Alter PC kaputt, neuen eingerichtet, wollte Daten vom alten (IDE-Platte, ST Barracuda, ST3160815A, P/N 9CY032-305) auf den neuen übertragen. Dafür Hama-SATA-PATA-Adapter gekauft, der dummerweise Buchsen hat, die für die Stromstecker vom Netzteil ewtas zu klein sind, also mit Messer etwas größer gemacht, so dass (so vermute ich jetzt) die Verpolungssicherheit nicht mehr gegeben war und beim Einschalten des Rechners mutmaßlich 12V am 5V-Anschluss anlagen. Nach kurzem Knall hat sich der Rechner (bzw. vermutlich genaugenommen das Netzteil) abgeschaltet, die alte Festplatte gibt seither keinen Mucks mehr von sich bzw. sorgt auch beim Altrechner zuverlässig für Netzteilabschaltung, sobald Strom draufgegeben wird. Aufgemacht, siehe Foto, und der mutmaßliche Schuldige ist auch schon gefunden, ein größeres SMD-Bauteil, das direkt von der Masse weggeht. Recherche im Internet lässt vermuten, dass es sich hier um eine Schutz-Z-Diode handelt, weitere Indizien sind: - Ähnlichen Bauteil links davon trägt als Beschriftungsbestandteil "717", 1N717 ist eine 13V-Z-Diode. - Mit Lupe und seitlicher Beleuchtung ist mit viel Mühe auf dem durchgebrannten Teil "GP 714" zu lesen, entsprechend zur 1N714 = 10V - Die beiden fraglichen Bauteile haben an einer Seite einen Markierungs-Strich. - Neben beiden Bauteilen ist auf dem PCB ein ">"-Symbol zu sehen. Mein Plan und dazu meine Frage, ob das sinnvoll klingt: SMD-Z-Dioden mit entsprechenden Spannungswerten und 1W Leistung besorgen und stattdessen einlöten. Alternativ könnte ich auch auf Ebay versuchen, Controller-Platinen oder ganze identische Platten zu besorgen, das kommt aber preislich nicht unbedingt billiger (trotz Conrad-Versandkosten) und dauert vermutlich länger.
Diese Dioden legieren im Ernstfall durch und stellen damit einen Kurzschluss zur Verfügung. Wenn die Diode korrekt funktioniert hat, sollte die Festplatte nach dem Entfernen der Diode weiterhin funktionieren -- dann allerdings ist sie ungeschützt, d.h. nur mit äußerster Vorsicht und mehrfacher Kontrolle der Versorgungsspannungsanschlüsse in Betrieb zu nehmen. Eine Zener-Diode ist kein Ersatz für diese Dioden, weil das Verhalten im Ernstfall ein anderes ist (Magic Smoke, aber gibts einen sicheren Kurzschluss?).
quazgar schrieb: > Alternativ könnte ich auch auf Ebay versuchen, Controller-Platinen oder > ganze identische Platten zu besorgen, das kommt aber preislich nicht > unbedingt billiger (trotz Conrad-Versandkosten) und dauert vermutlich > länger. Kannst Du versuchen, der Erfolg ist aber ungewiss. Soweit ich in Erinnerung habe ist der Controller auf die Platte "eingespielt", ich meine das Defect Sector Managment und andere Parameter sind da gespeichert. Stattdessen einfach die Suppressordiode auslöten. Wenn Du Glück hast macht die einfach nur einen Kurzschluss, hat so den Controller geschützt und ihren Job getan. Diode auslöten und messen ob der Widerstand von 5V nach GND höher ist als mit Diode. Nur zum Daten auslesen kannst Du die weglassen, aber bitte dann auf richtige Polarität achten!
quazgar schrieb: > SMD-Z-Dioden mit entsprechenden Spannungswerten und 1W Leistung besorgen > und stattdessen einlöten. Schmeiss die Diode raus und hoffe, dass es dann funktioniert. Rette dann den Inhalt von der Disk und mustere sie aus. Normalerweise schaffen die Leute das, indem sie USB-Disks mit dem steckerkompatiblen 19V Netzteil eines Laptops anfeuern. Das kann dann auch mal ziemlich hässlich aussehen, mit abgebrannten Leiterbahnen und so. Wenn das nichts nützt: Statt eine identische Controller-Platine zu suchen solltest du eher auf den sicherlich vorhandenen Backup zurückgreifen.
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Bearbeitet durch User
Danke für die ganzen Antworten! Auslöten hat in der Tat geholfen, momentan wird eine Kopie aller Daten gezogen (letztes Backup war leider schon recht lange her).
Daniel H. schrieb: > momentan wird eine Kopie aller Daten gezogen (letztes Backup war leider > schon recht lange her). Durch Schmerz kann man lernen. Mach nicht alle Deine Backups auf einen Datenträger! Auch er könnte krank werden!
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