Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tiefpass UND Notchfilter in EKG/EMG-Messungen?


von Marten (Gast)


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Bei einer EKG bzw. EMG Messung wird das nutzbare Signal fast immer vom 
50Hz Netzbrummen gestört. Um dieses zu beseitigen, eignet sich ja 
normalerweise ein Notchfilter für 50Hz, oder ein Tiefpassfilter für z.B. 
15Hz.
Ich habe nun aber schön öfters Schaltungen gesehen, in denen beide 
Filterelemente vorkommen. Aber das macht doch eigentlich überhaupt 
keinen Sinn, denn der 15Hz Tiefpass filtert doch schon alles über 15 Hz 
(und damit auch die 50Hz) heraus. Könnte mir das freundlicherweise 
jemand erklären?

Nochwas: Bei einem ganz einfachem EKG empfielt sich ja oft ein 
Tiefpassfilter, da es meistens bei um die 5Hz liegt. Wie ist das beim 
EMG? Ist da ein solches Filter ebenfalls angebracht, oder sollte 
stattdessen der Notchfilter eingesetzt werden?

von Achim H. (anymouse)


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Marten schrieb:
> denn der 15Hz Tiefpass filtert doch schon alles über 15 Hz
> (und damit auch die 50Hz)

So ein Tiefpass ist aber meist nicht ideal, sondern unterdrückt nur die 
50Hz um xx dB. Wenn das nicht reicht, kann man dort noch den 
Notch-Filter setzen.

von max2 (Gast)


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Ein TP mit 15 Hz und erster Ordnung hat zu 50 Hz ein Frequenzverhältnis 
von  ca 3 (3 * 15 = ca 50). Daher schwächt das TP Filter die 
Netzfrequenz nur um den Faktor 3 ab.
(Das w ist im Nenner in erster Podenz)
TP mit sehr hoher Ordnung wiederum verzerren das Signal. Möglichst 
Bessel TP verwenden.
Das Notch schreibt man als FIR Filter in die in die Interrupt Service 
Routine. Dann ist eine TP von 100 Hz auch kein Problem.

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