Hallo, zum Aufbau einer speziellen Hydraulikhebebühne habe ich mir eine komplette Steuerung gebraucht gekauft. In dem Steuerpult ist halt alles drin, Hydraulikpumpe mit Tank, die Magnetventile, Anschlussschläuche, oben das Bedienpult, wirklich alles komplett. Das Teil war von einer industriellen Einrichtung, bisher habe ich zumindest den Handelsnamen nur in Polen gefunden. Das Original hat der TÜV still gelegt, da an der Hebebühne offenbar was gaga war (so der Verkäufer). Bei Hebebühnen gibt es neben anderen zwei wesentliche Versionen: Mit zwei Hydraulikzylindern und Torisionssynchronisierung (beide Heberarme sind über ein Querrohr verschweisst, beide Hydraulikzylinder bekommen vom gleichen Ventil ihren Druck bzw. Ölmenge) oder eben mit elektronischer Synchronisierung. Hier sind an jedem Heberarm irgendwelche Geber. Genau um diese Geber geht es mir! Im Steuergerät sind zwei unabhängige Hydraulikventile und diese werden je nach tatsächlicher Höhe so angesteuert, das beide Heberarme immer in der Waage sind (beide Zylinder bekommen unterschiedliche Ölmenge). Die Elektronikplatine ist vorhanden, aus dem Steuerpult kommt ein ca. 7-poliges Kabel. Eine elektronische synchronisierung hat den Vorteil, das man beide Heberarme so konstruieren kann, dass die Hebebühne in unterschiedlicher Breite aufgestellt werden könnte (Kleinwagen genauso wie Wohnwagen) Das würde ich gerne realisieren, doch noch habe ich keine Idee, was als Geber verbaut sein könnte. Am einfachsten je ein "Poti" gesteuert wird so, dass immer beide Werte gleich sind. Oder ähnlich mit Winkelgebern oder.... Bitte keine Diskussion um TÜV und ähnliches Gedöhns, das Teil ist für mich privat! Old-Papa
Hast du ein Foto, Typenschild etc. der Wegaufnehmer? Dann kann man die Suche evtl. weiter eingrenzen. Mir bekannt wäre als Lieferant solcher Systeme aus dem Stegreif nur die Fa. Balluff (http://www.balluff.com/balluff/MAT/de/produkte/Uebersicht-Micropulse-Wegaufnehmer.jsp); es gibt aber sicherlich noch gefühlt mindestens zehn Milliarden andere. Ein gängiges Messprinzip ist die lokale Sättigung eines Magnetfelds (d. h. Spule so lang wie der Messweg) durch einen Magneten (verschiebbares Messobjekt). Alternativ (wahrscheinlicher) gibt es das noch als Time-of-Flight-Messung, d. h. ein Impuls wird in die Spule geschickt und die Zeit bis zur wieder ankommenden Reflexion (durch die lokale Sättigung) wird gemessen (so funktioniert AFAIK das Balluff-System). Wobei die sieben Anschlussleitungen eher für das erstgenannte System sprechen würden, da man hier mind. zwei getrennte Spulensysteme benötigt...
Old P. schrieb: > Das Original hat der TÜV still gelegt, da an der > Hebebühne offenbar was gaga war (so der Verkäufer). Und das hat dich nicht misstrauisch gemacht? Da hätte ich mir beim Kauf zumindest den Prüfbericht geben lassen. Der Verkäufer wird schon wissen warum er das nicht genauer sagt. Dir ist schon klar, dass dein Leben von der korrekten Funktionsweise abhängt, wenn du unter der Hebebühne stehst? Ist die in irgendeine Weise wenigstens eigensicher wenn dir ein Hydraulikschlauch platzt?
Old P. schrieb: > das Teil ist für mich privat! Auch privat kann man ganz schnell zur Frikadelle werden, wenn man unter dem Teil steht wenn es zusammenklappt. Nach den Postings hier im Forum scheinst Du ein netter Kerl zu sein, also schreibe ich dazu was, sorry :-)
Old P. schrieb: > Genau um diese Geber geht es mir! Ob diese Geber die Ursache eines Übels sind, habe ich von der Statistik her noch Zweifel. Eher würde ich irgendwelchen mechanischen Verschleiß und Undichtheit oder Luft im System vermuten. Wenn der TÜV das Ding geprüft hat, wird es wohl auch ein Protokoll geben?
Old P. schrieb: > Das würde ich gerne realisieren, doch noch habe ich keine Idee, was als > Geber verbaut sein könnte Entweder inkremetell über mit induktivem Näherungsschalter abgetasteter Zahnstange, oder absolut über induktiven oder kapazitiven Differenzsensor, es ändert sich also die iInduktivität/Kapazität von 2 Aufnehmern auf dem Weg weil das abzutastende schräg eingebaut ist.
Ich kenne den Lastausgleich bei hydraulischen Säulenhebebühnen so, daß ein dickes Stahlkabel umläuft, welches mit den Tragarmen verbunden ist. Zur Sicherheit gibt es normalerweise Fanghaken, die im Stillstand in eine Art Sägezahn-Schiene in den Säulen einrasten. Diese Fanghaken müssen auch bei einem Defekt sofort aktiviert werden, damit die Bühne etwa beim Bruch einer Hydraulikleitung nicht runterkracht.
magic s. schrieb: > Diese Fanghaken müssen auch bei einem Defekt sofort > aktiviert werden, damit die Bühne etwa beim Bruch > einer Hydraulikleitung nicht runterkracht. Das finde ich leicht verwunderlich, denn entsperrbare Rückschlagventile sind bereits erfunden.
Sowas wird wahrscheinlich auch noch verbaut sein. Ich kenne es von "unserer" Bühne nur so, daß die Tragarme beim Absenken erst ein Stück angehoben werden, um die Fanghaken zu lösen.
Hydraulik ist in sofern harmlos, dass die Dinge immer etwas langsamer ablaufen. Wenn eine Leitung platzt, dann braucht es eine gewissse Zeit bis die Last das Hyrauliköl des Zylinders durch das Loch gedrückt hat. Das reicht dann meistens, um in Deckung zu gehen. Flaschenzüge mit alten/billigen/reparierten Ketten sind da viel tückischer, da schlecht verschweisste Kettenglieder ohne Vorwarnung aufgehen können. Sobald die Schweissung bricht, geht das meistens sehr schnell
Es gibt auch Schlauchbruchsicherungen die das verhindern.
Hallo Männers, ich habe gar keine Hebebühne, ich habe nur das komplette Steuerpult gekauft! Auch der Verkäufer hatte nur dieses Steuerpult, mehr nicht. Seiner Kenntnis nach wurde die eigentliche Hebebühne stillgelegt, weil irgendwas verbogen oder ausgeschlagen und eine Reparatur zu teuer war. Selbstverständlich wird die noch zu entwerfende Hebebühne eigensicher sein. Dafür gibt es bewährte Konzepte, alles keine Hexerei. Die Sensoren, Wegaufnehmer, Winkelmesser oder was auch immer sind nicht vorhanden, ja ich weis nicht mal, was dafür standardmäßig so verwendet wird. Genau darum habe ich hier nachgefragt. Auf jeden Fall ist eine elektronische Synchronisierung verbaut gewesen die komplette Elektronik ist ja noch da), sowas ist internationaler Standard bei Scherenhebebühnen. Es wäre ja schön, wenn jemand helfen könnte und noch schöner, wenn meine Texte mal ganz gelesen werden ;-) Old-Papa
Wenn bei Schrerenbühnen rechts und links einzelne Arme sind meißt lichtschranken montiert welche dann auslösen bei unterschiedlichen hubhöhen
Eine, vielleicht dumme Idee. Kommst Du eventuell mit der halben Kraft aus? Dann gäbe es nämlich die Möglichkeit beide Zylinder hintereinander zu schalten. Grundvoraussetzung hierbei ist, dass beide Zylinder die gleiche Fläche haben. Üblicherweise haben Hydrauliksysteme ein in sich geschlossenes System und jeder Tropfen der in den ersten Zylinder gepresst wird kommt auch in dem zweiten an. Im Rückwärtsgang sieht’s genauso aus. Da Hydrauliköl eine recht giftige Angelegenheit ist, sollt die Voraussetzung: "Dicht", wohl recht einfach zu erfüllen sein.
Mit ein paar Bildern lässt sich bestimmt herausfinden was für Komponenten da ind der Steuerung verbaut sind und vor allem was für Ventile. Proportional oder nur Schwarz weiß...
> hintereinander schalten
Joo, prima Idee! Und wenn's doch mal nicht dicht ist, überlasten wir den
ersten Zylinder halt ein wenig, ist doch kein Problem...
Amateur schrieb: > Kommst Du eventuell mit der halben Kraft aus? > > Dann gäbe es nämlich die Möglichkeit beide Zylinder > hintereinander zu schalten. Grundvoraussetzung hierbei > ist, dass beide Zylinder die gleiche Fläche haben. Voraussetzung ist vor allem, dass es doppeltwirkende Zylinder sind, wovon ich bei einer Hebebühne nicht blind ausgehen würde. Die soll schließlich keine Zaunpfosten einschlagen.
Ok, ich mach "die Tage" mal Bilder. Doppelt wirkend sind die Zylinder nicht gewesen, es gibt nur zwei Schläuche. Auf der Polnischen Webseite gibt es die Nachfolgergeräte, diese gibt es auch mit elektronischer und mit Torisionssynchronisierung. Leider gibt es bei denen keinerlei Unterlagen, das scheinen auch nur Vertriebler für Chinaware zu sein. Anfunken werde ich die auf jeden Fall. Die Hydraulikschaltung und die Elektronikschaltung aufnehmen kann ich auch noch machen, vielleicht seh ich dann klarer. Old-Papa
So, hier nun mal ein paar Fotos. Vielleicht wird man ja schlauer ;-) Old-Papa
Old P. schrieb: > hier nun mal ein paar Fotos. Das Ding macht gar keine (elektronische) Synchronisierung. DAs sind 3 Eingänge, die verriegelt mit erzwungenen Totzeiten 3 Relais steuern, die dann aufwärts, abwärts und ?verriegeln oder eher Drehstrommotor anwerfen? steuern.
Old P. schrieb: > Vielleicht wird man ja schlauer ;-) Was steht denn auf den zwei 8poligen ICs drauf? Die anderen beiden kann man gerade so lesen. Evtl. werden irgendwelche Pulse gegeneinander überwacht, und wenn ein Zylinder zu viel vorläuft, wird sein Ventil geschlossen.
Interessierter schrieb: > Old P. schrieb: >> Vielleicht wird man ja schlauer ;-) > > Was steht denn auf den zwei 8poligen ICs drauf? Die anderen beiden kann > man gerade so lesen. > > Evtl. werden irgendwelche Pulse gegeneinander überwacht, und wenn ein > Zylinder zu viel vorläuft, wird sein Ventil geschlossen. Das könnte sein. Die kleinen ICs sind normale 555er (s. Foto) MaWin schrieb: > Old P. schrieb: >> hier nun mal ein paar Fotos. > > Das Ding macht gar keine (elektronische) Synchronisierung. > > DAs sind 3 Eingänge, die verriegelt mit erzwungenen Totzeiten 3 Relais > steuern, die dann aufwärts, abwärts und ?verriegeln oder eher > Drehstrommotor anwerfen? steuern. Nun, ich gehe noch immer von Synchronisierung aus. Wozu soll sonst ein langes Kabel parallel zu den Schläuchen zur Hebebühne verlegt werden? Old-papa
Old P. schrieb: > Nun, ich gehe noch immer von Synchronisierung aus. Wozu soll sonst ein > langes Kabel parallel zu den Schläuchen zur Hebebühne verlegt werden? Es könnten auch öde Endschalter sein: Zylinder unten, Zylinder oben, Verriegelung auf, Verriegelung zu. Mach doch mal Bilder der Geber.
Interessierter schrieb: > Es könnten auch öde Endschalter sein: Zylinder unten, Zylinder oben, > Verriegelung auf, Verriegelung zu. > > Mach doch mal Bilder der Geber. Nochmal (zum letzten!): Ich habe keine Geber, genau diese suche ich ja bzw. Infos dazu! Endschalter kenn ich nur an Hebebühnen mit Tragspindeln. Im Netz habe ich noch ein Foto einer Erco 3500 gefunden. Trägt nicht zur Lösung bei, aber man sieht was es war. Old-Papa
Old P. schrieb: > Das könnte sein. Die kleinen ICs sind normale 555er (s. Foto) Und die "großen" 2-Input NORs (MC14001) und NANDs mit Schmitt-Trigger (MC14093). Also kein µC weit und breit, Platine 2-seitig, alles gut sichtbar und nicht zu komplex. Da würde ich doch mal vorschlagen den Schaltplan rauszuzeichnen. Dann sollte man doch erkennen können was das Teil macht und was da wo angeschlossen werden muss.
Gerd E. schrieb: > Old P. schrieb: >> Das könnte sein. Die kleinen ICs sind normale 555er (s. Foto) > > Und die "großen" 2-Input NORs (MC14001) und NANDs mit Schmitt-Trigger > (MC14093). > > Also kein µC weit und breit, Platine 2-seitig, alles gut sichtbar und > nicht zu komplex. > > Da würde ich doch mal vorschlagen den Schaltplan rauszuzeichnen. Dann > sollte man doch erkennen können was das Teil macht und was da wo > angeschlossen werden muss. Das werde ich im Winter mal machen. Meine letzte Aktion in Schaltplanerfassung war ein historisches Mischpult (24 Kanäle, sehr viele Funktionen) Hydraulik ist mochmal ein eigenes Thema. Old-Papa
Wilder Raterei meinerseits: Die Geber waren normale Potis, der Gleichlauf wird einmalig über die beiden Trimmer im Steuergerät eingestellt und bei Abweichungen der Potis wird einer der Hydraulikkreise solange geschlossen, bis sie wieder Gleichlauf haben. Dafür spricht, das es sechs Adern zu den Gebern gibt, die originale Hebebühne einen Viertelkreis ausführt und die NAND-Schmitt-Trigger direkt neben den Trimmern angeordnet sind. Wenn jetzt noch 2 der Geberleitungen auf Vcc (oder was stabilisiertem aus der CMOS Versorgung) liegen, zwei auf Masse und zwei zu Schmittriggern gehen, ist der Dual Vergleicher fertig. Die 555 sind die Relaisendstufen, die die Ventile schalten. Das dritte Relais ist für den Schütz der Hydraulikpumpe.
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