Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was ist AFE - Active Front End


von Petra (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
immer wieder lese ich, dass sachen mit AFE ausgerüstet sind. Jetzt weiss 
ich mittlerweile, dass es Active Front End bedeutet. Kann aber 
niergendwo etwas finden, was das macht, bzw. wozu das nötig ist.
Dargestellt wird es wie ein Umrichter von Wechselspannung zur 
Gleichspannung. Aber irgendetwas muss da doch besonders sein, wenn es 
schon einen eigenen Namen bekommt.

Hat von euch das schon jemand mal gehört und kann mir kurz sagen was das 
ist oder wo ich Informationen darüber finden kann?

Petra

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Verlinke bitte mal ein Beispiel von dem, was du gesehen hast.
Active Frontends sind z.B. Sensoren, in denen ein Verstärker oder 
Aufbereiter gleich mit integriert ist, oder auch eine Antenne mit 
integriertem Verstärker. Es wird also ein Signal schon mal aktiv 
bearbeitet, bevor es auf ein Kabel oder eine sonstige längere Verbindung 
geschickt wird.

von Mareike (Gast)


Lesenswert?

Hier in Braunschweig gibt es seit letztem Jahr Elektro-Busse, deren 
Batterien induktiv geladen werden. Bei den Ladestationen sitzt hinter 
dem Versorgungsnetz auch ein AFE. Das bedeutet, dass überschüssiger 
Strom wieder zurück ins Netz gespeist werden kann.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Mareike schrieb:
> Das bedeutet, dass überschüssiger
> Strom wieder zurück ins Netz gespeist werden kann.

Heisst das, der Bus wird leergesaugt? Unter überschüssigem Strom in 
einem Bus kann ich mir nicht wirklich was vorstellen.

Georg

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Georg schrieb:
> Heisst das, der Bus wird leergesaugt? Unter überschüssigem Strom in
> einem Bus kann ich mir nicht wirklich was vorstellen.

Ich vermute, das hat etwas mit dem Projekt zu tun, bei dem die Speicher 
in Elektroautos als Puffer fürs Stromnetz verwendet werden sollen, ein 
m.E. unsinniger Ansatz, da damit die Ladezyklen der Speicher unnötig 
ausgenutzt werden, die man besser zum Fahren benutzen sollte.
Mein E-Auto (wenn ich eines hätte) würde davon jedenfalls befreit 
werden, denn die Ladyzyklen des Batteriesatzes sind ein kostbares Gut 
und endlich.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> da damit die Ladezyklen der Speicher unnötig
> ausgenutzt werden

Ein grösseres Problem hätte ich damit, dass ich mich in mein 
hypothetisches E-Auto setze und nicht genug Reichweite übrig habe, weil 
die Ladung zurückgespeist wurde. Sowohl bei meinem eigenen als auch beim 
Bus sollte immer soviel wie nur möglich verfügbar sein, so ein Absaugen 
müsste sich auf 10% oder so beschränken.

Georg

von P. M. (o-o)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Ich vermute, das hat etwas mit dem Projekt zu tun, bei dem die Speicher
> in Elektroautos als Puffer fürs Stromnetz verwendet werden sollen, ein
> m.E. unsinniger Ansatz, da damit die Ladezyklen der Speicher unnötig
> ausgenutzt werden

Dachte ich mir auch... Wie viel kostet so ein Auto-Akku pro kWh und wie 
viele Ladezyklen macht er mit? Falls der Pufferstrom richtig teuer 
bezahlt wird, so könnte sich das allenfalls rechnen.

von Petra (Gast)


Lesenswert?

Rechne mit €500/kWh Ek.
Deswegen werden die Zellen je nach Anbieter nur zwischen 20 und 80% 
ihrer Kapa betrieben.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

P. M. schrieb:
> Wie viel kostet so ein Auto-Akku pro kWh und wie
> viele Ladezyklen macht er mit?

Optimistische Quellen rechnen mit etwa 3000-4000 Zyklen für LiFePo4 und 
LiIon, 1000 Zyklen für bleibasierte (Qualitäts-)Zellen. NiMh und NiCd 
liegen irgendwo dazwischen.
Die realen Zyklen liegen meist darunter, denn die Messungen sind unter 
Laborbedingungen und das wirkliche Leben ist ja anders.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.