Hallo zusammen, ich beschäftige mich seit einigen Tagen intensiv mit NiMh-Akkumulatoren und habe festgestellt, dass scheinbar jeder auf der Welt ein Experte zu sein glaubt, wenn man die verschiedenen Meinungen mal betrachtet. Es scheint sich kristallisiert zu haben, dass die Delta-U Erkennung bei einem Mindestladestrom von 0.5C derzeit Stand der Technik ist. Das ist ja auch schön und gut, jedoch versteh ich nicht, wie das bei einer Reihenschaltung von Akkus (fest verlötete Akkupacks) funktionieren soll, da die Zellen IMMER eine leicht unterschiedliche Kapazität aufweisen. Beispiel: 12 Zellen im Pack. Bei 90% Kapazität fangen jetzt die ersten Zellen mit dem Spannungsabfall an. Gleichzetigi sind die anderen Zellen jedoch noch nicht voll, deren Spannung steigt also gleichzeitig langsam an. Das Ladegerät am Ende der Leitung bekommt von all dem nichts mit, ausser, dass die Spanung gegen Ende nicht mehr so schnell steigt. Demnach ist die delta-U Erkennung bei Akkupacks nicht funktionsfähig. Derzeit tendiere ich dazu, Packs mit 0.2C zu laden und das ach-so-böse Überladen zu verwenden, was nichts anderes ist, als dass die gesamte Leistung in Wärme umgewandelt wird. Solange die einzelnen Zellen die Wärme gut abführen können (maximal erlaubte Zellentemperatur 40 Grad), passiert da überhaupt nichts und so werden auch alle Zellen randvoll. So, und jetzt zeigt mir meine Denkfehler auf.
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Christian S. schrieb: > jedoch versteh ich nicht, wie das bei einer > Reihenschaltung von Akkus (fest verlötete Akkupacks) funktionieren soll, > da die Zellen IMMER eine leicht unterschiedliche Kapazität aufweisen. Der -DeltaU Lader sollte abschalten, wenn die erste Zelle voll ist, und dann auf den normalen Ladestrom zurückgehen der auch in volle Zellen gesteckt werden darf, also C/10, um die anderen Zellen noch vollzuladen. Nach gewisser Zeit in der er hofft daß auch die anderen Zellen voll geworden sind nimmt der IC dann den Strom noch weiter zurück zum Erhaltungsladestrom von C/25 oder C/50tel. Da eine Zelle, die voll und damit warm wird, noch nicht zu einem echten Spannungsrückgang führt, werten manche Lader (ICS1700) bereits den Rückgang des Spannungsanstiegs (also erste Ableitung) aus. Andere (MAX712) verlassen sich darauf, daß die Akkus im Akkupack dicht zusammen sind, und die eine Zelle, die voll ist und wärmer wird, auch die anderen erwärmt und damit zu einem Rückgang der Gesamtspannung führt. Daher sollte man AkkuPACKS laden und nicht frei rumliegende Einzelzellen. Christian S. schrieb: > Mindestladestrom von 0.5C derzeit Stand der Technik ist. Bei frei rumliegenden Zellen. In einem Gehäuse verpackte Akkupacks könne auch mit 0.25C geladen werden, die Erwärmung ist auf Grund des Wärmestaus gross genug. Ausserdem kann man in einem Akkupack einen Temperatursensor verbauen und so die Temperaturabschaltung des Lade-ICs nutzen die sonst ungenutzt bliebt, aber natürlich einen Zuverlässigkeitsgewinn bringen würde wenn genutzt.
Zu Walkmann-Zeiten hat man NiMH- und NiCd-Rundzellen fast nur mit Überladung bei schwachem Strom (ca. C/12) geladen aber ich hatte nicht den Eindruck, daß denen das besonders gut bekam. Von 1000 Zyklen war man jedenfalls meilenweit entfernt, bevor die Dinger zu schwach wurden und in der Tonne landeten.
Also bei meinem sündhaft teurem Akkumaster C5 klappt die dU Abschaltung scheinbar nicht. Ich habe ein selbstgebautes Akkupack aus 8 Mono-Zellen mit 9000mA dran, aber der Temperatursensor schlägt selbst bei 45 Grad erhöhtem Limit immer zuerst an. Ladestrom ist 4600mA (Limit des Akkumasters bei dieser Konfiguration). Und wie soll denn das Ladegerät jetzt um alles in der Welt feststellen können, wie der Ladezustand der ersten Zelle ist, wenn er nur die Gesamtspannung sieht?
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Wie manch protokollierte Ladekurve aus der Praxis ausweist, geht es manchmal beim besten Willen nicht. Es hängt auch sehr stark am "Charakter" der Akkus. Manche wollen sich einfach nicht so benehmen, wie es im Lehrbuch steht, da hilft nur austauschen.
Ich hab letzten mal, aus Neugier meine Akkuschrauber Akkus mit dem Imax-lader geladen, um zu sehen wie viel Kapazität die noch haben. In die leeren Akkus hat der Lader 1280mAh reingekriegt bis zur delta-U Abschaltung, Nennkapazität ist 1.3 Ah. OK, sind zwar NiCd, also Prinzipiell mehr delta-U, aber dafür auch ein 18V Pack mit entsprechend vielen Zellen in Serie. Das Ergebnis hat mein Vertrauen in die Prozessorlader doch gestärkt, so gut hätte ich das nicht erwartet.
Christian S. schrieb: > s scheint sich kristallisiert zu haben, dass die Delta-U Erkennung bei > einem Mindestladestrom von 0.5C derzeit Stand der Technik ist. Delta-U war meines Wissens nach die Vollerkennung der NiCd. NiMH werden, soweit ich weis, als voll erkannt bzw. sollen als voll erkannt weren wenn DeltaU =0 wird. Bei -U sind die schon in der Überladephase. Aufgrund des, im vergleich zu den NiCd, flacheren Verlaufs ist die Erkennung bei vielen in Serie geschalteten Zellen deutlich schlechter zu erkennen.
Nö, das stimmt nicht. dU=0 tritt oft schon zwischen Ladeanfang und Mitte bei leeren Zellen auf. Abgeschaltet werden NiMH normalerweise bei einem -dU um 10mV.
batman schrieb: > Nö, das stimmt nicht. dU=0 tritt oft schon zwischen Ladeanfang und Mitte > bei leeren Zellen auf. Abgeschaltet werden NiMH normalerweise bei einem > -dU um 10mV. Na ja, das sieht jedes Ladegerät anders.
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