Moin moin allerseits! Ich möchte einen 12V-Getriebemotor (10A/120W) mit einem Halogentrafo betreiben. Als Trafo verwende ich diesen hier: http://www.ebay.de/itm/977-15-Paulmann-VDE-Profi-Elektroniktrafo-75-150W-12V-150VA-190x49x40mm-97715-/151784484281?hash=item23570f6db9 (12V/120VA), als Gleichrichter folgenden von Pollin: http://www.pollin.de/shop/dt/NDU4OTQ4OTk-/Bauelemente_Bauteile/Aktive_Bauelemente/Gleichrichter/Gleichrichter.html (600V/35A). Das ganze wird zusätzlich noch von einem ATmega8 PWM-gesteuert (~1kHz), zur Glättung sitzt zudem ein 100µF/25V Elko hinter dem DC-Ausgang des Gleichrichters. Der Aufbau funktioniert soweit einwandfrei, bis auf der Gleichrichter: Sobald der Motor läuft (selbst bei einem Duty-Cycle von unter 30%) wird der Gleichrichter sehr schnell heiß. Habe den Strom gemessen, es flossen höchstens 10,5A. Wenn ich anstatt dem Halogentrafo einen 12V-Bleiakku an die AC-Anschlüsse des Gleichrichters anschließe bleibt dieser kühl und der Motor läuft ebenfalls normal. Habt ihr eine Idee, woran das liegen könnte? Liefert der Halogentrafo ein spezielles Ausgangssignal? Hier noch ein Schema des Aufbaus: ___________..._________..._________________...__________________... | Steckdose |->-| Trafo |->-| Gleichrichter |->-| Glättungs-Elko |->- ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯...¯¯¯¯¯¯¯¯¯...¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯...¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯... ..._________________..._________ ->-|PWM-Controller |->-| Motor | ...¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯...¯¯¯¯¯¯¯¯¯
Uwe Rohlis schrieb: > Habt ihr eine Idee, woran das liegen könnte? Liefert der Halogentrafo > ein spezielles Ausgangssignal? Ja. Hochfrequentes Mehr-oder-Weniger Rechteck-Signal, das mit 100 Hz aus dem Netz moduliert ist. Geht nur für rein Ohmsche Lasten. Dein Gleichrichter ist viel zu langsam, da müssen Schottky-Dioden hin. Und ja, bei 10 A werden auch die heiß. (Einfach auszurechnen: Vf * Strom = Verlustleistung) Dir ist klar, dass dein 100µF-Elko nicht reicht, um den 100Hz-Brumm auszugleichen? Und dass der Low-ESR sein sollte, sonst hält der nicht lange...
Mit einem 80VA (ich weiss, etwas knapp :-) ) Ringkerntrafo bleibt der Gleichrichter kalt. Dann wirds wohl an den schnellen Flanken des Halogentraffos liegen. Würdet Ihr empfehlen, eher einen Standardtrafo zu verwenden oder kann ich den Halogentrafo mit einem Schottky-Brückengleichrichter genauso gut benutzen? Achja, der Glättungselko ist Low-ESR, aber das 100µF nicht ausreichen war mir noch nicht bewusst, danke für den Hinweis! Wie ließe sich die benötigte Kapazität berechnen? Gruß, Uwe
Uwe Rohlis schrieb: > > Kann ich den Halogentrafo mit einem Schottky-Brückengleichrichter > genauso gut benutzen? Eigentlich ist schon die Bezeichnung "Elektroniktrafo" von Paulmann falsch. Es handelt sich hier um ein stark verein- fachtes Schaltnetzteil. Eigentlich ist es schon ein Wunder, das es mit der Belastung durch Gleichrichter/Elko überhaupt anläuft. > Achja, der Glättungselko ist Low-ESR, aber das 100µF nicht ausreichen > war mir noch nicht bewusst, Der erste Glättungselko gehört normalerweise direkt hinter den Netzgleichrichter und zwar einer für mindestens 400V. Der führt allerdings zu hohen Einschaltströmen, die eher unerwünscht sind. > Wie ließe sich die benötigte Kapazität berechnen? Aus der allgemein bekannten Formel 10.000µF pro 1A bei 1V Rippelspannung. Lässt man höhere Rippelspannungenzu, kann der Elkoentsprechend kleiner werden. Ich glaube allerdings nicht, das das Schaltnetzteil mit einem deutlich grösserem Ladeelko anlaufen wird. Zusätzliche Probleme wird es durch die PWM geben. Man sollte dem Motor ein "vernünftiges" Netzteil mit normalem 50Hz-Trafo gönnen.
Uwe Rohlis schrieb: > Würdet Ihr empfehlen, eher einen Standardtrafo zu verwenden oder kann > ich den Halogentrafo mit einem Schottky-Brückengleichrichter genauso gut > benutzen? Statt einem Standard-Trafo kannst du auch ein 12V-Schaltnetzteil nehmen. Nur halt ein "vollständiges", kein "nur für Lampen" kastriertes. Und Eine Schottky-Brücke braucht es nicht. Dein "Trafo" Spuckt vmtl. bereits "pulsierende Gleichspannung" aus. Ausmessen wo der Plus-Pol ist, und evtl. mal reinschauen, was die Letzten Bauteile auf der Sekundärseite sind. Es geht ganz ohne Zusatz-Gleichrichter/Diode, wenn die das schon passend im Gerät vorhanden ist. Ansonsten mit nur einer Schottky.
Harald W. schrieb: > Der erste Glättungselko gehört normalerweise direkt hinter den > Netzgleichrichter und zwar einer für mindestens 400V. Der führt > allerdings zu hohen Einschaltströmen, die eher unerwünscht sind. Ja aber hinter dem Gleichrichter der Sekundärseite dürften die Stromspitzen die Wandlertransistoren überlasten, und zu deren vorzeitigen Ableben führen. P.S.: Planlos schrieb: > Und Eine Schottky-Brücke braucht es nicht. > Dein "Trafo" Spuckt vmtl. bereits "pulsierende Gleichspannung" aus. Nein aus den "elektronischen Trafos" kommt hochfrequente Wechselspannung raus. Die Halogenlämpchen funktionieren damit prima und eine Gleichrichtung würde nur den Wirkungsgard unnütz verringern.
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Uwe Rohlis schrieb: > 12V-Getriebemotor (10A/120W) Neben den ganzen blauäugigen Annahmen, dass so ein Sparschaltnetzteil für deinen DC Getriebemotor überhaupt geeignet ist: Der 120W Getriebemotor genehmigt sich beim Anlauf oder bei Blockierung gerne auch mal den 5 bis 10 fachen Nennstrom. Deine Versorgung muss das abkönnen, oder du brauchst eine Motorregelung, die eine Überlastung erkennt und schnell abregelt.
Hp M. schrieb: > Nein aus den "elektronischen Trafos" kommt hochfrequente Wechselspannung > raus. Die aber ggf. noch 100Hz amplitudenmoduliert ist.
Uwe Rohlis schrieb: > woran das liegen könnte? Liefert der Halogentrafo > ein spezielles Ausgangssignal? Das sollte auf Deinem Oszi zu sehen sein. Vergleiche es.
Der Andere schrieb: > Der 120W Getriebemotor genehmigt sich beim Anlauf oder bei Blockierung > gerne auch mal den 5 bis 10 fachen Nennstrom Das tun die Halogenlampen beim Einschalten auch.
Hp M. schrieb: > Das tun die Halogenlampen beim Einschalten auch. Schon, aber nur 1/10tel - 1/100stel der Zeit, die der Motor unter Last ggf zum hochfahren braucht.
Hallo "Der Andere (Gast)" schrieb: "Neben den ganzen blauäugigen Annahmen, dass so ein Sparschaltnetzteil..." und damit hat er leider recht. Also entweder ein für den Nennbetrieb heftig überdimensioniertes Schaltnetzteil nehmen (z.B. 12V >25A), diese sind mittlerweile bezahlbar, aber letztendlich bezahlst du dann mit Geld, Platzbedarf, Größe und Wirkungsgrad (fast nur Teillastbetrieb) dafür das der Anlaufstrom sicher geliefert wird. In diesen Fall wäre die bessere Alternative ein guter Ringkerntrafo 12V 10A, diese sind kurzzeitig stark überlastbar und jeder 0815 Gleichrichter mit ausreichender Leistung ist Problemfrei einsetzbar. Nachteile sind leider die Größe, Gewicht und Preis- 120W Ringkerntrafo kosten nicht viel weniger als brauchbare 200 oder 250W Schaltnetzteile natürlich Neupreis - wenns auch gebraucht sein darf gibt es bei E-Ba.. und Konsorten oft viel Ringkernleistung für wenig Geld, aber Vorsicht bei neuen Schaltnetzteilen für sehr wenig Geld. Praktiker
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