Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kapazitätsangaben im Schaltplan: 0.1u oder 100p?


von Jens .. (eltronno)


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Moin,

öfters fällt mir in Schaltplänen eine mir unlogische Größenordnung für 
die Angabe der Kapazitäten auf. Beispiel: In einem Schaltplan sind die 
Kapazitäten wie folgt dimensioniert:

C1 = 1800p
C2 = 0.01u
C3 = 0.1u
C4 = 100p

Versteckt sich hinter den gewählten SI-Präfixen ein Hinweis z.B. auf die 
Toleranz o.ä.?

Gruß
Jens

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von Sputnik (Gast)


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Hat vllt mit dem Material zu tun ? Elkos werden doch nur in uF angegeben 
oder ?
Die anderen dann Kerkos ?

von HildeK (Gast)


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Jens .. schrieb:
> Wieso gibt man C1 in pico an, obwohl der Wert 180 mal größer als C2 ist,
> welcher in mikro angegeben wird?

Stimmt ja nicht! C1 hat 1800pF = 1.8nF, C2 hat 0.01uF = 10nF.

Jens .. schrieb:
> Noch besser: C3 und C4 sind gleich groß aber warum gibt man dann
> verschiedene SI-Präfixe an?

Stimmt wieder nicht. C3 hat 100nF, C4 = 100pF - Faktor 1000!

Dahinter steckt vermutlich, dass der Schaltplanmaler die nF nicht mag 
und nur pf und µF verwenden wollte. Gibt's manchmal, hat sonst keine 
Bedeutung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sputnik schrieb:
> Hat vllt mit dem Material zu tun ? Elkos werden doch nur in uF angegeben
> oder ?

Jens .. schrieb:
> C2 = 0.01u
> C3 = 0.1u

0,1µF gibts ja noch als Tantal gepolt, aber 10nF nicht.
M.E. gibts da keine Logik. Das einzige konsequente System, was ich 
kenne, nehmen nur wenige:

Jens .. schrieb:
C1 = 1800p  1n8
C2 = 0.01u  10n
C3 = 0.1u   0µ1
C4 = 100p   100 oder 0n1

: Bearbeitet durch User
von Jens .. (eltronno)


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HildeK schrieb:
> Jens .. schrieb:
>> Wieso gibt man C1 in pico an, obwohl der Wert 180 mal größer als C2 ist,
>> welcher in mikro angegeben wird?
>
> Stimmt ja nicht! C1 hat 1800pF = 1.8nF, C2 hat 0.01uF = 10nF.
>
> Jens .. schrieb:
>> Noch besser: C3 und C4 sind gleich groß aber warum gibt man dann
>> verschiedene SI-Präfixe an?
>
> Stimmt wieder nicht. C3 hat 100nF, C4 = 100pF - Faktor 1000!
>
> Dahinter steckt vermutlich, dass der Schaltplanmaler die nF nicht mag
> und nur pf und µF verwenden wollte. Gibt's manchmal, hat sonst keine
> Bedeutung.

Ach manno, das hab ich doch extra schnell gelöscht damit es keiner merkt 
:-)

von Teo D. (teoderix)


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Dem hat's wohl das "N" von der Tastatur gefegt :)

von Jens .. (eltronno)


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Teo D. schrieb:
> Dem hat's wohl das "N" von der Tastatur gefegt :)

Da hab ich wohl einen PN-Übergang-en

von HildeK (Gast)


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Jens .. schrieb:
> Ach manno, das hab ich doch extra schnell gelöscht damit es keiner merkt
> :-)

Hier bekommst du eben superschnelle Antworten auf deine Fragen - und 
seien sie noch so seltsam ...

von Jens .. (eltronno)


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Sputnik schrieb:
> Hat vllt mit dem Material zu tun ? Elkos werden doch nur in uF angegeben
> oder ?
> Die anderen dann Kerkos ?

So etwas dachte ich mir auch. Ist das jetzt reine Vermutung oder kennst 
Du das so?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Der Schaltplan stammt vermutlich aus der Neuen Welt. Die Amis verwenden
kein Nano, sondern nur Piko und Mikro (bzw. pico und micro). Deswegen
sieht man oft vierstellige pF und 0.0irgendwas µF.

von HildeK (Gast)


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Jens .. schrieb:
> Ist das jetzt reine Vermutung oder kennst
> Du das so?

Auch wenn ich nicht gefragt wurde: Man verbindet gerne µF und Elkos, 
einfach deshalb, weil es lange Zeit fast keine Nicht-Elkos bei 
Kapazitäten ≈ >1µF gab.
Inzwischen setze ich auch 47µ Kerkos ein. Ob es Elkos sind oder nicht, 
zeigt hoffentlich der Schaltplan durch das gepolte Kondensatorsymbol.
Die Wahl der Präfixe wird einfach der besseren Lesbarkeit halber 
geeignet gewählt - auch wenn es Ausnahmen gibt.
Bei den Ausnahmen kann es schon sein, dass ein Entwickler damit was 
ausdrücken wollte, nur verbrieft ist das nirgends. Höchstens in der 
Beschreibung seiner Schaltung.

von Bürovorsteher (Gast)


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Noch früher mochten die Amis auch keine µF und haben statt dessen mmF 
geschrieben.
Genauso bescheuert wie deren Aversion gegen das S (Leitwert). Um sich 
vom Faschisten Siemens abzugrenzen, benutzt man dort immer noch das mho 
(inverses Ohm).
Naja, wird mit TTIP bestimmt besser.

von michael_ (Gast)


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Also, wer nicht einschätzen kann, ob 100p oder 100000p richtig sind, der 
sollte sich aus der Elektronik verabschieden.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Also, wer nicht einschätzen kann, ob 100p oder 100000p richtig sind, der
> sollte sich aus der Elektronik verabschieden.

Unsinn, irgendwo muss jeder mal anfangen.

von Harald W. (wilhelms)


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Yalu X. schrieb:

> Der Schaltplan stammt vermutlich aus der Neuen Welt. Die Amis verwenden
> kein Nano, sondern nur Piko und Mikro (bzw. pico und micro).

Vor >50 Jahren waren die "nano" auch in D nicht üblich. Statt "pico"
wurden Kondensatoren oft in "cm" oder in "µµ" gemessen.

von Peter R. (Gast)


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Jens .. schrieb:
> Versteckt sich hinter den gewählten SI-Präfixen ein Hinweis z.B. auf die
> Toleranz o.ä.?

zunächst geht es nur um die Stellenzahl, wenn man die Norm-Vorsilben 
verwendet. Mehr darf man nicht vermuten.

Dass in einem Land, in dem man nach Fuß und Unzen und Daumenbreite eines 
Königs misst, die phantasievollsten Varianten benutzt, wie mmF usw. ist 
reine Willkür.

Ob hinter der Angabe 1800 pF anstatt 1,8 nF ein tieferer Sinn steckt, 
hängt von der Phantasie des Schaltplanherstllers ab. Es KANN eventuell 
bei der Angabe von 1800 der Hinweis stecken, dass es sich um einen 
genauen Kondensator handelt.  1,8 nF ist nicht sooo genau angegeben wie 
1800pF (oder 1,800 nF)

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