Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik hochfrequentes CPU Geräusch an Line Out durch Verstärker


von rbcn (Gast)


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Ich habe das folgende Problem an einem Rechner: Am Line out eines 
Rechners befindet sich eine Klinkenbuchse,  parallel zu dieser ist ein 
kleines 1W Verstärkermudul von Kemo angeschlossen. Diese 
Parallelschaltung kann mittels eines Kippschalters unterbrochen werden, 
sodass das Verstärkermodul kein Signal bekommt, die Klinkenbuchse ist 
aber weiterhin verbunden. Mit dem Kippschalter werden Signalmasse UND 
Kanäle getrennt.
Nun ist das Problem, dass ein starkes Pfeifen der CPU auf dem Line Out 
liegt, sobald dem Verstärker das Signal zugeschaltet wird.

1)Es ist dabei egal, ob der Verstärker mit Spannung versorgt wird oder 
nicht (+ getrennt oder nicht). Das habe ich per Oszi herausgefunden. 
Sobald der Line out mit dem Verstärker verbunden wird, tritt es auf.
2)Es verschwindet, wenn die Kanäle des Line out auf Signalmasse 
kurzgeschlossen werden (klar)
3) Der Verstärker ohne Signalquelle rauscht nicht
4) Wird der Verstärker mit einer extra Batterie versorgt, besteht das 
Problem nicht
5) Signalmasse und PC Masse sind offensichtlich verbunden.


Es muss irgend eine Art Brummschleife sein…Wie kann ich das nur 
wegbekommen?

von mhh (Gast)


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Sowas davorschalten:

http://www.reichelt.de/KFZ-NF-FILTER/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=48085&artnr=KFZ+NF-FILTER&SEARCH=mantelstromfilter

, mit Elektronik oder der Versorgung des Verstärkers aus dem 
Rechnernetzteil.

von rbcn (Gast)


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Gibt es keine andere Möglichkeit? Es handelt sich um eine mobile 
integrierte Lösung, da kommt solch ein Brocken ungelegen.
könnte ich einen hochohmigen NF Übertrager an den line out hängen? Und 
würde dieser dann nicht auch die Störungen mit übertragen?

von mhh (Gast)


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rbcn schrieb:
> könnte ich einen hochohmigen NF Übertrager an den line out hängen?

Ja.

rbcn schrieb:
> Und
> würde dieser dann nicht auch die Störungen mit übertragen?

Nein.

Die Störungen sind der Lineout-Masse bauausführungsbedingt 
"aufmoduliert". Der Signalausgang wackelt im selben Rhythmus mit.

von rbcn (Gast)


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Ich finde allerdings leider nur 1:1 Übertrager mit ca 4 Ohm. Ist das 
nicht zu wenig für den Line out (Überlastung)
Kennt jemand hochohmige? Sonst braucht man ja für den Übertrage auch 
noch einen Verstärker...

von Amateur (Gast)


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>Nun ist das Problem, dass ein starkes Pfeifen der CPU auf dem Line Out
>liegt, sobald dem Verstärker das Signal zugeschaltet wird.

Wenn die CPU Dir etwas pfeift, dann im MHz-Bereich - gutes Gehör!

Im Auto pfeift normalerweise der Regler oder es ist irgendwo ein 
Schaltnetzteil beschäftigt.

von rbcn (Gast)


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Wir befinden uns nicht in einem Auto. Es handelt sich um ein 
Batteriebetriebenes System mit einem pico-ATX Board. Und dieses Pfeifen 
hat klar etwas mit der CPU Aktivität zu tun. Es ist natürlich nicht ihr 
Takt, sondern niederfrequentere Bursts der CPU Aktivität nehme ich an.

von rbcn (Gast)


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http://www.conrad.de/ce/de/product/515940/Audio-Uebertrager-Impedanz-200-Primaerspannung-12-V-Windungsverhaeltnis-11-Neutrik-Inhalt-1-St

Würde es funktionieren, diesen Übertrager einfach zwischen Line Out und 
Verstärker zu hängen? (Verstärker ist ein U2822)

von Senke (Gast)


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Bei meinem, mittlerweile sollen Computer, hat ein USB-Audiomodul 
geholfen.
Der Original Soundausgang ist mittlerweile praktisch unbrauchbar.
Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, dass es helfen kann die 
Spannungsversorgung des Soundchips besser zu stützen.

von voltwide (Gast)


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Wenn Dein Problem wirklich eine Brummschleife ist, könnte der Trafo 
helfen.
Die verlinkte Ausführung ist allerdings ohne Mu-Metall-Abschirmung und 
kann von daher magnetische Streufelder einfangen, die möglicherweise von 
benachbarten Schaltwandlern ausgehen.

Um herauszubekommen, ob es sich überhaupt um eine Brummschleife handelt, 
mußt Du mit nem Durchgangsprüfer mal durchklingeln, ob, bei getrenntem 
Signalkbabel, eine el Verbindung zwischen den GNDs beider Geräte 
besteht.
Und ggfs eins der beiden Geräte von Erde/Schutzleiter trennen.

von rbcn (Gast)


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Ja, das ist ja genau der Fall. Masseverbindung zwischen PC und 
Verstärker ist durch die Versorgungsleitungen gegeben. Wenn ich jetzt 
mein Klinkenkabel einstecke, kommt einer weitere Masseverbindung dazu.
Und das ist da, wo die Probleme anfangen...

von Stefan F. (Gast)


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Masseverbindung ist vorhanden, aber das sagt noch lange nichts darüber 
aus, ob die beiden Geräte auf gleichem Potential liegen.

Denn jede Leitung kann selbst bei null Ohm Widerstand auf 
elektromagnetische Felder regaiereen und dann doch eine unerwünschte 
Spannugn führen, statt GND. Abgesehenn davon hat jede Leitung einen 
Widerstand und somit auch einen Spannungsabfall. Es ist ganz normal, das 
die GND Punkte eines PC nicht wirklich GND Potential haben. Irgendwo ist 
immer ein unerwünschter Widerstand, der stört.

Meist hilft es, eine Sternförmige Leitungsführung sicherzustellen. Wobei 
der GND Anschluss der Signalquelle der Punkt ist, wo alles zusamen 
läuft.

1
                             Verstärker
2
                              ___________
3
                             |          |
4
Signal o---------------------| In       |      ___ 
5
                             |          |-----|   | Lautsprecher
6
   GND o---------------------| GND      |-----|___|
7
       |                     |          |
8
       |               +-----| 24V      |
9
       |  Netzteil     |     |__________|
10
       |      _____    |
11
       +-----| 24V |---+
12
             |_____|

Wenn deine Quelle mit dem gleichen Netzteil versorgt wird, wie der 
Verstärker, dann entfällt die Leitung links unten, denn die Quelle ist 
ja bereits mit dem GND Anschluss des Netzteils verbunden.

Eine doppelte GND Verbindung würde wieder die gleichen Probleme 
provozieren, die du jetzt gerade hast.

von Stefan F. (Gast)


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> Wenn ich jetzt mein Klinkenkabel einstecke, kommt einer
> weitere Masseverbindung dazu.
> Und das ist da, wo die Probleme anfangen...

Korrekt. Die zweite Masse Verbindung ist die Ursache des Problems. Und 
die löst man einfach aber zuverlässig, indem man diese klobigen Audio 
Übertrager dazwischen schaltet.

Ich würde es aber erstmal mit sternförmiger Verkabelung und ohne Stecker 
versuchen.

Ohne Stecker deswegen, weil er sicher nicht geeigent ist, die 
Stromversorgung (GND Leitung vom Netzteil zum Verstärker) zu leiten. So 
viel Strom vertragen die Kontakte nicht. Da musst du schon Drähte fest 
anlöten.

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