Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Umspeicherung von Energie: Die effizienteste Art


von Christian (dragony)


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Hallo zusammen,

ich habe eine konstante Batteriestromquelle mit 5V DC 1mA. Ich habe 
einen Verbraucher, 5V DC, 100mA. Dieser Verbraucher läuft einige Mal pro 
Tag für jeweils 30 Sekunden. Er läuft aber auch durchgehend im Stand-By 
und zieht dabei 1uA, was wichtig ist. Ich muss jetzt also die 
Eingangsenergie sammeln, um dann 30 Sekunden lang die 100mA abgeben zu 
können. Während dieser Zeit darf die Spannung nicht unter 4V sinken. 
Wichtig dabei ist, dass so wenig Energie wie möglich verschwendet wird, 
da es sich um eine Batteriequelle handelt. Folgendes habe ich mir schon 
überlegt, bin aber nicht so ganz zufrieden:

1. Normale Kondensatoren
3F werden benötigt. Das werden ziemlich grosse und teure Teile. 
Leckstrom unbekannt.

2. Superkondensatoren
Mit 5 Euro ist man dabei. Der Leckstrom liegt jedoch bei 100uA, was 
einfach zu viel ist, wenn man mal beachtet, dass die Standby-Schaltung 
nur 1uA zieht.

3. NiMh-Akku als Puffer
Keine Ahnung, wie effizient der Ladevorgang ist. Sicher liegt er nicht 
bei 100%. Ausserdem auch hohe Leckströme.

Weiss jemand Rat?

: Verschoben durch Admin
von Der Andere (Gast)


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Entweder Eneloop Allus oder LiIo.
Die dürften die gebräuchlichsten Akkus mit niedrigen Leckströme sein.
Vieleicht gibt es auch Spezialakkus die auf niedrige Leckströme 
optimiert sind.

von Der Andere (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Allus

Sorry "Akkus" natürlich :-)

von Peter II (Gast)


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Warum verwendet man nicht gleich eine Batterie die den Strom liefern 
kann? Alles andere hat immer größer Verluste.

von Panzerwaschanlage Spandau (Gast)


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Akkus werden bei den Strömen sehr hohe Wirkungsgrade haben, sicher kurz 
unter 100%. Es käme nur darauf an, daß sie kaum Selbstentladung haben, 
wie z.B. Eneloop.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Christian S. schrieb:
> Während dieser Zeit darf die Spannung nicht unter 4V sinken.
Es würde aber z.B. nichts ausmachen, wenn die Kondensatorspannung auf 
2V fällt, solange die Versorgungsspannung der Schaltung durch einen 
Schaltregler bei mindestens 4V bleibt. Denn von 5 auf 4V ist ähnlich 
viel Energie gespeichert wie von 4 auf 2V, aber die Kondensatorkapazität 
(und damit z.B. der Leckstrom) ließe sich halbieren.

> um dann 30 Sekunden lang die 100mA abgeben zu können.
Mein Tipp: verkürze die Zeit und/oder verringere den Strom.
Mit sehr hoher Wahrscheinlicheit geht das Eine und/oder das Andere...

von noti (Gast)


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Für diese Anwendung könnten Gold Caps passen:
http://industrial.panasonic.com/ww/products/capacitors/edlc

Sonst für RTC backup u.a. üblich, gibt es auch "Hochstrom"-Typen mit 
mehreren 100mA (bei Panasonic z.B. HZ-Serie).

von S. K. (hauspapa)


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Hallo Christian

Jeder Lastzyklus kostet Dich etwa 0.8mAh, Deine mehreren Zyklen würfle 
ich mal auf 7mAh/Tag. Beispielhaft 2Stk. CR2032 als relativ grosse 
Knopfzellen halten dann etwa 30 Tage durch, brauchen aber Deinen 
Zwischenspeicher. Ich würde das vermutlich nicht machen.

Entweder
kleinen Akku (...100mAh) der regelmässig neu Saft braucht. Ist besser 
als dauernd Batterien wechseln und kommt ohne Zwischenspeicher aus

oder
3Stk. Energizer L92 Lithium Batterie AAA macht 180Tage ohne 
Zwischenspeicher direkt.

viel Erfolg
hauspapa

von Noch Einer (Gast)


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Was'n das für eine Battieri die 5V/1mA dauernd liefert? 
Radionuklidbatterie aus 'nem abgestürzten Spionagesatteliten geklaut 
oder was?

Beim Umwandeln mit Schaltregler um die zwischengespeicherte Ladung 
besser auszunutzen geht aber auch immer was verloren. Ich denke wenn man 
10% Verlust duch den Leckstrom der Kondensatoren hinnehmen muss ist das 
auch nicht mehr als was beim hin- und herladen mit Schaltregler verloren 
geht. Zuma da ja auch ein Speicher und noch der Wandler einen 
Leck/-Standbystrom haben.

Ich würde ein Akku/Kondensator nehmen der die 5V/100mA versorgen kann 
und den dann mit der 5V/1mA puffern, wenn die denn unbedingt mit an Bord 
müssen. Sonst einfach eine Versorgung wie hauspapa schreibt...

von Panzerwaschanlage Spandau (Gast)


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Noch Einer schrieb:
> Was'n das für eine Battieri die 5V/1mA dauernd liefert?
> Radionuklidbatterie aus 'nem abgestürzten Spionagesatteliten geklaut
> oder was?

Aus Opas Herzschrittmacher ;-)

von Hardy (Gast)


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Hi,

vielleicht ein Lithium Ion Kondensator z.B. von Taiyo Yuden.
Ich habe sowas hier 3,8V 40F. Kaum Selbsentladung, auf jeden Fall viel 
besser als GoldCap. Einzige Bedingung, man darf ihn nicht unter 2,4V 
entladen.
5 Volt wird allerdings etwas schwierig. Bei Reihenschaltung braucht man 
wieder Symmetrierung, was wieder Energie verbraucht, und da es sich um 
einen Kondensator handelt fällt auch die Spannung linear mit dem Strom 
ab. Ein Unterscheid zur Batterie.

von Hardy (Gast)


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von Christian (dragony)


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Hardy schrieb:
> Nachtrag Link zu Bauteil
>
> http://ds.yuden.co.jp/TYCOMPAS/ut/detail.do?productNo=LIC1235R3R8406&dataUnit=M

Ich finde nirgendwo Angaben zu den Leckströmen.

von Mike (Gast)


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>ich habe eine konstante Batteriestromquelle mit 5V DC 1mA.
Was ist das für ein Teil?

Am Besten nimmst eine geeignete Batterie, die 100mA liefern kann!

Ansonsten: gute Akkus (z.B LiFePo4 von A123-Systems) haben kaum 
Eigenentladung, der chemische Wirkungsgrad beim laden/entladen liegt 
jeweils bei über 95%, bzw. über 91% insgesamt

von (prx) A. K. (prx)


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Bei Akkus dieser Stromklasse dürfte es auch nicht einfach sein, welche 
zu finden, die eine niedrigere Sebstentladung als 
Doppelschichtkondensatoren haben (erster Treffer für 5V/3F bei Digikey 
hat 16µA),

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Christian S. schrieb:
> 2. Superkondensatoren
> Mit 5 Euro ist man dabei.
> Der Leckstrom liegt jedoch bei 100uA, was einfach zu viel ist...
Warum ist das "zu viel"? Was würdest du gern stattdessen mit diesen 
100uA machen? Wie oft wird diese "Schaltung" mit ihren 100mA für 30s 
aktiviert? Reichen die verbleibenden 900uA aus, um den Kondensator 
wieder für einen neuen Start zu laden?

Wenn ja: Lösung gefunden. Fertig!

Wenn nein: das System ist sehr an der Grenze, du hast gerade mal 10% 
Reserve. Da darf nicht viel passieren :-o

Die Denkweise dahinter: man muss ein System nicht unbedingt "so gut wie 
möglich" machen, sondern nur "so gut wie nötig"...

: Bearbeitet durch Moderator
von SeidEinfachStill (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn nein: das System ist sehr an der Grenze, du hast gerade mal 10%
> Reserve.

Die 1mA kommen aus einer Primärzelle, die wahrscheinlich einige 
Monate/Jahre halten soll.
Bei 0,1mA Leckstrom wäre eine kleine Zellen mit 200mAh in 2000 Stunden 
leer nur durch den Leckstrom.
Wenn er vorher nicht weiss wann er seinen Hochstrompuffer braucht kann 
er ihn zwischenzeitlich auch nicht abschalten, wobei auch das einigen 
Energieverlust bedeuten würde, weil der Puffer recht groß ist.

Aber der gute Christian macht ja ein großes Geheimnis um seine 
Anwendung, sonst könnte man ihm vieleicht besser helfen.

von Christian (dragony)


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SeidEinfachStill schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Wenn nein: das System ist sehr an der Grenze, du hast gerade mal 10%
>> Reserve.
>
> Die 1mA kommen aus einer Primärzelle, die wahrscheinlich einige
> Monate/Jahre halten soll.

Mindestens Jahre.

> Bei 0,1mA Leckstrom wäre eine kleine Zellen mit 200mAh in 2000 Stunden
> leer nur durch den Leckstrom.

Eben.

> Wenn er vorher nicht weiss wann er seinen Hochstrompuffer braucht kann
> er ihn zwischenzeitlich auch nicht abschalten, wobei auch das einigen
> Energieverlust bedeuten würde, weil der Puffer recht groß ist.

Eben.

> Aber der gute Christian macht ja ein großes Geheimnis um seine
> Anwendung, sonst könnte man ihm vieleicht besser helfen.

Nö. Ich habe alle Details veröffentlicht. Es ist ein reiner 
Energielieferant für verschiedenste Anwendungen, die eben dieses 
Szenario haben, dass durchgehend ein Strom von sagen wir <10uA geliefert 
werden muss, aber auch mal in Betriebsphasen 100mA geliefert werden 
können. Diese Betriebsphasen sind natürlich begrenzt und dauernd in der 
Regel nur wenige Sekunden, bis maximal mal eine Minute. Anwendungen 
wären Funksensoren, Bewegungsmelder, etc.

Dies ist ja nun wirklich keine seltene Anwendung. Dafür muss es doch 
bereits fertige Lösungen geben?

: Bearbeitet durch User
von Sicher Doch! (Gast)


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Na klar gibts die. Schau dir nur mal die Funksensoren für 
Wetterstationen an.

Da sind Primärzellen drin die das liefern können was das Teil zieht. So 
einfach ist das.

von Christian (dragony)


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Mit dem Zwischenpuffer würde so eine Batterie jedoch wesentlich länger 
halten. Deshalb frage ich mich, ob man sowas realisieren kann, ohne dass 
die Leckströme den Vorteil wieder auffressen.

von SeidEinfachStill (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Nö. Ich habe alle Details veröffentlicht.

Nö, nicht mal 20%.
Soll ich mal anfangen:
Welche Kapazität hat die Primärzelle?
Wie lange soll sie halten?
Warum kann man keine preiswertere größere einbauen, die 100mA direkt 
kann.
Warum keine Eneloop oder LiIon Akkus, die man 1/2 jahrlich wechselt.
Braucht man wirklich 100mA 30Sekunden, oder kann man da was drehen.
...


Christian S. schrieb:
> Es ist ein reiner Energielieferant für verschiedenste Anwendungen,

Also wieder mal die eierlegende Wollmilchsau, die für nichts richtig 
passt und ein einziger unmöglicher Kompromiss sein wird.

von (prx) A. K. (prx)


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Spannungsquelle wechseln. Eine nehmen, die nicht nur 1mA liefern kann, 
sondern die auch die 100mA Last verdaut. Oder 2 Stück und umschalten, 
eine für 1µA Standby und eine für die 100mA.

von Sicher Doch! (Gast)


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Hmmm, philosophische Frage.

Ich würde mal sagen, wenn

Variante 1: der Standby-/Leckstrom des Puffers in Summe mit dem der 
Zelle

geringer ist als

Variante 2: Leckstrom der Zelle

dann schon.

(schon klar, wenn x+y<y dann... divide by cucumber error)

Aber was macht das für ein Sinn? Wenn man eine Zelle einbaut die 100mA 
liefern kann, dann juckt die der Standby des Gerätes von µA auch nicht 
mehr. Da ist es eher die Haltbarkeit bzw. Selbstentladung (=Leckstrom 
der Zelle) die zählt.

Die einzige Anwendung ist wenn man eine so kleine Zelle einbauen will, 
dass sie den Laststrom nicht liefern kann und in die Knie geht. Dann 
bracuht man den Puffer, da die Zelle sonst stirbt. Aber die Zelle wird 
dann vermutlich trotzdem nicht Jahre halten. Ergo wieder größere Zelle 
nehmen und dann gleich eine die die Last aushält...

von (prx) A. K. (prx)


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Sicher Doch! schrieb:
> Aber was macht das für ein Sinn?

Den Standby zu erhalten auch wenn die dicke Versorgung leer ist. Falls 
das in der Anwendung nötig ist. Für den Standby täte es ja eine Li-Zelle 
auf 10 Jahre.

von Christian (dragony)


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Es wird OffTopic. Die Eingangsfrage bleibt, wie man effizient Energie 
umspeichern kann und der Zielspeicher einen Leckstrom von maximal 10 uA 
hat. Wer darauf keine Antwort weiss, soll nicht statt dessen irgendwas 
schreiben, sondern sich einfach zurück halten.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Christian S. schrieb:
> Ich habe alle Details veröffentlicht.
Und mit ein wenig Nachbohren kommt dann noch raus, dass das Ding sowohl 
bei -55°C wie auch bei 200° eingesetzt werden soll. Oder dass das Ding 
maximal 10cm³ groß sein darf. Oder so...

> Es ist ein reiner Energielieferant für verschiedenste Anwendungen
Genau das hattest du schon mal nicht veröffentlicht.
Warum muss das so ein Universalist sein, der zur Not auch mal ein Auto 
starten können muss, den Rest des Jahres aber nichts verbrauchen darf?

Und was ist das für eine "Batterie", die "konstant" 1mA bei 5V liefert, 
aber trotzdem leer wird?


EDIT:
Christian S. schrieb:
> und der Zielspeicher einen Leckstrom von maximal 10 uA hat.
Es geht schon los mit der Salamitaktik: die 10uA in ihrer Absolutheit 
sind neu...

: Bearbeitet durch Moderator
von spekulatius (Gast)


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> Und was ist das für eine "Batterie", die "konstant" 1mA bei 5V liefert,
> aber trotzdem leer wird?

Vielleicht ist das ja Spionageelektronik.
Mehr Anzapfen geht nicht, sonst fällt's auf.

von Christian (dragony)


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Stimmt. Du hast mich ertappt. Mit 
Alientechnologie!!!!!!!!!!1111111111111

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