Also wie man mit einer Veränderung bei 
Stromproduktion und -verbrauch umgehen kann.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (Gast)


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>Und wo gibt es mehr Windstrom als Verbraucher: In der norddeutschen
>Tiefebene.

Warum zieht dann die Industrie nicht einfach um? Da bauen wir in Hamburg 
neben den Hafen eine Aluschmelze. Die produziert immer nur im Sommer 
Mittags oder im Winter bei Sturm.

von Carl D. (jcw2)


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Matthias L. schrieb:
> Die produziert immer nur im Sommer
> Mittags oder im Winter bei Sturm.

Mnachmal wünscht man sich, das Internet wäre bei Flaute aus. Dann müßte 
man sich weniger Dünnpfiff antun.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias L. schrieb:
> Warum zieht dann die Industrie nicht einfach um?

Yep, das wärs: BMW zieht um nach Bremen. Löst einen Haufen Probleme auf 
einmal, bis hin zum Länderfinanzausgleich. Am Kürzel müssen sie nichts 
ändern. Audi gleich hinterher, die gehören ja sowieso schon Wolfsburg.

von Paul B. (paul_baumann)


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Carl D. schrieb:
> Mnachmal wünscht man sich, das Internet wäre bei Flaute aus. Dann müßte
> man sich weniger Dünnpfiff antun.

Manchmal wünschte man sich nicht so viele Stiesel mit nicht einem 
Fünkchen
Ironieverständnis.

SCNR
Paul

von Carl D. (jcw2)


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Warst auch schon mal witziger!

von (prx) A. K. (prx)


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Dabei war er es überhaupt nicht. Paul spielt mehr mit der Sprache.

von Axel L. (axel_5)


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Falk B. schrieb:

>
> Schön, aber auch da stellt sich die Frage nach der Grundlastfähigkeit
> und der Handhabung der Prduktionsspitzen.

Jaja, immer die Forderung nach Grundlastfähigkeit.

Dabei ist das doch nur eine Hilfskonstruktion, mit der man die 
Unfähigkeit mancher Kraftwerkstypen beschreibt, sich an veränderlichen 
Verbrauch anzupassen und unter diesen Umständen besonders billig Strom 
zu produzieren.

Deswegen sind AKWs und Kohlekraftwerke so schön "Grundlastfähig", wenn 
die nicht permanent mit ihrer Nennlast betrieben werden können, wird der 
erzeugte Strom plötzlich ziemlich teuer. Deswegen hat man in der 
Vergangenheit erheblichen Aufwand getrieben, damit diese tollen 
Grundlastkraftwerke auf keinen Fall mal mit den realen Verbrauchskurven 
zusammenkamen. Dafür wurden teure Speichersysteme und 
Spitzenlastkraftwerke eingerichtet, Elektronachtspeicherheizungen 
subventioniert, Fernabschaltungen für Wärmepumpen gefordert und und und. 
Alles nur, damit die tollen Grundlastkraftwerke was zum Grundlasten 
hatten. Dazu kam dann noch, dass man für so riesige AKW noch ordentlich 
Spitzenlastkraftwerke als Backup im Leerlauuf laufen lassen musste, weil 
so ein AKW, wenn das dann mal eine Notabschaltung machte, so mal eben 
von jetzt auf gleich mächtig Leistung vom Netz abzog. Interessanterweise 
gab es da gar kein Geheule der EVU, sondern das war eben so und wurde 
duurchaus beherrscht.

So "Grundlastfähig" wie ein Kohle- oder Kernkraftwerk ist die 
Windenergie allemal.

Gruss
Axel

von Falk B. (falk)


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@Axel Laufenberg (axel_5)

>Jaja, immer die Forderung nach Grundlastfähigkeit.

Stimmt, ein stabiles Stromnetz wird überschätzt.

>Dabei ist das doch nur eine Hilfskonstruktion, mit der man die
>Unfähigkeit mancher Kraftwerkstypen beschreibt, sich an veränderlichen
>Verbrauch anzupassen und unter diesen Umständen besonders billig Strom
>zu produzieren.

Immer noch besser, als ein Kraftwerk, das im wahrsten Sinne des Wortes 
nach Wind und Wetter den Strom produziert.

>So "Grundlastfähig" wie ein Kohle- oder Kernkraftwerk ist die
>Windenergie allemal.

Jaja. Dann stell dich mal mit deiner Taschenlampe vor die Solarpanels 
und leuchte.

von Carl D. (jcw2)


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Falk B. schrieb:
> @Axel Laufenberg (axel_5)
>
>>Jaja, immer die Forderung nach Grundlastfähigkeit.
>
> Stimmt, ein stabiles Stromnetz wird überschätzt.
>
>>Dabei ist das doch nur eine Hilfskonstruktion, mit der man die
>>Unfähigkeit mancher Kraftwerkstypen beschreibt, sich an veränderlichen
>>Verbrauch anzupassen und unter diesen Umständen besonders billig Strom
>>zu produzieren.
>
> Immer noch besser, als ein Kraftwerk, das im wahrsten Sinne des Wortes
> nach Wind und Wetter den Strom produziert.

Weil Wind und Wetter ja über 357.000 km² hinweg synchron laufen

>>So "Grundlastfähig" wie ein Kohle- oder Kernkraftwerk ist die
>>Windenergie allemal.
>
> Jaja. Dann stell dich mal mit deiner Taschenlampe vor die Solarpanels
> und leuchte.

Was hat das mit Windenergie zu tun?

von B. O. (t_65)


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Carl D. schrieb:
>>>So "Grundlastfähig" wie ein Kohle- oder Kernkraftwerk ist die
>>>Windenergie allemal.

Ja, die Betonung liegt aber auf "EIN" Kernkraftwerk.  :-)
Es sind aber 40GW Windenergie installiert, da ist die produzierte 
Jahresarbeit ein Witz!

von Falk B. (falk)


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@ B. Obachter (t_65)

>Ja, die Betonung liegt aber auf "EIN" Kernkraftwerk.  :-)
>Es sind aber 40GW Windenergie installiert, da ist die produzierte
>Jahresarbeit ein Witz!

Eben! Wenn man mal die Verlaufskurve aus dem Video anschaut, ist das 
schon bedenklich. Nennleistung 29 GW (Wind), Spitzen bis 25GW, Mittlere 
Leistung 5GW, GESICHERTE Leistung (24/7) knapp unter 1GW!!! Bei solchen 
Kennwerten hätte man selbst vor 100 Jahren kein normales Kraftwerk 
gebaut.

von Carl D. (jcw2)


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Bitte richtig zitieren!

von B. O. (t_65)


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Carl D. schrieb:
> Bitte richtig zitieren!

Sorry!

von Bernd F. (metallfunk)


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Falk,

gib auf. Gegen beidseitige Birkenstockträger hast keine Chance :)

Grüße Bernd

von Fatal E. (Firma: Fatal Error) (fatalerror)


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>Gegen beidseitige Birkenstockträger hast keine Chance

Oh, du trägst nur an einem Fuß Birkenstock. Was bevorzugst du für den 
anderen?

von Bernd F. (metallfunk)


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Fatal E. schrieb:
>>Gegen beidseitige Birkenstockträger hast keine Chance
>
> Oh, du trägst nur an einem Fuß Birkenstock. Was bevorzugst du für den
> anderen?

Hier sind Techniker unterwegs. Da erwarte ich fundierte ( gerechnete )
Aussagen.

Es gibt für ein Kraftwerk zwei Seiten ( Weiß, Schwarz )
Ein KKW hat noch eine dritte Seite ( Rot )
Ein Windrad hat aber auch zwei Seiten, die Solaranlage auf dem Dach
auch. ( Vom E-Auto rede ich erst gar nicht )

Da sollte ein Techniker nicht glauben, sondern rechnen.
Hoffnungen in die ferne Zukunft sind zwar schön, sollten bei
echten Rechnungen aber nicht einfließen.

Träume von einer grünen Zukunft sind erlaubt, für Planungen der nächsten
dreißig Jahre aber keine Grundlage.

( Der andere Fuß hat einen Sicherheitsschuh mit Stahlkappe :)

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Heiko L. (drcaveman)


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Wo willst du denn da etwas rechnen wenn von allen Seiten entweder gar 
keine Informationen kommen oder man sich nicht auf diese verlassen kann?

von Bernd F. (metallfunk)


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Heiko L. schrieb:
> Wo willst du denn da etwas rechnen wenn von allen Seiten entweder gar
> keine Informationen kommen oder man sich nicht auf diese verlassen kann?

Es gibt schon viele Informationen, welche wirklich stimmen?

Was hier noch nicht angesprochen wurde: Erdwärmekraftwerke.
In unserer Gegend ( Landau- Pfalz) gibt es da zwei.

Eins ist einige Kilometer von der Stadt entfernt und läuft wohl
super.

Das andere im Stadtgebiet hat riesige Probleme verursacht, weil
durch eine Undichtigkeit Wasser ausgetreten ist, das einen ganzen
Stadtteil angehoben hat.

Ich finde dennoch diese Technologie nicht schlecht. Unabhängig
von Wind und Sonne wird Strom produziert und Fernwärme bereitgestellt.

Auch die " Grundlast" die Falk so fordert, ist da.

Grüße Bernd

von Fatal E. (Firma: Fatal Error) (fatalerror)


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>Da erwarte ich fundierte ( gerechnete ) Aussagen.

Du hast eigentlich doch schon eine gewisse Lebenserfahrung. Da sollte 
dir doch klar sein, daß in den Rechnungen meist gewisse Annahmen 
stecken. Auch in deinen Angeboten dürften ab und zu Erwartungen stecken: 
vielleicht gewinne ich einen Stammkunden etc.

Bei komplizierten Systemen kann man je nach politischer Couleur die 
Annahmen so wählen, daß herauskommt, was man möchte.

Ob und wie die "Energiewende" gelingt weiß niemand wirklich. Da kann man 
sich die Rechnungen bis zum Erbrechen um die Ohren schlagen.

Mich erschüttert, daß ein Teil der technischen "Intelligenz" nicht mal 
ansatzweise bereit ist, über den Tellerrand hinauszublicken und gleich 
mit den üblichen Killerargumenten zu kommen.

Mit der Einstellung säßen wir noch auf den Bäumen, weil in der Ebene, da 
kommen die Löwen, man kann nicht mehr soweit sehen, die Füße tun so 
schnell weh und überhaupt ...

Dieser Link begeistert mich in diesem Zusammenhang immer wieder:

http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/board_entry.php?id=118068&page=185&order=name

>Träume von einer grünen Zukunft sind erlaubt, für Planungen der nächsten
>dreißig Jahre aber keine Grundlage.

Ab wann würdest du Planungen erlauben?

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Fatal E. schrieb:

> Mich erschüttert, daß ein Teil der technischen "Intelligenz" nicht mal
> ansatzweise bereit ist, über den Tellerrand hinauszublicken und gleich
> mit den üblichen Killerargumenten zu kommen.

Da kann ich dir nicht rechtgeben.

Vor 15! Jahren habe ich einen langen Vortrag von gestanden Automobil-
Ingenieuren zur Zukunft gehört.

Der Vortrag ging um alternative Techniken.

Da wurde Wasserstofftechnologie, E- Autos, Biokraftstoffe, usw.
behandelt. Alles war mit Zahlen untermauert.

Heute, 15 Jahre später, kann ich nur anerkennend feststellen,
dass die Ingenieure ihren Job hervorragend gemacht haben.
Die haben gerechnet, nicht geraten.
Genau ihre Prognosen sind eingetreten.

Grüße Bernd

von Fatal E. (Firma: Fatal Error) (fatalerror)


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>Genau ihre Prognosen sind eingetreten.

Wie waren die Prognosen? Geht alles nicht?

Mich interessiert immer noch, ab wann du Planungen für ein "grüne 
Zukunft" erlauben würdest?

: Bearbeitet durch User
von B. O. (t_65)


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Man muss bei jeder "Energieerzeugung" (-gewinnung) berücksichtigen, dass 
der Energieerhaltungssatz auch trotz grüner Ideologie gilt.

Entnimmt man die Energie zur Stromerzeugung aus fossiler Verbrennung, 
aus Kernspaltung, es hat Einfluss auf irgend etwas. Damit haben wir uns 
arrangiert.

Nun entnimmt man die Energie dem Klimasystem, auch damit müssen wir 
lernen zu leben. Z.B. wird der Süden und Osten Deutschlands immer heißer 
und trockener, weil wir die atlantischen Windströmungen aus Nordwesten 
in Strom umwandeln. Ernteausfälle und örtlicher Klimawandel sind die 
Folge.

Das ist dann der Problemerhaltungssatz. :-)

Jaja, ist alles Spinnerei, schließlich kein Öko-Bio-Denken. Aber leider 
Fakt.

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Fatal E. schrieb:
>>Genau ihre Prognosen sind eingetreten.
>
> Wie waren die Prognosen? Geht alles nicht?

Keineswegs, alle möglichen Alternativen ( Wasserstoff, Elektroantrieb
usw.) wurden mit Vor- und Nachteilen, Kosten für Infrastruktur
präzise vorgestellt.

Schlusswort des vortragenden Ing. " Gehen sie davon aus, dass im
Jahr 2015 mindestens 90% aller Autos konventionell ( Benzin-Diesel )
angetrieben sind ".

15 Jahre später kannst du da nur nicken.
Grüße Bernd

von Falk B. (falk)


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@ Bernd Funk (metallfunk)

>Schlusswort des vortragenden Ing. " Gehen sie davon aus, dass im
>Jahr 2015 mindestens 90% aller Autos konventionell ( Benzin-Diesel )
>angetrieben sind ".

>15 Jahre später kannst du da nur nicken.

Die Weisen aus Zuffenhausen? ;-)

von Bernd F. (metallfunk)


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Falk B. schrieb:
> @ Bernd Funk (metallfunk)
>
>>Schlusswort des vortragenden Ing. " Gehen sie davon aus, dass im
>>Jahr 2015 mindestens 90% aller Autos konventionell ( Benzin-Diesel )
>>angetrieben sind ".
>
>>15 Jahre später kannst du da nur nicken.
>
> Die Weisen aus Zuffenhausen? ;-)

Nö, das ist eine unabhängige? Motorenversuchs- Firma, die für jeden
Automobilhersteller tätig ist.

Allerdings haben die Wissen von jeder Entwicklung weltweit.
Denen kannst du über Automobiltechnik nichts neues erzählen.

Grüße Bernd

von Carl D. (jcw2)


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Die selben haben uns Ende der 70er prophezeit, daß alle Autos stehen 
bleiben, wenn das Blei geht und der KAT kommt. Ich bin heute froh mich 
an den Gestank dieser Zeit nur noch zu erinnern, wenn ein entsprechend 
alte technisches Kulturgut durch die Umweltzone fahren darf.
Uns wurde auch prophezeit, daß mit regenerativem Strom die Lichter 
ausgehen, ohne Atom-Strom die Lichter ausgehen, ...
Komisch daß manche der "Unmöglich"-Schreier, durch mildtätige Gaben der 
Politik ruhig werden. Lassen sie sich kaufen, um das Falsche zu tun, 
oder haben sie geschriehen um mehr Geld zu bekommen. Wenn wir uns heute 
anstrengen müssen, damit Nachfolgende auch eine Chance haben, dann zählt 
sich das für uns eben nicht aus. Zumindest im Sinne der persönlichen 
Gier.

von Carl D. (jcw2)


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Bernd F. schrieb im Beitrag
> Nö, das ist eine unabhängige? Motorenversuchs- Firma, die für jeden
> Automobilhersteller tätig ist.

Motorenversuchs-Was? Elektromotoren? Wie war nochmal die Geschichte mit 
dem Bock und dem Gärtner?

von Axel L. (axel_5)


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Bernd F. schrieb:
> Fatal E. schrieb:
>>>Gegen beidseitige Birkenstockträger hast keine Chance
>>
>> Oh, du trägst nur an einem Fuß Birkenstock. Was bevorzugst du für den
>> anderen?
>
> Hier sind Techniker unterwegs. Da erwarte ich fundierte ( gerechnete )
> Aussagen.
>
> Es gibt für ein Kraftwerk zwei Seiten ( Weiß, Schwarz )
> Ein KKW hat noch eine dritte Seite ( Rot )
> Ein Windrad hat aber auch zwei Seiten, die Solaranlage auf dem Dach
> auch. ( Vom E-Auto rede ich erst gar nicht )
>
> Da sollte ein Techniker nicht glauben, sondern rechnen.
> Hoffnungen in die ferne Zukunft sind zwar schön, sollten bei
> echten Rechnungen aber nicht einfließen.
>
> Träume von einer grünen Zukunft sind erlaubt, für Planungen der nächsten
> dreißig Jahre aber keine Grundlage.
>
> ( Der andere Fuß hat einen Sicherheitsschuh mit Stahlkappe :)
>
> Grüße Bernd

Mit was für Zahlen willst Du denn rechnen ?

Vor zehn Jahren haben dir alle Experten der EVU vorgerechnet, dass heute 
bei dem grossen Anteil an erneuerbaren Energien die Energienetze 
permanent zusammenbrechen würden und daß die AKW sicher sind.

Die Energienetze sind sogar stabiler als früher, zumindest sind die 
Ausfälle zurückgegangen, dafür sind ein paar AKW in die Luft geflogen, 
was ja laut deren Berechnungen nicht sein kann.

Mit den Berechnungen ist das anscheinend so eine Sache.

Ich frage mich auch, wo die Alternativen sind. AKWs sind entweder 
unglaublich teuer oder unglaublich gefährlich, Kohle stösst Unmengen CO2 
und andere leckeren Dinge aus, die Prognose für Gaslieferungen aus 
Russland sind eher nicht so gut (wobei sich dann auch die Frage stellt, 
ob man Putin das Geld in den A... schieben sollte, mit dem er dann 
Waffen gegen uns kauft), und andere Alternativen sehe ich bei den 
Ökokritikern nicht, ausser, weiter so.

Gruss
Axel

von Bernd F. (metallfunk)


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Diese Firma ( mit wirklich vielen Ingenieuren) lebt davon,
Prüfstände für jeden Motor zu bieten.

Da ist der Blick in die Zukunft sinnvoll. Ich glaube, dass die ihre
fähigsten Leute dransetzen, die Technologien der Zukunft zu bewerten.

Was nützt der Prüfstand für den 250 kw Diesel, wenn der Kunde
mit dem E- Auto kommt und Batterien testen will?

Diese Motorprüfstände sind schon ausgefuchste Teile.
Da wird eine Passfahrt über die Alpen bei 40 Grad simuliert.
Gleichzeitig wird die komplette Antriebseinheit so gekippt, dass
alle Quer- und Bremsbeschleunigungen auf die Betriebsflüssigkeiten
simuliert werden. Interessante Sache.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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B. O. schrieb:
> Z.B. wird der Süden und Osten Deutschlands immer heißer
> und trockener, weil wir die atlantischen Windströmungen aus Nordwesten
> in Strom umwandeln. Ernteausfälle und örtlicher Klimawandel sind die
> Folge.

Das ist ja mal eine gelungene VT, da müssen andere lange dran stricken.

Kannst Du das auch mit Zahlen belegen? Sowas wie gesamte Energiemenge in 
der Atmosphäre vs. entnommene Windenergie?

Bernd F. schrieb:
> Vor 15! Jahren habe ich einen langen Vortrag von gestanden Automobil-
> Ingenieuren zur Zukunft gehört.

Ja, und vor 35 Jahren haben gestandene Ingenieure gesagt, daß Energie 
aus Windkraft nichts wird. Und dann eine WKA gebaut, die genau das 
beweist: Growian.

Bernd F. schrieb:
> Träume von einer grünen Zukunft sind erlaubt, für Planungen der nächsten
> dreißig Jahre aber keine Grundlage.

Überleg mal in Ruhe bei einem Rotwein, wo wir technisch wären, hätte man 
schon vor Jahrzehnten nicht Unsummen in Atomkraft gepumpt, sondern die 
Erforschung von Photovoltaik und Windkraft forciert. Für die Entdeckung 
des (äußeren) photoelektrischen Effekts hat Einstein bereits 1917 den 
Nobelpreis bekommen. Siliziumscheiben dotieren konnte man auch schon im 
letzten Jahrhundert. Photovoltaik ist ja keine neue Technik, die ist nur 
jahrelang nicht wahrgenommen oder unterdrückt worden - z.B. weil 
Energieversorger selbst erzeugten Strom nicht abnehmen mußten.

Ich hab 1995 im Abi eine der ersten WKA hier besichtigen können. Der 
Ersteller hat auch ein wenig von seinem Kampf gegen die Versorger 
erzählt, die einfach keine Konkurrenz haben wollten. 
Asynchrongeneratoren, Repeller, Getriebe... gabs alles schon vorher. Das 
hätte man alles schon vor 30 oder 40 Jahren machen können. Haben ja auch 
einige, daß waren dann die weltfremden Spinner.

Mit Deiner Einstellung hätte es keinen Kat, kein bleifreies Benzin, 
keine Filter in den Kraftwerken gegeben und die Fabriken würden ihre 
Brühe noch so einleiten wie vor 50 Jahren. Weißte doch noch, Farbfilm in 
den Rhein gefallen, beim Rausholen war er schon entwickelt.

Kostet ja alles Geld, ist noch nicht soweit, vielleicht in 30 Jahren. 
Bis dahin machen wir weiter, als hätten wir eine zweite Erde in Reserve.

von (prx) A. K. (prx)


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Und so zeigt sich wieder, dass eben jeder seine Überzeugungen hat und 
dabei bleibt.

Bei politischen Diskussionen ist die Ansicht beliebt, dass jeder, der 
nur unabhängig genug nachdenkt, meinen Gedanken zwingend folgen müsse. 
Andernfalls sei er offensichtlich bereits unrettbar hirngewaschen.

Hier kam nun die Spielart hinzu, dass man als Techniker doch bei 
richtigem Nachrechnen zwingend zum gleichen Ergebnis kommen müsse als 
ich. Andernfalls man nicht rechnen könne. Hmm. Ein neuer Schlauch macht 
keinen neuen Wein.

Es hilft bei solchen Diskussionen auch nicht wirklich, die 
Andersdenkenden mit der Assoziation "Öko=Trottel" zu bewerfen. Weil 
derjenige dann natürlich mit dem Vorwurf "versteinerter Dinosaurier" 
antworten wird. Ist damit irgendwem geholfen?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Axel Laufenberg (axel_5)

>Mit was für Zahlen willst Du denn rechnen ?

Möglichst mit denen aus der Praxis, welche nicht durch Lobbygruppen 
nicht verfälscht sind.

>Vor zehn Jahren haben dir alle Experten der EVU vorgerechnet, dass heute
>bei dem grossen Anteil an erneuerbaren Energien die Energienetze
>permanent zusammenbrechen würden und daß die AKW sicher sind.

Noch ist der Anteil von alternativen Energien auch in Deutschland nicht 
sooo hoch. Und einen Bericht über die Probleme unserer Nachbarn gab es 
hier ja schon.

>Die Energienetze sind sogar stabiler als früher, zumindest sind die
>Ausfälle zurückgegangen,

Beleg?

> dafür sind ein paar AKW in die Luft geflogen,
>was ja laut deren Berechnungen nicht sein kann.

Bla. Fukushima war großer Mist, aber auch eine Extremsituation. Alle 
anderen 400+ laufen Gott sei Dank relativ störarm.

Mit den Berechnungen ist das anscheinend so eine Sache.

>Ich frage mich auch, wo die Alternativen sind. AKWs sind entweder
>unglaublich teuer oder unglaublich gefährlich,

Beides falsch.

> Kohle stösst Unmengen CO2

Das bringt so schnell keinen um.

>und andere leckeren Dinge aus,

Moderne Kohlekraftwerke haben gute Filter.

>die Prognose für Gaslieferungen aus
>Russland sind eher nicht so gut

Kurzfristig vielleicht. Mittel und langfristig läuft das schon, die 
Pipelines will weder Russland noch Europa stillegen.

> (wobei sich dann auch die Frage stellt,
>ob man Putin das Geld in den A... schieben sollte, mit dem er dann
>Waffen gegen uns kauft),

Nicht soviel Mainstreammedien konsumieren.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Das könnte ein gutes Schlusswort sein  :-)
Überzeugen kann man eh keinen. Und entscheiden müssen/können wir 
allesamt auch nichts.

von Falk B. (falk)


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@Timm Thaler (timm-thaler)

>Ja, und vor 35 Jahren haben gestandene Ingenieure gesagt, daß Energie
>aus Windkraft nichts wird. Und dann eine WKA gebaut, die genau das
>beweist: Growian.

Das war ja auch das erklärte Ziel (unter der Hand) ;-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Growian

>Überleg mal in Ruhe bei einem Rotwein, wo wir technisch wären, hätte man
>schon vor Jahrzehnten nicht Unsummen in Atomkraft gepumpt, sondern die
>Erforschung von Photovoltaik und Windkraft forciert.

Hätte, hätte, Fahrradkette.

> Für die Entdeckung
>des (äußeren) photoelektrischen Effekts hat Einstein bereits 1917 den
>Nobelpreis bekommen.

Nö, 1921.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Nobelpreistr%C3%A4ger#Preistr.C3.A4ger.5B9.5D

> Siliziumscheiben dotieren konnte man auch schon im
>letzten Jahrhundert.

Jajaja. Beschäftige dich mal mit der Geschichte der Halbleiterindustrie! 
Das ist nicht alles vom Himmel gefallen! Und ob es uns gefällt oder 
nicht, der kalte Krieg hat sie weserntlich vorangetrieben, denn die 
Militärs waren die großen Auftrag- und Geldgeber. Der Konsumerbereich 
war "Abfallprodukt" und kam erst Anfeng der 1980er Jahre groß raus.

> Photovoltaik ist ja keine neue Technik, die ist nur
>jahrelang nicht wahrgenommen oder unterdrückt worden - z.B. weil
>Energieversorger selbst erzeugten Strom nicht abnehmen mußten.

Theoretisch nicht, praktisch schon, denn ohne preiswerte 
Massenproduktion nützt dir die beste Solarzelle nix. Und die kam erst in 
den letzen 20 Jahren! Parallel zu den Verbesserungen der LEDs, der 
Flachbildschirme etc.

>Ich hab 1995 im Abi eine der ersten WKA hier besichtigen können. Der
>Ersteller hat auch ein wenig von seinem Kampf gegen die Versorger
>erzählt, die einfach keine Konkurrenz haben wollten.

Ja, das war und IST ein Politikum.

>Asynchrongeneratoren, Repeller, Getriebe... gabs alles schon vorher. Das
>hätte man alles schon vor 30 oder 40 Jahren machen können.

Wozu, wenn genügend billige AKWs und Kohlekraftwerke vorhanden sind? Der 
Bedarf und Druck war schlicht nicht vorhanden.

> Haben ja auch
>einige, daß waren dann die weltfremden Spinner.

Sieht so aus.

>Mit Deiner Einstellung hätte es keinen Kat, kein bleifreies Benzin,
>keine Filter in den Kraftwerken gegeben und die Fabriken würden ihre
>Brühe noch so einleiten wie vor 50 Jahren.

Nö, es musste erstmal genügend Dreck und Protest dagegen her.

> Weißte doch noch, Farbfilm in
>den Rhein gefallen, beim Rausholen war er schon entwickelt.

Schöne Legende. So schlimm war bestenfalls der Chemiesee in Wolfen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Silbersee_%28Bitterfeld%29

>Kostet ja alles Geld, ist noch nicht soweit, vielleicht in 30 Jahren.
>Bis dahin machen wir weiter, als hätten wir eine zweite Erde in Reserve.

Nicht schön, ist aber so.

von (prx) A. K. (prx)


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H.Joachim S. schrieb:
> Das könnte ein gutes Schlusswort sein  :-)

Schön wärs gewesen.

> Und entscheiden müssen/können wir allesamt auch nichts.

Genau das stimmt hier nicht. Die Windräder und Solardächer sind zwar 
massgeblich durch Förderung entstanden, aber da hat dann doch jeder 
Einzelne für sich entschieden - und die Summe dieser kleinen 
Einzelentscheidungen hatte Folgen, über den Einzelnen hinaus.

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (outsider)


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Bei der ganzen Diskussion frage ich mich mittlerweile eher: wie kann man 
Profit aus der Situation mit den starken Stromschwankungen und 
Negativpreisen an der Börse ziehen? Speicher sind ja scheinbar im 
aktuellen Umfeld nicht rentabel wenn sogar Wasserkraftwerke nicht 
laufen. Bleibt eigentlich nur noch die Möglichkeit etwas mit Strom zu 
produzieren wenn er gerade nichts kostet, oder es sogar Geld gibt wenn 
man ihn abnimmt.

Diese Produktion müsste aber relativ einfach sein und in kurzen Zeiten 
mit sehr hoher Leistung laufen. 24/7 Betrieb hilft ja logischerweise 
nichts. Was wäre wertschöpfend genug mit dem Strom anzustellen? Oder 
wäre ein Array von Heizstrahlern auf einer Wiese schon gut genug? 
Hauptsache Strom aus dem Netz raus und dafür kassieren? Wie wäre das mit 
den restlichen Kosten? Die Netznutzung und alle anderen Abgaben kosten 
ja auch Geld. Gibt es wohl überhaupt ne Chance dass so ein Geschäft 
funktionieren könnte? Vermutlich nicht. Bei uns kosten ja die 
Nebenkosten beim Strombezug schon deutlich mehr als in anderen Ländern 
der Endpreis.

von (prx) A. K. (prx)


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Stephan S. schrieb:
> Speicher sind ja scheinbar im
> aktuellen Umfeld nicht rentabel wenn sogar Wasserkraftwerke nicht
> laufen.

Pumpspeicherwerke brauchen zweierlei: Ausreichend Leitungen und 
zeitweisen Mangel an billigem Strom. Ohne ausreichende Leitungskapazität 
kann man wie oben skizziert den entfernten Strom nicht nutzen. Und so 
lange konventioneller Strom billig zur Verfügung steht braucht man 
keinen Speicher. Wobei billig hier in € zu messen wäre, denn es geht um 
real bezahltes Geld der Stromhändler und -produzenten, nicht um 
irgendwelche virtuellen Gesamtrechnungen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer U. (r-u)


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Axel L. schrieb:
> Ich frage mich auch, wo die Alternativen sind.

Ich finde den Ansatz von "sunfire" (oben genannt, www.sunfire.de) sehr 
vielversprechend. Verdient in meinen Augen mehr Aufmerksamkeit.

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