Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kenwood Küchenmaschine Entstörung


von Qore Q. (xorem)


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Hallo,

ich habe eine alte Kenwood KM 250, die leider inzwischen abgeraucht ist. 
Das sogar im wahrsten Sinne des Wortes mit einigem Qualm.

Aufschrauben brachte mir auf dem Bild zu sehendes Ergebnis. Ein 
durchgebrannter X2 0,1 uF Entstörkondensator. Diesen habe ich nach einer 
Bestellung bei Reichelt ersetzt und einen neuen von WIMA eingelötet. 
Vorsichtshalber auch den 0,15 uF.

Jetzt meine Frage. Ich habe hier eine Seite gefunden, wo jemand die 
gleiche Maschine repariert hat: 
http://www.toydokk.de/chapter/rep/doks/Geraet/Kenwood/KW250.html

Dort wurde danach nochmal nach VDE0702 durchgemessen.

Muss ich das auch machen? Weil das Gerät ein Metallgehäuse hat, ist der 
Punkt ja wahrscheinlich nicht ganz unerheblich? :)

Vielen Dank für eure Mühe schonmal im Voraus. :)

von Rene H. (Gast)


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Schaden wird es sicher nicht.

von Peter R. (pnu)


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"Nach VDE 0702 durchmessen" heißt zu prüfen, ob die Erdung des Gehäuses 
ausreichend niedrigen Widerstand hat. Da die normalen Multimeter 
Widerstände unter 1 Ohm nicht messen können, braucht man dafür geeignete 
Messinstrumente, die auch mit größerem Strom messen, als die üblichen 
Instrumente.

Man muss eben auch den Fall erkennen, dass eine Litze so schlecht 
angeschlossen ist, dass nur über einen Draht der Litze Verbindung 
besteht, oder gar dass nur durch lose Berührung eines blanken Drahtes 
mit dem Gehäuse Kontakt zum Schutzleiter besteht.

 Da misst man daher meistens mit einem Prüfstrom von einigen -zig mA und 
misst die am PE-Kontakt entstehende Spannung relativ zum Gehäuse. Der 
Widerstand dabei darf einige hundert mOhm (genauer siehe Norm) nicht 
überschreiten.

(Meine Multimeter zeigen bei kurzgeschlossenen Messpitzen 0,4 oder 0,6 
Ohm an.
Wenn ich dann zwischen Gehäuse und Schutzleiterkontakt den gleichen Wert 
angezeigt bekomme, bin ich damit zufrieden.)

von Qore Q. (xorem)


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Alles klar. Das kann ich also mit meinem Multimeter zuhause nicht 
nachmessen und bräuchte dementsprechend ein anderes Gerät.

Ich habe an dem Gerät im Grunde nur die entsprechenden Kondensatoren 
aus- und neue wieder eingelötet. Da ich das Löten recht gut beherrsche 
und sonst nichts an dem Gerät geändert habe, gehe ich mal davon aus, 
dass da alles seine Ordnung hat und alles sicher ist.

Dass keine offenen Kabel in Gehäusenähe liegen habe ich auch 
berücksichtigt und von der Sichtkontrolle her, waren auch alle gut 
ummantelt. :)

Danke euch beiden für eure Hilfe :)

von Peter R. (pnu)


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Qore Q. schrieb:
> Alles klar. Das kann ich also mit meinem Multimeter zuhause nicht
> nachmessen und bräuchte dementsprechend ein anderes Gerät.
>
> Ich habe an dem Gerät im Grunde nur die entsprechenden Kondensatoren
> aus- und neue wieder eingelötet. Da ich das Löten recht gut beherrsche
> und sonst nichts an dem Gerät geändert habe, gehe ich mal davon aus,
> dass da alles seine Ordnung hat und alles sicher ist.
>
> Dass keine offenen Kabel in Gehäusenähe liegen habe ich auch
> berücksichtigt und von der Sichtkontrolle her, waren auch alle gut
> ummantelt. :)
>
> Danke euch beiden für eure Hilfe :)

Na ja, mit dem Mutimeter messen, ob Das Gehäuse Verbindung mit dem 
Schutzleiterkontakt hat, sollte man auf jeden Fall.
Man kann zwar nicht genau erkennen, ob die Verbindung zu schlecht ist, 
aber das passiert bei sorgfältiger Arbeit auch nicht.

Man befindet sich eben in einem Bereich zwischen Sorglosigkeit und 
gerichtlich-fester Absicherung.

von Qore Q. (xorem)


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@Peter: Da reicht aber eine einfache Durchgangsprüfung zwischen 
Schutzleiter am Kabel und Gehäuse, richtig?

Gelötet und zusammengebaut ist es auf jeden Fall ordentlich. :)

von Peter R. (pnu)


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Qore Q. schrieb:
> @Peter: Da reicht aber eine einfache Durchgangsprüfung zwischen
> Schutzleiter am Kabel und Gehäuse, richtig?

Willste von mir einen TÜV-Stempel?

Ich kann zwar meine höchstpersönliche Meinung dazu sagen, aber Garantie 
kann ich nicht geben.

Wenn VDE ..702 nicht mit einem ausgewiesen dazu geeigneten Messgerät 
durchgeführt und protokolliert ist, kann hinterher immer Einer da sein, 
der es schon vorher gewusst hat.

Qore Q. schrieb:
> Gelötet und zusammengebaut ist es auf jeden Fall ordentlich. :)

Da hab ich gewisse Zweifel: Leitungen, die an Lötösen gelötet werden, 
müssen so durch die Öse gefädelt und verdrillt werden, dass sie von 
selbst (ohne Lot) halten. Nicht das Lot muss die Zugfestigkeit 
gewährleisten sondern, wie der Draht in der Lötöse sitzt.
Das Foto zeigt da nicht eindeutig, ob die Lötung gut ist.

Aber nicht Jeder ist gleich von Anfang an perfekt.  ;-)

von Qore Q. (xorem)


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Peter R. schrieb:
> Willste von mir einen TÜV-Stempel?
>
> Ich kann zwar meine höchstpersönliche Meinung dazu sagen, aber Garantie
> kann ich nicht geben.
>
> Wenn VDE ..702 nicht mit einem ausgewiesen dazu geeigneten Messgerät
> durchgeführt und protokolliert ist, kann hinterher immer Einer da sein,
> der es schon vorher gewusst hat.

Dass du mir keinen TÜV Stempel geben kannst, ist mir schon klar. ;)
Mir ging es eher um die Vorgehensweise. Klar ist es dann nicht absolut 
richtig nach der DIN durchgeführt, aber es ist für den Hausgebrauch. Ein 
ordentliches Multimeter habe ich auch zuhause, benutze es aber 
normalerweise nur für kleinere Dinge und zum Konfektionieren von Kabeln 
für E-Gitarren. :D

Also wäre zum Prüfen, ob das Gehäuse Verbindung mit dem
Schutzleiterkontakt hat, mein oben beschriebenes Verfahren schonmal ein 
sehr amateurhafter Anfang? ;)


Peter R. schrieb:
> Da hab ich gewisse Zweifel: Leitungen, die an Lötösen gelötet werden,
> müssen so durch die Öse gefädelt und verdrillt werden, dass sie von
> selbst (ohne Lot) halten. Nicht das Lot muss die Zugfestigkeit
> gewährleisten sondern, wie der Draht in der Lötöse sitzt.
> Das Foto zeigt da nicht eindeutig, ob die Lötung gut ist.
>
> Aber nicht Jeder ist gleich von Anfang an perfekt.  ;-)

Die Zweifel sind durchaus berechtigt, die oben abgebildete Verlötung ist 
die Originale. Meine Eigene ist robuster durchgeführt. In Ermangelung 
einer dritten Hand habe ich sowieso die Kabel in diese Ösen geklemmt, 
damit die fest sind, wusste aber nicht, dass das sogar nötig wäre. ;)
Danke nochmal für den Hinweis.

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