Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Programm gesucht, welches Widerstandswerte auswählt.


von ErWidersteht (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

Oftmals hat man ja das Problem, das ein Widerstand 89456 Ohm o.ä. sein 
soll.
Nachdem man den ja nicht umbedingt extra fertigen lassen möchte,
schaltet man einfach mehrere Widerstände in Serie, bis man auf den 
gewünschten
Wert kommt.
Gibt es ein Programm, welches automatisch gleich die Widerstandswerte 
nach Norm
ausgibt? (z.b. Nimm 2 X 47k, 1x220 und gut ists?)

von San L. (zwillingsfreunde)


Lesenswert?

Öffne eine Liste mit allen Widerstandswerten und du dürftest schnell 
genug sein mit dem berechnen der Werte.

Ist je nachdem auch von der Anwendung abhängig, wie du diese Widerstände 
nun kombinieren willst.

Desweiteren sind Widerstände bestimmter Reihen, die häufiger verwendet 
werden oft billiger als die nicht ganz so oft vorkommenden.

Ausserdem garantiert dir keiner, dass die Widerstände die dir so ein 
Programm ausrechnen würde auch bei deinem Liferanten vorhanden sind.

Trotzdem einige Beispiele, von dem was du suchst (Ansatzweise):
- http://www.sengpielaudio.com/Rechner-parallel.htm
- http://gjlay.de/helferlein/spannungsteiler.html

von Georg G. (df2au)


Lesenswert?

Wenn ein Widerstand so exakt sein muss, ist es mit den "üblichen" 
E-Reihen meist nicht getan, Stichwort "Toleranz". Es gibt aber auch eng 
tolerierte E-Reihen (E96, E192). Dr. Gurgel wirft da zum Bleistift aus:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109071.htm

von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

Solch genau zusammengesetzte Widerstaende benoetigt man ist den 
seltensten Faellen.

Ich hab mal ein Programm geschrieben, dass bei einem Spannungsteiler die 
moeglichen Paare ausrechnet und ordnet, sodass die Abweichung moeglichst 
gering ist.
Die Abweichung nicht nur vom Teilerverhaeltnis, sondern auch von der 
Spannung her, Spannung nicht nur in der Mitte, sondern auch am Ende, 
wenn man's zB fuer einen Spannungsregler verwendet.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

ErWidersteht schrieb:
> Oftmals hat man ja das Problem, das ein Widerstand 89456 Ohm o.ä. sein
> soll.

Dieses Problem hat nur ein Mensch, der die folgenden Tatsachen noch 
nicht begriffen hat:

Jeder Widerstand hat Toleranz, weniger als fünf oder gar zwei Prozent 
Genauigkeit haben nur sehr teure Widerstände (oder auch Kondensatoren).

Die Temperaturabhängigkeit ist bei normalen Widerständen größer als 
200ppm/K.
nach 10 Grad  also 2000ppm = 0,2% und bei 50Grad Temperaturänderung 
schon 1%
Was sollen da 5 Stellen als Sollwert?

Auch die Alterung von Bauelementen liegt in dem Bereich von Prozent.

99% aller Schaltungen funktionieren bei 5% oder mehr Abweichung der 
Bauelemente. Wenn nicht, sind sie schlechtes Design.

Wert ein solche Rechenkrücke braucht, wie Du sie beschreibst, muss die 
obingen Tatsachen noch begreifen.

Oder bezahlst Du beim Metzger die zufällig auf der Waage liegende Wurst 
mit 299,52 ct?

Hast Du schon mal einen Laib Brot mit nominell 2 Pfund genau 
nachgewogen???

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

ErWidersteht schrieb:
> Oftmals hat man ja das Problem, das ein Widerstand 89456 Ohm o.ä. sein
> soll.

Nö, eigentlich nie.

Nur Taschenrechnerjünger die gottgläubig auf viele Ergebnisziffern 
starren, ohne VERSTANDEN zu haben was sie da ausrechnen, bekommen ein 
Problem.

Zu jedem Widerstandwert gibt es eine Toleranz die in der Schaltung für 
den genauen Wert erlaubt ist, und wenn das sagen wir mal 10% sind, dann 
gehört 89456 Ohm zu 82 kOhm. Vielleicht, mit etwas Glück, hat der 82k 
Ohm Widerstand sogar genau 89456 Ohm, bei bestimmter Temperatur an 
Montag-Nachmittagen.

von ErWidersteht (Gast)


Lesenswert?

Es soll ja nicht auf fünf Nachkomastellen gerechnet werden.
Es sollten ja nur die gängigen E Reihen unterstützt werden.
Sicher, geht es auch mit einer Liste.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

ErWidersteht schrieb:
> Oftmals hat man ja das Problem, das ein Widerstand 89456 Ohm o.ä. sein
> soll.

Wenn Du 1% Widerstände nimmst, ist alles nach 89 eh nur Zufall.
88,7k, dazu braucht man kein extra Programm, nur die E96 Tabelle.

von ErWidersteht (Gast)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> 88,7k, dazu braucht man kein extra Programm, nur die E96 Tabelle.

Der war gut. Wunderte mich schon, das das noch keiner schrieb.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

ErWidersteht schrieb:
> Es soll ja nicht auf fünf Nachkomastellen gerechnet werden.
> Es sollten ja nur die gängigen E Reihen unterstützt werden.
> Sicher, geht es auch mit einer Liste.

solch eine Rechenkrücke zu verwenden ist doch Unsinn. Bis man die 
Bedienung solch eines Programms beherrscht, hat man längst gelernt, das 
selbst auszurechnen.

Ich bin sicher, demnächst findet man eine App dafür. (oder such einfach 
DORT)

Wenn nicht, jedes Simulationsprogramm rechnet aus Mischschaltung von 
parallel oder in reihe den resultierenden Widerstand aus.

von Ingo L. (corrtexx)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Du suchst dieses hübsche Tool

von Oliver S. (oliver_s)


Lesenswert?

Mögliche Tools:

http://www.qsl.net/in3otd/parallr.html (max. 2 R parallel/in Reihe)
http://www.wolframalpha.com/input/?i=89456+ohms+ (auch komplexere 
Netzwerke)

von Toxic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

ErWidersteht schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> 88,7k, dazu braucht man kein extra Programm, nur die E96 Tabelle.
>
> Der war gut. Wunderte mich schon, das das noch keiner schrieb.

Wer keine Widerstaende aus der E96-Tabelle zur Verfuegung hat,kann 
diesen Onlinecalculator benutzen.Duerfte in vielen Faellen ausreichend 
sein.

Als Beispiel habe ich die Werte fuer einen 130ohm-Widerstand aus der 
E12-Serie bestimmen lassen.Prozentuale Abweichungen werden mit 
angegeben.

http://www.mustcalculate.com/

von ErWidersteht (Gast)


Lesenswert?

Jetzt kommen wir der Sache schon näher :-D
Dankeschön.

von Toxic (Gast)


Lesenswert?

Ingo L. schrieb:
> Du suchst dieses hübsche Tool

Auch nicht schlecht - es gibt aber eine neuere Version 1.00

http://www.dk8pp.de/downloads/

von Christopher B. (chrimbo) Benutzerseite


Lesenswert?

also ich nutze meist diesen hier
http://jansson.us/resistors.html

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

ErWidersteht schrieb:
> Oftmals hat man ja das Problem, das ein Widerstand 89456 Ohm sein soll.
Nein, warum?
Schon wenn du einen 10001 Ohm Widerstand bräuchtest, hättest du ein 
Problem, einen Widerstand besser als 0,01% Genauigkeit und Stabilität zu 
finden.

Toxic schrieb:
> Prozentuale Abweichungen werden mit angegeben.
Jetzt wäre es aber noch interessant, die Abweichungen bei den erlaubten 
10% Abweichungen der E12 Reihe zu sehen. Da sind dann die dort 
angegebenen 1,5% irgendwie marginal.

Wenn ich unbedingt einen (als Zahl 1) Widerstand mit 88888 Ohm brauche, 
dann nehme ich einen 82k Widerstand und schalte ein 10-Gang Trimmpoti 
mit 10k dahinter. Damit komme ich allemal schneller in den gewünschten 
Widerstandsbereich als mit der Zusammenschalterei von 10% 
Widerständen...

von Calc (Gast)


Lesenswert?

ErWidersteht schrieb:
> Es soll ja nicht auf fünf Nachkomastellen gerechnet werden.

Ah, nur auf drei!
89456 Ohm = 89,456 kOhm.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Calc schrieb:
> ErWidersteht schrieb:
>> Es soll ja nicht auf fünf Nachkomastellen gerechnet werden.
> Ah, nur auf drei!
> 89456 Ohm = 89,456 kOhm.
Nein, sogar 9!
89456 Ohm = 0,000089456 GOhm

Oder mal von vorn:
ErWidersteht schrieb:
> ein Widerstand 89456 Ohm
ErWidersteht schrieb:
> Es soll ja nicht auf fünf Nachkomastellen gerechnet werden.
Das sind von der signifikanten Stelle aus gesehen aber annähernd 5 
Nachkommastellen. Denn der Unterschied zwischen 89456 und 89457 ist 
1.00001 und damit ändert sich genau die 5. Nachkommastelle...

von WehOhWeh (Gast)


Lesenswert?

Dabei kann dir eine Software kaum helfen.

Grund:
Welche Werte Sinn machen, hängt stark davon ab, welche Widerstände in 
der Firma in welchen Mengen gekauft werden.
Schlägt die Software ein päärchen vor, das man nicht auf Lager hat, 
kommen schnell ein paar 1000€ Mehrkosten zusammen: Ein neuer Artikel 
muss angelegt und verwaltet werden, das Zeug muss beschafft und gelagert 
werden etc pp.

Der Bestücker muss dann die zusätzliche Rolle auch noch in die Maschine 
einspannen, und das nur, weil der Entwickler faul war und eine Software 
verwendet hat.

Ich nehm Excel, und lass mir für ein paar manuell eingetippte den 
Counterpart ausrechnen. Dann wird derjenige eingetragen, der am nächsten 
dran ist. Dann nach Ergebnis sortiert.
Welche ich verwende, hängt oft auch davon ab, was auf dem Board schon 
drauf ist.
Da kann es billiger sein, 3 Stück zu nehmen statt einen eigenen Wert.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
>> Oftmals hat man ja das Problem, das ein Widerstand 89456 Ohm sein soll.
> Nein, warum?

Ach kommt, Leute! Gut, das Beispiel war sicher schlecht gewählt. Aber 
das prinzipielle Problem hat man - gerade als Hobbyelektroniker - doch 
wirklich häufig.

Wenn man in einem gut ausgestatteten Labor arbeitet, dann hat man 
vielleicht Zugriff auf ein E48 Sortiment. Aber als Hobbybastler hat man 
vielleicht ein E12 oder gar nur E6 Sortiment. Und dann hat man 
ausgerechnet welchen Widerstand man nominell in einer Schaltung braucht 
und würde gern wissen, auf welche Weise und mit wieviel Fehler man den 
aus seinem Sortiment zusammensetzen könnte. Denn für ein Einzelstück 
will man ja nicht erst eine Bestellung aufgeben. Und klar macht man das 
nicht für Pullups. Aber für Zeitglieder, Gegenkopplungswiderstände oder 
Spannungsteiler an Spannungsreglern braucht man schon genauere Werte.

Und kommt mir nicht mit Toleranzen. Auch wenn man sich auf ein E6 
Sortiment beschränkt, kann man das ja trotzdem aus 1% Widerständen 
zusammenstellen. Und kommt dann ganz realistisch auch beim 
zusammengesetzten Wert bis 1% ran.

von Dussel (Gast)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> Ach kommt, Leute! Gut, das Beispiel war sicher schlecht gewählt. Aber
> das prinzipielle Problem hat man - gerade als Hobbyelektroniker - doch
> wirklich häufig.
Ja, aber das lässt sich doch problemlos durch Nachdenken lösen. Man 
nimmt den größten Wert, der kleiner als der Zielwert ist. Dann nimmt man 
der größten Widerstand, der kleiner ist als die Differenz. Spätestens 
beim dritten Widerstand sollte man nah genug dran sein.
Alternativ sieht man nach, ob durch eine Parallelschaltung der Wert 
erreicht werden kann.
Wenn man alle möglichen Kombinationen aus Parallel- und Seriellschaltung 
haben möchte, bringt einem ein Programm auch nichts, weil es 
wahrscheinlich unendlich viele Lösungen gibt. Ein Mensch ist mit seiner 
Intelligenz höchstwahrscheinlich besser als ein Algorithmus, weil er 
erkennt, welche Lösung sinnvoll ist.
Ansonsten halt der oben genannte Vorschlag mit dem Potentiometer. Damit 
kann man auch die Toleranzen ausgleichen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.