Moin! Ich habe an meinen Rigol DS1054Z (mit 100MHz Option) eine Störung wenn der Testkopf zu einer Schleife kurzgeschlossen ist, ebenso wenn er in der Schaltung hängt (also mit dieser eine Schleife bildet). Die Störung ist mit ca. 2,7MHz amplitudenmoduliert. Ich bin kürzlich umgezogen, in der alten Wohnung war die selbe Störung vorhanden. Ich habe bereits alle Geräte (Computer, Router usw.) ausgeschaltet, es ändert sich nichts. Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?
Hm, 90,1 MHz und 92,8MHz bzw 87,4MHz klingen nach UKW-Radio. Wo wohnst Du? Ändert sich die Störung, wenn die Tastkopfschleife in andere Richtungen zeigt?
Achim H. schrieb: > 90,1 MHz und 92,8MHz bzw 87,4MHz Liegen bei Dir auf diesen Frequenzen örtliche UKW-Sender ?
Ich wohne in Hamburg, bin von der alten Wohnung 8km entfernt, da sollte sich die Feldstärke doch ändern. Radiofrequenzen müsste ich raussuchen, aber 10mV ist doch sehr viel, oder? Dazu noch die Amplitudenmodulation, ich hänge da mal ein Bild ran. Richtwirkung ist da recht wenig, nichts was eindeutig auf eine Richtung schliessen läßt.
:
Bearbeitet durch User
Meine lokalen Rundfunksender zeigt mein Specki mit ca. 2 mV an. 10 mW waeren also schon im Bereich des Moeglichen. Die vermeintliche Amplitudenmodulation koennte eine Schwebung zweier Sender durch Intermodulation sein.
Ich habe jetzt am FFT rumgeschraubt (ich bin der schlechteste FFT-Messer der Welt!), es scheint da Grundwellen bei 35 und 37MHz zu sein, die 90MHz sind Oberwellen.
./. schrieb: > Schwebung zweier Sender durch Intermodulation simple Addition reicht schon. Fritz G. schrieb: > Radiofrequenzen müsste ich raussuchen Das ist zunächst das Wichtigste, bevor weiter geraten wird.
Bei 90,3 MHz wäre NDR, bei 89,5 auch NDR. Mit einer 20cm Strippe komme ich auf 130mV Scheitelwert, kaum Richtwirkung. Ich habe gerade den Strom in der ganzen Wohnung abgeschaltet, am Signal ändert sich überhaupt nichts. Als Verbraucher liefen nur das Oszi und die USV als Stromversorger. Im Normalbetrieb tut die USV aber eigentlich nichts, sollte also keine Störungen verursachen.
Fritz G. schrieb: > eine Störung wenn > der Testkopf zu einer Schleife kurzgeschlossen ist Das lässt ahnen, dass das störende Signal eine viel höhere Frequenz hat. Evtl. ist auch mit dem Tastkopf oder der Eingangsschaltung etwas nicht in Ordnung. Kannst du denn auch die 90MHz Schwingung darstellen? Ich hatte mal bei einem Tek DSO ein ähnlich rätselhaftes Signal im zig-MHz-Bereich, und habe mich an der angeschlossenen Schaltung halb totgesucht. Irgendwann habe ich dann vor Verzweiflung die Zeitbasis ganz langsam gestellt, und da sah ich es: Ein wunderschönes 50Hz Brummen, das trotz 1GSamples/s offenbar durch den Video-refresh in den HF-Bereich gefaltet wurde.
Fritz G. schrieb: > eine Störung wenn der Testkopf zu einer Schleife kurzgeschlossen ist Heisst das: wenn die Tastspitze an der Erdungsklemme liegt ? Also kein Bild bei offenem Eingang? Wie verändert sich das Bild, wenn die Fläche der Schleife verkleinert wird? Durch Flachdrücken fast auf Null reduziert wird ? Verändert sich die Amplitude? Ist die Bildgröße mit der Vertikalablenkung veränderbar ?
Wenn ich die Schleife verkleinere (soweit es das Kabel zuläßt) wird die Spannung etwas kleiner. Sie verhält sich auch entsprechend der Vertikaleinstellung. Ist so um die 100mV und recht periodisch moduliert. Wenn ich in einer Schaltung messe, ist sie dem Messsignal meistens überlagert, je nach Messspannung mehr oder weniger sichtbar.
Wenn es sich entsprechend der Vertikaleinstellung verhält, dann koppelt es am Kanaleingang ein. Wie sieht denn das Bild bei offenem Eingang aus, also wenn keine Schleife gebildet wird? Das Bild hat eine Periode von ca. 5.5 Horizontaleinheiten. Das spricht doch sehr für eine externe Ursache, Powerline Communication PLC , "intelligenter" Stromzähler oder irgenein anderer moderner Mist. Kannst Du das Netzkabel des Oszi mit Ferriten abblocken? Auf der Netzspannung stehen heutzutage oft Gleichtaktstörungen, die es trotz Filter in die Spannungsversorgung der Geräte schaffen und dann scheinbar am Eingang stehen.
Mir fällt grad ein, es kann nichts leitungsgebundenes über die Netzleitung sein, da ich auch mit abgeschaltetem Strom in der ganzen Wohnung genau das selbe Signal habe. Die USV ist es auch nicht, die habe ich bereits testweise abgehängt. Es muss wohl eine elektromagnetische Einstreuung sein. Vom Oszi kommt es wohl auch nicht, da eine Ortsveränderung der Schleife kaum Einfluss auf das Signal hat. Ist jemand aus Hamburg hier, der sich das auf seinem Oszi mal ansehen kann?
Fritz G. schrieb: > da ich auch mit abgeschaltetem Strom in der ganzen > Wohnung genau das selbe Signal habe. Und womit betreibst Du dann den Oszi ?
Fritz G. schrieb: > Vom Oszi kommt es > wohl auch nicht, da eine Ortsveränderung der Schleife kaum Einfluss auf > das Signal hat. Aber es könnte aus der Eingangsbuchse des Scope herauskommen. Was für einen Tastkopf hast du denn da und was für ein Kabel?
Hp M. schrieb: > Aber es könnte aus der Eingangsbuchse des Scope herauskommen. Heraus? Aber es kommt doch gerade HEREIN ! Ich nehme an, Du benutzt normale, passive Tastköpfe, also nicht etwa mit eingebautem Verstärker.
Der Standard, der dabei ist: Rigol RP2200 http://www.batronix.com/versand/zubehoer/tastkoepfe.html Ohne Testkopf ist das Signal viel schwächer (ein paar mV statt 200mV).
Fritz G. schrieb: > da ich auch mit abgeschaltetem Strom in der ganzen > Wohnung genau das selbe Signal habe. Wo abgeschaltet? Wenn 230V abgeschaltet sind, bedeutet das noch lange nicht, dass die Stör-Verbindung zum Netz unterbrochen ist. Eine Gleichtaktstörung steht auf allen Leitern, auch dem Schutzleiter. Du müsstest also auch das Netzkabel der USV abziehen.
eric schrieb: > Heraus? Aber es kommt doch gerade HEREIN ! Woher weisst du das? Evtl. regt ja eine angeknickte Sampling Schaltung das Kabel zu Schwingungen an. Ist das Signal auch zu sehen, wenn man den Tastkopf an einen anderen Kanal anschliesst?
Nimm halt einen schlechteren Tastkopf (60MHz GF). Eine China Tastkopf z.B. Dein aufgebohrtes 1054 mit einem HighTech-Tastkopf zu verbinden, ist nicht im Sinne der Europäischen Marketingabteilung von Riglol.
Fritz G. schrieb: > Ohne Testkopf ist das Signal viel schwächer (ein paar mV statt 200mV). Was passiert, wenn du den x1 / x10 Schalter am Tastkopf betätigst?
Hp M. schrieb: > Evtl. regt ja eine angeknickte Sampling Schaltung das Kabel zu > Schwingungen an. Versteh ich nicht, vielleicht kannst Du das etwas erläutern. Bisher bin ich immer von einem niederohmige Tastkopf ausgegangen, von wegen der 90MHz. Aber ich habe gerade gesehen, dass es sich um einen umschaltbaren, hochohmigen Tastkopf handelt. Wie ändert sich denn das Signal, wenn Du von 1:10 auf 1.1 umschaltest?
Fritz G. schrieb: > Hauptschalter raus, der sollte alle Phasen trennen. Phasen ja, aber nicht Schutzleiter und der ist genau so verseucht.
1:10 120mV, bei 1:1 20mV, Zu beachten ist aber auch, dass in 1:1 der Testkopf nur 7MHz Bandbreite hat. Bin mal kurz weg, den Rechner runterfahren, Strom abstellen und Stecker aus der USV rausziehen.
:
Bearbeitet durch User
Fritz G. schrieb: > Zu beachten ist aber auch, dass in 1:1 der Testkopf nur 7MHz Bandbreite > hat. Ja, das ergibt leider keine eindeutige Aussage. Aber was ist mit dem gezogenen Netzstecker der USV ?
eric schrieb: > Aber was ist mit dem gezogenen Netzstecker der USV ? Habe ich jetzt gemacht, absolut kein Unterschied im Signal. Natürlich könnte es noch das dicke Kabel vom Keller hoch sein, aber unten kann ich den Strom nicht trennen. Natürlich habe ich bei den Nachbarn keinen Strom abgedreht, also eine Powerline könnte durchaus irgendwo im Haus laufen und vom Nachbarn einstreuen. Edit: Wie oben schon vermerkt: Ich bin kürzlich umgezogen, in der alten Wohnung war es das selbe, vielleicht dass die Pegel anders waren, aber gleiche Wellenform und Frequenz.
:
Bearbeitet durch User
Bei Funkempfängern kenne ich diese Schweinerei mit den Netzstörungen, darum könnte es bei Dir ähnlich sein. Aus diesem Grunde liebe ich batteriebetriebene Geräte. Die Tatsache, dass die Störung ohne angeschlossenen Tastkopf viel schwächer ist, spricht für meine Theorie, die folgendermaßen lautet : Die Gleichtaktstörung aus dem Netz koppelt schon über wenige Picofarad und erst recht, wenn der Schutzleiter wie üblich nicht verdrosselt ist, auf das Gehäuse und die +/- Versorgung ein. Der Eingangswiderstand des Gerätes und die Kapazität zur Umgebung bilden dann einen Spannungsteiler, über den das Signal in den Kanal gelangt. Kannst Du Dir von irgenjemand ein anderes Oszi zum Vergleich leihen, um sicher zu sein, dass es nicht an Deinem Gerät liegt ? Frag mal bei den Funkamateuren an, die sind oft sehr kooperativ.
Fritz G. schrieb: > 1:10 120mV, bei 1:1 20mV, > > Zu beachten ist aber auch, dass in 1:1 der Testkopf nur 7MHz Bandbreite > hat. Hast du den Tastkopf mal, wie ich weiter oben schon schrieb, mal auf den anderen Kanälen ausprobiert? Gibt es dort das gleiche Theater?
Fritz G. schrieb: > Ich habe jetzt am FFT rumgeschraubt (ich bin der schlechteste > FFT-Messer der Welt!), es scheint da Grundwellen bei 35 und 37MHz zu > sein, die 90MHz sind Oberwellen. Das alte Bild lässt mir keine Ruhe: Neben den Anteilen bei 90 und 37 MHz kann ich noch Anzeigen bei ca. 120 MHz erkennen. Ist dass nur ein Problem/Artefakt der FFT-Berechnung, die nicht für 100MHz angelegt ist, oder ist da der Nyquist-Eingangstiefpass defekt?
Wohnst/wohntest du im geringer Entfernung zu einem Rundfunksender? In meiner früheren Wohnung waren es etwa 3km Luftlinie bis zum Sendemast, von dem aus u.a. einige UKW-Frequenzen mit je 50kW abgestrahlt wurden. Die HF und die Schwebungen der verschiedenen Frequenzen konnte ich sogar auf dem analogen 40MHz-Hameg problemlos sehen.
Billwerder (https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Billwerder-Moorfleet) ist 3,3km von mir entfernt. Mehrere Sender bis 80kW. Geht das wirklich so weit? Die alte Wohnung war 5,4 Kilometer vom Heinrich Hertz Turm entfernt, wo ich ähnlich starke Störungen hatte, kann aber durchaus ein kleinerer Pegel gewesen sein. Ich werde morgen bei der Bundesnetzagentur anrufen, die sollen den Störer abschalten. :)
:
Bearbeitet durch User
Wie viele Handy-Sender sind denn so in Deiner Nähe? 3,4 oder noch mehr? Ich hab' das Problem bei einen alten Hameg HM705 (ohne Schaltnetzteil) bei mir genauso. Abstand zum nächsten Handy-Sender < 150m! Grüße Löti
> Handy fängt bei 900MHz an
Ja, aber 1:10 gepulst. Du misst den Puls... .
Grüße Löti
:
Bearbeitet durch User
Passen Oszi und USV in deine Mikrowelle. Bzw. hast du irgendeinen faradayschen Käfig, in den man hineinschauen kann?
Leider nein. Könnte aber das Backrohr vorne mit Alufolie abkleben und drinnen das Handy filmen lassen.
Fritz G. schrieb: > Könnte aber das Backrohr vorne mit Alufolie abkleben und > drinnen das Handy filmen lassen. Und vergiss nicht, den Türkontakt zu überlisten :-D Aber im Ernst, wenn die Schleife das Signal auffängt, dann könnte die Wirkung eines Folienschirms um den Tastkopf interessant sein: 1. Schirm erdfrei 2. Schirm an Tastkopf/Oszimasse = Schutzleiter Netz 3. Schirm an externe Erde (dann aber von OsziMasse getrennt). Ich empfehle nochmal, Kontakt mit einem der Hamburger Ortsvereine des DARC aufzunehmen. Wenn es ein Einstrahlungsproblem ist, dann kennen die das vielleicht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.