Liebes Forum, ich möchte ein Mikrofon-Preamp mit symmetrischem Eingang bauen. Dieser soll zwischen das Dynamische Mic (XLR symmetrisch) und einem Gitarren-Effektpedal (Klinke unsymmetrisch) geschaltet werden. Dabei ist es wichtig, dass A - das Mic-Signal verstärkt wird B - der Gitarreneffekt nicht kaputt geht C - es mit einem 9-Volt-Block läuft D - einfach aufzubauen ist, also nicht soo viele und keine exotischen Bauteile Nicht allzu wichtig ist die Klangqualität! das habe ich schon gefunden, braucht aber leider +-15 V und benötigt zwei verschiedene Op-Amps und viele Bauteile: http://www.audacity-forum.de/download/edgar/electric/xlr-mic-preamp.gif Ein Bekannter hat mir den angehängten Schaltplan aufgemalt. Bin mir nicht sicher ob das so funktioniert? Was denkt ihr? Würde das so gehen? Verbesserungsvorschläge? Wäre toll wenn das so geht, weil das ja echt einfach aufzubauen ist. Freue mich auf eure Hilfe )
ssyy22 schrieb: > braucht aber leider +-15 V und benötigt > zwei verschiedene Op-Amps Nein, die meisten OpAmp brauchen nicht so hohe Spannungen, und etliche der moderneren vertragen auch gar nicht so viel. Bei obiger Schaltung ist der INA auch mit +/- 4,5V zufrieden und der OPA137 braucht sogar nur die Hälfte davon. Die Datenblätter der ICs geben darüber Auskunft. Hohe Betriebsspannungen braucht man, wenn man hohe Pegel erwartet. Das wird, wenn man einen Vorverstärker benötigt, aber eher nicht der Fall sein. Du kannst davon ausgehen, dass selbst die billigsten Opamps mit ihrer Ausgangsspannung bis auf etwa 1V an die Versorgungsspannungen herankommen. Im Falle einer (schlappen) 9V Batterie hättest du also 8V-2*1V = 6Vss zur Verfügung, was einer effektiven Spannung von 2,1V entspricht. Die obige Schaltung verwendet allerdings relativ teure Verstärker. Der Lohn dafür ist eine bessere Symmetrie, als bei der Schaltung deines Bekannten. Das ist hauptsächlich dem INA zu verdanken, dessen Innenleben eigentlich aus drei OpAmps und ein paar Widerständen besteht. Ich denke, du solltest es ruhig mal mit der Schaltung deines Bekannten probieren, und erst wenn es da Probleme mit störenden Einstreungen auf das Kabel gibt, über bessere Lösungen nachdenken. P.S.: Dein Bekannter hat einen Kondensator vergessen einzuzeichnen, den man generell bei ICs braucht. Der Wert ist nicht besonders kritisch, meist nimmt man 100nF von der Versorgungsspannung (hier: Pin7) nach Masse (hier: Pin4). Er gehört möglichst nah an das IC und verhindert eine eventuelle Schwingneigung der Schaltung. P.P.S.: Die Pin-Nummerierung deines Bekannten stimmt auch überhaupt nicht! Bei dem gebräuchlichen 8-poligen Gehäuse liegt der - Eingang am Pin2, der + Eingang an Pin3, Versorgungsspannungen wie ich oben schrieb (4 und 7), und der Ausgang ist Pin6. 1 und 8 werden nicht angeschlossen
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Ob diese Simpelschaltung funktioniert, musst du mal ausprobieren, allerdings ist die Verstärkung hier extrem abhängig von der Quellimpedanz des Mikrofones. Es fehlt ein Koppelkondensator zwischen dem nichtinvertierenden Eingang des OpAmps und dem Mikrofon. Als Beispiel für einen funktionierenden sym. Mic Amp hänge ich dir mal ein Beispiel an, bei dem du die Speisung an dein Single Supply anpassen müsstest. Dazu wäre der vierte Opamp im Gehäuse zu verwenden. Wie immer ist Westhost eine gute Anlaufstelle für alles um Audio: http://sound.westhost.com/project122.htm http://sound.westhost.com/project66.htm
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Danke für die Antworten! > Es fehlt ein Koppelkondensator zwischen dem nichtinvertierenden Eingang > des OpAmps und dem Mikrofon Wo genau? Vor, oder hinter der Versorgungsspannung? > allerdings ist die Verstärkung hier extrem abhängig von der > Quellimpedanz des Mikrofones kein Problem, ich benutze immer das gleiche Mikrofon > Kondensator vergessen einzuzeichnen, den man > generell bei ICs braucht > 100nF von der > Versorgungsspannung (hier: Pin7) nach Masse (hier: Pin4) ach ja, alles klar > Die Pin-Nummerierung stimmt auch überhaupt nicht! ja ich weiß, das war das Zeichenprogramm > http://sound.westhost.com/project122.htm Das sieht ja auch einfach aus, läuft mit 9V ... ist vielleicht besser!?? Benötige ich da irgendwelche Anpassungen für den hochohmigen Eingang der Gitarreneffektpedale? VR1 ist ja kein Volumecontrol sondern ein Gaincontrol. Wie baue ich ein Volumecontrol ein? Einfach noch ein Poti zum Abschwächen in den Ausgang? Nicht, dass es den Eingang der Effekte fetzt. So ein Gitarrenpickup macht ja auch nicht so viel lärm. Danke!
ssyy22 schrieb: > das habe ich schon gefunden, braucht aber leider +-15 V Wahrscheinlich so eine http://www.learningelectronics.net/circuits/balanced-microphone-preamplifier.html recht brauchbar weil +/-15V an NE5532. Es ginge auch +/-9V aus 2 9V Blöcken. > und benötigt zwei verschiedene Op-Amps und viele Bauteile: > http://www.audacity-forum.de/download/edgar/electric/xlr-mic-preamp.gif Eine sehr gute Schaltung, sehr edel. Wenn dein Mikrophon auch für Phantomspeisung ausgelegt ist, wird es an der Schaltung von deinem Bekannten nicht funktionieren. Wenn es aber ein rein dynamisches ist das ohne Phantonspeisung auskommt, schon, allerdings taugt die Schaltung von deinem Bekannten wenig bis nichts. Ein 9V Block hat am Entladeende nur noch 5.6V. Damit funktioniert ein NE5532 nicht. Insgesamt ist der NE5532 eine schlechte Wahl, ein TS972 wäre besser. Dieser Basic Microphone preamplifier mit TS972 (statt dem dort vorgeschlagenen OpAmp der mehr Spannung braucht) wäre noch etwas einfacher als der von deinem Bekannten http://www.mds975.co.uk/Content/amateur_radio_projects_03.html Wenn Qualität wirklich egal ist und es nur um den einfachen Aufbau mit 9V geht, dann passt so eine Schaltung: https://www.google.de/search?biw=1256&bih=1056&q=dynamic+microphone+preamp+circuit&tbm=isch&tbs=simg:CAQSJgkm7RO-5PIP_1hoSCxCwjKcIGgAMCxCOrv4IGgAMIYfyYdK9rwQV&sa=X&ved=0CB0Qwg4oAGoVChMI98-SserGxwIVg4UsCh2y-g1u Leider ist die Originalseite wohl down.
ssyy22 schrieb: >> Es fehlt ein Koppelkondensator zwischen dem nichtinvertierenden Eingang >> des OpAmps und dem Mikrofon > > Wo genau? Vor, oder hinter der Versorgungsspannung? Direkt hinter der Buchse, vor der UB/2 Erzeugung am (+) Eingang des Opamp. ssyy22 schrieb: >> http://sound.westhost.com/project122.htm > Das sieht ja auch einfach aus, läuft mit 9V ... ist vielleicht besser!?? Allerdings +/- 9V, also brauchst du auch hier zwei Blockbatterien. > > Benötige ich da irgendwelche Anpassungen für den hochohmigen Eingang der > Gitarreneffektpedale? Nö. Niederohmiger Ausgang auf hochohmigen Eingang ist nie ein Problem. > VR1 ist ja kein Volumecontrol sondern ein Gaincontrol. Wie baue ich ein > Volumecontrol ein? Einfach noch ein Poti zum Abschwächen in den Ausgang? Jo, kannste machen, obwohl du über den Gain Regler vermutlich genug Abschwächung bekämst. Wenn du das Poti einbaust, Schleifer Richtung Ausgang.
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> Ein 9V Block hat am Entladeende nur noch 5.6V. Damit funktioniert ein > NE5532 nicht. laut Datenblatt bis +- 5V > Insgesamt ist der NE5532 eine schlechte Wahl, er sei so rauscharm wurde mir gesagt > ein TS972 wäre besser ok, den guck ich mir mal an MaWin, deine Vorgeschlagenen Schaltungen sind alle nicht mit symmetrischem Eingang. Das Mic ist dynamisch, ohne Phantomspeisung.
ssyy22 schrieb: >> Ein 9V Block hat am Entladeende nur noch 5.6V. Damit funktioniert ein >> NE5532 nicht. > laut Datenblatt bis +- 5V Und was sind +-5V ? Vielleicht 10V ? Rechnen schwach, in Mathe gefehlt. Mit 2 x 9V Block geht er schon, schrieb ich auch. > er sei so rauscharm wurde mir gesagt Na ja, er ist der übliche Audioverstärker, WENN MAN GENUG SPANNUNG HAT. > MaWin, deine Vorgeschlagenen Schaltungen sind alle nicht mit > symmetrischem Eingang. Natürlich sind sie das. Es fehlt ihnen bloss die eingezeichnete Abschirmung, die muss (auch) an Masse. Da die Schaltungen immer symmetrisch zu asymmetrisch wandeln, ist es egal, ob der Eingang schon mit einem Anschluss an Masse liegt, Entscheidend ist, daß gleichpegelige Störungen auf den Mikrophonleitungen sich gegenseitig aufheben. Das tun sie.
ssyy22 schrieb: >> Insgesamt ist der NE5532 eine schlechte Wahl, > er sei so rauscharm wurde mir gesagt Naja, er ist deutlich besser als ein 741 oder 709. :-) Grundsätzlich ist der NE5532 ein guter Audio-Mittelklasse- OPV, der für die meisten NF-Anwendungen ausreichend und zudem leicht erhältlich und billig ist. Bei besonderen Anforderungen wie "9V-Block" aber nicht geeignet. Grund- sätzlich sind 9V-Blöcke sowieso nicht besonders geeignet als "Universal-Spannungsquelle, da sowohl das "Volumen- Energie-Verhältnis" als auch das "Preis-Energie-Ver- hältnis" eher schlecht sind.
> Das Mic ist dynamisch, ohne Phantomspeisung.
Also der schlimmstmögliche Fall... Wenn eine Phantomspeisung da wäre,
hätte das (Kondensator)Mikro durch den eingebauten Verstärker schon
selbst soviel Pegel, dass man oft auf einen extra Verstärker verzichten
kann. Zumindest, wenn man nicht noch Limiter oder sowas braucht.
Hp M. schrieb: > Hohe Betriebsspannungen braucht man, wenn man hohe Pegel erwartet. Oder ein sehr großes Signal/Rausch Verhältnis erhalten möchte. Denn das ist mit kleinen Pegeln entsprechend schwieriger.
Nur um das nochmal zu sagen: Wenn du da ein dynamisches Mikro wie ein SM58, MD421 oder sowas benutzt, und nur max. 3 - 5m Mikrokabel hast, dann tut es auch ein asymmetrischer Eingang, bei dem du das kalte Ende des Mikros einfach auf Masse legst und damit unsymmetrisch anschliesst. Symmetrische Eingänge haben den grossen Vorteil der erhöhten Störsicherheit aufs Mikrokabel, ist aber bei 3m Mikrokabel völlig unerheblich.
Wenn es nicht symmetrisch sein muss, ist vielleicht der hier sinnvoll: http://www.elv.de/output/controller.aspx?cid=74&detail=10&detail2=28056 oder als Bausatz http://www.elv.de/elv-smd-mikrofon-vorverstaerker-smv-5-komplettbausatz.html mit SSM2167 von Analog Devices http://www.analog.com/en/products/audio-video/audio-amplifiers/ssm2167.html Low Voltage Microphone Preamplifier with Variable Compression & Noise Gating
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Wie wärs mit einem simplen Audio Übertrager ? Wähle zB 1:10 als Übersetzungsverhältnis, symmetrischer Eingang 200 Ohm, leistungsangepasst ans Mic -> Ausgang schon + 20dB ohne jedes Batteriegedöns. Die Ausgangswicklung des Übertragers kann ruhig hochohmig sein, weil das Gitarreneffektgerät einen hochohmigen Eingang hat. RRR =^..^= RRR !
ssyy22 schrieb: > Würde das so gehen? Nein, die Schaltung ist blanker Unsinn. Nichtmal die Pinbelegung stimmt. Der NE5534 ist kein Instrumentationsverstärker, sondern ein normaler OPV. http://www.ti.com/lit/ds/symlink/sa5534.pdf
Kater brummt - sehr gut ! schrieb: > Wie wärs mit einem simplen Audio Übertrager ? > Wähle zB 1:10 als Übersetzungsverhältnis, symmetrischer Eingang 200 Ohm, > leistungsangepasst ans Mic -> Ausgang schon + 20dB ohne jedes > Batteriegedöns. Hehehe, auf die Idee hätten wir auch gleich kommen können. Mit 20dB ist man auch vom Pegel des Gitarrenpickup nicht weit weg. Das einzige Problem wäre ein einigermassen brauchbarer Trafo. Reichelt hat sowas, aber ich habe keine Ahnung, wie brauchbar die für Mikropegel sind: http://www.reichelt.de/NFU-1-10/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=73042&artnr=NFU+1-10&SEARCH=nf-%FCbertrager
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Hm,dieser NFU scheint mir ein "Lichtorgel" Trafo mit sehr geringer Eingangsimpedanz zu sein (?). Ich habe ein paar Neutrik NTE 10-3 hier und spaßeshalber mal einen davon ausprobiert: primär weiß- gelb; sekundär schwarz- rot ergibt unbelastet (nur Oszi dran) ein Verhältnis 1:10 an der Sekundärwicklung. Ausgangsseitig 50k dran entstehen -6dB, also passt's mit Za = 50k. Belastet mit 200k erhält man ca -1.5 dB (Daumenwerte). Na gut, es sind immer noch + 18,5 dB Spannungsverstärkung. Es ist im Hinblick auf Störungen ratsam, mit einem kurzen Stück Leitung direkt in das Gitarreneffektgerät zu gehen. Die haben am Eingang meist so 470kOhm, um den Pickup nicht zu "verdumpfen". Und aufpassen, daß die Schaltklinkenbuchse des Effektgerätes nicht bei halb eingestecktem Stecker die 9V zwischen Tip und Ring legt. Ein kleiner C im Ausgang des Trafos wäre deswegen ratsam. 100nF reicht schon. So, ins Bett .... CHR-RRR =^--^= RRR !!!!
Danke für die Antworten! an einen Audioübertrager habe ich auch schon gedacht. Jetzt habe ich mir einen 1:10 zugelegt und meine Frage: Wie genau verschalte ich jetzt alles? Kater brummt - auch ins Mikro ! schrieb: > Ausgangsseitig 50k dran > Ein > kleiner C im Ausgang des Trafos wäre deswegen ratsam. 100nF reicht > schon. also so: ?? |-------------. .------50k-----|------out mic trafo 100nF |-------------. .--------------|------out oder so: ?? |-------------. .------50k-----100nF------out mic trafo |-------------. .-------------------------out oder wie?? ja, sehr doofe Frage?
* achso die 9V müssen ja auch noch irgendwie rein! hmm kann mir jemand helfen?
ssyy22 schrieb: > also so: ?? weder > > |-------------. .------50k-----|------out > mic trafo 100nF > |-------------. .--------------|------out > noch > oder so: ?? > > |-------------. .------50k-----100nF------out > mic trafo > |-------------. .-------------------------out > > oder wie?? Sondern so:
1 | |-------------. .-------+------100nF------out |
2 | mic trafo | | 50k |
3 | |-------------. .-------+-----------------out |
> * achso die 9V müssen ja auch noch irgendwie rein! hmm > kann mir jemand helfen? Welche 9V? Das Gitarreneffektgerät schaltet ein, wenn ein Monoklinkenstecker in den Eingang gesteckt wird. Die Schaltung hier ist passiv und braucht keine 9V.
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