Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fernschalten von 230V


von Mark U. (residuum)


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Hallo zusammen,

eine uC-Steuerung soll die Stromversorgung eine Verbrauchers schalten, 
der von der Steuerung ca. 10m entfernt ist.

Welcher der beiden Alternativen ist sinnvoller?
1. 230V vom Verbraucher zur Steuerung führen und in der Steuerung mit 
einem Relais schalten.
oder
2. In der Steuerung das Schaltsignal von z.B. 12V erzeugen, das zum 
Verbraucher geht und dort die 230V mit einem Relais schaltet.

Danke schon mal.
Gruß
Markus

von Funkschalter (Gast)


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Oder ohne Probleme und ohne an 220V zu basteln mit einem Funkschalter. 
Sender an Steuerausgang, Funkschalter zwischen Steckdose und Gerät...

von Jupp (Gast)


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Was ist sinnvoller, rechts oder links abbiegen?


Will sagen: Das hängt von sovielen Randbedingungen ab, das du diese 
erstmal nennen müsstest.

von genazt (Gast)


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Hallo,

Ein Vorteil der zuerst genannten Methode wäre zumindest, dass du die 
230V auch als Spannungsversorgung für deine Steuerung nehmen könntest.
Bei der zweiten Möglichkeit muss die Steuerung halt anderweitig versorgt 
werden.

Mfg
genazt

von Mark U. (residuum)


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Das mit der Spannungsversorgung für die Steuerung ist ein guter Punkt.

Was mir bei der zweiten Variante nicht klar ist: Kommt über 10m von den 
12V noch genug beim Relais an, um es zuverlässig zu schalten?
Störeinkopplungen reichen wahrscheinlich nicht aus, um zufällig mal ein 
Schalten auszulösen, oder?

von Tom (Gast)


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Markus E. schrieb:
> Kommt über 10m von den
> 12V noch genug beim Relais an, um es zuverlässig zu schalten?

Ein Relais hat einen Widerstand und eine Mindestanzugsspannung, deine 
Leitung hat einen Widerstand, der Rest ist Ohmsches Gesetz.

> Störeinkopplungen reichen wahrscheinlich nicht aus, um zufällig mal ein
> Schalten auszulösen, oder?

Wenn eine Störung soviel Energie hat, dass das Relais anzieht, hast du 
ganz andere Probleme ;)
Natürlich kann die Störung über die Leitung in deine Steuerung wandern 
und da Unfug anrichten, aber das Problem hättest du mit lokalem Relais 
und 230V in der Steuerung auch.

von Paul B. (paul_baumann)


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Markus E. schrieb:
> Kommt über 10m von den
> 12V noch genug beim Relais an, um es zuverlässig zu schalten?

Wenn der Querschnitt der Zuleitung zum Relais richtig ist, dann 
bestimmt.
(Mit anderen Worten: Miß, was das Relais aufnimmt, dann kennst Du den 
Spannungsabfall auf den Leitungen)

Markus E. schrieb:
> Störeinkopplungen reichen wahrscheinlich nicht aus, um zufällig mal ein
> Schalten auszulösen, oder?

Oder.
Das ist ein Problem, mit dem ich auch schon zu kämpfen hatte: Ein 
REED-Relais war schon durch die Einstreuungen parallel verlaufender 
Kabel
zum Anziehen zu bringen. Das produziert nur zusätzliche Fehlerquellen.

Mache es nicht so.

MfG Paul

von Ulrich F. (Gast)


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Markus E. schrieb:
> Kommt über 10m von den
> 12V noch genug beim Relais an, um es zuverlässig zu schalten?

Habe mal dutzende von 25A SSR über Flachband mit 12V geschaltet.
In "dreckiger" Umgebung.
Kein Problem, auch bei 20m noch nicht.

von oldmax (Gast)


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Hi
Markus E. schrieb:
> Kommt über 10m von den
> 12V noch genug beim Relais an, um es zuverlässig zu schalten?

Na ja, es kommt darauf an, welche Leitung du nimmst. Da gibt es ganz 
feine Litze und Relais, die sich einen ordentlichen Strom gönnen. Da ist 
vermutlich mehr Magnetfelt über 10 m verteilt, als im Relais. Nimmst du 
aber ordentlich dicke Leitung, dann darfst du auch über ein paar tausend 
km  Abstand zu Relais haben. Mal grob über den Daumen gerechnet: 200 Ohm 
Relais, Draht 0,6 mm² ( Klingel - oder Telefondraht)
Kupfer hat einein Widerstand von 56 Ohm auf 100 m bei 1mm² Ist der Draht 
dünner, ist der Widerstand größer. Also 56/0,6/10 *2 dürfte die Formel 
sein. Ergibt bei mir pi mal Daumen 18 Ohm. Damit hast du einen 
gesantwiderstand von rd. 220 Ohm. Das Relaus bekommt so ca. 11 V mit und 
das reicht zum Schalten. Aber du darfst es auch gern genau berechnen....
Gruß oldmax

von Paul B. (paul_baumann)


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oldmax schrieb:
> Aber du darfst es auch gern genau berechnen....

Du bist großzügig. Manch Anderer hätte ihm das nicht erlaubt.

MfG Paul

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Paul B. schrieb:
> oldmax schrieb:
>> Aber du darfst es auch gern genau berechnen....
>
> Du bist großzügig. Manch Anderer hätte ihm das nicht erlaubt.

Offenbar schafft es oldmax nämlich nicht selbst, denn er verbreitet hier 
ja auch Unwahrheiten über den spezifischen Widerstand von 
Kupferleitungen. Es ist schon sehr, sehr dumm, wenn man Leitfähigkeit 
und Widerstand nicht voneinander unterscheiden kann...

> Kupfer hat einein Widerstand von 56 Ohm auf 100 m bei 1mm² Ist der
> Draht dünner, ist der Widerstand größer.

Das ist nämlich gelogen, denn der Widerstand beträgt ca. 1,7 Ohm/100m 
bei 1mm², siehe:

https://de.wikipedia.org/wiki/Spezifischer_Widerstand

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Andreas S. schrieb:

> Offenbar schafft es oldmax nämlich nicht selbst, denn er verbreitet hier
> ja auch Unwahrheiten über den spezifischen Widerstand von
> Kupferleitungen. Es ist schon sehr, sehr dumm, wenn man Leitfähigkeit
> und Widerstand nicht voneinander unterscheiden kann...
>
>> Kupfer hat einein Widerstand von 56 Ohm auf 100 m bei 1mm² Ist der
>> Draht dünner, ist der Widerstand größer.
>
> Das ist nämlich gelogen, denn der Widerstand beträgt ca. 1,7 Ohm/100m
> bei 1mm², siehe:
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Spezifischer_Widerstand

Nun, alle Menschen, ausser Dir natürlich, machen auch mal Fehler.
Das man diese Fehler hier im Forum zeigt, ist natürlich richtig.
Das kann man aber auch mit anderen Worten als "Unwahrheiten",
"sehr, sehr dumm", "gelogen" usw. tun. Aber Menschen, die sich
nie irren, haben wohl auch schlechte Umgangsformen.

: Bearbeitet durch User
von Mark U. (residuum)


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Danke für die Inputs.
Werde das nun wohl so machen, dass das Relais in der Steuerung sitzt.

Vorteile:
- 230V können auch für die Versorgung der Steuerung hergenommen werden.
- Auf Seite des Verbrauchers wird keine extra Platine mit Relais 
benötigt.

Danke für alle Vorschläge.

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