Forum: Offtopic Ethernet-basierte Sensoren anbieten


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Wir überlegen in der Firma, ein Sortiment von (einfachen - keine 
HighEnd-Messtechnik) Sensoren (Temp, Hygro, Bewegung, Lärm usw...) mit 
Ethernet-Anschluss zu entwickeln, weil wir einen Partner haben, der die 
für uns evtl. herstellt und im Bereich Gebäudetechnik einsetzt bzw. 
verkauft ...

Derzeit sind das nur ERSTE konzeptionelle Überlegungen, quasi auf 
Stammtischniveau. 2 Fragen and die Erfahrenen hier:

a) Gibts dafür Standard-Protokolle (vergleichbar mit IMAP oder Internet 
Printing), oder macht da jeder sein eigenes Ding?

b) Mikrocontroller (nicht Mikrocomputer) und Verschlüsselung sind nicht 
direkt die besten Freunde (Speicherbedarf für HTTPS, STARTTLS oder SSL, 
Zertifikate), dazu noch ohne Internet-Zugang ... hat man damit im 
Sensorbereich auch ohne Verschlüsselung eine Marktchance?

Mir ist klar, dass so ein Projekt nicht ohne umfassende eigene Recherche 
abgeht, ich erwarte jetzt vom Forum keine tiefgründige Auskunft. Nur 
fürs Erste eine Aussage, ob's überhaupt Sinn hat, in die Richtung weiter 
zu denken ...

Danke für Tips!

von Dennis S. (eltio)


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Frank E. schrieb:
> a) Gibts dafür Standard-Protokolle (vergleichbar mit IMAP oder Internet
> Printing), oder macht da jeder sein eigenes Ding?
Ethernetbasierte Feldbusprotokolle gibt es ja zuhauf. Vielleicht 
irgendwas Richtung IO-Link oder Ethernet Powerlink? Ich weiß aber nicht 
inwieweit das mit der Gebäudetechnik passt...

Gruß
Dennis

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Frank E. schrieb:
> Gibts dafür Standard-Protokolle

Diverse.

BACnet ist eines, das gerne auch herstellerübergreifend verwendet wird. 
OPC/UA ist (mittlerweile) inhaltlich recht ähnlich (und ältere 
OPC-Varianten will man noch nicht mal mit 'ner Zange anfassen).

von Matthias L. (Gast)


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>> Gibts dafür Standard-Protokolle

EtherCAT. Dessen Erfinder Beckhoff bewegt sich doch ebenfalls im 
Gebäudesektor.

von Oliver S. (phetty)


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Bewährtes Protokoll:
MQTT.

von Mathias O. (m-obi)


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Ich entwickle auch für die Gebäudetechnik. Bei einem aktuellen Projekt 
verwende ich Modbus. Aber RTU. Am Anfang wollte ich TCP nehmen. Aber da 
ist es blöd von UP-Dose zu UP-Dose es durchzuschleifen, da man ja dann 
einen 3-Port-Switch-IC braucht. Und der hat einfach zu viele Beinchen 
und verschwendet Platz. Deshalb hab ich mich dann für RTU entschieden. 
TCP kommt dann in die nächst höhere Ebene um das ganze an die SPS zu 
bringen.

von Reinhard S. (rezz)


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Frank E. schrieb:
> b) Mikrocontroller (nicht Mikrocomputer) und Verschlüsselung sind nicht
> direkt die besten Freunde (Speicherbedarf für HTTPS, STARTTLS oder SSL,
> Zertifikate), dazu noch ohne Internet-Zugang ... hat man damit im
> Sensorbereich auch ohne Verschlüsselung eine Marktchance?

Nur weil ihr das ohne Internerzugang konzeptioniert heißt das nicht, das 
es der Kunde auch so einsetzt. Also mindestens ne sichere 
Authentifizierung würde ich schon verlangen, ansonsten kann ja jeder 
(intern) an den Werten rumspielen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Mathias O. schrieb:

> ... Am Anfang wollte ich TCP nehmen. Aber da
> ist es blöd von UP-Dose zu UP-Dose es durchzuschleifen, da man ja dann
> einen 3-Port-Switch-IC braucht.

Du meinst, wenn die Sensoren Netzwerkanschlüsse, z.B. in Büros, belegen, 
weil ihr Einsatz vorher nicht geplant war? So wie man das z.B. bei 
IP-Tischtelefonen macht, um die eine Leitung für den PC 
durchzuschleifen?

Denn ansonsten gehen die Sensoren an einen Switch-Port und gut ist ... 
was soll man da durchschleifen?

Ich würde übrigens UDP nehmen, wenn z.B. bei der Raumtemperatur mal ein 
Wert verloren geht - was solls? Dafür benötigt es wesentlich weniger 
Resurcen im MC ... selbst dann noch, wenn man auf UDP-Ebene ein 
Handshake mit einem Server nachbildet.

von Mathias O. (m-obi)


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Ne. Ich wollte Leitungswege sparen und nicht immer zum Switch gehen. 
Also sollte jeder Tastsensor einen Switch mitdraufhaben, um dann zum 
nächsten gehen zu können. Aber Ethernet für einen Tastsensor wäre 
sowieso zu Oversized gewesen.

Die SPS kann nur Modbus TCP, kein Modbus UDP.

von Matthias L. (Gast)


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>Die SPS kann nur Modbus TCP, kein Modbus UDP.

Dann kann die SPS auch reines TCP und UDP. Alles andere setzt ja nur 
darauf auf.

von Robert L. (lrlr)


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ich halte nicht viel von Sensoren die DIREKT Ethernet Anschluss haben..

sowas kostet dann, wenns fertig ist,  150€
https://shop.netways.de/ueberwachung/hersteller/hw-group/messgeraete/hwg-ste-netzwerk-thermometer-set.html

im Bereich Gebäudetechnik wohl eher nicht durchsetzbar (die kosten)

ums selbe Geld kannst unzählige 1-wire Sensoren verteilen..


Realistischer wäre wohl (pro Raum) ein "Master" und die Sensoren per 
Telefonleitung angeschlossen (aber das gibts ja auch schon alles..)

von Mathias O. (m-obi)


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Matthias L. schrieb:
>>Die SPS kann nur Modbus TCP, kein Modbus UDP.
>
> Dann kann die SPS auch reines TCP und UDP. Alles andere setzt ja nur
> darauf auf.
Kann sie auch. Nur unterstützt es Modbus-TCP schon von der Firmware her. 
Sodass man nicht extra mit Hilfe von Beusteinen, einen Server aufsetzen 
muss und für jede Funktion noch einen extra Baustein. Da gibts dann nur 
eine Seite, wo man die Teilnehmer anlegen kann und welche Register 
beschrieben oder gelesen werden sollen.

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