Hallo, folgendes Szenario. Ein Gerät ist mit einer LAN-Leitung an einem PC angeschlossen. Ich will in einer EMV-Kabine die gestrahlte Störemission messen. Dabei lege ich den Prüfling in die Kammer und lege die LAN-Leitung durch ein langes Rohr(das dann außerhalb der Kammer endet) um dann den PC auch außerhalb der Kammer zu haben. Ich habe gehört, dass EMV Leute dann eine Absorberzange auf diese LANleitung machen würden, um eine "definierte Impedanz" zu haben. Dies wird zur Erhöhung der Reproduzierbarkeit gemacht. Ich verstehe das so, dass dann zum einen die Emissionen des PCs entkoppelt werden und die Störungen des Prüflings(über der LANleitung) innerhalb der Kammer strahlen. Wenn man diese Absorberzange nicht verwendet wird, kann es sein, dass die Emissionen(von der LANleitung) außerhalb der Kammer strahlen und ich letztlich viel weniger innerhalb der Kammer messe? Oder sich die LANleitung kapazitiv außerhalb der Kammer an ground koppelt und sich dort "entlädt" anstatt innerhalb der Kammer zu straheln? Kann man das so erklären? Bitte gerne um korrektur oder bestätigung meines laienwissen. Eine weitere Frage wäre, ob man auch diese EM-Clamp für diesen Zweck nutzen kann? http://www.teseq.com/products/KEMZ-801.php Die ist ja eigentlich zur einkopplung nach 61000-4-6 vorgesehen. Aber Ferrite sind ja auch drin und eine entkopplung ist so gesehen auch drin. Was meint ihr dazu? grüße
ohboy schrieb: > Ich habe gehört, dass EMV Leute dann eine Absorberzange auf diese > LANleitung machen würden, um eine "definierte Impedanz" zu haben. Dies > wird zur Erhöhung der Reproduzierbarkeit gemacht. War erst letzte Woche wieder beim EMV-Test. Das Ethernet-Kabel wurde durch ein Rohr aus der Kammer geführt und ich hab dann außen mein Notebook angeklemmt. Es wurden keine Ferrite oder sonstwas für dieses Kabel verwendet. Der Mitarbeiter des Prüflabors meinte das wäre kein Problem, sie hätten das bei der Kalibrierung der Kammer in verschiedenen Varianten ausprobiert und der Unterschied wäre unter der Messunsicherheit gewesen. Was dagegen einen sehr deutlichen Unterschied gemacht hat, war ob ich billiges CAT.5e UTP-Kabel oder gutes CAT.6a S/FTP verwendet habe. War zwar beides unter den Grenzwerten, mit dem ungeschirmten war ich aber z.B. bei 125 MHz nur knapp drunter.
Naja die Messunsicherheit lässt normativ 8 dB (bzw. +-4db) zu....das ist nicht wenig.
Ich würde dir empfehlen LWL-Converter zu verwenden, falls das Labor keine geeigneten LAN-Durchführungen in die Absorberhalle zur Verfügung stellen kann, damit wird es die wenigsten Probleme geben. Falls ihr während der Messungen eine Ethernet Kabel durch einen Hohlleiter in die Kammer führt, ist nicht sichergestellt, dass Störungen aus der Umgebung in die geschirmte Kammer "verschleppt" werden. Hier wird eine Koppelzange nicht ausreichen. Am Besten wäre es in diesem Fall die Isolation des Ethernetkabels im Bereich der Hohlleiterdurchführung zu entfernen und den Schirm mit dem Hohlleiter gut leitend und flächig zu verbinden.
Ich will nicht unhöflich sein, aber so richtig beantwortet ist meine Frage nicht. LWL ist schön und gut, aber das kann niemand bezahlen wenn man für jeden Kram die passende Schnittstelle will. >Am Besten wäre es in diesem Fall >die Isolation des Ethernetkabels im Bereich der Hohlleiterdurchführung >zu entfernen und den Schirm mit dem Hohlleiter gut leitend und flächig >zu verbinden. Hmm okay da könnte ich mir so eine Adapterkupplung basteln. Das würde aber doch den gesamten Versuch verfälschen, da der Schirm plötzlich eine gute Masseanbundung hat (vermute ich). Kann niemand was dazu sagen ob die oben genannte Zange(im ersten Post) auch als Absorberzange benutzt werden kann? Der Hersteller sagt natürlich kauf die xyz......aber prinzipiell sind da doch auch Klappferrite drin die dämpfen.... grüße
ohboy schrieb: > Ich will nicht unhöflich sein, aber so richtig beantwortet ist meine > Frage nicht. liegt vielleicht daran, daß nicht viele soo tief in dem Thema drin sind. > LWL ist schön und gut, aber das kann niemand bezahlen wenn man für jeden > Kram die passende Schnittstelle will. Für Gigabit-Ethernet sind LWL-Kupfer-Medienkonverter gängig und preiswert. Für serielle Sachen wie RS232 und RS485 auch. Auch Wandler für CAN hab ich schon einige gesehen. USB gibt es auch, ist dann schon exotischer und teurer. Aber im Vergleich zu den sonst für EMV-Messequipment aufgerufenen Preisen ist das alles noch überschaubar. Ich denke das deckt dann schon den größten Teil der in der Industrie verbreiteten Schnittstellen ab. Nachteil ist aber immer, daß das Ganze nicht passiv konvertiert werden kann und Du damit immer ein aktives Gerät mit in der Kammer hast welches selbst Störungen erzeugt oder gestört werden kann.
Gerd E. schrieb: > Nachteil ist aber immer, daß das Ganze nicht passiv konvertiert werden > kann und Du damit immer ein aktives Gerät mit in der Kammer hast welches > selbst Störungen erzeugt oder gestört werden kann. das habe ich auch gedacht :S....
ohboy schrieb: >> selbst Störungen erzeugt oder gestört werden kann. > das habe ich auch gedacht :S.... Medienkonverter (https://de.wikipedia.org/wiki/Medienkonverter) werden ja außerhalb aufgebaut. Frage ist anders herum. Ob Dein Testobjekt über LWL schon irgendein brauchbares Signal liefern könnte. Je nach Aufgabe könnte es ja schon reichen, mit einer simplen LED von Deiner unbekannten Baugruppe irgendwas herauszumorsen? z.B. 3xgrün blinken Wasserstand ok oder rot 17Fehler überschritten?
oszi40 schrieb: > ohboy schrieb: >>> selbst Störungen erzeugt oder gestört werden kann. >> das habe ich auch gedacht :S.... Der Medienkonverter innerhalb der Kammer muss natürlich geschirmt werden. Rose-Gehäuse kaufen und gut is... > > Medienkonverter (https://de.wikipedia.org/wiki/Medienkonverter) werden > ja außerhalb aufgebaut. Frage ist anders herum. Ob Dein Testobjekt über > LWL schon irgendein brauchbares Signal liefern könnte. Als normalerweise hat man zwei, einen innen, einen außen. Alles halb so wld und alles kein Problem.
Christian schrieb: > normalerweise hat man zwei, einen innen, einen außen. Das ist 100% klar, wenn man umfangreiche Daten übertragen muß. Trotzdem kann eine simple LED am Prüfling zur allgemeinen Signalisierung gut/schlecht schon sehr nützlich sein. Bei geschickter Anordnung kann man dieses Licht herausführen und sogar die Putzfrau wird OHNE großen Aufwand sofort erkennen, ob dieser Prüfling grünes oder rotes Licht zeigt...
Wenn Du ein Gerät verkaufen willst, bei dem vorgesehen ist daß der Kunde ein Ethernet-Kabel anschließt, musst Du Deine Messung (Abstrahlung und Störfestigkeit) auch mit angeschlossenem und aktiven Ethernet machen. Eine Status-LED kannst Du für den Test natürlich zusätzlich verwenden. Aber über das Ethernet solltest Du dennoch Daten übertragen.
ohboy schrieb: > Eine weitere Frage wäre, ob man auch diese EM-Clamp für diesen Zweck > nutzen kann? > http://www.teseq.com/products/KEMZ-801.php > Die ist ja eigentlich zur einkopplung nach 61000-4-6 vorgesehen. Aber > Ferrite sind ja auch drin und eine entkopplung ist so gesehen auch drin. > Was meint ihr dazu? Hi, ja das Teil kann auch als Absorber verwendet werden. Ist nur halt viel teurer als eine reine Absorberzange. Ich habe schon etliche Tests mit Ethernet und anderen Schnittstellen gemacht. Wenn der PC außerhalb der Kabine stehen kann/darf, dann haben wir dass Kabel direkt am Ende der Durchführung durch eine Koppelzange gelegt. Auch wenn das Kabel vom PC bis zur Zelle vielleicht nicht viele Störungen einfangen kann, so kann doch der PC jede Menge Mist auch auf das Kabel koppeln. Der PC außerhalb der Kabine wird direkt möglichst massiv geerdet. So eine Koppelzange kann eine Datenübertragung aber auch verhindern. Je nach Schnittstelle. Bei Ethernet gabs da aber noch keine Probleme.
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