Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 24V Phantomspeisung eines amps verdoppeln?


von meinereiner (Gast)


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Hallo zusammen. Hier sind Daten von einem Mikrofon. Das möchte ich mir 
eventuell kaufen. Mein amp hat aber leider nur 24Volt Phantomspeisung. 
Kann ich dieses Mikro trotzdem betreiben.? Brauch ich einen adapter? 
Oder macht es Sinn die 24 Volt im amp zu verdoppeln? Es handelt sich um 
einen AER Bingo.
Freu mich auf Antworten
lg
meinereier

hier die Danten des mikros

Technische Daten
Farbe   schwarz
Abmessungen   126,5 x 105 x 26,5 mm
Anschlussstecker   XLR-3
Audio-Übertragungsbereich (Mikrofon)   20 Hz - 20 kHz
Wandlerprinzip   dauerpolatisiertes Kondensatormikrofon
Gewicht   ca. 550 g
Richtcharakteristik   Halbniere
Freifeld-Leerlauf-Übertragungsmaß (1kHz)   10 mV/Pa
Nennimpedanz   < 100 Ohm
Min. Abschlussimpedanz   1 kOhm
Phantomspeisung   48 V
Ersatzgeräuschpegel A-bewertet n. DIN IEC 651   26 dB(A)
Ersatzgeräuschpegel CCIR-bewertet n. CCIR 468-3   37 dB
Stromversorgung   1,1 mA
Max. Schalldruckpegel   135,6 dB

von Mani W. (e-doc)


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Die Typenbezeichnung des Mikros wäre hilfreicher als alle
anderen Angaben...

von Uwe B. (uwe_beis)


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Es kann sein, dass das Mikro auch 24 V toleriert. Vielleicht auch nur 
mit Abstrichen. Mit anderen Worten: Nichts Genaues weiß man nicht.

Ein Adapter ist technisch nicht möglich.

Den Verstärker auf 48 V umzurüsten mag theoretisch möglich sein, aber ob 
du dazu in der Lage bist oder ob du jemanden kennst, der jemanden 
kennt... man weiß es auch nicht.

von Robert N. (metrux)


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Frag den Hersteller des Mikrofons ob das geht, bzw. was passiert.

Scheint ja ein deutsches Fabrikat aus Hannover zu sein. Die sind sehr 
nett.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Der Mikrotyp wäre nun wirklich das Erste, was ich gepostet hätte.
Aber naja-..-
Ein "dauerpolarisiertes" Kondensator... hört sich ganz nach 
Elektretmikro an und diese brauchen nur wenige Volt. Im Mikro wird sehr 
wahrscheinlich die Phantomspannung runter geregelt oder per 
Spannungteiler geteilt.
Also, stöpsel das Ding an und lausche. Da geht nix kaput, höchstens 
leiser kann es sein. Ok, der Klang könnte auch bescheidener sein....
Im Amp verdoppeln geht nur mit Kenntnissen, es gibt aber externe 
Phantomadapter zu kaufen.

Old-Papa

von Harald W. (wilhelms)


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Uwe B. schrieb:

> Ein Adapter ist technisch nicht möglich.

M.W. gibt es Adapter mit direktem Netzanschluss, die man zwischen
Mikrofon und Verstärker schalten kann und die eine passende
Spannung zur Verfügung stellen. Damit ist man unabhängig vom
nachgeschaltetem Verstärker. Ich würde mal bei speziellen
ELA-Händlern danach fragen.

von MaWin (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> Ein Adapter ist technisch nicht möglich.

Doch, natürlich, es tun die Adapter, die einem Eingang ohne 
Phantomspeisung so eine Phantomspiesung nachrüsten.

Aber erst mal probieren, ob es nicht mit 24V (bei halbierter 
Empfindlichkeit) geht.

von Uwe B. (uwe_beis)


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MaWin schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> Ein Adapter ist technisch nicht möglich.
>
> Doch, natürlich, es tun die Adapter, die einem Eingang ohne
> Phantomspeisung so eine Phantomspiesung nachrüsten.
Unter Adapter verstehe ich einen einfachen Zwischenstecker oder ein 
Kabel, dass ohne externe Stromversorgung auskommt. Ich bin überzeugt, 
dass das auch in der Fragestellung gemeint war.

MaWin schrieb:
> Aber erst mal probieren, ob es nicht mit 24V (bei halbierter
> Empfindlichkeit) geht.
Ich halte die Wahrscheinlichkeit dafür auch für hoch. Ein Elektretmikro 
braucht eigentlich keine 48 V. Aber es bleibt das Risiko, nach dem Kauf 
doch noch enttäuscht zu werden.

Robert N. schrieb:
> Scheint ja ein deutsches Fabrikat aus Hannover zu sein. Die sind sehr
> nett.
Fast Protest: Ich wohne ungefähr zwischen Hersteller und Hannover. 
Wennebostel liegt ziemlich weit außerhalb Hannovers.

von meinereiner (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> Den Verstärker auf 48 V umzurüsten mag theoretisch möglich sein, aber ob
> du dazu in der Lage bist oder ob du jemanden kennst, der jemanden
> kennt... man weiß es auch nicht.

Den Schaltplan hab ich. Die 24 Volt werden über eine z Diode vor dem 
7815er abgenommen. Dort liegen 35volt an. So wie ich mir das vorstelle 
müsste ich da dann warscheinlich nur eine andere z Diode und enentuell 
einen anderen Widerstand nehmen. Ob sich das dann auf den Rest der 
Schaltung auswirkt . Hm keine Ahnung.

Robert N. schrieb:
> Scheint ja ein deutsches Fabrikat aus Hannover zu sein. Die sind sehr
> nett.

Ist ein Grenzlächenmikro

Uwe B. schrieb:
> Ich halte die Wahrscheinlichkeit dafür auch für hoch. Ein Elektretmikro
> braucht eigentlich keine 48 V. Aber es bleibt das Risiko, nach dem Kauf
> doch noch enttäuscht zu werden.

Aus diesem Grund frag ich nach. Danke

von meinereiner (Gast)


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Ist ein Sennheiser
http://de-de.sennheiser.com/e-912
lg
meinereiner

von Old P. (Gast)


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meinereiner schrieb:
>
> Den Schaltplan hab ich. Die 24 Volt werden über eine z Diode vor dem
> 7815er abgenommen. Dort liegen 35volt an. So wie ich mir das vorstelle
> müsste ich da dann warscheinlich nur eine andere z Diode und enentuell
> einen anderen Widerstand nehmen. Ob sich das dann auf den Rest der
> Schaltung auswirkt . Hm keine Ahnung.

Aus 35V machst Du mit keiner Z-Diode der Welt 48V! Wie auch?
Wenn, dann nimmst Du die 35V direkt....

Old-Papa

von meinereiner (Gast)


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ah gleich noch eine Frage:
Weiß jemand was Halbniere bedeutet?

von meinereiner (Gast)


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Old P. schrieb:
> Aus 35V machst Du mit keiner Z-Diode der Welt 48V! Wie auch?
> Wenn, dann nimmst Du die 35V direkt....

oh mann. Danke! Hast Recht.

von Harald W. (wilhelms)


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Old P. schrieb:

> Aus 35V machst Du mit keiner Z-Diode der Welt 48V! Wie auch?

Mit freier Energie? :-)

> Wenn, dann nimmst Du die 35V direkt....

Man könnte eine Spannungsverdopplerschaltung direkt am Trafo
anbauen.

von Dussel (Gast)


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meinereiner schrieb:
> Ist ein Sennheiser
> http://de-de.sennheiser.com/e-912
Bei einem Mikrophon für über 300€ würde ich nicht mit selbstgebauten 
Schaltungen anfangen. Ich glaube nicht, dass die die nötige Qualität 
erreichen.

von meinereiner (Gast)


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Dussel schrieb:
> Ich glaube nicht, dass die die nötige Qualität
> erreichen.

Wieso nicht? Es geht doch nur um 48V Phantomspannung bereitzustellen.Ich 
trau mir schon zu ,sowas zu löten. Mir fehlen nur die elektronischen 
Kenntnisse. Wenn mir aber jemand erklären kann wie, no Problem. Mir 
reicht auch der Schaltplan. Nur mit Ironie habe ich ein wenig Probleme. 
Es muss schon ernstgemeint sein.
lg
meinereiner.

Harald W. schrieb:
> Man könnte eine Spannungsverdopplerschaltung direkt am Trafo
> anbauen.

Könnte ich mir als Möglichkeit vorstellen. Vielleicht aber auch einfach 
die 35Volt mit einem Step up Regler hochpushen?

meinereiner schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> Ich halte die Wahrscheinlichkeit dafür auch für hoch. Ein Elektretmikro
>> braucht eigentlich keine 48 V. Aber es bleibt das Risiko, nach dem Kauf
>> doch noch enttäuscht zu werden.

Vielleicht wird aber ja tatsächlich im Mikro wieder runtergeregelt. Dass 
wärs unnötig. Aber in den technischen Daten steht ja definitiv 48V.
Weiß jemand was über Halbnierencharakteristik?
lg
meinereiner

von Harald W. (wilhelms)


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Dussel schrieb:

> Bei einem Mikrophon für über 300€ würde ich nicht mit selbstgebauten
> Schaltungen anfangen. Ich glaube nicht, dass die die nötige Qualität
> erreichen.

Wenn ich mir manche Schaltungen von bekannten Herstellern
so ankucke, würde ich da empfindliche Geräte nicht anschliessen.
Da ist die Qualität der von mir gebauten Schaltungen besser. :-)
Aber vielleicht ist das bei Dusseln ja anders. :-)

von Harald W. (wilhelms)


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meinereiner schrieb:

> Könnte ich mir als Möglichkeit vorstellen. Vielleicht aber auch einfach
> die 35Volt mit einem Step up Regler hochpushen?

Schaltnetzteile koppeln leicht Störungen in den Signalpfad.
Das würde ich bei Mikrofonverstärkern möglichst vermeiden.

von meinereiner (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Schaltnetzteile koppeln leicht Störungen in den Signalpfad.
> Das würde ich bei Mikrofonverstärkern möglichst vermeiden.

ok.

von Dussel (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Wenn ich mir manche Schaltungen von bekannten Herstellern
> so ankucke, würde ich da empfindliche Geräte nicht anschliessen.
In der Empfindlichkeit der Mikrophone sehe ich nicht das Problem, 
sondern in der Signalqualität.

meinereiner schrieb:
> Wieso nicht? Es geht doch nur um 48V Phantomspannung bereitzustellen.
Ja, aber das sollte ziemlich sauber und rauscharm geschehen. Die 
Spannung wirkt direkt auf das Mikrophon, das hat ja keine 
Spannungsstabilisierung eingebaut (nehme ich stark an). Alles was 
darüber kommt, geht in den Vorverstärker, der die kleinen Signale mit 
kleinem Rauschen zu großen Signalen mit großem Rauschen verstärkt.

von Harald W. (wilhelms)


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Dussel schrieb:
.
> Ja, aber das sollte ziemlich sauber und rauscharm geschehen. Die
> Spannung wirkt direkt auf das Mikrophon, das hat ja keine
> Spannungsstabilisierung eingebaut (nehme ich stark an). Alles was
> darüber kommt, geht in den Vorverstärker, der die kleinen Signale mit
> kleinem Rauschen zu großen Signalen mit großem Rauschen verstärkt.

Naja, das ist ja nun wirklich keine Raketentechnik, dafür passende
Schaltungen zu entwickeln und zu bauen. Schwieriger wird es nur
dann, wenn man eine komplette Bauanleitung für Menschen entwickeln
soll, die sich nicht so gut mit Elektronik auskennen.

von Schreiber (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> Könnte ich mir als Möglichkeit vorstellen. Vielleicht aber auch einfach
>> die 35Volt mit einem Step up Regler hochpushen?
>
> Schaltnetzteile koppeln leicht Störungen in den Signalpfad.
> Das würde ich bei Mikrofonverstärkern möglichst vermeiden.

Geht schon, muss die Frequenz halt entsprechend hoch sein. Einige 
Schaltregler ICs gehen bis >1MHz

von Mani W. (e-doc)


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Ein ganz normales Netzteil (analog) mit guter Brummunterdrückung
wäre am sinnvollsten...

von Old P. (Gast)


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Ein ähnliches Mikro von anderem Hersteller (IMG Stage-Line) schreibt in 
den Daten: "9-48V"... ;-)

Was eine Halbniere ist, ist doch im Datenblatt des e912 bildlich 
dargestellt.
Ich würde das e912 kaufen, testen und wenns nicht passt zurück schicken.
Kenne zwar den Anwendungsfall nicht, aber als Sprachmikro würde das IMG 
mit 9-48V sicher ausreichen.

Old-Papa

von John (Gast)


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"The microphone shall operate from an external 12V to 48V DC phantom 
power source; current consumption shall be 2,8 mA."

http://de-de.sennheiser.com/global-downloads/file/131/e912_S.pdf

von Old P. (Gast)


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John schrieb:
> "The microphone shall operate from an external 12V to 48V DC phantom
> power source; current consumption shall be 2,8 mA."
>
> http://de-de.sennheiser.com/global-downloads/file/131/e912_S.pdf

Das Datenblatt hatte ich gesucht ;-) Da die alle nur mit Wasser kochen, 
war das aber auch klar.

Old-Papa
Mein Tablet (Samsung mit Andriod 4.xx) hängt sich bei der 
Sennheiserseite immer auf :-(

von Harald W. (wilhelms)


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Schreiber schrieb:

>> Schaltnetzteile koppeln leicht Störungen in den Signalpfad.
>> Das würde ich bei Mikrofonverstärkern möglichst vermeiden.
>
> Geht schon, muss die Frequenz halt entsprechend hoch sein. Einige
> Schaltregler ICs gehen bis >1MHz

Einige "lücken" dabei aber...

von 7uptrinker (Gast)


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Hallo meinereiner,

Halbiere sagt nur aus, aus welchen Richtungen die Schallwellen besonders 
gut "aufgenommen" werden. Das ist rein akustisch zu verstehen - hat also 
keinerlei Zusammenhang mit der Elektrik/Elektronik hinter dem Mikro.

Gruß

7up

von Dussel (Gast)


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7uptrinker schrieb:
> Halbiere sagt nur aus, aus welchen Richtungen die Schallwellen besonders
> gut "aufgenommen" werden. Das ist rein akustisch zu verstehen - hat also
> keinerlei Zusammenhang mit der Elektrik/Elektronik hinter dem Mikro.
Ich denke, was die Richtcharakteristik ist, ist klar, aber was ist eine 
Halbnierencharakteristik? Für mich sieht das im Datenblatt aus wie eine 
normale Niere.
Eventuell heißt das, dass die Niere nur in der oberen Halbkugel gilt, da 
bei einem Grenzflächenmikrophon von unten nichts kommt (wegen der 
Grenzfläche), im Gegensatz zu einem frei im Raum hängenden Mikrophon, 
das von überall her Schall empfängt.

von 7uptrinker (Gast)


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@Dussel:

Da hast Du wohl mehr Ahnung als ich. Ich weiß das, dass das mit der 
akustischen Charakteristik zu tun hat, nur deshalb, weil ich mir selbst 
mal ein Sennheiser Funkmikro zugelegt habe und da auf den begriff 
"Niere" in diesem Zusammenhang gestoßen bin.
Es ging mir hier nur darum, dass meinereiner das nicht zur 
Elektronik-Seite zuordnet.

Aber, by the way, was für eine Charakteristik wird bei Konzerten 
verwendet? Also bei so richtig lauten Rockkonzerten z.B.?

Gruß

7up

von Dussel (Gast)


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7uptrinker schrieb:
> Aber, by the way, was für eine Charakteristik wird bei Konzerten
> verwendet? Also bei so richtig lauten Rockkonzerten z.B.?
Niere dürfte Standard sein. 'Das' Gesangsmikrophon, das Shure SM58, hat 
Niere, mein E901 hat wie das E912 (halbe) Niere, Overheadmikros wohl in 
den meisten Fällen auch. Mir ist noch kein Livemikrophon aufgefallen, 
das eine andere Standardcharakteristik als Niere gehabt hätte. Das ist 
ja auch sinnvoll, weil man ja gerade nicht will, dass das Mikro Zeug aus 
anderen Richtungen aufnimmt.
Anders ist es bei Großmembranmikrophonen für Studioaufnahmen. Die kann 
man teilweise umschalten, damit man auch etwas vom Raumklang mitnimmt.

Die lauten Konzerte angesprochen: Wo ich so drüber nachdenke, habe ich 
den Eindruck, dass die Qualität des Sängers mit der Entfernung des 
Mikros zum Sänger korreliert. Bei lauten Konzerten muss der Sänger am 
Mikrophon lauter sein als die Lautsprecher. Ein guter Sänger hat eine 
kraftvolle (laute) Stimme und kann somit ein ganzes Stück vom Mikrophon 
entfernt und trotzdem noch laut genug sein.
Natürlich gibt es aber auch laute schlechte Sänger (ich habe keinen 
speziellen im Sinn) :-)

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