Es gibt Musikabspielprogramme, die Stereoton auf Surroundsound hochmischen. Das klingt erstaunlich gut - subtil, dass es uneingeweihten Personen erstmal nicht auffällt, aber hier und da Klänge hinter dem Hörer schweben, sich bewegen usw. Noch erstaunlicher ist, dass dahinter ein Algorithmus steckt, der nicht extern parametrisiert wird, mit "jeder" Musik funktioniert... Wie funktioniert das grob? Werden zB hart Frequenzen rausgepickt, oder bei grossem f_delta der Klang "räumlich" bewegt? Magie?
Das ist relativ simpel, man macht eine Dekodiermatrix. Im einfachsten Falle gibst Du einfach das Differenzsignal aus links und rechts auf Deine beiden hinteren Lautsprechern. Das Ganze lässt sich noch verfeinern, zum Beispiel mit einer Verzögerung oder in dem Du den Pegel auf den Lautsprechern dynamisch verteilst, usw.
Christian B. schrieb: > Das ist relativ simpel, man macht eine Dekodiermatrix. Im einfachsten > Falle gibst Du einfach das Differenzsignal aus links und rechts auf > Deine beiden hinteren Lautsprechern. Das Ganze lässt sich noch > verfeinern, zum Beispiel mit einer Verzögerung oder in dem Du den Pegel > auf den Lautsprechern dynamisch verteilst, usw. Du erklärst gerade in Grundzügen einen Surround-Decoder wie Dolby ProLogic oder DTS NEO:6. Ich glaube der Threadsteller ist vielmehr an der Funktionsweise eines Upmix interessiert. Musik enthält in den seltensten Fällen Surround Informationen für eine entsprechende Dekodiermatrix.
> Musik enthält in den seltensten Fällen Surround Informationen für > eine entsprechende Dekodiermatrix. Völlig egal, es gibt trotzdem bei entsprechenden Phasenverschiebungen einen Pseudo-Surroundeffekt.
Alexander B. schrieb: > Musik enthält in den > seltensten Fällen Surround Informationen für eine entsprechende > Dekodiermatrix. Auch wenn die Musik nicht speziell dafür ausgelegt ist, so sind Informationen drin, die die Dekodiermatrix auswertet und dadurch einen Raumklangeffekt macht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Quadrofonie schau dir speziell den Bereich pseudoqudrofonie an. Dort ist auch christians Ansatz enthalten
Christian B. schrieb: > dadurch einen > Raumklangeffekt macht. Nein, das ist kein Raumklang sondern Zufallsgeplärre.
Wird durch 180° Phasendrehung als surround kanal ausgewertet. Ist mehr oder weniger in jeder Musik vorhanden. Die Automatismen verstärken den Effekt nur. Bei 5.1/7.1 zu surround downmix sieht das anders aus,da sind die surround Kanäle tatsächlich auch die hinteren Kanäle (allerdings mono).
> Nein, das ist kein Raumklang sondern Zufallsgeplärre.
Das ist schon mehr als Zufall. Typischerweise wird in der Abmischung der
Monokompatibilität wegen im wesentlichen nur mit Intensitätsstereo
gearbeitet. Daher kommt da als Differenz für den Rückkanal nicht viel
raus. Nur bei Effekten und tatsächlich "räumlich geplanten" Sounds kommt
Laufzeitstereofonie dazu und damit eine deutliche Phasenverschiebung.
Davon abgesehen ist ProLogic aber auch mit dafür gedachten Signalen ein
unsauberer Quark. Es geht halt nicht, einen dritten Kanal mit nur zweien
zu übertragen, ohne dass es unbeabsichtigtes Übersprechen bzw.
Beeinflussungen gibt. Es gab ja sogar mal "Circle Surround", die mit
noch mehr Filtern und Korrelationseinheiten aus normalem Stereo sich ein
Links-Hinten bzw. Rechts-Hinten aus den Fingern gesaugt haben.
Timmo H. schrieb: > 180° Phasendrehung Werden dabei nicht die Signale von links und rechts summiert und/oder differenziert? (Unter anderem, versteht sich.) Georg A. schrieb: > Davon abgesehen ist ProLogic aber auch mit dafür gedachten Signalen ein > unsauberer Quark. Es geht halt nicht, einen dritten Kanal mit nur zweien > zu übertragen, ohne dass es unbeabsichtigtes Übersprechen bzw. > Beeinflussungen gibt. Es gab ja sogar mal "Circle Surround", die mit > noch mehr Filtern und Korrelationseinheiten aus normalem Stereo sich ein > Links-Hinten bzw. Rechts-Hinten aus den Fingern gesaugt haben. Aber ProLogic hatte doch schon (Rear) Links und Rechts. Dazu noch einen Center. Manche Modelle hatten dann auch noch einen LFE, pre-out oder verstärkt. (Mal nach dem alten Receiver kramen...) Und "Circle Surround" generiert dann auch noch einen "Rear-Center". Irgendwas ging da ein bissel durcheinander. Man kann ja streiten, ob man so etwas gut findet. (Ich rede nicht von Multichannel-Systemen 5.1 und höher für u.a. Filme, sondern von o.g. Upmix etc.) Zumindest Siegfried Linkwitz scheint "darauf zu stehen". Der hat aber auch Platz, und genug Geld, um seine Ansprüche auf Wohlklang vollauf zu befriedigen. Mit guter Abstimmung (EQ, Delay, Pegel, ...) und den richtigen Speakern scheint das durchaus potentielle Verbesserung zu bieten - je nach Musik, wahrscheinlich.
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