Forum: PC Hard- und Software Frage zur Wärmeleitpaste


von Praktikant SK-ED (Gast)


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Hallo,
Im PC-Bereich gibt es ja unzählige Wärmeleitpasten begonnen von der 
einfachen Silikonpaste bis zu High-Tech-Produkten mit Aluminium, Kupfer 
und Silber.

Ein "handelsübliche" WLP im mittleren Preisbereich reicht in der 
Wärmeleitfähigkeit von 5 bis 10W/mK. (z.B. Conrad  Kerafol KP92 oder 
Arctic MX-4).

Wenn ich nun bei den industriellen WLP schaue, sehe ich einen 
schlechteren Wärmeleitkoeffizient, der reicht bei üblichen WLP von 0,5 
bis 0,8 W/mK - z.B. die Fischer WLP035 hat 0,61 W/mK).

Nun frage ich mich ob die industriellen WLP wirklich soviel schlechter 
sind oder ob die Angaben bei "Endverbraucherware" einfach 
marketingtechnisch frisiert wurden - kennen wir ja aus den Audiobereich.

Bzw. warum ist Industrieware soviel schlechter? ist hier der Preis 
wichtiger oder einfach alles jenseit der 1W/mK unnötig übertrieben?

von Max M. (jens2001)


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Praktikant SK-ED schrieb:
> High-Tech-Produkten mit Aluminium, Kupfer
> und Silber.

Snakeoil!
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlangen%C3%B6l

von Pandur S. (jetztnicht)


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Alles eine Frage der Schichtdicke, der Meter... Setz da was 
Vernuenftiges ein. zB 50um, zB 20um

von Noch einer (Gast)


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Gab mal einen Testbericht, die teuren mit Silberpartikeln wären 
schlechter. Die Partikel führen zu einer dickeren Schicht und trotz 
besserer Wärmeleitfähigkeit ergibt sich eine höhere Temperatur.

von Kenner (Gast)


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Die beste ist angeblich Liquid Pro Flüssigmetall Wärmeleitpaste, aber 
sie darf nicht mit Kontaktflächen aus Aluminium verwendet werden!, und 
kann Kurzschlusse verursachen, und sehr teuer. Deswegen nur bedingt 
nutzbar.

von Testfall (Gast)


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Das tolle an dem Industriezeug ist, dass es eine Mindesthaltbarkeit hat.
Da weiß man, ob die Paste länger hält als das Produkt oder eben nicht.

Der Consumer-Kram reicht leider von unbrauchbar bis besser.
Und: Man weiß es eben nicht vorher.

Gute Meinungen findet man beispielsweise zu Arctic viele. Und das Zeug 
tut auch. Allerdings garantiert dir niemand, dass das zwanzig Jahre in 
einem Halogentrafo bei eher konstanten 65 °C über den halben Tag 
überlebt. Im Computer angewandt geht man von 4 Jahren Höchsteinsatzdauer 
aus. Und während dieser Zeit tauscht der ambitionierte PC-Bastler die 
WLP auch noch ab und an.

Ich habe noch nie jemanden die WLP bei z.B. einem Netzteil wechseln 
sehen.

von Timmo H. (masterfx)


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Also Fischer hat auch wlp mit 10 W/m*K (WLPK)
Die wlpf ist der größte Mist. Habe nach ca. 2 Jahren mal den Kühlkörper 
abgenommen, das Zeug hat sich total zersetzt und hat beim Kupfer zur 
starken Oxidation geführt. Die arctic mx2 sieht auch nach 5 Jahren noch 
gut aus und die Kühlleistung hat auch nicht abgenommen.
Auch in der spritze zersetzt sich die Fischer wlpf innerhalb kürzester 
Zeit in fest- und flüssigbestandteil

von Kenner und Benutzer (Gast)


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Ich hab mir damals(tm) als das Zeug ganz neu und ich beim Rechnerbasteln 
noch naiv war das Flüssigmetall geholt. War teuer, aber lang nicht so 
teuer wie der erste E6600 und der Towerkühler dazu. Jedenfalls 
funktioniert es und ist auch alles toll, fast 10 Jahre später läuft das 
System immer noch.

Aber: Das Flüssigmetall ist ja eine speziallegierung die bei 
Raumtemperatur flüssig ist. Und Metalle diffundieren nun mal an der 
Gernzfläche. Ich hab also jetzt ein mit dem Kühlkörper zum Block 
kaltverschweißten Prozessor! Das machte sich toll als ich damals(tm) auf 
q6600 aufrüsten wollte.

Immerhin ist die Wärmeleitung gerade dadurch bis heute unschlagbar...

von Jemin K. (jkam)


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Timmo H. schrieb:
> Auch in der spritze zersetzt sich die Fischer wlpf innerhalb kürzester
> Zeit in fest- und flüssigbestandteil

Das kann ich bestätigen. Auftrag ist daher völlig unzuverlässig. Totaler 
Scheiß das Zeug.

von Rainer V. (rudi994)


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Um nichts teuer im Inet zu bestellen, habe ich 2 Pasten aus PC-Shops um 
die Ecke. Die Händler meinten, daß sie ihre Pasten auch in der Werkstatt 
verwenden und daß diese im Gegensatz zu manch teuren nicht aushärten.

Revoltec Cooling, Thermal Grease RZ032 mit 10% Silber, Wärmeleitf. mind. 
4.5W/mK, Wärmewiderst. unter 0.081 °C*(in^2)/W, 3€/0.5g. Habe ich jetzt 
im Notebook, CPU-Temp. mit HW-Monitor gemessen scheint einige Grade 
höher zu liegen als mit der harten, grauen Pampe, die vorher drin war.

Braun Injekt, 5€/2.5ml, keine Angaben, sieht aus wie weisse Si-WLP.

In der Bastelkiste habe ich auch noch weisse Si-WLP, bald 40 Jahre alt 
und kein bischen ausgehärtet.

Hat dazu jemand eine Meinung?

von mhh (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Revoltec Cooling, Thermal Grease RZ032 mit 10% Silber, Wärmeleitf. mind.
> 4.5W/mK, Wärmewiderst. unter 0.081 °C*(in^2)/W, 3€/0.5g. Habe ich jetzt
> im Notebook, CPU-Temp. mit HW-Monitor gemessen scheint einige Grade
> höher zu liegen als mit der harten, grauen Pampe, die vorher drin war.

Zu dick aufgetragen?

Aber lieber 2°C mehr - die Paste aber dafür nicht über die Zeit 
"abbindet" und Trockenklebeverbindung spielt.

von Schreiber (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Braun Injekt, 5€/2.5ml, keine Angaben, sieht aus wie weisse Si-WLP.

ist das die Eigenabfüllung des PC-Händlers?!

von Rainer V. (rudi994)


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Schreiber schrieb:
> Eigenabfüllung des PC-Händlers?

Dieser Verdacht kommt mir auch langsam :-(

von Gero (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Braun Injekt, 5€/2.5ml, keine Angaben, sieht aus wie weisse Si-WLP.

Braun Injekt seht hierbei nicht für die WLP sondern für die Spritze, in 
welcher die WLP drin ist!

Die Injket von B. Braun ist quasi die Wald- und Wiesen Standardspritze 
in Krankenhäusern und bei Ärzten und ist in nahezu jedem Rettungswagen 
zu finden.
http://www.bbraun.de/cps/rde/xchg/bbraun-de/hs.xsl/products.html?prid=PRID00003171


Wenn es aussieht wie einfache Silikonpaste, wird es vermutlich auch 
einfache Silikonpaste sein! Wärmeleitgrad < 1W/m•K

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