Hallo Ihr Lieben! Vielleicht kann mir hier jemand weiter helfen. Ich befinde mich zur Zeit in der Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme und hatte letzte Woche das Glück an ein Philips PM 3311 Oszilloskop zu kommen. Prima, dachte Ich mir, jetzt kann ich im Urlaub die Bauteilkunde etwas vertiefen, ja der blutige Anfang! (: Ging auch das Wochenende über 1A! Konnte sogar meine ersten Lissajous-Figuren auf's Oszi zaubern... Bis plötzlich die Fokussierung hops gegangen ist und das Oszi nur noch anzeigt, was auf dem Foto zu sehen ist. Zeigt auch die drei Speicher an, obwohl diese deaktiviert sind und der intens Regler bewirkt auch nichts mehr. Das Service Handbuch habe Ich hier, allerdings komme ich mit meinen Grundkenntnissen da nicht besonders weit. Irgend eine Chance das hier jemand weiß was damit los ist und wo der Fehler zu suchen wäre? ((: Lieben Gruß Kajo
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Kajo V. schrieb: > Das Service Handbuch habe Ich hier, allerdings komme ich mit meinen > Grundkenntnissen da nicht besonders weit. Na ja, wenigstens mal die Spannungen nachmessen, an Netzteil und Röhre (Achtung, einige Kilovolt).
Erste Maßnahme wäre die internen Spannungen auf Stimmigkeit zu überprüfen. Auch ist es wichtig ob die Spannungen frei von Oberwellen sind. Leider braucht man dazu wieder einen Oszi.. Wenn sich da Auffälligkeiten zeigen, die Elkos im Netzteil checken. Einen Bedienungsfehler schließe ich mal aus.
Danke Michael und Nemesis. Dann warte Ich lieber bis Ich wieder auf der Arbeit bin. So sicher bin Ich noch nicht, dass Ich mich ans Netzteil traue geschweige denn so hohe Spannungen. ((: Ein Bedienfehler ist es nicht. Alle Elkos die Ich gemessen habe, hatten auch einen ESR von 5+ Ohm und höchsten 1/3 der angegebenen Kapazität. Da Ich hier keinen passenden Ersatz rumfliegen habe, muss Ich also eh abwarten. Noch mals danke, Ich werde den weiteren Verlauf noch posten. Lieben Gruß und bis dahin Kajo
Hallo Kajo, wenn die Intensitätseinstellung nicht mehr geht und der Oszi mit voller Helligkeit läuft, würde ich nicht auf eine Betriebsspannung tippen, sondern darauf, dass etwas mit der Helligkeitseinstellung nicht stimmt. Das kann die Spannungsversorgung für des Poti sein (na ja, das zählt vielleicht auch als Betriebsspannung), das Poti selber oder etwas auf dem Weg zum Wehneltzylinder der Röhre. Schlimmstenfalls ist es die Röhre selber. Genau das hatte ich mal: Die Verbindung des Wehneltzylinders war innerhalb der Röhre getrennt. Die Röhre lief mit konstanter, allerdings im Gegensatzt zu dir, mit geringer Helligkeit und der Strahl war scharf. Der Rücklauf wurde auch nicht ausgetastet. Der helle Punkt bei dir links unten deutet auch darauf hin. Toi toi toi. Grüße, Uwe
Hallo Uwe und vielen Dank. Am Poti liegt die korrekte Spannung an und das Poti selber ist auch in Ordnung. An die DC Unit unter der Netzabdeckung gehe Ich alleine aber nicht dran, kann das also nicht weiter verfolgen. Das Problem trat die letzten Tage schon ein paar mal sporadisch auf, war aber nach einem neustart des Gerätes immer wieder behoben. Ich hoffe einfach mal das dies gegen eine unterbrochene Verbindung des Wehneltzylinders innerhalb der Röhre spricht. Nochmals vielen Dank dir. Lieben Gruß Kajo
Kajo V. schrieb: > Ich hoffe > einfach mal das dies gegen eine unterbrochene Verbindung des > Wehneltzylinders innerhalb der Röhre spricht. Um dich zu beruhigen, das wäre wirklich ein seltener Fehler - Uwe ist ein erfahrener alter Hase und hat sicherlich viele Sachen in der Elektronik mit Seltenheitswert gesehen :-) Übrigens wäre dann die Röhre vermutlich klopfempfindlich - ein sanftes abklopfen oder Schnipsen am Röhrenhals würde dann zu Blitzern oder Fokusschwankungen am Schirm führen.
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Hallo Matthias, vielen Dank für den Hinweis. Leichtes anschnipsen hat keinen Effekt auf den Schirm, also kann Ich wohl aufatmen. ((: Ich würde jetzt ganz gerne die Betriebsspannungen messen, zumindest die unter 200V bin mir aber nicht ganz sicher wie Ich den Schaltplan zu interpretieren habe. Genauer die hier im Bild markierten Massepunkte sind mit Ziffern versehen... Heißt das, dass es 2 unterschiedliche Masseleitungen gibt und Ich die +5V z.B. gegen die 3 und die +6V gegen die 5 messen muss, oder bin ich hier auf dem völlig falschen Dampfer? Lieben Gruß Kajo
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Kajo V. schrieb: > Heißt das, dass es 2 unterschiedliche > Masseleitungen gibt Ja, mindestens. Das machen die Jungs so, damit sie sternförmig von einem zentralen Massepunkt ausgehen können und Potentialdifferenzen vermeiden können. Kajo V. schrieb: > und Ich die +5V z.B. gegen die 3 und die +6V gegen > die 5 messen muss, 'Muss' vermutlich nicht, denn ist ist wahrscheinlich, das die Potentiale auf Masse '3' und Masse '5' gleich sind. Schaden kann es aber nicht. Aus Interesse kannst du ja mal zwischen den Massen messen - sollten um die 0V sein.
Hallo Matthias, dankeschön für die ausführliche Erklärung. Habe jetzt alle Betriebsspannungen gemessen: 5V 5V -5,2V -5,16V -125V -119,7V 6V 5,95V -5V -5,02V 12V 12,45V -12V -12,54V 40V 37,8V 125V 110,6V und sehe außer bei den 125V/-125V keine argen und bei den 40V keine kleinen Abweichungen. Habe auch den Intensitäts Poti noch mal ganz ausgebaut aus der Frontplatte und kann bei ihm nur noch 40k Ohm von den angegebenen 47k Ohm messen - heißt das dieser ist defekt? Lieben Gruß Kajo
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Kajo V. schrieb: > Hallo Uwe und vielen Dank. > Am Poti liegt die korrekte Spannung an und das Poti selber ist auch in > Ordnung. das ist mir zu dünne, ein Poti hat 2-3 Pins und beim Einstellen von dunkel nach hell muss sich am Poti eine Änderung einstellen und diese Änderung muss man bis zur Röhre verfolgen können, an der Stelle wo die Potiänderung nicht mehr weitergeht muss der Fehler sein, evtl. auch die Röhre, aber dann muss ich die Potiänderung auch an der Röhre messen können.
Hallo Joachim, herzlichen Dank für deinen Beitrag! Also im ausgebauten Zustand messe Ich am Poti 40k Ohm von den angegebenen 47k Ohm. Im Betrieb wenn ich den Mittelabgriff messe, kann Ich beobachten wie mit der drehung vom Poti die Spannung von 0 auf -5V wandert. Alle weiteren Teile der Schaltung liegen bereits auf der DC Unit und wie gesagt bin Ich ja noch sehr unerfahren. Ich schlage mich noch mit Bauteilkunde, dem Ohmschen Gesetz, den Kirschhoffschen Regeln, Kippstufen usw. rum. Demnach kann Ich den Schaltplan noch nicht ganz nachvollziehen und sehe zu viele unbekannte, als das Ich einfach darin rummessen würde wegen der vorhandenen Hochspannung. Mir sind die ganzen Sicherheitsvorkehrungen/vorschriften bekannt und da bin Ich lieber einmal zu viel vorsichtig als einmal zu wenig. Meine nächste Frage wäre also, ob du oder jemand anderes so nett wäre und mir in der Schaltung die Messpunkte einzeichnen könnte, bis zu den Bereichen wo noch keine Hochspannung anliegt? Die mit Hochspannung/an der Röhre vielleicht extra gekennzeichnet, damit ich nächste Woche auf der Arbeit meinen Ausbilder darum bitten kann die Messungen vorzunehmen. Lieben Gruß und bis dahin Kajo
Das ist der Kasten oben rechts im Bild. Die Bauteile sind wahrscheinlich im Gerät schon berührungssicher montiert.
PS: Streich das Wort 'oben' !
Hallo Eric, danke für die promte Antwort! Entschuldige meine blutige Anfänger-Frage, aber ganz Rechts im Bild bei der Röhre auf Pin 7 steht 1,5kV - heißt das nicht, dass diese 1,5kV auch auf der Leitung davor liegen? Mein Voltcraft MS-9140 ist nur bis 1kV ausgelegt, würde damit ungern an die falsche Leitung geraten. ((= Lieben Gruß Kajo
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Hier: http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=34&t=16482&start=15 hat ein Typ offensichtlich ein identisches Problem. Eventuell könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.
Hallo Marco, wie du am Ende des Threats sehen kannst, habe Ich dort auch bereits um Hilfe gebeten. ((:
Ja, das stimmt und ich kann im Augenblick auch nicht erkennen, wo die herkommen. Vielleicht postest Du auch mal den rechten Teil des Schaltbildes. Zum Messen würde ich mir einen kleinen Spannungsteiler bauen, z.B. Messspitze _10M_____________ +Eingang DVM | -Eingang DVM | | | | |__100k______Masse des Oszi und alle Messwerte mit 100 multiplizieren- Den beiden Widerstände baust Du in die Spitze eines soliden Kunststoff- Kugelschreibergehäuses so ein, dass die Messspitze ein paar Millimeter herausguckt. Vor allem aber, merke Dir die Grundregel für alle Messungen an gefährlichen Spannungen : IMMER 1 HAND IN TASCHE !!! NIEMALS mit beiden Händen gleichzeitig anfassen !
Komischerweise sieht der Spannungsteiler etwas anders aus als in der Vorschau, aber ich denke, es ist trotzdem verständlich- .
Hey Eric, vielen vielen Dank! Kann mit der ASCII SUppe in der Tat etwas anfangen. :D Habe hier 1 Watt Widerstände, reichen die aus? Wenn Ich jetzt ein Bildschirmfoto von der ganzen Seite mache, kann man da wahrscheinlich nicht mehr viel erkennen. Die PDF gibt es hier: http://bee.mif.pg.gda.pl/ciasteczkowypotwor/Philips/Pm3311_service_manual.pdf (Hoffe das Link einfügen ist hier gestattet) Der besagte Schaltplan findet sich auf der Seite 132. Lieben Gruß Kajo
Kajo V. schrieb: > Demnach kann Ich den Schaltplan noch nicht ganz nachvollziehen ich auch nicht weil er zu klein und unvollständig ist. Du schriebst doch die Helligkeit kann nicht eingestellt werden. Das Poti muss erst mal im Schaltbild identifiziert werden, das kannst du in dem du das Poti mit seinen Anschlüssen auf die Platine im Plan wiederfindest. Ich habe ja nie Oszis repariert, sondern nur TV, von daher fehlen mir Infos. Ungewöhnlich ist das im Plan ein Poti Cathode Spannung signalisiert und auf die Anodenspannung greift. Ich sehe nur im Plan nicht wo die Helligkeit eingestellt werden soll um das Signal von deinem Poti zu verfolgen. Ja die Spannungen sind da gefährlich und wenn dein Messgerät nur bis 1000V geht wird es kritisch bei 1500V und mehr. Dann benötigst du ein HV Tastkopf passend zum Messgerät. Die Teiler kann man natürlich auch selber bauen, z.B. 100Mohm auf 1Mohm (der kleine Fehler ist an der Stelle verschmerzlich, ich weiss das es korrekt 99M zu 1M sein müsste) oder 10Mohm zu 1Mohm reicht ja auch nur müssten die Widerstände hochvolttauglich sein. Man kann auch improvisieren 9 x 1 Mohm in Reihe in einem Kunststoffrohr um die Abstände zu schaffen. Falls dein Messgerät zu niederohmig ist würde durch die Parallelschaltung vom 1M Fusspunkt der Widerstand eine zu geringe Spannung anzeigen, kann man aber als Korrektur einrechnen. Aber ein komplettes E-Studium oder eine RFS Ausbildung kann hier natürlich nicht erfolgen.
Kajo V. schrieb: > Entschuldige meine blutige Anfänger-Frage, aber ganz Rechts im Bild bei > der Röhre auf Pin 7 steht 1,5kV - heißt das nicht, dass diese 1,5kV auch > auf der Leitung davor liegen? Die kommen von der Sekundärwicklung des High Voltage Converter T1501. Ein gutes Indiz für das Vorhandensein von Hochspannung sind die hochohmigen Widerstände die da verbaut sind. Die Potis für "Focus" und "Intensität" dürften da ja leicht zu finden sein. Die fast 100V, die in der Schaltung daneben auftreten, dürften da mit normalen Messmittel leicht messbar sein. Sieht so aus als wenn in der Schaltung ein Bauteil defekt ist. Da würde ich vom Poti anfangen zu messen und mich dann bis zum Messpunkt X1508 vorarbeiten.
http://www.mikrocontroller.net/attachment/270148/Unbenannt.png Im obigen Schaltbild finden sich im unteren linken und mittleren Teil - bezeichnet als Z-Amplifier - je 2 Potis für Intensity und Focus. Von dort ausgehend muss man halt den Fehler suchen. Er kann eigentlich nur in dieser Gegend liegen. Wenn Intensity und Focus beide nicht funktionieren, wäre z.B. ein Fehler bei V1536 oder V1539 möglich ( ohne dass ich mich da festnageln lassen möchte ). Mit Schaltbild angucken ist da nichts mehr zu machen. Jetzt hilft nur noch das Messen und Probieren unter Zuhilfenahme des erklärenden Textes im Manual. Miss mal die Spannungen im Z-Verstärker bei mittlerer Frontpoti-Einstellung, trag sie in das Schaltbild ein und besprich das mit jemandem, der was davon versteht. Vielleicht kann der Dir dann schon auf Anhieb den Fehler zeigen. Viel Spaß und Glück !
Joachim B. schrieb: > ich auch nicht weil er zu klein und unvollständig ist. Auf Seite 6-164 kommt der interessante Teil. Joachim B. schrieb: > Ungewöhnlich ist das im Plan ein Poti Cathode Spannung signalisiert und > auf die Anodenspannung greift Das kommt von der auch für ein Oszilloskop etwas ungewöhnlichen Versorgung der Röhre. Der Hochspannungsgenerator erzeugt sowohl +6kV für die Anodenspannung als auch -1500V für die Kathode (über die BY409/V1502). In Oszilloskopen findet man oft, das die Anode auf Masse liegt und die Kathode dann auf -6kV, das ist hier aber so gelöst, das dafür die Gitter so etwa um die 0V liegen. Wenn man das jetzt weiter verfolgt, sollte am g3 die Fokus Einstellung erfolgen, es gibt einen Grob- und einen Feinregler. Die Helligkeit wird über den 741 und anscheinend über die Stufe rund um V1547 (BC549) gemacht, das scheint aber getaktet zu sein - man beachte den Koppel-C mit 470pF. Spassige Schaltung, glücklicherweise gibt es ein paar Messpunkte auf Niederspannung, z.B. X1511 für Helligkeit und X1507 für Fokus. Ich würde die ganze Sache mal an den Messpunkten anpacken und dabei die Regler drehen, danach mal stromlos machen und mir die Transistoren mal vornehmen, evtl. auch die Koppelkondensatoren. C1522, C1518 und auch die BSS Transistoren.
Hallo Ihr Lieben, also Joachmin, nochmals ein herzliches Dankeschön für das erklären. Danke so netten Menschen wie dir/euch schreitet mein E-Studium ja schon viel schneller vorran. Ich konnte hier so einiges dazu lernen und ich weiß das wirklich zu schätzen wenn sich jemand die Zeit nimmt. Auch dir lieber Eric und lieber Matthias noch einmal ein aller herzlichstes Dankeschön! Eure letzten Hinweise haben das Problem tatsächlich lösen können. Hae heute alle Transistoren ausgebaut und getestet und siehe da ein BSS68 (V1533) war der Übeltäter. Jetzt läuft das Oszi wieder und das messen kann weitergehen YIPPIE! Ihr seit toll, wirklich ganz toll hier! DANKESCHÖN für eure Zeit und Mühen einem Newbie zu helfen. ((: Lieben Gruß und bis dahin Kajo
Kajo schrieb: > Ihr seit toll, wirklich ganz toll hier! DANKESCHÖN für eure Zeit und > Mühen einem Newbie zu helfen. ((: Nur, dass du den Fehler selbst gefunden hast, auf eine Art die eigentlich nicht üblich ist. Entscheidend ist wohl das Ergebnis. Jedenfalls viel Spaß damit.
Gratuliere ! Wär auch schad gewesen um den schönen Oszi !
Nemesis schrieb: > dass du den Fehler selbst gefunden hast, > auf eine Art die eigentlich nicht üblich ist Üblicherweise misst man zuerst die Arbeitspunkte der einzelnen Stufen und dann die verdächtigen Transistoren. Aber erst die Transistoren ist schon ok, wenn sie dafür nicht extra ausgelötet werden. Ein Voltmeter mit Diodenprüfbereich genügt meist schon für eine orientierende Prüfung in der spannungslosen (!) Schaltung.
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