Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kopfhörerverteiler so richtig?


von Matze (Gast)


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Hallo,

Ich habe eine Schaltung für einen Kopfhörerverteiler entworfen, und 
frage mich ob sie so grundsätzlich richtig ist?

Dabei geht es ums Amateurfunken, bisher haben wir eine Box die es 
ermöglicht dass von Operator gehörte Signal an weitere Mithörer zu 
verteilen, dabei ist für alle Hörer jedoch nur eine Lautstärkeregelung 
vorgesehen.

Zukünftig soll jeder mit seiner Wunschlautstärke hören können. 
Zusätzlich soll die Stimme des des Operators für die Hörenden mit zu 
hören sein.
Dadurch könnte man z.b. beim Tag der offenen Tür komplette Mitschnitte 
abspielen und den Besucher erklären wie ein Contest abläuft.

Die Schaltung soll mit einfach zu beschaffenden 5V betrieben werden, 
diese werden durch einen DCDC-Wandler zu +-15V Hochgewandelt, der Ripple 
des DCDC soll durch 7812 / 7912 herausgefiltert werden.

Über R14 und R15 soll eine Grundverstärkung für Sprache des Operators 
und das Empfangene Signal eingestellt werden können. Diese werden dann 
durch R13 gemischt. Nach Impedanzwandlung folgen 4 Verstärker mit 
einzeln einstellbarer Verstärkung.

Als OP habe ich den OPA2134 gewählt.

Man kann es sicher auch billiger Lösen, aber es soll nur einmal 
hergestellt werden und tendenziell einfach sein.

: Bearbeitet durch Moderator
von Matze (Gast)


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Ach, die Kondensatoren zwischen 7812 und 7912 gehen natürlich nach 
Masse.

von Michael B. (laberkopp)


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Merkwürdige Dimensioniertung. 1uF und 2k2 ?
DC/DC-Wandler und tausend Siebkondensatoren aber keine Drossel ?
Rückkopplung bis unendlich einstellbar ?
100uF Ausgangselko obwohl mittlere Ausgangsspannung 0 ist.
1uF vor IC3B IC7B ohne Gleichspannungspfad.
Siebelkos zwischen plus und minus, obwohl der wesentliche Strom (durch 
die Kopfhörer) nach Masse fliesst.
Niedrige Eingangsimpedanz von 2k2.
Statt Summierer der Signale (OpAmp invertiert betrieben mit virtuellen 
0V am Eingang) ein Mittelwertbildner mit Rückwirkung auf die Eingänge.

Eigentlich machen es also die Profis bei jedem einzelnen Bauelement 
anders, aber die sind natürlich alle doof.

von HildeK (Gast)


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Ob der OPA 2134 einen unbekannten KH treiben kann, mag ich nicht 
beurteilen - ich habe das DB nicht gelesen.

Aber folgendes gefällt mir nicht:
- IC3B und 7B haben einen floatenden +Eingang. Damit liefern die 
Ausgänge beliebigen DC-Offset. Besser R16 und R17 nach den Cs einfügen. 
Diese Rs können ruhig Faktor 10 größer sein.
- Die Lautstärkesteller können minimal nur v=1. Ganz leise geht damit 
nicht.
- Die Lautstärkesteller sind am anderen Anschlag auf max. 
OPA-Verstärkung eingestellt. Das dürfte ganz schön krachen. Besser noch 
einen Serienwiderstand am GND-Anschluß spendieren, der die max. 
Verstärkung vorgibt.
- die RC-Kombinationen an IC1- und IC2-Eingängen haben eine untere 
Grenzfrequenz von ca. 70Hz. Für Sprache ist das ok. Für Musik nicht 
mehr.
- die fetten Ausgangskondensatoren sind eigentlich überflüssig. Es 
sollte kein DC-Offset vorhanden sein - und wenn, dann nur Millivolts. Es 
könnte besser sein, statt der Cs im Signalweg diese an den GND-Anschluss 
der Laustärkesteller zu machen, wodurch für DC die Verstärkung nie 
größer als 1 wird. Dann können dafür C1 .... C4 entfallen.
- ein kleiner Schutzwiderstand an den KH-Anschlüssen bewahren dich vor 
harten Kurzschlüssen - bereits beim Stecken der Klinken gibt es die.

von HildeK (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Siebelkos zwischen plus und minus, obwohl der wesentliche Strom (durch
> die Kopfhörer) nach Masse fliesst.

Matze schrieb:
> Ach, die Kondensatoren zwischen 7812 und 7912 gehen natürlich nach
> Masse.

Hat sich damit erledigt.

von MiWi (Gast)


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Matze schrieb:
> Ach, die Kondensatoren zwischen 7812 und 7912 gehen natürlich nach
> Masse.

Das macht das ganze aber auch nicht besser.

Planloses zusammenschalten von Opamps, Elkos, Potis und anderen Teilen 
macht alles nur nicht einen brauchbaren Kopfhörererverstärker.

Ist ja nicht so, daß es im Netz keine brauchbaren Schaltpläne gibt. 
Warum sucht Du nicht danach und verwendest die als Vorlage?

Korrekturen am bestehenden Massaker zu beginnen sind sinnlos weil 
defakto jedes Teil falsch beschaltet ist.

Sorry für diese Kritik, vielleicht versuchst Du es einfach nochmals mit 
besseren Kopiervorlagen.

Grüße

MiWi

von Joe F. (easylife)


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Mono Kopfhörer mit Pinheader-Anschluss?
Ich finde Stereo ja irgendwie auch toll heutzutage.

Wird das Mikro direkt angeschlossen, oder gibt's da noch eine 
Vorverstärkung?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der OPA2134 ist ein guter Opamp, aber er kann nur etwa 35mA am Ausgang 
liefern. Das haut bei +/-12V und 32 Ohm Kopfhörern einfach nicht hin.

Nimm als Ausgangsverstärker sowas wie LM386 oder eines der kleinen 
Stereoendstufen IC wie den TDA2822 o.ä.
Um Kurzschlüsse bei Klinkenbuchsen abzufangen, sollten in die KH 
Ausgänge auch noch Angstwiderstände, z.B. 47-100 Ohm.
Spar dir die ganze symmetrische Versorgung und bau das mit Singlesupply 
direkt von den 5V. Der TDA2822 z.B. schluckt ab 3V aufwärts.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Wenn du die Potis R5, R6, R7, R8, R14, R15 nach unten drehst, hast du 
maximale (fast endlos hohe) Verstärkung. Das ist sinnlos.

Die ganzen Elkos sind hier fehl am Platz. Denk mal darüber nach, wo wohl 
der Plus-Pol und wo der Minus Pol hin gehört. Dann fällt Dir auf, dass 
im Idealfall gar keine Gleichspannung anliegt sondern ausschließlich 
Wechselspannung. Dazu brauchst du entweder bipolare Elkos oder andere 
ungepolte Kondensatoren.

Bei geschickter Schaltungsauslegung kannst du auf die meisten 
Kondensatoren (insbesondere an den Ausgängen) ganz verzichten.

Ich vermisse eine HF Gegenkoppelung. Ohne diese riskierst du, dass die 
Dinger schwingen oder ungewollt Radio empfangen.

Ich denke, dieser OP-Amp ist auch nicht leistungsstark genug, um 
handelsübliche Kopfhörer verzerrungsarm anzusteuern. Für Kopfhörer 
verwende ich immer den bereits oben genannten LM386.

Ich bin nicht sicher, wie gut deine Spannungsregler die Störungen von 
dem DC/DC Wandler unterdrücken. Ich hätte hier gar keine Spannungsregler 
benutzt, sondern L/C Filter. Die OP-Amps brauchen sowieso keine 
stabilisierte Spannungsversorgung, aber sie sollte frei von 
hochfrequenten Störungen sein.

von Stefan F. (Gast)


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Falls du etwas einfaches/billiges bauen willst, dann nimm EINE 
integrierte Lautsprecherendstufe (z.B. TDA2003) und schalte alle 
Kopfhörer parallel an dessen Ausgang.

Zur individuellen Lautstärkeregelung kannst du vor jeden Kopfhörer ein 
500 Ohm Poti schalten.
1
         22k
2
in 1 o---[===]----| 
3
           |
4
           |                             500 Ohm 
5
           +----||----TDA2003---||--+----[===]---|
6
           |                        |      |
7
           |                        |      |
8
in 2 o---[===]---|                  |      +----Kopfhörer---|
9
        22k                         |
10
                                    |
11
                                    +----[===]---|
12
                                    |      |
13
                                    |      |
14
                                    |      +----Kopfhörer---|
15
                                    |
16
                                    |
17
                                   usw.

von Joe F. (easylife)


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Stefan U. schrieb:
> Falls du etwas einfaches/billiges bauen willst

Das ist dann ein wirklich noch viel schlechterer Kopfhörerverstärker.

von Stefan F. (Gast)


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>> Falls du etwas einfaches/billiges bauen willst...
Das ist dann ein wirklich noch viel schlechterer Kopfhörerverstärker.

Kannst du das begründen? Ich bin sicher, dass dieser einfache Vorschlag 
besser ist, als der erste Schaltplan ganz oben. Allein schon deswegen, 
weil man die Lautstärke sinnvoll einstellen kann.

von Joe F. (easylife)


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- TDA2003 = 0.15% Distortion
- "Lautstärkeregelung" über 500 Ohm (Draht-?)Poti (kratz, kratz, heiz, 
heiz...)
- Kopfhörer beeinflussen sich gegenseitig
____________________________________________________________________
= ganz schlechter Kopfhörerverstärker


Einen eigenen, leistungsstarken Op-Amp pro Lautsprecher macht total 
Sinn.
Die Lautstärke regelt man natürlich nicht über die Rückkoppelung, 
sondern durch einen Spannungsteiler am positiven Eingang.
Die anderen Kritikpunkte (Filter statt LDOs, kein Tiefpass in der 
Rückkoppelung etc.) wurden genannt.

Wenn es dann etwas mehr Schalldruck sein darf:
http://sound.westhost.com/project113.htm

von Stefan F. (Gast)


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0,15% sind nicht viel.

Ein sau teurer 500 Euro Kopfhörer für Audiophile (so nennen die es 
selbst) von Sennheiser Modell HD 630VB hat laut Hersteller 0,08%.

Und der HD 205 mit dem ich sehr zufrieden bin hat 0,5%. Da siehst du, in 
welchem Rahmen sich "normale" Kopfhörer bewegen.

Lautstärkeregelung über Potentiometer ist nichts Schlechtes, selbst 
Sennheiser verkauft Kopfhörer, die solche Regler im Kabel haben. Das ist 
keineswegs ungewöhnlich.

Die Kopfhörer beeinflussen sich NICHT gegenseitig, weil die Leitungen am 
Ausgang der Endstufe zusammen laufen, deren Ausgangswiederstand sehr 
viel geringer ist, als die Impedanz der Kopfhörer.

IMHO hat der TO nicht nach extrem hoher Tonqualität gefragt. Ich 
zittiere "es soll ... tendenziell einfach sein".

> Die Lautstärke regelt man natürlich nicht über die Rückkoppelung,
> sondern durch einen Spannungsteiler am positiven Eingang.

Typischerweise ja. Allerdings kann man das Eigenrauschen des Verstärker 
reduzieren, indem man dessen Verstärkungsfaktor möglichst gering hält, 
also nach Bedarf justiert. Nur, so wie es ganz oben vorgeschlagen wurde, 
ist es nicht korrekt.

> Wenn es dann etwas mehr Schalldruck sein darf:
> http://sound.westhost.com/project113.htm

Diese Schaltung kann ich keineswegs empfehlen. Sie hat keinen geregelten 
Ruhestrom, so dass Übernahmeverzerrungen zu erwarten sind. Sag du 
nochmal, das 0,15% Distortion zu viel seien - das ich nicht lache.

Was du da mit "mehr Schalldruck" meinst, musst du auch mal erläutern. 
Der TDA2003 wird mit bis zu 18V betrieben. Das ist weit mehr aus 
ausreichend für jeden Kopfhörer-Anwendungsfall.

von Peter D. (peda)


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Joe F. schrieb:
> Das ist dann ein wirklich noch viel schlechterer Kopfhörerverstärker.

Für SSB Amateurfunk ist natürlich nur das beste gut genug, damit die 
300Hz..3kHz NF auch durchkommen.

von Ich (Gast)


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von Matze (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Merkwürdige Dimensioniertung. 1uF und 2k2 ?
HildeK schrieb:
> - die RC-Kombinationen an IC1- und IC2-Eingängen haben eine untere
> Grenzfrequenz von ca. 70Hz. Für Sprache ist das ok. Für Musik nicht
> mehr.

Habe aus den 2K2 nun 4K7 gemacht --> Fg=33Hz

Michael B. schrieb:
> DC/DC-Wandler und tausend Siebkondensatoren aber keine Drossel ?

Auf GND oder 15V oder beidem?
Spontan könnte ich mir etwa 10uH vorstellen

Michael B. schrieb:
> 100uF Ausgangselko obwohl mittlere Ausgangsspannung 0 ist.

Ich denke dass ist sinnvoll, wenn es zu einer Fehlfunktion kommt hat man 
so bestimmt keinen Gleichstrom auf dem Hörer.
Je nach Impedanz des Hörers, das sind wohl meistens 32Ohm würde das 50Hz 
Grenzfrequenz ergeben.
Somit könnte man da wohl auch 220uF wählen.

Michael B. schrieb:
> 1uF vor IC3B IC7B ohne Gleichspannungspfad.
> Niedrige Eingangsimpedanz von 2k2.

HildeK schrieb:
> C3B und 7B haben einen floatenden +Eingang. Damit liefern die
> Ausgänge beliebigen DC-Offset. Besser R16 und R17 nach den Cs einfügen.
> Diese Rs können ruhig Faktor 10 größer sein.

Ihr habt recht, dass ist ein wesentlicher Fehler!

Michael B. schrieb:
> Statt Summierer der Signale (OpAmp invertiert betrieben mit virtuellen
> 0V am Eingang) ein Mittelwertbildner mit Rückwirkung auf die Eingänge.

Da muss ich mich noch Informieren.

HildeK schrieb:
> - Die Lautstärkesteller können minimal nur v=1. Ganz leise geht damit
> nicht.

Stimmt, aber wie soll ich auf 0 kommen? Da müsste der - Eingang ja zum + 
Eingang gehen, aber wie soll das (einfach) gehen?

HildeK schrieb:
> - Die Lautstärkesteller sind am anderen Anschlag auf max.
> OPA-Verstärkung eingestellt. Das dürfte ganz schön krachen. Besser noch
> einen Serienwiderstand am GND-Anschluß spendieren, der die max.
> Verstärkung vorgibt.

Ja der ist nun vorgesehen.

HildeK schrieb:
> - die fetten Ausgangskondensatoren sind eigentlich überflüssig. Es
> sollte kein DC-Offset vorhanden sein - und wenn, dann nur Millivolts. Es
> könnte besser sein, statt der Cs im Signalweg diese an den GND-Anschluss
> der Laustärkesteller zu machen, wodurch für DC die Verstärkung nie
> größer als 1 wird. Dann können dafür C1 .... C4 entfallen.

Hm, wie meinst do dass, bzw. wo ist der GND-Anschluss der 
Lautstärkesteller?

HildeK schrieb:
> - ein kleiner Schutzwiderstand an den KH-Anschlüssen bewahren dich vor
> harten Kurzschlüssen - bereits beim Stecken der Klinken gibt es die.

Jabe 47R rein, bin mir aber nicht sicher ob der Wert sinn macht?

MiWi schrieb:
> Korrekturen am bestehenden Massaker zu beginnen sind sinnlos weil
> defakto jedes Teil falsch beschaltet ist.
>
> Sorry für diese Kritik, vielleicht versuchst Du es einfach nochmals mit
> besseren Kopiervorlagen.

Es besteht ja nicht, war ja "nur" ein 1. Entwurf und Erfahrung mit 
Audioverstärkern habe ich bisher keine.

Joe F. schrieb:
> Wird das Mikro direkt angeschlossen, oder gibt's da noch eine
> Vorverstärkung?

Es soll direkt angeschlossen, parallel abgegriffen werden, ist fraglich 
ob dass passt?
Habe leider kein Mikro om auszuprobieren was da an Signalpegel 
rauskommt.

Matthias S. schrieb:
> Der OPA2134 ist ein guter Opamp, aber er kann nur etwa 35mA am Ausgang
> liefern. Das haut bei +/-12V und 32 Ohm Kopfhörern einfach nicht hin.
>
> Nimm als Ausgangsverstärker sowas wie LM386

Bin mir da nicht so sicher, laut Datenblatt macht der LM386 eine 
Verstärkung von Mindestens 20? Was mit dem Gain/Bypass-Pins anstellen?

Der TDA2822 hat bereits eine eingebaute Rückkopplung.

Welche Alternativen gibt es noch?

Ich schrieb:
> http://www.thomann.de/de/behringer_ha400.htm

Nett dass man es auch fast kaufen kann, aber dabei gibt's keinen 
Lerneffekt.


Habe nun viele der oben vorgeschlagenen Änderungen durchgeführt.
Danke für die bisherigen Ratschläge,
gibt es noch weitere?

von Michael B. (laberkopp)


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Matze schrieb:
> Habe nun viele der oben vorgeschlagenen Änderungen durchgeführt.

Irgendwie nicht.

Immer noch zu schwache OpAmps, immer noch zu hohe Mindestverstärkung, 
immer noch zu niedrige Eingangsimpedanzen, immer noch keine Entstörungen 
gegen Schaltreglersauereien, und halt einiges überflüssiges von dem du 
dich nicht trennen willst.

von Matze (Gast)


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Habe grade noch eine Version mit LM358 gemacht.

Dadurch braucht mann wohl keine negative Versorgung mehr.
Der Verteiler soll nun mit 12V betrieben werden.

Wird der Eingang so funktionieren, gerade der Mikro-Eingang?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matze schrieb:
> Wird der Eingang so funktionieren, gerade der Mikro-Eingang?

Als Mikrofonverstärker ist der LM386 wirklich nicht gedacht, aber du 
kannst ja einen der o.a. OPA2134 dafür verwenden. Der läuft auch mit +/- 
4,5V (9V/2) und du betreibst ihn dann in SingleSupply Schaltung:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Operationsverst%C3%A4rker-Grundschaltungen#Betrieb_mit_einfacher_Versorgungsspannung

Der invertierende Verstärker ist besonders einfach.

Die Schaltung für UB/2 brauchst du natürlich nur einmal und führst sie 
an beide Eingangsverstärker.

Die Verstärkung des LM386 kannst du mit einem Widerstand vom LS-Ausgang 
(Pin 5) zu Pin 1 reduzieren, ein Widerstand von z.B. 15k halbiert die 
Verstärkung.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Matze schrieb:
> HildeK schrieb:
>> - die fetten Ausgangskondensatoren sind eigentlich überflüssig. Es
>> sollte kein DC-Offset vorhanden sein - und wenn, dann nur Millivolts. Es
>> könnte besser sein, statt der Cs im Signalweg diese an den GND-Anschluss
>> der Laustärkesteller zu machen, wodurch für DC die Verstärkung nie
>> größer als 1 wird. Dann können dafür C1 .... C4 entfallen.
>
> Hm, wie meinst do dass, bzw. wo ist der GND-Anschluss der
> Lautstärkesteller?

Nur der Vollständigkeit halber:
Ich meinte das so, wie im Anhang gezeigt. Man verwendet diese Variante 
meist nur bei SingleSupply-Schaltungen, um den künstlichen GND nicht mit 
zu verstärken.
Bei symmetrisch versorgten Schaltungen mit sehr hoher Verstärkung kann 
man damit die DC-Verstärkung auf 1 halten - um Offsetfehler nur 
durchzureichen und nicht auch mit zu verstärken.

von Matze (Gast)


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Danke

Dann sieht das ganze wohl so aus.
Ich denke das passt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matze schrieb:
> Ich denke das passt.

Ähh, nicht ganz. Bedenke, das an den Ausgänge der Mikrofonverstärker die 
halbe Betriebsspannung liegt -> 4,5V. Die musst du mit Kondensatoren 
abblocken, weil sonst DC auf den Lautstärkepotis der KH-Verstärker 
liegt. Das ganze machst du am besten vor dem Poti R13.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Ich würde die 47 Ohm Widerstände an den Ausgängen weg lassen.

Ersten, weil ich keinen grudn sehe, sie einzusetzen.
Zweitens, damit niederohmige Kopfhörer oder Lautsprecher angeschlossen 
werden können.

Der Spannungsregler ist immer noch überflüssig!

Das einzige, was stabilisiert werden muss, ist der Spannungsteiler 
R5/R12 und das ist ja bereits mit C1 erledigt.

von Michael B. (laberkopp)


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Matze schrieb:
> Ich denke das passt.

Ein OPA2134 ohne negative Spannung und dann ohne Koppelkondensator in 
den LM386 geht schon mal nicht.

Wenn nicht mal solche Grundlagen stimmen, würde ich noch mal nachdenken, 
bevor ich eine Platine in Auftragsfertigung gebe...

Und warum in jedem Datenblatt des steinalten LM386 ein 10R/50nF 
Boucherot Glied zu finden ist, du es aber einfach weglässt (ich alle 
alles weg was ich nicht verstehe) ist auch keine gute Lösung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan U. schrieb:
> Ersten, weil ich keinen grudn sehe, sie einzusetzen.

Klinkenstecker erzeugen beim Einstecken ab und zu mal Kurzschlüsse. Und 
wenn jemand einen Monostecker in die Stereobuchse steckt, gibts sogar 
einen Dauerkurzschluss.

> Zweitens, damit niederohmige Kopfhörer oder Lautsprecher angeschlossen
> werden können.

Da ist ein solcher Widerstand genau richtig. In Verbindung mit der 
KH-Impedanz sorgt er dafür, das die Lautstärke zwischen 8 Ohm, 32 Ohm 
und 600 Ohm KH in etwa gleich bleibt. Die meisten Amps verwenden am KH 
Ausgang sogar höhere Werte wie 100-330 Ohm.
Der Widerstand macht die Sache also narrensicherer und haltbarer.

: Bearbeitet durch User
von MiWi (Gast)


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Matze schrieb:
> Danke
>
> Dann sieht das ganze wohl so aus.
> Ich denke das passt.

Mamamia......

Ist das Dein Ernst mit den Potis R1, R3?

Und was der Offset an dein EingangsOPs an den Ausgangsverstärkern macht 
ist auch gut überlegt?


MiWi

von Peter D. (peda)


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Du vergißt die Hauptsache!

Ein Kopfhörer für Amateurfunk muß erheblich andere Anforderungen 
erfüllen, als einer für Musik.

Erzähl dochmal, was für Kopfhörer Deine Funkerklasse benutzt. Erst dann 
kann man das dazu passende Gerät bauen.

Man fängt ja auch nicht beim Hausbau mit dem Dach zuerst an und hat 
keine Ahnung, wie überhaupt die Räume aussehen sollen.

von Matze (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Ähh, nicht ganz. Bedenke, das an den Ausgänge der Mikrofonverstärker die
> halbe Betriebsspannung liegt -> 4,5V. Die musst du mit Kondensatoren
> abblocken, weil sonst DC auf den Lautstärkepotis der KH-Verstärker
> liegt. Das ganze machst du am besten vor dem Poti R13.

Michael B. schrieb:
> Ein OPA2134 ohne negative Spannung und dann ohne Koppelkondensator in
> den LM386 geht schon mal nicht.


Ihr habt recht, da müssen Koppelkondensatoren rein

Stefan U. schrieb:
> Der Spannungsregler ist immer noch überflüssig!

Da bin ich mir nicht so sicher, den das Gerät bekommt bestimmt auch mal 
keine so tolle Versorgungsspannung, z.b. beim Contest.

Michael B. schrieb:
> Und warum in jedem Datenblatt des steinalten LM386 ein 10R/50nF
> Boucherot Glied zu finden ist, du es aber einfach weglässt (ich alle
> alles weg was ich nicht verstehe) ist auch keine gute Lösung.

Stimmt, habe sie nun auch drin.

MiWi schrieb:
> Ist das Dein Ernst mit den Potis R1, R3?

Da seh ich grade kein Problen, R1=0 -> Verstärkung=0
R1=100K --> Verstärkung=10

Wo ist das Problem?

Peter D. schrieb:
> Ein Kopfhörer für Amateurfunk muß erheblich andere Anforderungen
> erfüllen, als einer für Musik.

Das ist eine sehr gute Frage, aber...

Peter D. schrieb:
> Erzähl dochmal, was für Kopfhörer Deine Funkerklasse benutzt. Erst dann
> kann man das dazu passende Gerät bauen.

Wir verwenden die verschiedensten Kopfhörer, haben bestimmt 10 Stück, 
aber eben lauter unterschiedliche. Z.b. einen neuen teuren mit großen 
ohrüberlappenden Ohrmuscheln, diverse Ältere modelle von groß bis klein, 
von hochwertig bis 5 Euro.

Ich hoffe auch das das mit dem Mikro-Eingang klappt, denn auch da sind 
wir recht diversitär ausgestattet.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich weiss nicht, wie du das ganze aufbauen willst, aber sieh auf jeden 
Fall noch HF Abblockung vor, in Form von LC Gliedern an Ein- und 
Ausgängen, falls die Apparatur in der Nähe von Sendern benutzt werden 
soll.
Da könnten einige HF-Drosseln nicht schaden, auch in der 
Betriebsspannung.

Matze schrieb:
> Ich hoffe auch das das mit dem Mikro-Eingang klappt, denn auch da sind
> wir recht diversitär ausgestattet.

Für Elektretmikrofone wird eine Tonaderspeisung benötigt, die du evtl. 
zuschaltbar machen solltest. Bei 9V Speisespannung der Schaltung kannst 
du eine 6,8 - 8,2k Widerstand von 9V auf den Eingang legen, der die 
Elektretkapsel mit Spannung versorgt.
Es schadet auch nicht, noch einen kleinen C a là 22pF-100pF über die 
Gainpotis an den Eingangsverstärkern zu legen, um HF gar nicht erst zu 
verstärken.

von Matze (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Da könnten einige HF-Drosseln nicht schaden, auch in der
> Betriebsspannung.

Beispielsweise Ferrit-Perlen?
Habe ich nochnie verwendet, auf welche Eigenschaften sollte man achten?
Könnten z.b. Perlen mit 10Ohm bei 100MHz geeignet sein?

Matthias S. schrieb:
> Für Elektretmikrofone wird eine Tonaderspeisung benötigt, die du evtl.
> zuschaltbar machen solltest. Bei 9V Speisespannung der Schaltung kannst
> du eine 6,8 - 8,2k Widerstand von 9V auf den Eingang legen, der die
> Elektretkapsel mit Spannung versorgt.

Stimmt, damit sollte man den Verteiler auch ohne angeschlossenes Gerät 
testen können.

Matthias S. schrieb:
> Es schadet auch nicht, noch einen kleinen C a là 22pF-100pF über die
> Gainpotis an den Eingangsverstärkern zu legen, um HF gar nicht erst zu
> verstärken.

Gute Idee, das müsste sich sich integrierend auswirken.

Anbei nochmals die aktuelle Schaltung

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matze schrieb:
> Beispielsweise Ferrit-Perlen?
> Habe ich nochnie verwendet, auf welche Eigenschaften sollte man achten?
> Könnten z.b. Perlen mit 10Ohm bei 100MHz geeignet sein?

Können ruhig noch ein wenig grösser sein. 100µH-220µH sind da gar nicht 
verkehrt, dann ist auch bei KW die Impedanz recht hoch und es sproddelt 
nicht in den Verstärker.
In die Mikroeingänge können auch Drosseln rein, dann brennt da nichts an 
:-)

von Jan (Gast)


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Für So etwas einen OPA2134 zu opfern tut mir fast schon weh, das ist 
total übertrieben. Ein TL072 ist schon besser als die Endstufe selbst, 
den würde ich empfehlen. ist auch viel günstiger und hat das gleiche 
Pinout, Du kannst in der Schaltung beide 1:1 austauschen.

von Matze (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Können ruhig noch ein wenig grösser sein. 100µH-220µH sind da gar nicht
> verkehrt, dann ist auch bei KW die Impedanz recht hoch und es sproddelt
> nicht in den Verstärker.
> In die Mikroeingänge können auch Drosseln rein, dann brennt da nichts an
> :-)

dann schaffe ich mit ja Schwingkreise im Eingang, z.b. mit 10730Hz für 
220uF.
Das bringt's doch nicht, selbst wenn sie stark gedämpft sind.
Allenfalls 20uH fürfen es sein.
Würde eher gegen 4,7uH gehen.

Jan schrieb:
> Für So etwas einen OPA2134 zu opfern tut mir fast schon weh, das ist
> total übertrieben.

Da würde ich eher etwas besseres verwenden, denn der Fehler wird ja 
wieder verstärkt. Zudem soll das Teil nur einmal gebaut werden.

von Jan (Gast)


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>Da würde ich eher etwas besseres verwenden, denn der Fehler wird ja
>wieder verstärkt. Zudem soll das Teil nur einmal gebaut werden.

Ich kann versprechen das der TL in der Schaltung genauso gut wenn nicht 
sogar besser funktioniert, beim OPA2134 ist nämlich auch das Layout viel 
kritischer als beim TL, 2 Lagen (1 Lage Durchgehende Massefläche) 
sollten es für den OPA2134 schon sein. Beim TL ist es nicht so kritisch, 
der läuft auch auf dem Steckbrett gut.
Der LM386 ist bei Deiner Schaltung das Limit, der macht die guten 
Eigenschaften bezüglich Verzerrungen kaputt. Nur mal um es deutlich zu 
machen, selbst der "billige" TL072 ist ca. um den Faktor 300 
verzerrungsärmer als der LM386 ;-)

Hier gibt es eine Messung an dem OP drauf beziehen sich die 300:

http://www.elektronikinfo.de/strom/op_schaltungsmesswerte.htm

von Matze (Gast)


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Jan schrieb:
> http://www.elektronikinfo.de/strom/op_schaltungsmesswerte.htm

Danke das werde ich mir morgen anschauen ;)

Habe nun etwas ge-Layoutet, die Schaltung lässt sich gut auf 100*40mm 
unterbringen. Es geht sogar fast einlagig. Habe darauf geachtet 
THT-Bauteile nicht auf der Oberseite zu Kontaktieren, da ich keine 
Platinen mit Durchkontaktierungen machen kann. Ausnahme sind die Jumper, 
da werden möglichst kurze Leitungen zu den Potis eingelötet.
Das ganze soll EMV-Sicher in einer Metalldose untergebracht werden.

Werde dem ganzen morgen den Feinschliff verleihen.

Bis hierhin schonmal vielen Dank.

von Matze (Gast)


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Oh ne, eines der Bilder kann gelöscht werden.

Hier noch die Oberseite.

von Matze (Gast)


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Dann würde ich den Verteiler als fertig ansehen, lade Layout + 
Schaltplan hoch falls  es nochmal jemanden interessiert.

Dann werde ich erstmal den Pinkompatiblen TL072 nehmen, -100dBV sind 
schon gut, da werden die Audioverstärker schon wesentlich schlechter 
sein.

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