Hallo zusammen Meine Rollläden sind funkgesteuert mit einem Somfy System. Als Empfänger kommen in den Rolllädenkästen die Universal Slim RTS Plug Receiver (http://www.somfy.ch/downloads/ch/universal_slim_receiver_rts_en.pdf) zum Einsatz. Als Sender habe ich Handsender vom Typ Telis 1 und 4 (https://www.somfy.de/file.cfm/SOM-2775_GA_Telis_neu.pdf?contentid=139630). Damit ist die Reichweite kein Problem und ich komme durch Stahlbetonböden und Wände. Die Sendeleistung dieser Geräte kenne ich nicht. Für die Hausautomation wollte ich nun den URTSI II (http://www.automatedshadeinc.com/files/automationist/urtsii_operatinginstructions.pdf) von Somfy einsetzen. Die Reichweite damit ist jedoch sehr schlecht, trotz externer Antenne. Ich habe einerseit eine Antenne mit Magnetfuss (allerdings ohne guten Ground) oder so eine Stummelantenne verwendet (beide für 433Mhz). Damit komme ich aber fast nicht 2m durch den Stahlbetonboden. Danach wollte ich es mit dem HopeRF-Modul RFM23BP (1W Sendeleistung, effektiv vermutlich etwa 500mW). Antennen die gleichen wie oben. Die Reichweite ist etwas besser als mit dem Somfy-Sender aber immer noch weit von den Handsendern entfernt. Warum nur ist das so? Warum sind die Handsender so viel besser als meine "starken" Sender mit guter Antenne? Kann mir das jemand erklären (evtl. mit Hilfe der Glaskugel :-) und/oder Tipps geben wie ich die Reichweite erhöhen könnte? Mit 500mW sollten doch 5m (auch wenn durch Stahlbeton) kein Problem sein? Danke für die Hilfe.
Hast du schon einmal bei Somfy nachgefragt? Ohne Einblick in die genauen Sende/Empfangsparameter (zB Länge der Frame-Preamble, Modulationsparameter, Frequenzoffset von TX und RX -> Kanalfilter BW, etc) wird dir hier niemand helfen können.
Somfy gibt keine Antwort, das habe ich probiert. Die Übertragung ist sehr simpel. OOK, Daten sind manchestercodiert mit ein paar Sync-Pulsen zu Beginn: https://pushstack.wordpress.com/somfy-rts-protocol/
Oliver schrieb: > (1W Sendeleistung, effektiv vermutlich etwa 500mW) Dann stimmt was nicht. Vermutlich hast Du vergessen den Empfänger einzuschalten? :-) Wenn ich auf 433,xx sende heißt das noch lange niucht daß Dein RX genau auf 433,xx empfängt. Er könnte auch verstimmt sein.
Der Empfänger ist immer am Strom ;-) Ok, wie hoch die Sendeleistung tatsächlich ist weiss ich nicht und kanns auch nicht messen. Ich habe so einen DVB-T Stick bestellt um einen Spectrum-Analyzer zu basteln. Mindestens das Verhältnis der Sendeleistungen von meiner Lösung zum Handsender sollte ich so bestimmen können. Die Frequenzen sollten stimmen, der Empfänger empfängt auf 433.42Mhz und da der Sender tunebar und digital einstellbar ist sendet er natürlich auch genau dort. Also gehe ich davon aus dass es richtig eingestellt ist. Werd ich mit meinem "Spektrum-Analyzer" auch noch überprüfen.
Oliver schrieb: > Die Frequenzen sollten stimmen, der Empfänger empfängt auf 433.42Mhz und > da der Sender tunebar und digital einstellbar ist sendet er natürlich > auch genau dort. Naja schön wär's ;) Je nach Taktquelle gibt da mitunter ganz schöne Offsets. Ohne Toleranz-/Temperaturkompensation sind schnell mal 30-50ppm -> bei 433Mhz ~15kHz Offset pro Seite einzukalkulieren. Sind weder RX noch TX entsprechend kompensiert verdoppelt sich das Ganze im Worst-Case auch noch. Da müsste man wissen welcher Kanalfilter beim Empfänger eingesetzt wird. Bei einer Datenrate von < 1kBit/s kann der durchaus nur weniger kHz breit konfiguriert sein, was entsprechend empfindlich auf Frequenzoffsets reagiert.
Du hast natürlich recht, ob ich genau auf 433.42Mhz sende weiss ich nicht, das werde ich aber überprüfen. Und auch ob der Handsender genau auf 433.42Mhz sendet. Den Empfänger kann ich nicht kontrollieren, aber da es mit dem gut Handsender geht wir der wohl schon einigermassen passen.
So, meine Messungen mittels einem DVB-T Stick und SDR-Sharp haben ergeben, dass bei meinem Modul bei weitem nicht die gleiche Leistung rauskommt wie beim Handsender: RFM23BP.PNG und Handsender.PNG Jetzt muss ich nur noch herausfinden wieso dass das so ist. Die verwendete Antenne ist diese: http://www.diamondantenna.net/mr77.html. Ich habe irgendwo gelesen dass der Ausgang des Sende-Moduls ein Class-C Verstärker ist und erst bei einer Speisung von 5.5V die vollen 1W (wenn überhaupt) bringen soll. Muss also mal noch mit der Speisung varieren.
Ach ja, die Frequenzen sind praktisch gleich, beim Handsender messe ich 433.447MHz und bei meinem Modul 433.41MHz.
Oliver schrieb: > Ach ja, die Frequenzen sind praktisch gleich, beim Handsender > messe ich > 433.447MHz und bei meinem Modul 433.41MHz. hm, das sind immerhin 37khz Unterschied. Zwar dürfte es nach deinen PSD plots wohl wirklich eher an der Sendeleistung liegen, aber bei 1kbit/s Manchester Datenrate würde ein Kanalfilter von 2-3 kHz ausreichen. Je nachdem was Somfy als Frequenzoffset eingeplant hat, kann der Kanalfilter viel schmäler als diese 37 kHz sein.
Man könnte ja evtl. mit einem Meßgenerator mal die Gegenprobe machen ob der Empfänger auf der RICHTIGEN Frequenz ist oder auch noch total taub ist.
Ich kann mir einfach schlecht vorstellen dass der Empfänger einen solch engen Empfangsfilter hat weil der Originalsender ja etwa gleich viel über der angegebenen Frequenz liegt wie meine Sender drunter. Ich habs nun mit der höheren Speisung versucht und es wird besser, von gut aber immer noch weit entfernt. Kann ich mit einfachen Hausmitteln die am Antennenausgang abgegebene Leistung messen? 50 Ohm Widerstand anlöten und die Spannung darüber mit einem Oszi messen?
Oliver schrieb: > Ich kann mir einfach schlecht vorstellen dass der Empfänger einen > solch > engen Empfangsfilter hat weil der Originalsender ja etwa gleich viel > über der angegebenen Frequenz liegt wie meine Sender drunter. Gut ich möchte eigentlich nicht mehr darauf rumreiten, da das Problem wohl woanders liegt, aber deine Messung wurde ja mit einem DVB-T Stick gemacht, oder? Das ist natürlich keine kalibrierte Messmethode und auch der Stick verwendet ziemlich sicher einen billigen Quarzoszillator ohne Kompensation (ist bei DVB-T nicht notwendig) als Referenztakt. Also welches Gerät näher an der Idealfrequenz liegt, lässt sich so nicht sagen. > Ich habs nun mit der höheren Speisung versucht und es wird besser, von > gut aber immer noch weit entfernt. Kann ich mit einfachen Hausmitteln > die am Antennenausgang abgegebene Leistung messen? 50 Ohm Widerstand > anlöten und die Spannung darüber mit einem Oszi messen? Mit Dämpfungsgliedern direkt an den DVB-T Stick wäre vielleicht eine Möglichkeit. Vielleicht kriegt man irgendwo Infos zum Frontend-Gain des sticks, dann lässt sich das wohl auf ein paar dbm genau bestimmen. Oder du hast die Möglichkeit zuerst mit einem Signalgenerator ein Referenz-CW an den Stick zu legen und damit den Gain zu bestimmen.
Oliver schrieb: > Ich habs nun mit der höheren Speisung versucht und es wird besser, Da weiß Du aber nicht genau, ob nun die RX-Frequenz weggelaufen ist oder die Verstärkung durch die höhere Spannung etwas besser ist. Ohne brauchbare Vergleichswerte tappt man da ziemlich im Dunklen. Wahrscheinlich hätte ich das Zeug ohne ausreichende Messmittel schon in die Ecke geworfen.
Die TX-Frequenz (bist du sicher dass du RX meinst, am RX habe ich nichts gemacht) ist gleich geblieben, dass kann ich dann immerhin mit meinem DVB-T Spectrum Analyzer sehen, auch sehe ich dass die abgestrahlte Leistung grösser geworden ist. Sooo schnell gebe ich dann auch ohne professionelles Equipment nicht auf, da würde ja die Hälfte meiner Projekte sterben :) Ich werde als nächstes einmal noch die Frequenz meines Senders derjenigen des originalen Handsenders anpassen, um ausschliessen zu können dass der Unterschied dort zum schlechten Ergebnis führt. Signalgenerator habe ich leider nicht. Ich muss mal schauen ob ich das irgendwie hinkriege oder mir irgendwo etwas ausleihen kann.
Oliver schrieb: > Signalgenerator habe ich leider nicht. Ich muss mal schauen ob ich das > irgendwie hinkriege oder mir irgendwo etwas ausleihen kann. Man könnte vielleicht mittels HF Dioden einen einfachen Peak-Detector bauen und darüber die Spannung messen. Allerdings wird es wohl eher schwierig eine saubere Impedanzanpassung hinzubekommen, damit man halbwegs genau auf die Leistung rückrechnen kann. Analog Layout, ist auch nicht meine Domäne. Da können dir andere sicher besser weiterhelfen.
@Oliver, hast du auch den TX On Anschluss passend verschaltet und konfiguriert? Wenn das nicht passt wird die HF-Endstufe nicht aktiviert und somit auch keine nennenswerte Ausgangsleistung erzeugt. Sascha
Ja, TX-On ist passend konfiguriert. Ist ja nicht so dass nichts rauskommen würde, ca. 5m durch Stahlbeton gehts aber ist halt einfach schlechter als der Handsender und das sollte nicht sein. Ich habe mittlerweile auch die Frequenz auf die des Handsenders angepasst, hat aber keinen Unterschied gemacht. Ich habe ebenfalls ein neues Modul bestellt. Evtl. ist mein jetziges etwas angeschlagen, da es Anfangs als ich TX-On und RX-On noch nicht richtig beschaltet habe doch ziemlich heiss geworden. Wir werden sehen...
Eine interessante Möglichkeit die Reichweite auf 433 MHz zu verbessern: http://www.kh-gps.de/lora.htm
So, es geht weiter. Als etwas vorgezogenes Weihnachtsgeschenk gabs einen Spectrum Analyzer von Signal Hound. Damit habe ich gemessen (blaue Kurve, ist jeweils der Max-Hold): Das Signal an der Antennenbuchse direkt per Kabel in den Analyzer: Spectrum_Cable_5V.png Das Signal über eine Antenne abgestrahlt und eine gleiche Antenne mit dem Analyzer aufgezeichnet: Spectrum_Antenna_5V.png Das Signal mit dem Handsender abgestrahlt (gleiche Distanz wie oben) und mit der Antenne am Analyzer aufgezeichnet: Spectrum_Somfy.png Bei der direkten Messung habe ich natürlich zuerst ein Dämpfungsglied eingefügt, es hat sich aber relativ bald als unnötig herausgestellt. Die Leistung des RFM23BP ist also WEIT weg von +30dBm, ich sehe gerade mal -23dBm. Und zwar im Bereich von 5-6V unabhängig von der Versorgungsspannung. Ein Konfigurationsfehler kann ich zwar nicht ausschliessen, ist aber eher unwahrscheinlich, da die Leistung eigentlich gar nicht konfiguriert werden kann. Werde ich aber trotzdem nochmals anschauen. Ich habe auch verschiedene Module, die verhalten sich alle gleich. Meiner Meinung nach ist das Ding also ziemlich unbrauchbar, ausser ich habe etwas grundlegendes übersehen. Man findet im Internet ja auch Leute die sind ganz zufrieden damit. Vielleicht habt aber auch nie einer nachgemessen :-) Fällt euch irgendetwas auf?
Oliver schrieb: > Die Leistung des RFM23BP ist also WEIT weg von +30dBm, ich sehe gerade > mal -23dBm. ... Ein Konfigurationsfehler kann ich zwar nicht > ausschliessen, ist aber eher unwahrscheinlich, da die Leistung > eigentlich gar nicht konfiguriert werden kann. Dann solltest du dir im Manual vom RFM23BP den Abschnitt 5.7.1 /Output Power Selection/ noch mal zu Gemüte führen. Die Leistung wird über die drei txpow-Bits konfiguriert.
Wolfgang schrieb: > Dann solltest du dir im Manual vom RFM23BP den Abschnitt 5.7.1 /Output > Power Selection/ noch mal zu Gemüte führen. Die Leistung wird über die > drei txpow-Bits konfiguriert. Ja, den kenne ich schon. Man kann dort zwischen +28dBm, +29dBm und +30dBm auswählen, alles andere ist nicht definiert. Das ist für mich "eigentlich nicht konfigurierbar" :-)
Oliver schrieb: > Ja, den kenne ich schon. ... > Das ist für mich "eigentlich nicht konfigurierbar" :-) Die Frage ist, wie das mit der Aussage "The output power is configurable in 3 dB steps with the txpow[2:0] field in "Register 6Dh. TX Power." im ersten Satz in Einklang zu bringen ist. In der Application Note AN440 für RFM22B/23B steht zum Register 6Dh (TX Power): "The output power is configurable from –8 dBm to +13 dBm in ~3 dBm steps. txpow[2:0] = 111 corresponds to +13 dBm and 000 to –8 dBm." Evtl. ist das auf den RFM23BP übertragbar. Hast du das mal probiert? Da könnte der Redaktion vom RFM23BP Datenblatt etwas durch gerutscht sein. SiLabs könnte dazu auch noch etwas zu sagen haben. http://www.silabs.com/products/wireless/EZRadioPRO/Pages/Si44303132.aspx
Probiert habe ich es nicht, ich meine aber mal irgendwo gelesen zu haben dass das RFM23BP Modul im Gegensatz zum RFM23B ein Klasse-C Verstärker am Ausgang hat und darum die Leistung sowieso nicht geregelt werden kann sondern einfach immer Vollgas sendet. Ich werde aber bestimmt mal noch mit den Werten spielen, verlieren kann ich ja nichts. Auch wenn ich es jetzt standardmässig auf +30dBm (sprich "111" im Register) gesetzt habe.
Zur Info: Habe nun mal mit den TX-Power Registerwerten gespielt. Die abgestrahlte Leistung verändert sich, aber nur gegen unten. Bei "000" ist sie am geringsten, bei "111" am höchsten, aber da ich das ja schon von Beginn an eingestellt habe wurde es nicht besser.
Hallo, große Meßtechnik habe ich hier nicht verfügbar, also muß ich meist probieren. Ich habe letztens einen alten RFM12 868MHz in Betreib genommen, um meine E3000 Energiemeßsteckdosen zu empfangen. Mit den Init-Daten des Code-Ersteller habe ich nichts oder selten ein Telegramm empfangen. Ich habe per Versuch und Irrtum die Empfamgsfrequenz etwas variiert und nun passt es gut zusammen. Hast Du denn schonmal etwas mit Deiner Sendefrequenz rumgespielt? Antennen sind bei mir sowohl bei 433MHz als auch bei 868MHz immer nur Lambda/4 Drähte. 2 Decken (Altbau) vom Keller nach oben sind jedenfalls auch mit den paar mW des RFM02 kein Problem. Gruß aus Berlin Michael
Hallo Michael Die Frequenz stimmt ziemlich genau (+- 1kHz), das habe ich auch schon überprüft. Ich denke aber sowieso nicht dass dies mein ursächliches Problem ist, ich kann ja messen dass die Leistung viel zu gering ist. Irgendetwas muss doch da noch falsch sein, dass bei meinen Modulen anstelle von 1W gerade mal 2uW rauskommen, ich kann einfach nicht glauben dass die alle kaputt oder so schlecht sind. Ich such mal weiter :-)
Bei mehr als 50db Unterschied ist vielleicht etwas nicht eingeschalten und das RF Signal koppelt nur über parasitäre Kapazitäten in die Antenne. Da ich das Modul nicht kenne, kann ich nur ein wenig raten: - TX/RX Switch korrekt umgelegt? - Bei mehreren RX/TX Ein-/Ausgängen: Hängt die Antenne wohl am Richtigen? - Power Amplifier eingeschalten und korrekt konfiguriert? - Passt das Antennenmatching zur Trägerfrequenz?
So, ich habe den Fehler gefunden. Wie so oft (und eigentlich erwartet :-) sitzt er vor dem PC. RTFM hätte geholfen. Ich habe tatsächlich die TX_ON und RX_ON Leitungen verkehrt angeschlossen. Für die Nachwelt also nochmals eine mögliche korrekte Verdrahtung und Konfiguration des RFM23BP: GPIO_0 wird mit TX_ON verbunden und als RX_State (output) konfiguriert GPIO_1 wird mit RX_ON verbunden und als TX_State (output) konfiguriert So kommt mit 5V Speisung 25.3dBm und mit 6V Speisung 28.6dBm raus und ich bin voll zufrieden und kann vom obersten Stockwerk durch alle Betondecken die Storen im Untergeschoss steuern. Perfekt :-) Als Hinweis: Wenn ich das Modul dauerhaft im Transmit Mode lasse wird irgendein Bauteil darauf so heiss, dass ich es mit dem Finger nicht mehr berühren kann. Es empfiehlt sich also, auch wenn man so wie ich nichts empfangen möchte, das Modul nur beim Senden im Transmit Mode zu belassen. Danke allen für die Hilfe! Speziell an Sascha Weber der zwar das Problem genau erkannt hat, ich aber überzeugt war dass ichs schon richtig gemacht habe ;-)
Hallo, zwar ist das Thema schon alt, stehe allerdings vor dem selben Problem mit meinen beiden Somfy URTSI II. Bist du mit deiner Lösung noch immer zufrieden?
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